Hurra, das Sommerloch ist da. Das ist doch DIE Gelegenheit, mal wieder über WordPress zu schreibe und eines dieser urigen „8 Gründe“ Dinger raus zu hauen, die einem sowieso nicht weiter helfen und nur dazu da sind um irgendwas zu schreiben damit man nicht in Vergessenheit gerät!

Nein quatsch, genau genommen schlummert dieser Artikel hier schon länger als grober Entwurf auf der Platte. Ich bin nur mangels Zeit bisher nie dazu gekommen ihn fertig zu stellen. Und jetzt, gut 18 Monate nachdem ich damals auf WordPress umgestiegen bin, erscheint mir der Zeitpunkt genau richtig.

Vorgeschichte

Als ich nach fast 10 Jahren Nutzung von Dreamweaver auf der Suche nach einem Content Management System (CMS) für diesen Blog gewesen bin, habe ich zu Beginn erst einmal den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Das ich nun unbedingt mit WordPress als nächstes einen Blog erstellen würde, das war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Großartige Programmierkenntnisse hatte ich nicht wirklich. Alles, was im Laufe der Jahre entstanden ist für meinen Webauftritt, war quasi nach dem Prinzip „learning by doing“ erfolgt. Bei Dreamweaver bin ich seinerzeit auch nur hängen geblieben, weil ich irgendwo mal eine kostenlose Demo-Version davon in die Finger bekommen hatte.

Da ich in der Tat Null Komma Null Ahnung von irgendwelchen Programmiersprachen hatte zum damaligen Zeitpunkt und erst einmal irgendwo einen Anfang finden wollte für diese Seite, habe ich auf ein kostenloses Dreamweaver-Template zurück gegriffen. Der Blog ist dann im Laufe der Zeit „historisch gewachsen“ wie es so schön heißt. So richtig glücklich war ich mit Dreamweaver aber eigentlich nie. Zu unflexibel, zu zeitaufwendig und ständig musste ich meinen Laptop mitschleppen wenn ich etwas ändern wollte. Also war irgendwann klar das eine Veränderung her musste.

Zudem wollte ich weg von der stets und ständig doch irgendwie sehr einheitlichen Optik, welche sich über die Jahre hinweg so langsam aber sicher eingeschlichen hatte. Wenn man irgendwann über lange Zeit hinweg an etwas rum bastelt, wird man irgendwann betriebsblind finde ich. Nur selten hat man noch gute neue Ideen was Optik etc.angeht. In der Historie der Seite kannst du an Hand der Screenshot gut sehen, dass sich das Aussehen der Seite eigentlich nie wirklich großartig verändert hat im Lauf der Jahre. Dabei wollte ich so gerne eine größere Veränderung seit langem. Also blieb mir auf Grund nur grob vorhandener Programmierkenntnisse nichts anderes übrig als umzudenken.

Mein Provider All-Inkl. bietet zum Glück eine komfortable 1-Klick-Lösung an um WordPress auf dem Server zu installieren. Das war also kein Problem damals und hat mir in die Hände gespielt. Doch was nun? Nach der Installation musste der Inhalt der alten Seite ja irgendwie auf die neue Seite, die quasi nur aus einem leeren Blatt virtuellem Papier bestand. Ich habe mich damals für die „russische Lösung“ entschieden.

Die russische Lösung bedeutet bei uns in der Firma immer „Zwar nicht schön, aber dafür selten und funktioniert“. Via simplen Copy & Paste habe ich also sämtliche HTML-Seiten von Dreamweaver nach WordPress kopiert. Das es dafür auch elegantere Lösungen via Plug-In gegeben hätte, das war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. In einer Art Fleißarbeit habe ich so an gerade einmal zwei Nachmittagen den kompletten Seiteninhalt Stück für Stück händisch kopiert. Danach weiß man aber auch was man getan hat *g*

In den ersten Monaten nach dem Umstieg war das Ergebnis dann recht ernüchternd, zumindest was die Besucherzahlen auf dem Blog anging. Glaubt man den Statistiken der alten Webseite hatte ich monatlich regelmäßig um die 20.000 Besucher. Dabei war rein gar nichts optimiert für irgendwelche Suchmaschinen. Nach dem Umstieg auf WordPress hat sich diese Zahl mal eben mehr als halbiert.

Trotz akkurat eingerichteten URL-Weiterleitungen von der alten Webseite und subjektiv guter SEO Optimierung war der Rutsch nach unten bei Google deutlich spürbar. Einen ersichtlichen Grund dafür gab es aber irgendwie nicht. Erst nach einem guten Jahr hat sich das alles wieder eingependelt und inzwischen sind die alten Werte wieder relativ normal. Der Umstieg hat sich also gelohnt unterm Strich

Aber warum genau ist die Wahl nun eigentlich auf WordPress gefallen? Das hatte für mich genau 8 Gründe.

#1 Backend leicht verständlich

Dieser Punkt war für mich persönlich damals mit ein Hauptgrund, warum ich mich für WordPress entschieden habe zum Blog erstellen. Das Backend, also der Bereich wo man als Admin die Seite entwirft, Texte schreibt etc. ist einfach für mich leicht zu verstehen gewesen. Diverse CMS hatte ich mir testweise angeschaut, mit keinem bin ich intuitiv so schnell klar gekommen wie mit WordPress.

Egal ob Umsteiger oder kompletter Neueinsteiger, so gut wie jeder wird sich nach geringer Einarbeitungszeit in dem doch sehr aufgeräumten Backend auf Anhieb zu Recht finden denke ich. Mit dem WP Editor bin ich auf Anhieb gut klar gekommen, vermutlich lag es daran, weil dieser bei Dreamweaver ganz ähnlich strukturiert gewesen ist.

Auch der WYSIWYG-Editor ist sehr leicht zu begreifen für Jedermann. Das kopieren der alten HTML-Seiten nach WordPress ließ sich innerhalb eines Wochenendes durch simples Copy&Paste in die visuelle Ansicht vom Editor im Backend bewerkstelligen. Den überflüssigen Code habe ich nachher händisch raus gelöscht. Das war zwar einmalig etwas Arbeit, aber unterm Strich dennoch nicht sehr zeitintensiv.

Im Prinzip kann man glaube ich sagen, wer mit ein Word Dokument bearbeiten kann oder sich auch nur ansatzweise damit auskennt, der dürfte keinerlei Probleme haben auch einen Artikel in WordPress zu bearbeiten oder zu erstellen.

Wordpress Backend, so leicht lässt sich ein Blog erstellen

Fun Fact am Rande: Versucht mal mit einem Mac solch einen Screenshot vom WordPress Backend zu machen, das ist nicht möglich. Das Bild wird automatisch unkenntlich gemacht wenn man es aus dem Zwischenspeicher irgendwo einfügen möchte. Mit Windows jedoch geht es ganz normal ;-)

#2 Über 30 Prozent aller Websites nutzen es

Jede vierte größere Webseite heutzutage läuft mit WordPress laut Statistik. Der Marktanteil bei den Content Management Systemen liegt Mitte 2018 bei fast 60%, eine unfassbare Zahl eigentlich. Mit weitem Abstand folgen dann erst Joomla mit ungefähr 7% und Drupal mit knapp 5%.

Riesige Firmen setzen auf WordPress, um Ihren Webauftritt zu verwirklichen. Sei es nun Walt Disney, CNN, Reuters, der London Herald, die News-Seite von SAP, BBC America, SONY Music, die Regierung von Schweden, die Universität von NYC, die offizielle Seite vom weißen Haus oder die Seite der Obama Foundation. Auch Künstler wie die Rolling Stones, Tom Jones, Katy Perry oder Sylvester Stallone zum Beispiel, benutzen für Ihre Seiten WordPress.

Eine kleine Übersicht erhält man auf der offiziellen Showcase Seite bei WordPress

#3 Extreme Vielseitigkeit und gute mobile Ansicht

Schaut man sich 100 Seiten an die mit WordPress entstanden sind wird nicht eine aussehen wie die andere. Alleine das zeigt mir, dass es quasi endlose Möglichkeiten gibt und die Kreativität der Leute und die vorhandenen Themes einen Umfang abdecken der seinesgleichen sucht. So ziemlich alles ist mit wenig Zeitaufwand modifizierbar. Genau davon hatte ich bei Dreamweaver immer geträumt, es aber nicht mal eben so umsetzen können. Globale Änderungen auf der ganze Seite innerhalb weniger Minuten durchzuführen sind jetzt kein Problem mehr.

Eine große Erleichterung ist zudem für mich die fast automatisch stattfindende optimierte Ansicht für mobile Endgeräte. Die Zugriffe von Smartphones und Tablets nehmen in den letzten Jahren exorbitant zu, daher ist es nur logisch das eine gute mobile Ansicht inzwischen elementar wichtig ist. Und spätestens seit Google mit seinem Mobile-First-Index angefangen hat, Webseiten abzustrafen die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind, führt daran ja quasi kein Weg mehr vorbei.

Das war bei Dreamweaver global recht lästig einzupflegen und umzusetzen, zumindest habe ich es so empfunden. Mit WordPress passiert das quasi fast von ganz allein – abhängig vom verwendeten Theme versteht sich. Und wenn das Theme diese Anpassung nicht mit bringt, gibt es halt dafür ein Plug-in. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

#4 Plug-Ins für so ziemlich alles

Über 56.000 Plug-ins gibt es (Stand 08/2018). Man kann eigentlich sagen, egal für welchen Zweck – man wird dafür eine kostenlose Erweiterung im WP-eigenen Repository finden. Ganz gleich, ob man nun ein Shopsystem möchte, irgendeine Grafik-Erweiterung, Slider, Galerien, Tabellen-Lösungen, Kartendarstellungen, Security Anwendungen, Communitys etc., in dem schier endlosen Angebot an Plug-Ins ist vermutlich für jeden irgendetwas dabei was einem weiter hilft.

Und wem das nicht reichen sollte, der findet auf Themeforest noch endlos viele weitere Premium Plug-Ins oder auch komplette Themes. Diese sind zwar kostenpflichtig, lohnen aber sehr häufig einfach die kleine Investition. So habe ich zum Beispiel das Theme der Seite hier (The 7) und auch von der Firmenseite von Danielle (AVADA) dort gekauft.

Einziger Nachteil, der hier nicht verschwiegen werden soll: Durch veraltete Update können Sicherheitslücken im System entstehen. Daher ist es wichtig, dass die Plug-Ins stets auf dem neusten Stand sind. Aber auch das ist dank One-Klick-Lösung ja kein Problem.

#5 Riesige Community

Egal welches Problem man hat, man wird recht schnell dafür in einer der Support-Gruppen Hilfe dafür bekommen. Ganz gleich, es es nun um die wirklich hilfreichen Antworten in den Facebook-Gruppen geht, oder um die Hilfe der WordPress Online-Community. Es gibt inzwischen so dermaßen wirklich fitte Leute im Bereich dieses CMS, dass man fast schon eine Antwortgarantie hat bei Probleme jeglicher Art. Und das vollkommen kostenlos und sehr zeitnah, so dass man niemals wirklich lange auf eine Lösung warten muss.

Und sollte doch einmal niemand weiter wissen gibt es unzählige Freelancer, die für kleines Geld ihre Dienste anbieten. Den Zugang zur Plattform hat man ihnen problemlos in wenigen Sekunden eingerichtet. Einfacher geht es kaum.

#6 Von unterwegs aus arbeiten

Ein Möglichkeit die mir am Anfang gar nicht wirklich so bewusst gewesen ist. Einen Blog erstellen geht damit natürlich nicht. Aber via WordPress-App kann man völlig problemlos am Smartphone mal eben Kommentare beantworten, Texte editieren, Bilder einfügen oder entfernen, eventuell entdeckte Schreibfehler korrigieren usw. Das finde ich extrem praktisch und zeitsparend. Die meisten Kommentare hier beantworte ich so zum Beispiel in sehr vielen Fällen einfach von unterwegs, ich muss dafür nicht extra an einen Rechner.

Komplette Artikel jedoch schreiben auf diese Art vermutlich die wenigsten, dafür ist es einfach zu fummelig an dem kleinen Display. Und auch mir ist das dann einfach doch zu umständlich.

#7 Google freut sich

Angenehmer Nebeneffekt für mich war damals, dass WordPress bereits von Haus aus einen sehr SEO-freundlichen Code ausliefert. Ursprünglich als reine Blogging-Software programmiert, wurde von Anfang an darauf geachtet, dass WordPress-Webseiten so gut es geht an die Bedürfnisse von Suchmaschinen wie Google etc. angepasst waren.

Mit diversen SEO Plug-Ins lässt sich das Ganze dann sogar noch weiter optimieren. Mit Dreamweaver war früher rein gar nichts optimiert, alles musste hier händisch angepasst werden. Die ganze Arbeit wird mir hier einfach abgenommen.

„Zeit ist Geld“ heißt es ja immer so schön. Das stimmt in meinem Fall natürlich nicht wortwörtlich. Aber für mich ist eine Zeitersparnis einfach wichtig, da ich die diese dann einfach für andere Sache nutzen kann, die am Blog zu tun sind. Artikel schreiben sich schließlich auch nicht von alleine und benötigen in aller Regel ein paar Tage oder Wochen..

#8 WordPress ist Zukunftssicher

WordPress wird ständig von Automattic, der Firma hinter dem CMS, weiterentwickelt. Regelmäßige Updates schließen jeden noch so kleinen Fehler im System. Die Technik im Netz schreitet schnell voran, daher wird auch hier alles Mögliche versucht um sich den Gegebenheiten, Sicherheitsstandards und sonstigen Bedingungen im Netz anzupassen. Der Erfolg gibt Automattic recht.

Gutenberg Editor

Mit dem Update auf WordPress 5.0 und dem Gutenberg-Editor im Core des Programms steht wieder eine neue Ära vor der Tür. Der alte Editor wurde komplett überarbeitet und erinnert nicht nur an einen Page Builder, es ist im Prinzip auch einer. Damit will man vermutlich einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft machen. Wer mit Gutenberg nicht klar kommen sollte, der kann den alten Editor aber auch weiterhin als Plug-In verwenden. Eine sehr gute Anleitung für die Benutzung hat Finn auf Blogmojo erstellt.

Der ultimative Guide zum Gutenberg WordPress-Editor

Und was mich angeht, ich muss mich eigentlich nicht wirklich umorientieren. Der WPBakery Page Builder meines Themes funktioniert im Prinzip fast genauso und auch rein optisch sieht im Backend beides relativ ähnlich aus.

All das sind natürlich jetzt nicht „die ultimativen 8 Gründe für WordPress“ die pauschal für jeden gelten. Es sind aber für mich persönlich einfach die entscheidenden Gründe gewesen, warum ich mich damals dazu entschieden habe zum Blog erstellen. Dreamweaver war zwar schön und gut, ist aber in der heutigen Zeit einfach deutlich zu unpraktisch und umständlich für mich gewesen.

Und als jemand, der sich nicht wirklich mit Programmiersprachen auskennt und einfach nur einen Blog haben möchte, in welchem er ein wenig schreiben und seine Erlebnisse mit der Öffentlichkeit teilen kann, kam dieses CMS hier eben genau zur richtigen Zeit für mich.

Literatur zum Thema WordPress

Und jetzt Du, nutzt Du selber WordPress?

…oder irgendein anderes CMS zum Blog erstellen ?? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Dann hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar, ich würde mich freuen.

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