Eine Wüstensafari samt dem Besuch eines Wüstencamps ist vermutlich etwas, was die meisten Touristen machen werden, wenn sie einige Tage länger hier in Dubai sind. Denn nicht nur der Burj Khalifa lohnt einen Besuch, auch vor den Toren Dubais gibt es einiges zu erleben.

Anbieter für solche Touren gibt es in Hülle und Fülle, beim Ablauf der 6-7 stündigen Touren gibt es aber so gut wie keine Unterschiede bei den Veranstaltern – nur beim Preis.

So ist es durchaus möglich, dass man bei dem einen 150DHS und bei einem anderen 400DSH p.Person bezahlen kann … bei – wie gesagt – völlig identischem Ablauf. Preise vergleichen lohnt sich also. Als Tipp kann ich Hormuz Travel und Desert Safari (Tel: 04 – 357 22 00) empfehlen! Beide sind im Vergleich gesehen günstig, haben aber exakt den gleichen Ablauf wie hochpreisige Anbieter.

 

Wüstensafari

Gestartet wird am frühen Nachmittag. Man wird am Hotel abgeholt und es geht von dort aus knappe 45 Minuten auf die Autobahn in Richtung Hatta. Der Ort Hatta ist mir im Vorfeld der Reise mehrmals über den Weg gelaufen, hier gibt es eine Art mit Wasser gefüllten Slotcanyon. Leider – so haben weitere Recherchen ergeben – soll er inzwischen regelrecht verkommen und verdreckt sein.

Graffittis an den Canyonwänden und liegen gelassener Müll säumen den Weg der Massentouristen. Mit ein Grund, warum aus Hatta für uns bei der Planung dann „Hatta nich!“ wurde. Auf so etwas habe ich persönlich keine Lust.

Wie dem auch sei, nach gut 45 Minuten zweigt unser Jeep in Richtung Wüste ab und verharrt kurz am Sammelpunkt. Da immer mehrere Jeeps eines jeden Veranstalters gleichzeitig unterwegs sind, versammeln sich hier erst einmal alle vor der eigentlichen Wüstentour. Der Reifendruck wird auf ein Minimum abgelassen, um ein steckenbleiben des Fahrzeugs im Sand zu vermeiden. Dann geht es los!

Dubai Wüstensafari

Dubai Wüstensafari

 

Der Blick aus dem Auto heraus während der Wüstensafari

Der Blick aus dem Auto heraus während der Wüstensafari

 

Ohne große Vorwarnung rast der Fahrer über die Dünen und erklärt dabei so einiges worauf man achten muss. Jedes Jahr muss der Führerschein für diesen Spaß erneuert werden.

„Er habe den besten Job der Welt“, erzählt der Fahrer. Er kann jeden Tag wie ein Wilder durch die Dünen heizen und machen was ihm Spaß macht. Das es auch Jobs in Ländern mit angenehmeren Temperaturen gibt, die ebenfalls Spaß machen, hat ihm anscheinend noch niemand gesteckt.

Die Wüste ist hier ein riesengroßer Sandkasten zum spielen für die Scheichs

Die Wüste ist hier ein riesengroßer Sandkasten zum spielen für die Scheichs

 

Offroad-Spaß während der Dubai Wüstensafari

Offroad-Spaß während der Dubai Wüstensafari

 

Gemeinsam mit mehreren Autos geht es durch die Wüste

Gemeinsam mit mehreren Autos geht es durch die Wüste

 

Der Wüstensafari – Spaß dauert gute 45 Minuten (mit dem ein oder anderen kurzen „Scenic-Stopp“), zwischendurch wird mir so übel, dass ich schon die Kotztüten am Sitz suche. Zum Glück hatte ich vorher aber nicht wirklich viel gegessen, sonst wäre das vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen. Trotz Übelkeit macht das ganze aber einen Heidenspaß.

Mehrere Stunden bräuchte ich solch eine Fahrweise allerdings nicht wirklich! Der Kerl fährt immerhin mit bis zu 50km/h über den Kamm einer Düne. Das hört sich zwar nicht viel an, ist aber in der Situation wirklich nicht ganz ohne!

Als ich längst nicht mehr weiß, wo wir überhaupt sind, endet die Fahrt plötzlich auf einer Schnellstraße, die zurück nach Dubai führt. Bis wie aus dem Nichts ein paar Kamele mitten auf dem Highway auftauchen *wuah* … Wildes rum Gehupe bringt rein gar nichts, die Viecher scheinen selbst die Orientierung verloren zu haben und suchen den Weg zurück in die Stadt. Oder zu einer Oase. Oder zu einem Kamelsammelpunkt, ich weiß es nicht.

Unterwegs am Straßenrand ... nicht nur einmal sehen wir Kamele

Unterwegs am Straßenrand … nicht nur einmal sehen wir Kamele

 

Road to Dubai

Road to Dubai

 

 

Wüstencamp

Nach dem kurzen Höcker-Stopp geht es nun wieder in die Sanddünen. Erneut steht ein kurzes Offroad-Stück bis zu einem Wüstencamp an. Hier findet heute eine Art BBQ mit Bauchtanz, Shisha, Henna und all dem typisch orientalischen Zeugs statt. Man kann auf Kamelen reiten oder mit diesen lustigen kleine Strandbuggys durch das Gelände heizen.

Um in den Genuss der orientalischen Kultur zu kommen, muss man übrigens nicht zwangsläufig verreisen. Vieles lässt sich auch in der Heimat umsetzen. So werden in vielen Städten im deutschsprachigen Raum Kurse für Bauchtanz angeboten, man kann sich an der Körpermalerei mit Henna versuchen. Das ist preisgünstig erhältlich und man kann sich damit auch die Haare färben.

Und natürlich kann man sich auch eine Shisha kaufen, um diese zum Beispiel zu Hause auf dem Balkon zu rauchen. Zugegeben, das mit dem Kamelreiten wird schwierig, doch ein wenig Urlaubsfeeling kommt bei den vorher genannten Aktivitäten mit Sicherheit trotzdem auf, auch wenn es mit meinem Erlebnis im Camp nicht ganz zu vergleichen ist.

Der Eingang zum Wüstencamp

Der Eingang zum Wüstencamp

 

Der Blick von einer der Dünen hinein ins Wüstencamp

Der Blick von einer der Dünen hinein ins Wüstencamp

 

Getränke im Wüstencamp sind (Alkohol ausgenommen) inklusive. Fies ist der Beduine der mit einem Falken auf dem Arm durchs Camp rennt und jeden fragt, ob er ihn nicht mal halten möchte. Sagt man JA, ist man hinterher 10DHS ärmer. Ich würde aber schon aus Respekt vor dem armen Tier beim nächsten Mal darauf verzichten.

Auf die Frage, warum der Vogel die Augen verbunden hat, bekomme ich die platte Antwort „damit er nicht wegfliegt“. Hmm, vielleicht sollte mir schnell jemand die Hände auf dem Rücken festbinden – damit ich nicht zuschlage!

Der Rest des Abends verläuft jedenfalls recht ruhig. In Deutschland würde man vermutlich sagen, die Einheimischen verrichten „Dienst nach Vorschrift“ …

Bauchtänzerin im Wüstencamp

Bauchtänzerin im Wüstencamp

 

Das Wüstencamp bei Nacht

Das Wüstencamp bei Nacht

 

Trotzdem, ich finde, die Wüstensafari samt Wüstencamp ist ein Trip, den man durchaus machen sollte, wenn man in Dubai ist. Alleine schon wegen des Offroad-Funs! Und SO oft im Leben bekommt man halt auch nicht die Gelegenheit zur Wüstensafari.

Für alle die selber mal durch die Wüste heizen wollen gibt es auch eintägige Kurse im Tiefsandfahren, meist bei den gleichen Veranstaltern die auch die Wüsten-Safaris anbieten. Die Preise sind ähnlich, mit an Board ist immer ein erfahrener Guide, der einem im Zweifelsfall weiterhilft. Ob der was bringt, NACHDEM man sich festgefahren hat, wage ich zu bezweifeln.

Sonnenuntergang in der Wüste bei Dubai

Sonnenuntergang in der Wüste bei Dubai

 

Zumindest schon alleine wegen des Sonnenuntergangs sollte man aber mal raus in die Wüste fahren …