Hallo Ihr Lieben, ich melde mich zurück aus dem wunderschönen Island mit einem ersten „richtigen“ Bild und einem laaangen Text – man könnte es auch Reisebericht nennen ;-)

16 aufregende Tage mit 3.600 Autokilometern und über 160 km zu Fuß liegen hinter uns und unendlich viel mehr Fotos zum Sichten vor uns. Und es war so unglaublich. Island überraschte uns mit viel Sonnenschein, wir hatten sogar einmal 22,5 Grad, die Tiefsttemperatur lag bei 3,5 Grad und es gab nur 3 komplette Regentage. Also alles Quatsch, was über das schlechte Islandwetter erzählt wird :-P

Und Bäume, es gab sooo viele Bäume. Ich wurde ja gewarnt, in Island sei alles karg und ich werde die Bäume vermissen. Nüscht da! Sie sind halt kleiner, zarter. Aber fast überall zu finden :-)

Und die Isländer, die angeblich etwas brauchen sollen, um aufzutauen, waren ganz das Gegenteil. Freundlich, aufgeschlossen, gaben viel Tipps, waren stets hilfsbereit und waren einfach sooo lieb. Nach jedem Gespräch mit einem Isländer dachte ich „man ist der nett“. Und dazu die süßen Schafe und Pferde – wie die Isländer, etwas eigensinnig, aber sooo lieb <3

Islandpferd

Und dann diese Natur! Ich glaub, in Island wird jeder fündig: Berge über Berge – karge, grüne, mit Moos oder Heide, mit Bäumen oder Lavasteinen, flache, leicht zu besteigende oder auch steile, an denen man sich hoch hangeln muss. Es macht richtig Spaß (das richtige Schuhwerk vorausgesetzt) diese wunderbaren Berge zu entdecken und man fühlt sich am Ende schon selbst wie eine kleine Bergziege ;-)

Ich kann die vielen Selfie-Touristen in Island nicht verstehen, die wirklich nur schnell an den Hot Spots aussteigen, Fotos machen, auf denen Wasserfälle kilometerweit entfernt sind, und schnell wieder ins warme Auto einsteigen und weiter fahren. Wer Island wirklich richtig entdecken will, muss wandern, und sich auch mal verlaufen und im Regen umher irren ;-) Nur dann bewegt man sich abseits der Touristenströme, die es dort wirklich reichlich gibt.

Island

Und für die Wasserfans gibt es alle 5 Meter einen Wasserfall. Der höchste, der breiteste, der wasserreichste, der schnellste … Es gibt nicht genug Superlative für die Wasserfälle in Island. Und sie sind alle sooo schön.

Und wem die Wasserfälle zu kalt sind, dem bleiben die heißen Quellen, die in Hot Pots münden. Es gibt nichts besseres, als nach einem anstrengenden Tag abends im Hot Pot zu liegen und in den Sternenhimmel zu schauen. Und der ist in Island wirklich unglaublich. Wir haben noch nie so viele Sternschnuppen gesehen, die Milchstraße so nah und dazu noch die tanzenden Nordlichter. Man kann diese Momente gar nicht in Worte fassen, man muss sie erlebt haben!

Und dann das Meer. Überall Meer. Mit Robben und Walen, die man wirklich einfach so entdecken kann, wenn man die Straßen durch die Westfjorde fährt, die wirklich malerisch sind. Wilde Wellen treffen auf schwarze Strände und die abgefahrendsten Klippen. Und dazwischen immer mal wieder ein heller Sandstrand, der einem über Kilometer hinweg entgegen leuchtet.

Ok, entspannt Sonnen am Strand fällt in Island weg, aber wer Spaziergänge an der Nordsee, dem Wind entgegen, mag, der wird Island lieben. Man fühlt sich so lebendig.

Island

Island

Island

Und dazu die kleinen und großen Wunder überall: Die blaue Lagune als riesengroße Badewanne, die selbst zu Stoßzeiten noch genug Platz bietet. Die Gletscherlagunen, ganz vorneweg Jökulsarlon, die wir zum Glück an einem sonnigen Tag besucht haben und die einfach malerisch ist. Es ist unglaublich, welche Eismassen dort friedlich vor sich hin treiben.

Die Gletscher an sich, die es an so vielen Ecken gibt und die majestätisch über allem thronen. Und als Kontrast dazu die Heißquellengebiete, die wüstenähnlich aussehen, in denen es überall blubbert und auch mal ein Geysir in die Höhe schießt.

Island

Island

Island

Und über allem Wolken, unglaubliche Wolken. Ich habe selten so viel Drama am Himmel in so kurzer Zeit gesehen. Selbst wenn es in Strömen regnet, gibt es immer mal wieder ein kurzes Loch, in dem sich die Sonne durchkämpft und bezaubernde Regenbögen zaubert. Es verging kaum ein Tag ohne Regenbogen. <3

Und dann sind die Wolken so nah, sie schweben direkt über einem und sind sooo schön. Und häufig mündet der Drama-Himmel abends in einem spektakulären Sonnenuntergang. Man kann sich gar nicht satt dran sehen ????

Island

Island

Island

Und als Bonbon zu dieser unglaublichen Natur gibt es überall kleine süße Farmen – Irgendwo im Nirgendwo. Hier sollte man unbedingt übernachten statt in Hotels (wir hatten beides), wenn man die Stille in Island erfahren will. Ich war noch nie so oft morgens im Schlafanzug (mit dicken Klamotten drüber) draußen und hab die Sonnenaufgänge und die Ruhe genossen. Es waren keine Highlights, wie man sie von den typischen Foto-Hot-Spots kennt. Aber dafür hatte ich diese Momente ganz für mich. Ohne mind. 10 weitere Fotografen (am Kirkjufell waren morgens sogar mind. 20). Und die gehörten tatsächlich zu den wenigen Momenten, die mich traurig gemacht haben.

Man liest tatsächlich immer häufiger von Unfällen in Island, weil Touristen am Wasserfall abgerutscht sind, weil sie sich nicht an die Absperrungen hielten. Und wie die Natur immer mehr zerstört wird – weil man abseits der Wege auf dem empfindlichen Moos rumtrampeln muss. Und dann trifft man vor Ort auf so viele Fotografen, die eben genau dies machen. Die für das perfekte Foto ihr Leben riskieren und die Natur zerstören. Und man stellt fest, dass viele tolle Fotos aus „erlaubten“ Perspektiven gar nicht hätten entstehen können. Und das ist schade. Wird es doch langfristig dafür sorgen, dass es noch mehr und größere Absperrungen gibt, die die Sicht nehmen und die von der wunderschönen Natur fern halten. :-(

Aber bevor ich noch stundenlang weiter in Erinnerungen schwelge (und das könnte ich gut), sag ich nur: Ab, entdeckt dieses schöne Land selbst! Ihr werdet es lieben! Und passend zu unserem Roadtrip gibt es hier eine der unendlichen Straßen. Und in der Ferne die typischen schneebedeckten Berge. Und ja, sogar mit Mini-Bäumen ;-)

Ringstrasse