Kurz nach 13 Uhr am Düsseldorfer Flughafen, wir sind wieder „zu Hause“. Zumindest fühlen wir uns als wären wir nur kurz weg gewesen. Die Schlange am LTU – Schalter ist erfreulich kurz und da wir nichts besseres vorhaben checken wir auch gleich ein. Nach dem Passieren der Sicherheitskontrolle (keiner von uns hat merkwürdigerweise gepiept dieses Mal) merken wir eine erste Veränderung … der Bereich der Passkontrolle ist komplett erneuert worden und hier dürfte es zukünftig eigentlich zu keinem Stau mehr kommen. Waren früher hier nur vier Schalter vorhanden, so hat sich deren Anzahl inzwischen verdreifacht. Schon mal sehr positiv für die Zukunft. Hat man diese Kontrolle passiert, landet man im altbekannten Duty-Free Bereich. Proviant für den Hinflug nach Miami kaufen ist also angesagt.

Wir müssen wieder nach hinten links in die Ecke zum Gate … hier fliegen wir ja fast jedes Mal ab. Auch nach Thailand hatte es uns hierher verschlagen. Am Abflug-Gate ist dieses Mal eine kleine Veränderung zu beobachten. Waren sonst immer viel zu wenig Sitzplätze vorhanden in dieser hinteren Ecke des Wartebereichs, hat man inzwischen sämtliche Glastrennwände entfernt und das ganze zu einem riesigen Warteraum erweitert. Viel besser als es früher war. Eine Umplatzierung der Sitzbänke tut das Übrige hinzu. Endlich wurde hier mal was verbessert anstatt „verschlimmbessert“.

Pünktlich um 14.10 Uhr beginnt das Boarding und eine halbe Stunde später starten wir endlich wieder gen Westen. Die Flugzeit wird von der Chefstewardess mit 10 Stunden und 40 Minuten angegeben … ganz schön lange für diese eigentlich recht kurze Strecke. Liegt wohl mal wieder am Gegenwind oder so, wer weiß das schon ?! Wir sitzen in Reihe 19 … da haben wir glaube ich letztes Mal auch schon gesessen, merkwürdig. Das ist ja eigentlich der erste Flug, den wir mit LTU machen seitdem sie von Air Berlin übernommen worden ist und dementsprechend waren wir auch gespannt, ob sich serienmäßig und/oder beim Essen was verändert hat.

Und tatsächlich, wir sind mehr als positiv überrascht worden. Es gab einen kostenlosen Baileys als Willkommens-Getränk, ein aufblasbares Kissen zur Eigennutzung nach dem Flug, und sogar die bei LTU verschwundenen Service-Pakete (Inhalt: Augenklappen zum Schlafen, Ohrstöpsel, Socken und Zahnbürste) sind plötzlich wieder verteilt worden. Die Kopfhörer sind 50 Cent billiger im Vergleich zu früher, wenn man sie kauft. Und selbst das von uns so oft getadelte und gehasste LTU-Boardessen ist besser geworden … sogar ICH hab alles aufgegessen – wenn DAS nicht mal schönes Wetter für morgen bedeutet. Zusätzlich konnte man beim Essen noch einen kostenlosen Wein oder ein Bier wählen. Frauchen hat den Wein genommen und ich natürlich … einen O-Saft.

An Spielfilmen gab es nix besonderes, den Simpsons-Film haben wir uns angesehen, obwohl wir ihn schon kannten – den anderen Film nicht. Danach gab es auch schon das grüne Einreiseformular. Und das unglaubliche ist geschehen … ich hab es tatsächlich geschafft, zum ersten Mal überhaupt beide Formulare fehlerfrei auszufüllen. Ich werd bekloppt !! Der Urlaub fängt ja fast perfekt an …

Zu sehen gab es draußen übrigens während des ganzen Fluges nicht wirklich viel, es war die ganze Zeit eine geschlossene Wolkendecke unter uns. Bis kurz hinter den Bahamas, dann klarte es urplötzlich auf und man konnte zum ersten Mal wieder das Meer unter uns sehen. Ein Bild hat sich dann aber aufgrund der blendenden Sonne erst später gelohnt, als wir fast schon im Landeanflug gewesen sind. Da stand die Sonne nämlich schon tiefer und wir sind über dem Biscayne National Park Richtung Miami abgebogen.

 

Sunset im Flieger auf dem Hinflug nach Miami ... unter uns liegt der Biscayne National Park

Sunset im Flieger auf dem Hinflug nach Miami … unter uns liegt der Biscayne National Park

 

Als wir schließlich landen ist es bereits dunkel. Der Sicherheitscheck war unproblematisch und der Beamte recht freundlich. Als er den Jamaica-Stempel im Reisepass gesehen hatte, waren wir vermutlich schon Freunde. Er erzählte nämlich das er seine Hochzeitsreise dorthin gemacht hat und die Insel total toll findet. Prima, finden wir auch. Die Koffer sind schließlich recht schnell am Band aufgetaucht, das Shuttle zur Dollar – Mietwagenstation auch. Und selbst dort war überhaupt nix los, wir kommen sofort dran und erhalten einen PT Cruiser mit gerade einmal 2719 Meilen auf dem Tacho. Den wollte ich lustigerweise eh immer schon mal fahren. Einziges Manko: Die Heckablage fehlt, man kann also das gesamte Gepäck von außen sehen. Etwas blöd, aber keiner der hier stehenden Mietwagen hat merkwürdigerweise eine Ablage drin. Schade eigentlich … find ich nicht so toll, da die Scheiben hinten auch nicht getönt waren.

Dafür hat der Wagen einen lustigen und sogar nützlichen Gimmick. Er hat nämlich einen eingebauten elektronischen Kompass, der immer die Himmelsrichtung anzeigt, in die man gerade fährt. Bei den Schachbrettförmig angelegten Straßen überall hier in den USA ganz brauchbar um sich schnell zu orientieren, wenn man sich wirklich mal verfahren haben sollte. Wir wollen heute noch nach Ft.Lauderdale, da es und dort damals schon besser gefallen hat als in Miami. In einer knappen 3/4 Stunde sind wir auch dort, die Hotelwahl fiel zu Hause bereits aufs High Noon Beach Resort in Fort Lauderdale by the Sea. Der Teil „by the sea“ von Ft.Lauderdale soll angeblich schöner sein als der eigentliche Abschnitt rund ums Sloppy Joes.

Im Nachhinein können wir das definitiv NICHT bestätigen. Ft.Lauderdale by the Sea bietet eigentlich absolut NIX. Essensmöglichkeiten gibt es nur sehr wenige, die Hotelkomplexe und Anlagen mit Ferienwohnung explodieren hier förmig und versperren einem auf mehrere Meilen die Sicht von der Straße aus zum Meer hin. Erst Richtung Norden nach Pompano Beach werden die Hotels langsam zu Motels. Sie werden kleiner und schnuckeliger und man kann wieder ungehindert und ohne Privatgrund zu betreten zum Strand gehen. Nochmal würden wir hier allerdings nicht übernachten wollen. Unser Hotel von 2005, das Seastar Resort direkt in Ft.Lauderdale ist definitiv die bessere Wahl.

Im Hotel angekommen überlegen wir kurz, ob bzw. was wir heute noch machen können. Es ist ja inzwischen bereits kurz nach 21 Uhr Abends und wir sind beide recht müde vom Flug. Und da wir morgen recht früh in Richtung Everglades starten wollen beschließen wir einfach, den Abend schon ausklingen zu lassen und schlafen hundemüde ein, mal sehen, wann uns der Jetlag morgen früh aus den Federn schmeißt. Bis denn …