Der Freizeitpark Toverland in Sevenum bietet sich wunderbar für einen Tagesausflug nach Holland an. Er liegt nur ungefähr 10 Fahrminuten hinter der holländischen Grenze, zwischen Venlo und Eindhoven.

Das Zauberland (so lautet die Übersetzung von Toverland ins Deutsche) ist auch heute immer noch familiengeführt und wurde vor nicht allzu langer Zeit mächtig erweitert. Er hat neue Themenwelten, ein völlig neues Logo sowie einen komplett neuen Eingangsbereich spendiert bekommen. Ursprünglich war dieser – genau wie der Rest des Parks – nämlich in einer der beiden großen Hallen. Inzwischen wurde er aber in den neu angelegten Außenbereich Port Laguna verlegt.

 

Toverland Freizeitpark – Tagesausflug nach Holland

Als der Park 2001 mit nur einer einzigen Halle eröffnet wurde, war er ursprünglich als reiner Indoor-Park für Familien mit Kindern gedacht. Inzwischen hat sich der Freizeitpark durch die 7ha große Erweiterung allerdings zu einem vollwertigen Freizeitpark gemausert.

35 Millionen Euro wurde dafür investiert. Alleine der Wing Coaster hat dabei 50% des Budgets verschlungen. Der geplante Bau eines 4 Sterne Hotels wird die Besucherströme zukünftig wohl noch mehr wachsen lassen. Erklärtes Ziel ist es, die 1 Millionen Besucher pro Jahr zu knacken.

Der Wing Coaster Fēnix gehört definitiv zu den Highlights der Toverland Attraktionen

Der Wing Coaster Fēnix gehört definitiv zu den Highlights der Toverland Attraktionen

 

Die sechs Themewelten

Wer früher schon einmal im Toverland Freizeitpark gewesen ist und heute erneut dort hin kommt, der wird das ganze Areal vermutlich kaum wiedererkennen. Aus den ehemals zwei überdachten Welten „Land van Toos“ und „Wunderwald“ sind inzwischen 6 Themenwelten geworden, von denen sich alleine vier im Außenbereich befinden.

Port Laguna

Port Laguna, der neue Eingangsbereich im des Freizeitparks, wurde erst im Sommer 2018 geöffnet und ist sogleich für alle Start und Zielpunkt des Aufenthaltes dort. Attraktionen im herkömmlichen Sinne gibt es in diesem Bereich nicht. Vielmehr dient er als zentraler Anlaufpunkt innerhalb des Parks.

Allerdings soll man hier in Magistralis‘ Magic Store sogar richtig zaubern können. Ich muss gestehen, dass wir es zum Ende hin aber völlig verschlafen haben dort noch rein zu gehen. Wir hatten schlicht und ergreifend keine Zeit mehr.

Ithaka

Ithaka grenzt an den neuen Eingangsbereich in Port Laguna an. Klares Highlight ist die Troy Holzachterbahn, welche aus 35 Metern Höhe schon ziemlich steil nach unten fällt und dann mit einer fast kontinuierlichen Geschwindigkeit von sage und schreibe 90 km/h durch das hölzerne Gebälk rast. Damit zählt sie zu den höchsten, schnellsten und längsten Holzachterbahnen Europas und ist für viele – sofern ich das nach einiger Recherche beurteilen kann – durch die unvorhersehbaren Richtungswechsel sogar die Beste überhaupt hier in unseren Breitengraden.

Aber, anders als bei den meisten anderen ihrer Art, muss man hier nach der Fahrt nicht erst einmal wieder die eigenen Knochen sortieren. Die Sitze sind nämlich derart gut gepolstert, dass man fast glauben könnte, man würde in einem angenehmen Stuhl zu Hause sitzen. Die Streckenführung ist zudem so, dass man über weite Teile das Gefühl hat gar nicht zu sitzen, sondern dicht über dem Sitz schweben. Diese Air Time ist hier deutlich länger als bei vergleichbaren Bahnen. Daher ist die Fahrt mit Troy für mich persönlich definitiv eines DER Highlights im Toverland.

Viel spektakuläres gibt es in dieser Welt sonst nicht. Die Schiffschaukel Scorpios sowie die Fahrt mit einer Pferdebahn für die Kids runden das Angebot hier eigentlich schon ab. Erwähnenswert ist allerdings noch das riesige Trojanische Holzpferd, welches sich in der Nähe der Achterbahn befindet.

Die Troy Holzachterbahn zählt zur besten Ihrer Art in ganz Europa

Die Troy Holzachterbahn zählt zur besten Ihrer Art in ganz Europa

 

Avalon

Avalon ist das neueste Themengebiet im Toverland. Klares Highlight dort ist der Wing Coaster Fēnix, der majestätisch und mit einem Affenzahn durch die Lüfte gleitet. Zwei Sitze gibt es pro Seite der Achterbahn, wobei der äußere Sitz natürlich schon etwas cooler ist, da man dort doch recht weit neben der Schiene entlang fährt. In den Steilkurven hat man manchmal das Gefühl, die Grashalme am Boden fast berühren zu können.

Der höchste Punkt des Wing Coasters beträgt 40 Meter, bei einer Länge von 813 Metern und einer Geschwindigkeit von 95 km/h. Damit ist Fēnix die Längste Achterbahn ihrer Art in ganz Europa. Die Netto-Fahrzeit beträgt ca. 1:45 Minuten. Es fühlt sich aber irgendwie viel kürzer an finde ich und könnte gerne noch viel länger dauern. Alleine die Wagen der Achterbahn sind mit ihren Flügeln rein optisch wirklich eine Augenweide.

Fēnix steht den großen und bekanntesten Wing Costern aus den USA in absolut nichts nach und wird im Laufe der Zeit sicherlich bei Costerfans aus aller Herren Länder im Gedächtnis bleiben.


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Neben Fēnix gibt es noch die recht gemütliche Bootsfahrt Merlin’s Quest, wo man sich von der Fahrt mit dem Wing Coaster wieder erholen kann. Wirklich aufregendes passiert dort allerdings nicht. Es ist halt eine dieser entspannenden Fahrten mit einem 12-Personen-Boot, wie es sie augenscheinlich fast in jedem Freizeitpark gibt. Der Dark Ride für zwischendurch ist aber ganz spaßig.

 

Magische Vallei

Das magische Tal hat zwei ganz klare Höhepunkte. Da wäre zum einen die Rafting Wasserbahn Djengu River. In den runden Gondeln haben jeweils 9 Personen Platz und lassen sich dann auf einem Parcours mal mehr, mal weniger vom Wasser nass spritzen. Neben der Wasserbahn hat man noch die Möglichkeit sich bei warmen Wetter unter den „höchsten Wasserfall der Niederlande“ zu stellen. Zumindest steht es so auf dem Schild nebenan.

Die Rafting Fahrt im Djengu River hat es an zwei Stellen schon in sich. im gesamten bleibt man aber deutlich trockener als in vergleichbaren Bahnen

Die Rafting Fahrt im Djengu River hat es an zwei Stellen schon in sich. im gesamten bleibt man aber deutlich trockener als in vergleichbaren Bahnen

 

Zweites Highlight dieser Welt ist die Dwervelwind Achterbahn. Bei diesem Spinning Coaster sitzt man immer zu viert in einer Gondel, zwei Leute schauen dabei nach vorn, zwei nach hinten. Sobald die Achterbahn nach dem Start am höchsten Punkt angekommen ist wird jede Gondel entkoppelt und dreht sich durch die reine Fliehkraft während der Fahrt um sich selbst.

Das kann – je nach Gewicht der Personen in der Gondel – bei jeder Fahrt völlig variieren. Manche Fahrten verlaufen ohne viele Drehungen, bei anderen hingegen dreht die Gondel sich fast kontinuierlich von Anfang bis Ende der Fahrt. Beides ist uns auf mehreren Fahrten passiert. Dazu wird man bei den rasanten 70 km/h der Bahn unterwegs noch mit einer passenden Musik vom Onboard-Soundsystem berieselt.

Booster Bike ist ein so genannter Launch Coaster und ebenfalls ganz interessant, da man dort nicht nur „normal“ drin sitzt, sondern jeder für sich quasi wie auf einem Motorrad. Die Bahn beschleunigt nach dem Start durch den Hydraulik Launch in 3 Sekunden von 0 auf 75 km/h und hält diese Geschwindigkeit auch die ganze Zeit bei.

Booster Bike ist ein Launch Coaster, auf dem man sich vorkommt als wenn man auf einem Motorrad sitzen würde

Booster Bike ist ein Launch Coaster, auf dem man sich vorkommt als wenn man auf einem Motorrad sitzen würde

 

Land van Toos

Land van Toos war seinerzeit die erste Halle im Park und verkörpert auch heute noch das „alte“ Toverland. Hier findet man mit dem Toos-Express eine kindertaugliche Achterbahn, ein Kettenkarussel sowie die üblichen verdächtigen Fahrgeschäfte für die ganz Kleinen.

 

Wunderwald

Der Wunderwald ist die zweite der alten Hallen und wurde 2004 eröffnet. Dort befindet sich die Baumstamm-Wasserbahnen Expedition Zork. Sie beginnt innen in der Halle und führt schließlich zum Ende hin nach draußen. Wo man sitzt ist relativ egal, der Baumstamm wird mehrmals gedreht während der Fahrt, so dass man auch hinten einmal vorne ist und umgekehrt. Nass wird man auf alle Fälle, auch wenn man das zu Beginn nicht wirklich vermutet.

Ebenfalls ganz interessant ist die noch recht neue Maximus‘ Blitz Bahn. Dabei handelt es sich um eine Art Sommerrodelbahn, bei der man stets versucht ist, die Bestzeit der Strecke zu knacken. Am Ende der Fahrt folgt dann der Vergleich der Fahrtzeiten und man sieht unter anderem auch die Tagesschnellsten. Bei der Blitz Bahn war bei unserem Besuch mit 35 Minuten die längste Wartezeit.

Verschiedene Fahrgeschäfte für die Kleinsten, sowie diverse Kletterparcours runden diese Themenwelt schließlich ab.

 

Toverland Ticket Preise

Rein subjektiv finde ich die Ticketpreise recht human. An der Tageskasse kosten die Eintrittskarten (Stand Juli 2019) gerade einmal 33 EUR. Bestellt man sie bereits online über die Webseite des Freizeitparks spart man pro Ticket 2 EUR und zahlt nur noch 31 EUR.

Ein größerer Rabatt ist ebenfalls möglich, alle paar Tage liegen in Zeitschriften oder Wochenblättchen nämlich auch Flyer aus, mit denen man bis zu 6 EUR pro Person sparen kann. Man landet somit bei 27 EUR/Person. Findet man diese Flyer nicht, dann schaut man einfach hier online nach und erhält den gleichen Rabatt. Vorteil: Die Tickets kann man zu Hause selber ausdrucken und erspart sich somit das lästige anstehen an der Kasse, da man mit dem ausgedruckten Ticket gleich zu Eingang gehen kann. Dort muss nur noch der QR-Code gescannt werden – fertig.

Zum Eintrittspreis hinzu kommt in jedem Fall aber immer noch ein Ticket für den Parkplatz, wofür erneut ein Betrag von 10 EUR fällig wird. Kostenlos parken ist im Umkreis nicht möglich, so dass der Preis durchaus noch in Ordnung geht finde ich.

 

Verpflegung im Freizeitpark

Im Gesamten gibt es im Park acht größere Restaurants, angefangen von der arabisch anmutenden magischen Medina bis hin zum bayrischen Biergarten. Die Preise sind – rein subjektiv betrachtet versteht sich – durchweg human und günstiger als in vergleichbaren anderen Parks. Etwas über 4 EUR für einen wirklich guten Burger und 2.30 EUR für eine ansehnliche Portion Pommes gehen absolut in Ordnung.

Auch die Getränkepreise halten sich im Rahmen. Es ist trotzdem kein Problem, mit Bollerwagen und eigener Verpflegung in den Park zu gehen. Auch das ist heutzutage ja nicht mehr unbedingt selbstverständlich.

Impression aus dem Magische Vallei, hier gibt es jede Menge Wasserspiele

Impression aus dem Magische Vallei, hier gibt es jede Menge Wasserspiele

 

Nützliche Tipps für Deinen Aufenthalt

  • Nutze die Möglichkeit Dir im Vorfeld online Tickets auszudrucken. Du sparst nicht nur ein paar Euro, sondern umgehst damit auch die Warteschlange an der Kasse.
  • Fahre bei der Ankunft nach Möglichkeit auf Parkplatz 3. Dort stehst du durch etliche Bäume eigentlich ganztägig mit dem Auto im Schatten.
  • Aus irgendeinem Grund scheint bei Maximus‘ Blitz Bahn immer die längste Wartezeit zu sein. Dort hin würde ich also als erstes gehen, dann hast Du noch die Chance, möglichst schnell in einem der Bobs zu sitzen
  • Nimm Wechselklamotten für den Nachwuchs mit. Es gibt jede Menge Plätze, wie zum Beispiel Waku Waku, wo mit Wasser interagiert werden kann. Die Kids nutzen das immer wieder zwischendurch und sind dann irgendwann pitschnass. Und „mit ohne“ T-Shirt, weil es zum Beispiel gerade zum trocknen irgendwo liegt, kommt man auf keines der Fahrgeschäfte ;-)
  • Fahre den Fēnix Coaster Minimum zwei Mal, damit du einen Eindruck von jeder Seite bekommst. Keine der beiden ist wie die andere.
  • Solltest Du bereits eine Jahreskarte vom Phantasialand oder vom Movie Park besitzen, dann bekommst Du 50% Discount auf den Eintrittspreis im Toverland.

 

Unser Fazit

Ich muss gestehen, ich hatte vor dem Besuch von diesem Freizeitpark (in Holland heißt es Attractiepark)  noch nie etwas gehört glaube ich. Von daher war die Erwartungshaltung im Vorfeld eher … „durchschnittlich“, um es einmal vorsichtig auszudrücken.

Am Ende des Tages hat es uns aber allen super gut gefallen. Wir waren mit insgesamt 12 Leuten dort, darunter 4 Kids im Alter von 8 bis 16 Jahren und der Rest halt Erwachsene. Nicht einer fand es hinterher doof oder es hat irgendeinem NICHT gefallen. Ich denke, dass sagt dann tatsächlich auch schon ein wenig aus. Und bei den Erwachsenen sind wirklich die meisten, die bei Fahrgeschäften so schnell nichts schocken kann. Typische Kirmesköppe aus dem Ruhrgebiet halt.

Trotzdem waren alle rundum zufrieden mit dem Angebot der Attraktionen. Den Ruf, ein „Kinderpark“ zu sein, hat Toverland mit seinen diversen Erweiterungen definitiv abgelegt. Jeder, egal ob Groß oder Klein, kommt hier jetzt auf seine Kosten. Einen Besuch des Freizeitparks Toverland können wir daher allen Familien nur ans Herz legen.

Wenn Du jetzt noch nicht genug hast und noch mehr von Achterbahnen & Thrillrides lesen möchtest, dann schau doch auch einmal in meinem Artikel zu den Orlando Freizeitparks rein.

 

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Und jetzt Du

Hast Du selber schon einen Tagesausflug nach Holland in den Freizeitpark gemacht? Falls ja, berichte doch davon und hinterlasse mir einen Kommentar hier unter dem Artikel, ich würde mich sehr darüber freuen. Wie fandest Du es dort, was hat Dir gut gefallen und was vielleicht nicht?

 

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