Heutiges Tagesziel: Tucson! Wenigstens das Frühstück heute Morgen war okay, auch wenn es nur continental und nicht hot gewesen ist. Trotzdem würde ich hier nicht noch einmal übernachten wollen und auch definitiv keine Empfehlung dafür aussprechen. Lieber eine Sterne-Kategorie höher schauen, wenn man via Priceline bucht oder aber gleich über ein normales Buchungsportal versuchen ein Hotel in Las Cruces zu bekommen. So teuer scheint der Ort nicht zu sein, wenn es um Übernachtungen geht.

Google hatte für heute wieder saftige 383 Meilen ausgespuckt, das sind immerhin 616 Kilometer. Ich weiß nicht welcher Teufel mich bei der Planung geritten hatte, aber im Normalfall würde ich solche Strecken heutzutage auf zwei Tage aufteilen.

 

City of Rocks State Park

Irgendwie wollte ich aber lieber zwei Tage in Tucson und Umgebung bleiben als irgendwo unterwegs (zB in Lordsburg) zu übernachten. Erstes Tagesziel war jedenfalls der City of Rocks SP. Von weitem (man nähert sich dem eigentlichen Park von oben aus) schaut das ganze schon recht ulkig aus. Eigentlich ist an diesem Fleck nur grünes und braunes Weideland, aber mittendrin stehen plötzlich ein paar riesige Felsen herum auf einem Haufen. An der Self Pay Station zahlen wir die 5US$ Eintritt und machen uns auf den Weg in Richtung Dirt Loop.

City of Rocks Sign

City of Rocks Sign

 

Sofort fällt eines auf: Auch wenn ich persönlich den Ort hier noch als eine Art Geheimtipp eingestuft hätte, bei Campern scheint er schon lange als Top-Spot bekannt zu sein. Fast jeder einzelne Campsuite war besetzt, und davon gibt es in der Tat nicht gerade wenige hier! Das Gebiet ist recht überschaubar, im Prinzip könnte man auch irgendwo den Wagen parken und zu Fuß auf Erkundungstour gehen.

Wir fahren aber Stück für Stück vorwärts und halten immer wieder an und steigen aus, ein wenig erinnert einen das ganze hier an den Nambung NP in Westaustralien … nur halt etwas „anders“, mit weniger Sand und grauen Felsen anstatt braunen. Und der Nambung NP ist natürlich auch um einiges größer und spektakulärer – alleine schon wegen der Lage in Wassernähe!

Steinsammlung im City of Rocks State Park

Steinsammlung im City of Rocks State Park

 

City of Rocks

City of Rocks

 

Nichtsdestotrotz macht es schon Spaß hier durch die Felsen zu turnen und nach neuen Formationen Ausschau zu halten. Auch wenn es jetzt keine Location ist die einen in Freudentaumel versetzt, ein Besucht lohnt sich trotzdem finde ich. Zumindest wenn man auf dem Weg von White Sands nach Santa Fe (oder umgekehrt ist) kann man den Park gut mit einbauen.

City of Rocks

City of Rocks

 

City of Rocks

City of Rocks

 

Santa Rita Mine

Nach einer guten Stunde fahren wir schließlich weiter, ich hatte als nächstes Ziel die Santa Rita Mine ausgesucht, von der ich irgendwann irgendwo bei irgendjemandem Mal ein Foto gesehen hatte. Die bunten Farben hatten mich damals völlig fasziniert.

Leider sind die Lichtverhältnisse wieder einmal eher suboptimal, sodass die Farben der einzelnen Abbau-Ebenen nicht wirklich zur Geltung kommen.

Santa Rita Copper Mine

Santa Rita Copper Mine

 

 

Silver City

So machen wir uns unbunterweise weiter auf den Weg in Richtung Silver City. Das Ganze hat nichts mit dem Silver Surfer zu tun, sondern es handelt sich um ein kleines Nest inmitten des Grant County. Der Name kommt nicht von ungefähr, in besseren Zeiten früher wurde hier Silber abgebaut – wer hätte DAS gedacht !?

Den Historic District hatte ich für einen kurzen Aufenthalt ins Auge gefasst hier. Leider hat sich herausgestellt, das dieser auf Fotos immer nur recht geschickt fotografiert ist/wird und der Abstecher extra dafür nicht wirklich lohnt.

Old Town Silver City

Old Town Silver City

 

So wird in diesem Städtchen lediglich der Wagen getankt (zum zweiten Mal in diesem Urlaub wird hierfür ein ZIP benötigt) und im Wal Mart nach ein paar überlebenswichtigen Muffins gesucht …

Das aufregendste war eigentlich noch diese Karre auf dem Wal Mart-Parkplatz … *g*

Der TÜV hätte seine helle Freude ...

Der TÜV hätte seine helle Freude …

 

Anschließend geht es wieder zurück nach Westen in Richtung Interstate. Die Strecke verläuft hier über weite Teile schnurgerade, jede Kurve deutet sich bereits mehrere Meilen vorher an. Genau wie ein dicke dunkle Wolkenfront in einiger Entfernung. Erst sah es so aus, als wenn man daran vorbeifahren würde. Irgendwann war aber klar, dass wir genau darauf zu fahren. Na klasse! Mittlerweile war es früher Nachmittag und die Fahrerei hat schon wieder mehr Zeit in Anspruch genommen als ich vorher gedacht habe.

Den ursprünglichen Plan, nämlich den bekanntesten Trail im Chiricahua Natl.Monument noch zu laufen, kann man somit eigentlich vergessen. In Richtung des Chiricahuas Peak und dem gesamten Gebirge wo der Park liegt kann man quasi dem Regen beim Fallen zuschauen. Wieder einmal wird die Streichliste heraus gekramt.

 

 

Tombstone

Da wir aber auch noch nicht durchfahren wollen bis nach Tucson beschließen wir kurzerhand nach Tombstone zu fahren, dort kann man sich wenigstens unterstellen oder in die Shops flüchten, wenn es anfangen sollte zu schütten. Kurz vorm Ziel klart es aber dann sogar wieder auf, irgendwie komm ich mir langsam völlig veräppelt vor vom Wetter !!

Wer oder was ist Tombstone aber überhaupt!? Nun, im Prinzip handelt es sich um eine Art „Trash-Westernstadt„. Was das genau sein soll !? Keine Ahnung, der Begriff kam mir nur gerade in den Sinn als ich überlegt habe wie man die Stadt bezeichnen soll. Mir ist das alles ehrlich gesagt ZU touristisch und vor allem zu überlaufen. Allerdings scheinen sich auch hier wieder sehr viele Harley-Fahrer zu versammeln, das könnte aber auch lediglich an dem Harley Davidson Cafe liegen was hier existiert.

Tombstone, die nachgebaute Westernstadt in der Nähe von Tucson

Tombstone, die nachgebaute Westernstadt in der Nähe von Tucson

 

Wir laufen die Main Street in Tombstone einmal rauf und runter, gehen hier und da in die Geschäfte um uns echte amerikanische, extra für Touristen in China hergestellte Cowboy-Utensilien anzusehen, und verzichten später sogar auf den ShotOut der hier irgendwann stattfinden soll. Zu voll, zu künstlich irgendwie alles.

Finstone

Finstone

 

Eindrücke aus Tombstone

Eindrücke aus Tombstone

 

Ein Sarg ... um das komische Wetter darin zu begraben vielleicht !!!!

Ein Sarg … um das komische Wetter darin zu begraben vielleicht !!!!

 

Für einen Kurzbesuch und wenn es auf der Route liegt ist Tombstone sicherlich ganz okay, jeder der aber nicht wenigstens ein bisschen was mit solchen Locations anfangen kann, sollte sich die über 60 Meilen Umweg von der Interstate-Abfahrt aus gemessen sparen! Punkt!

Auf dem Rückweg zur Interstate landen wir erneut in einer dieser Grenz/Drogen(?)kontrollen, wieder müssen wir die Pässe vorzeigen und dürfen erst dann passieren.

 

 

Tucson

Die Weiterfahrt nach Tucson ist eher öde, großartig etwas ansehen wollten wir heute eigentlich eh nicht mehr da ja im Normalfall dafür keine Zeit mehr gewesen wäre wenn wir vom Chiricahua Ntl.Monument gekommen wären. Ich hatte deshalb keinen Plan B für diesen Fall, die Wettervorhersage hat für den Tag eigentlich durchweg immer super Wetter angesagt – aber so kann es gehen.

Da Plan B nicht existiert kommt ein neuer Plan, genannt „Plan C“ zum Einsatz. Der Pool! Zufälligerweise hat unser Hotel, das Sheraton, einen recht schönen davon, und auch wenn das Wetter nicht dementsprechend ist – die Temperaturen stimmen und so setzten wir uns hier ein wenig hin und trinken das erste Tucson-Beer, ein komisches Gesöff aus Melone und Biergeschmack, na ja.

Für Morgen ist geplant sich die beiden Saguaro Parks anzusehen, leider hat die Wettervorhersage andere Pläne und sagt Starkregen voraus. Vermutlich DIE Regenfront, die wir heute bereits angekratzt haben und welche vom Südosten aus Richtung Chiricahua kommt. Na mal schauen …