Zum letzten Mal fahren wir heute durch den Westeingang, ein bisschen traurig sind wir schon das die Zeit hier so schnell vorbeiging. In Anbetracht der Tatsache, das uns heute der Grand Teton National Park erwartet, ist das aber zu verschmerzen. Wir werden hoffentlich recht schnell wieder hierher zurückkommen.

Der Weg führt uns wieder vorbei an dem morgendlichen Bisontrek gen Südeingang des Yellowstone Parks. Einige nette Eindrücke bekommt man dann aber doch nochmal. Und wir dachten, wir hätten hier viel gesehen und uns könnte nichts mehr beeindrucken.

Doch wir haben anscheinend nicht mit dem Lewis Lake gerechnet, der sich von seiner schönsten Seite präsentiert.

Yellowstone Lake Panorama

Yellowstone Lake Panorama

 

Kurze Zeit später kommt man dann noch an zwei Wasserfällen vorbei. Zum einen die Lewis Falls, die schon mal nicht schlecht aussehen. Zum anderenr kommt man dann zu den Moose Falls, die man auf einen kurzen Pfad durch den Wald erreicht.

Der Name kommt nicht von ungefähr, hier sollen angeblich sehr oft Elche (Moose) zu sehen sein. Leider war das aber gerade in dem Moment nicht der Fall …

Moose Falls

Moose Falls

 

Moose Bridge

Moose Bridge

 

… wie komischerweise während unseres gesamten Aufenthaltes im Yellowstone National Park. Wir haben zwar jede Menge Tiere gesehen (auch Coyoten, Wölfe etc.), aber auf einen echten Moose (also einen Elch) haben wir vergeblich gewartet. Ob wir heute vielleicht noch irgendwann einen zu Gesicht bekommen? Wir werden sehen.

Fährt man Richtung Süden aus dem Yellowstone hinaus, so befindet man sich umgehend auf dem John D.Rockefeller Jr. Memorial Parkway. 8 Meilen ist dieser Abschnitt lang, bevor er unbemerkt in den Grand Teton National Park führt. Nur das obligatorische Holzschild deutet plötzlich darauf hin, das man sich nun im Nationalpark befindet.

Ein Kassenhäuschen gibt es nicht, das ist aber auch nicht nötig. Da beide Parks nämlich eigentlich zusammen gehören und man eh, wenn man von Norden kommt, durch den Yellowstone fahren muss, hat man die Entrance Fee sowieso bereits dort bezahlen müssen.

 

 

Grand Teton National Park

Kaum hat man das Schild zum Nationalpark passiert, blickt man rechts auch bereits auf den Jackson Lake, der auf der einen Seite von einer imposanten Gebirgskette eingerahmt wird. Wir kommen an eine Picnic Area, die mit solch einer Kulisse im Hintergrund sicherlich zu den schönsten des gesamten Westens zählen dürfte.

Picnic Areal im Grand Teton mit beeindruckendem Panorama der Teton-Bergkette

Picnic Areal im Grand Teton mit beeindruckendem Panorama der Teton-Bergkette

 

Am Colter Bay Visitor Center stoppen wir kurz, besorgen uns eine Karte vom Park und fahren wieder runter zum See. Jackson Lake Lodge, Willow Flats Overlook die Chapel of the sacred hearts sind die nächsten Anlaufpunkte, bevor es zum Signal Mountain geht.

Könnte auch eine Postkarte sein ...

Könnte auch eine Postkarte sein …

 

Bei North Jenny Lake Jct. biegen wir ab auf eine Straße, welche unmittelbar am See vorbeiführt. Wir halten am Trail zum String Lake. Von hier aus gehen Trails zum nördlichen Jenny Lake ab, sowie zum Inspiration Point, der auf der gegenüberliegenden Seite vom See liegt.

Wir laufen den Trail allerdings nur ein kleines Stück und drehen dann wieder um. Nächstes Mal planen wir hier definitiv viel mehr Zeit ein, dazu gefällt uns dieses Fleckchen nämlich viel zu gut!

Auf dem Trail zum Jenny Lake

Auf dem Trail zum Jenny Lake

 

Baum-Impression

Baum-Impression

 

Und noch eine Baum-Impression

Und noch eine Baum-Impression

 

Nächstes Ziel ist die Chapel of the Transfiguration ganz im Süden vom Grand Teton National Park. Eine Minute vor uns haben hier allerdings zwei Reisebusse geparkt. Es herrscht das totale Gewusel und an ein stimmungsvolles, einsames Bild ist kaum zu denken.

Schlichtes Holzkreuz in der Chapel of Transfiguration

Schlichtes Holzkreuz in der Chapel of Transfiguration

 

Wir beschließen, die Situation sozusagen auszusitzen. Währenddessen werde ich noch von zwei Pärchen angequatscht, ob ich nicht ein Gruppenfoto von ihnen machen kann. Das hätte ich besser mal sein lassen. Mir wurde erst mal nämlich ausführlich die Kamera erklärt (Modell Snapshot) und dann durfte ich das Foto noch mehrmals wiederholen, weil immer irgendwas gerade nicht gepasst hat und sie was zu meckern hatten.

Na ja, zähneknirschend denk ich mir meinen Teil und warte gemeinsam mit Frauchen auf den Abzug der Truppen. Wenn hier weniger los gewesen wäre hätten wir vermutlich mehr Geduld gehabt den perfekten Standpunkt für ein Foto zu suchen, so aber müssen wir uns hiermit zufriedengeben …

Vor der Chapel of Transfiguration

Vor der Chapel of Transfiguration

 

Wir verlassen etwas genervt den Grand Teton am Südeingang bei Moose Junction und biegen ab nach Norden. Wir befinden uns jetzt auf der SR191, welche außen am Park vorbeiführt. Die Scenic Points hier sind allerdings fast NOCH besser als die IM Park. Blacktail Ponds, Glacier View, Teton Point Turnout und wie sie alle heißen.

Was für ein Panorama im Grand Teton National Park

Was für ein Panorama im Grand Teton National Park

 

Ranch im Grand Teton Nationalpark

Ranch im Grand Teton Nationalpark

 

Der letzte von ihnen auf dem Weg nach Norden ist der Snake River Overlook. Kurz dahinter kommt eine Historic Site, wir befinden uns an der Cunningham Cabin.

Die historische Cunningham Cabin

Die historische Cunningham Cabin

 

Ich habe diese Hütte das erste Mal in einem anderen Reisebericht gesehen und fand die Idylle auf dem Foto damals bereits ziemlich genial. Wenn man allerdings selbst dort steht, ist das ganze natürlich ungleich beeindruckender.

Beim herumlaufen hier sollte man allerdings gut acht geben, überall im Boden sind Erdlöcher und man kann leicht stolpern.

In der Cunningham Cabin ... Blick nach draußen

In der Cunningham Cabin … Blick nach draußen

 

Knapp eine Stunde halten wir uns hier auf, bevor wir uns losreißen und wieder Richtung Süden fahren. Auf dem Hinweg haben wir eine Stelle unten am Snake River gesehen, wo ein kleiner Parkplatz zu sein schien. Die wollten wir jetzt auf dem Rückweg nochmal finden. Es handelte sich hierbei um einen kleinen Schotterplatz am Ende der Schwabacher Road, der über eine kurze Dirt Road zu erreichen ist.

Im Nachhinein finde ich, dieser Abstecher sollte unbedingt ein MUSS sein, wenn man hier ist. Der Parkplatz ist gerade einmal groß genug für 8 – 10 Autos, die Dirt Road ist auch nicht gerade die Beste. Aber DAS, was einem an Ende erwartet, lohnt die Anfahrt.

Man wird nämlich mit diesem atemberaubenden Anblick über den Grand Teton National Park hinweg auf die Bergkette der Tetons belohnt.

Der kleine Fluss bei Schwabacher Landing mit den Tetons im Hintergrund

Der kleine Fluss bei Schwabacher Landing mit den Tetons im Hintergrund

 

Geht man vom Parkplatz Richtung Fluss stößt man bald auf einen Trail, der nach Osten geht. Eigentlich sieht der recht unspektakulär aus am Anfang. Wenn mal allerdings einige Meter geht, kommt man an eine Lichtung im Wald, die wie gemalt zu sein scheint.

Wir haben am Parkplatz einen Mann getroffen, der uns erzählt hat, das genau dort ein Elch im Wasser stehen würde. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und tatsächlich, bereits von weitem konnten wir ihn dann dort stehen sehen. Ein Anblick, der sich wirklich gewaschen hat.

Moose is waiting im seichten Wasser bei Schwabacher Landing

Moose is waiting … im seichten Wasser bei Schwabacher Landing

 

Wir sind uns nicht sicher, ob sich das Tier gerade im Fellwechsel befindet oder es schlicht und ergreifend sehr alt ist. Zumindest sieht es ziemlich gerupft aus.

Wir schleichen eine ganze Zeit lang am Ufer herum und suchen uns immer wieder neue Positionen zum Fotografieren. Irgendwie komm ich mir dabei vor wie der junge Grizmek, so völlig verschanzt hinter einem Baum und nur durch die Blätter linsend. Fehlt eigentlich nur noch das Tarnhütchen mit Echtgras und Ästen auf dem Kopf  *grins*

WAS für ein Elch ...

WAS für ein Elch …

 

 

Jackson Hole

Es fällt uns schwer diesen Ort wieder zu verlassen. Aber irgendwann reißen wir uns los und machen uns auf den Rückweg zum Auto. Langsam aber sicher fahren wir Richtung Jackson Hole.

Wie sich herausstellt, sollte uns diese Stadt rückbetrachtend am besten gefallen von allen Städten, wo wir diesen Urlaub gewesen sind. Im Winter ein Ski-Eldorado, im Sommer ein Ort der viele Extremsportler anlockt. Und der Grand Teton gleich nebenan ist einfach atemberaubend schön.

Torbogen aus Geweihen im Ortskern von Jackson Hole

Torbogen aus Geweihen im Ortskern von Jackson Hole

 

Da wir bereits in unserem Hotel, dem 49’er Inn & Suites, einchecken können, entrümpeln wir erst einmal das Auto und bringen unsere Sachen aufs Zimmer. Dieses wurde aus irgendeinem Grund geupdgraded, wir bekommen ein Zimmer mit Kamin, riesigem Bett und allem pipapo. Warum wissen wir nicht in dem Moment, ist uns aber natürlich auch egal.

Gut gelaunt machen wir uns auf, dieses urige Städtchen zu erkunden. Alles ist ganz gut fußläufig vom Hotel aus zu erreichen und man kann sich eigentlich problemlos und intuitiv orientieren.

Million Dollar Cowboy Bar in Jackson Hole

Million Dollar Cowboy Bar in Jackson Hole

 

Ein Souvenir des heutigen Tages

Ein Souvenir des heutigen Tages

 

Wir wandern durch sämtliche Shops und Frauchen entdeckt etwas, wovon ich die ganze Zeit gehofft hatte, sie würde es nicht sehen: Einen „Old Time Photo“ – Laden! Das sind DIE Läden, wo man in uralte Klamotten schlüpft und durch altertümliche Kulissen es auf dem Foto hinterher so ausschaut, als wenn man irgendwo im Jahre 1867 auch schon gelebt hätte. Nach 4 Stunden Extrem-Shop-Rumlatsching kommt man sich auch fast so vor.

Wie auch immer. Da wir Hunger bekommen haben gehen wir zu Pizza Hut und nehmen zum ersten Mal dort das „All-U-can-Eat“-Buffet. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Für gerade einmal 7 US$ gab es Pizza satt inkl. Softdrinks bis zum Abwinken. Das war genau richtig heute!

Voll bis oben hin rollen wir nach Hause und grübeln über morgen nach. Ein langer Fahrtag steht wieder an, es soll nämlich nach Salt Lake City gehen. Der Wetterbericht schaut gut aus, die Temperaturen steigen wieder auf T-Shirt-Niveau und Wolken scheinen sich aktuell nicht in unsere Nähe zu trauen. Supi, scheint ja ganz gut zu werden …