Düsseldorf, ein Flughafen den wir schon unzählige Male bereist haben. Trotzdem ist dieses Mal irgendwie alles anders bzw. „neu“ auf dem Hinflug nach New Jersey. Denn mit Nachwuchs kommen völlig ungeahnte Dinge auf einen zu, von denen man bisher keine Ahnung hatte.

Bisher habe ich immer argwöhnisch mit einem Auge auf die Leute geschielt, die mit ihren Babys als Erstes aufgerufen worden sind beim Boarding der Maschine. Dieses Mal – so dachten wir eigentlich – gehören wir nun auch zu diesem ausgewählten Personenkreis der (vorbei an der gierigen Meute schlendernd) als Erstes einsteigen darf.

Aber Air Berlin hat mal wieder eigene Richtlinien. Rollstuhlfahrer und Business-Class zuerst, danach wird nach Sitzreihen aufgerufen. Von hinten angefangen selbstverständlich. Kein Ton von Personen mit kleinen Kindern !? Ts, ts,ts … wir hatten extra die Reihe hinter der zweiten Trennwand gebucht, um dort das von Air Berlin zur Verfügung gestellte Babykörbchen einzuhängen. Na ja, wenn man bei der Buchung eines AB-Fluges mit Nichts rechnet, ist man wenigstens auch nicht zu enttäuscht, wenn man Nichts bekommt später – außer Chicken und Pasta versteht sich.

 

Hinflug nach New Jersey

Jetzt gehöre ich, jetzt gehören wir, also selber zu der Kategorie „Passagier die von den anderen als nervig angesehen wird“, weil das Kind während des Fluges eh nur rumplärrt, man völlig chaotisch ist und es sowieso vollkommen unverantwortlich ist, so einen kleinen Menschen auf so eine lange Reise mitzunehmen. Zugegeben, ein bisschen erkenne ich mich selber wieder. Ich habe des Öfteren genauso gedacht auf langen Flügen. Heute könnte ich mich dafür in den Allerwertesten treten, denn wir haben gesehen wie schnell sich das Leben verändern kann und man selber plötzlich in Reihe 36 hinter den Toiletten sitzt.

Zugegeben, die Reihe hat einen großen Vorteil. Niemand klappt vor einem den Sitz zurück und man hat plötzlich die Rückenlehne am Unterkiefer kleben. Dafür hängt aber an der Wand logischerweise das Babybett. Zumindest soll es als Bett dienen. Nur Finley war davon nicht wirklich beeindruckt. Von 8:25 Stunden reine Flugzeit hat er sagenhafte 60 Minuten geschlafen, wow! Wir waren beide dementsprechend „geschafft“ und froh als wir endlich landen, auch wenn er im Prinzip gar nicht großartig herumgeschrien oder sich sonst irgendwie daneben benommen hat.

Der Druckausgleich war ebenso kein Problem wie alles andere, er wollte halt nur beschäftigt werden. Aber nach 7 Stunden kann selbst DAS ganz schön anstrengend sein. Jeder, der schon mal ein Baby versucht hat über einen längeren Zeitraum zu bespaßen weiß, was ich meine. „Es sind die großen Augen und das süße Äußere, welche emotionale Gefühle in uns hervorrufen, die uns davon abhalten sie zu fressen“ urteilte letztens Dr.Yang in Greys Anatomie. Für zwei Sekunden würde ich das so unterschreiben.

Irgendwann haben dir den Hinflug nach New Jersey schließlich geschafft und sind gelandet. Die Immigration geht recht schleppend leider, nicht aber, weil der Beamte zu lahm, sondern weil die Warteschlange einfach elendig lang gewesen ist. Scheinbar sind genau vor uns noch einige andere Flieger gelandet. Dumm auch, das wir den Reisekinderwagen für Finley erst am Gepäckband wieder bekommen können und er somit die ganze Zeit auf dem Arm getragen werden muss – stehen kann er ja noch nicht *ächz*

Das erste, was man nach dem Hinflug nach New Jersey sieht am Flughafen, ist ein "Big Apple"

Das Erste, was man nach dem Hinflug nach New Jersey sieht am Flughafen, ist ein „Big Apple“

 

Nachdem wir nach über 90 Minuten endlich eingereist sind, folgt auf der ersten Freude die Ernüchterung. Der zweiteilige Kinderwagen hat sich teilweise während des Fluges in seine Bestandteile aufgelöst. Einer der Halter bzw. die linke Aufhängung für das Oberteil ist nicht mehr vorhanden. Hm, was nun? Wie ein angeschossenes Reh laufe ich um das Gepäckband um zu schauen, ob das nur Faustgroße Teil vielleicht einfach abgefallen ist und noch irgendwo auf dem Gepäckband liegt.

Und in der Tat, irgendwann taucht es tatsächlich auf! Ein Stein fällt uns beiden vom Herzen, wäre es weg gewesen hätte uns das erst einmal vor ungeahnte Probleme gestellt. Gut gelaunt machen wir uns schließlich mit dem AirTrain auf zur Hertz Mietwagenstation. Bei der Suche nach dem besten Angebot für diese Reise bin ich irgendwann über die Homepage des ADACs gestolpert. Und da dieser nun einmal mit Hertz kooperiert ist es dieses Mal dieser Anbieter geworden.

Das lustige ist, wenn man auf der ADAC-Homepage einen SUV für die USA anmieten möchte, gibt es in diesem Bereich nur eine Kategorie, nämlich SFAR. Dies ist aber bereits die Kategorie für einen Midsize und nicht den üblichen Standard-SUV, den man sonst überall bekommt zu günstigsten Preis. Soll heißen: Die mittlere SUV-Kategorie war hier billiger als die unterste bei irgendeinem anderen Anbieter. Kurze rede, langer Sinn … wir nennen für die nächsten Tage einen Buick Enclave unser Eigen.

 

 

Mietwagen Buick Enclave

Ein Schlachtschiff in Vollausstattung, mit 7 Sitzen und Knöpfen im Cockpit, deren Funktion ich bis zum Ende des Urlaubes nicht herausgefunden habe. Da wir die letzte Sitzreihe nicht brauchen wird diese umgeklappt, der Kofferraum ist somit rieeesig.

Buick Enclave

 

An der Windschutzscheibe ist eine kleine Box, darin befindet sich der sogenannte PlatePass, welche wichtig für die Mautstraßen hier in dieser Region ist. Bei Bedarf kann man aus der Box den PlatePass einfach seitlich  herausziehen, wenn man durch eine Maut-Station fährt. Bezahlen wird somit überflüssig, da alles online sofort mit Hertz abgerechnet wird.

Wie Hertz das selber später verrechnet habe ich bis heute ehrlich gesagt nicht verstanden, da nie eine separate Abrechnung dazu gekommen ist. Eventuell war der Pass bereits im Mietpreis enthalten, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.

Zum ersten Mal haben wir auch eine Rückfahrkamera, diese projiziert das Bild in den Innenspiegel, wenn man rückwärts fährt – auch nicht schlecht.

E-ZPass/PlatePass an der Frontscheibe

E-ZPass/PlatePass an der Frontscheibe

 

Noch leicht baff über das Auto fahren wir schließlich los in Richtung Jersey. Und wie erwartet landen wir unverhofft im Stau vorm Holland-Tunnel. Keine Ahnung wieso das Navi uns ausgerechnet dorthin geführt hat. Ursprünglich hatte ich eine völlig andere Route via Interstate eingegeben. Na ja, c’est la vie. Die Rush-Hour hat uns also wieder! Da Stau-Fotos irgendwie blöd sind, gibt es hier noch zwei vom Auto ohne Stau samt technischer Daten.

Der Enclave ist ein fescher 7-Sitzer mit jeder Menge Platz im Kofferraum

Der Enclave ist ein fescher 7-Sitzer mit jeder Menge Platz im Kofferraum

 

Hersteller:
General Motors
Produktionszeitraum:
seit 2007
Klasse:
Sport Utility Vehicle
Karosserieversionen:
Steilheck, fünftürig
Motoren:
3,6-l-V6-Ottomotor
202 kW (275 PS)
Länge:
5126 mm
Breite:
2006 mm
Höhe:
1846 mm
Radstand:
3021 mm
Leergewicht:
2168–2261 kg

 

Der Buick Enclave

Der Buick Enclave

 

Geschlagene zwei Stunden später kommen wir schließlich am Hotel an. Wir hatten uns für die Holland Motor Lodge entschieden. Grund dafür war einfach die gute Ausgangslage für die Weiterfahrt morgen. Kostenloses parken direkt vorm Hotel, inkludiertes Frühstück, free WiFi und das unschlagbare Preis/Leistungsverhältnis sprechen außerdem für sich! Außerdem hat der Laden ganz gute Bewertungen, auch wenn er das auf den ersten Eindruck gar nicht vermuten lässt.

Theoretisch wäre es heute noch möglich zu Fuß zur Jersey Harbourfront zu gehen und in die angrenzende Mall zum Vorräte kaufen. Wie gesagt „theoretisch“, in der Praxis waren wir beide völlig K. o. und sind nur noch kurz was essen gegangen. Das Wetter und die Route für Morgen hab ich dann noch kurz nachgeschaut … bis PLÖPP … Gevatter Schlaf angeklopft hat und wir beide eingenickt sind.

Wir sind mal gespannt, wann der Jetlag morgen Früh bzw. heute Nacht so anklopft.