Petra in Jordanien zählt heutzutage zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Nahen Osten. In der Antike war sie die Hauptstadt der Nabatäer, inzwischen ist Petra Hauptziel der meisten Reisenden, die in Jordanien unterwegs sind.

Über 800 kleinere Baudenkmäler gibt es im gesamten „Stadtgebiet“ von Petra. Ein Großteil wurde im 4. Jahrhundert von einem Erdbeben teilweise oder völlig zerstört. Ein Ereignis, nachdem seinerzeit die letzten Bewohner der Felsenstadt Petra den Rücken gekehrt und die Stadt verlassen haben.

Durch den Untergang des nabatäischen Volkes geriet die Felsenstadt dann Nach und Nach in Vergessenheit. Petra galt danach lange Zeit als verschollen. Es war sogar die Rede davon, dass die Stadt nur eine Legende sei. Bis über 1000 Jahre später, genauer gesagt 1812, der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt sie durch Zufall wiederentdeckt hat.

Die Schriften von Lawrence von Arabien machten Petra dann später weltweit bekannt. Burckhardt soll übrigens auch den großen Tempel von Abu Simbel im ägyptischen Teil Nubiens entdeckt haben.

Petra lag an der Kreuzung mehrerer Karawanenwege (Ägypten/Syrien und Arabien/Mittelmeer) und konnte sich alleine durch den Handel zu einer der wohlhabendsten Städte damals entwickeln. In Insiderkreisen hat sie vermutlich daher nicht umsonst den Beinamen „Wall Street des alten Arabien“.

Seit 1985 ist das komplette Gelände rund um Petra in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen und zählt zu einem der neuen 7 Weltwunder. Auch der Machu Picchu und der Taj Mahal in Indien zählen unter anderem mit dazu.


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Petra Sehenswürdigkeiten + Karte

Ich muss gestehen, auch ich zähle zu denjenigen, die früher immer gedacht haben, in Petra gäbe es dieses eine Gebäude (den Namen kannte ich damals noch gar nicht) zu sehen und das war es dann. Aber weit gefehlt. GANZ weit sogar. Das Gelände ist riesig und Sehenswürdigkeiten gibt es in Petra gefühlt endlos viele. Bei dem Gebäude, welches ich immer im Hinterkopf hatte, handelte es sich lediglich um das Schatzhaus Khazne al-Firaun. Aber das ist halt nur ein klitzekleiner Teil von Petra, die gesamte Anlage ist im Verhältnis gesehen nämlich 4x so groß wie Manhattan. Ja, die Rede ist von Manhattan in NYC.

Und dabei wird vermutet, dass über 80% von Petra immer noch nicht entdeckt sind und im Verborgenen liegen. Viele der alten Wege sollen sich nämlich bis zu 4 m unterhalb der Erdoberfläche befinden. Mit ein Grund, warum auch heute immer noch fleißig archäologische Teams auf dem Gelände und in der Umgebung unterwegs sind. So wurden beim Schatzhaus beispielsweise erst im Jahre 2003 noch vier unbekannte Grabkammern gefunden, welche sogar 6 m unter dem heutigen Bodenniveau liegen.

Zur besseren Übersicht habe ich mal eine Karte von Petra erstellt, auf der ich die wichtigsten Punkte farbig markiert habe. Die Karte kannst Du hier auch noch einmal zusätzlich im PDF-Format herunterladen.

 

Petra Jordanien Karte der Sehenswürdigkeiten

Übersicht der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Petra

Übersicht der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Petra (Mausklick für große Kartenansicht)

 

Der Siq

Wenn Du Petra besuchst, erreichst Du vom Visitor Center aus nach ein paar hundert Metern als Erstes den Siq. Eine schmale Felsenschlucht, die an der engsten Stelle gerade einmal 2 m breit, aber stattliche 70 m hoch ist. Für USA-Südwesten Fans könnte man also auch sagen, es handelt sich um einen gigantischen Slotcanyon. Denn genau das ist es eigentlich.

Und auch die Entstehung des Siq ist identisch mit denen in den USA. Er ist nämlich durch die Wassermassen nach heftigen Regenfällen entstanden, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch die 1.5 km langen, engen Felswände gepresst haben.

Wenn Du halbwegs alleine im Siq sein möchtest und ein Foto ohne zig andere Menschen darauf erhaschen willst, dann hast Du dafür nur eine einzige Möglichkeit. Du musst früh morgens, kurz nach Öffnung um 6 Uhr, bereits vor Ort sein. Den kompletten Rest des Tages ist es so gut wie unmöglich auch nur ansatzweise dort alleine zu sein – auch nicht für wenige Sekunden.

Der Siq ist Teil des Main Trails, der sich auf einer Gesamtlänge von rund 4 km einmal vom Visitor Center aus komplett durch die ganze Anlage zieht.

Der Weg runter zum Schatzhaus am frühen Morgen

Der Weg runter zum Schatzhaus am frühen Morgen

 

Dadurch, dass es im Prinzip nur diesen einen Zugang gibt (wobei das nicht ganz stimmt, es gibt noch einen zweiten, den aber kaum jemand kennt), nehmen zwangsweise ALLE Besucher den Weg durch den Siq. Hält man sich vor Augen, dass Petra von 8000 bis 10.000 Touristen täglich besucht wird, kann man sich leicht vorstellen, wie voll es sein kann.

Interessant zu beobachten, wenn man durch die Schlucht geht, sind die kleinen Rinnen an der Seite in den Felswänden. Diese waren früher für die ausgeklügelte Wasserversorgung der Stadt zuständig.

Das bekannte Fotomotiv vom Schatzhaus, was in goldenen Farben mittig zwischen den Slotwänden scheint, ist nur morgens früh nach Sonnenaufgang möglich. Das Zeitfenster dafür ist abhängig von der Jahreszeit und dauert nur eine gute Dreiviertelstunde. Denn nur in dieser kurzen Zeit strahlt die Sonne die Fassade im Fels vollständig an. Den Rest des Tages liegt dieser Teil im Schatten.

Nur früh Morgens strahlt das Schatzhaus in diesen Goldtönen

Nur früh Morgens strahlt das Schatzhaus in diesen Goldtönen

 

The Treasury, das Schatzhaus

Das Schatzhaus (oder auch Khazne al-Firaun) ist vermutlich DAS Highlight in Petra. So ziemlich jeder kommt hauptsächlich wegen dieses in den Fels gemeißelten Gebäudes hier her. Die Beduinen vermuteten seinerzeit darin einen Schatz, daher auch der Name Schatzhaus, der sich bis heute durchgesetzt hat. Das Thema wurde schließlich auch von Hollywood aufgegriffen, Indiana Jones dachte ja bekanntermaßen, darin würde sich der heilige Gral verbergen.

Forscher datieren die Entstehung des vermutlich eher als Grabmal dienenden Bauwerks in die Zeit zwischen dem 1. Jahrhundert vor und dem 2. Jahrhundert nach Christus. Die Säulen und Emporen sind insgesamt 40 m hoch und erinnern teilweise an einige Gebäude im historischen Griechenland. Mit „nur“ 25 m Breite ist das Schatzhaus bei weitem nicht das größte Gebäude in Petra.

Falls Du Dich fragen solltest, was im Inneren des Gebäudes ist, so lautet die ernüchternde Antwort: Nichts. Der Raum ist relativ schmucklos und leer, es ist heutzutage auch nicht mehr erlaubt dort hineinzugehen.

Bevor die Sonne auf die Treasury in Petra trifft, hat man mit Glück noch keine Touristen mit auf dem Foto

Bevor die Sonne auf die Treasury in Petra trifft, hat man mit Glück noch keine Touristen mit auf dem Foto

 

Treasury Viewpoints

Drei höher gelegene Aussichtspunkte gibt es auf das Schatzhaus. Einen direkt rechts vom Siq auf dem Vorplatz, wenn man die Stufen dort nach oben geht. Und zwei weitere in knapp 70-80 Metern Höhe.

Den unteren Viewpoint, rechts oberhalb des Vorplatzes, kann im Prinzip jeder relativ problemlos erreichen. Dazu muss man lediglich einen kleinen Naturpfad an der Felswand entlang nach oben klettern. Wenn Du Dir auf den ersten Blick nicht sicher bist, wo genau es lang geht, halte einfach nach ein paar anderen Besuchern dort Ausschau. Der Aussichtspunkt ist gut besucht und irgendjemand ist immer gerade auf dem Weg nach oben oder unten. Das Titelbild des Beitrages habe ich von dort oben aufgenommen.

Länge: 1.75 km (Oneway), 3.5 km (Roundtrip), Länge ab Visitor Center ~4 km (Oneway)

Zeitaufwand: Mit Aufenthalt am Viewpoint Minimum 2 Stunden

Höhenunterschied: Circa 150 m

Beste Tageszeit: Früh morgens

Ausführlicher Bericht zur Indiana Jones Trail Wanderung

 

Wenn man sich vom Schatzhaus nach rechts weg bewegt, erreicht man nach ein paar Metern die sogenannte Fassadenstraße. Woher der Name abgeleitet wurde erkennt man schnell, wenn man sich links und rechts die in den Fels gehauenen Häuserfassaden ansieht.

Egal wohin man blickt, irgendwo sieht man immer solche in den Stein gemeißelten Häuserfassaden

Egal wohin man blickt, irgendwo sieht man immer solche in den Stein gemeißelten Häuserfassaden

 

Geht man die Fassadenstraße ein kurzes Stück weiter, erreicht man auf der linken Seite schließlich das Kolosseum. Du kannst es nicht verfehlen, in aller Regel steht eine Menschentraube davor.

Links in der Kurve befindet sich das Kolosseum

Links in der Kurve befindet sich das Kolosseum

 

Das Kolosseum

1961 wurde das Kolosseum bei Ausgrabungsarbeiten von Archäologen freigesetzt, nachdem es bei einem Erdbeben fast vollständig verschüttet wurde. Es hat auf 45 übereinander liegenden Sitzreihen ein unglaubliches Fassungsvermögen von bis zu 10.000 Personen. Damit ist es eine der größten Arenen des gesamten Nahen Ostens. Durch ein ausgeklügeltes Abflusssystem hat sich selbst bei Überflutungen kein Wasser in dem Kessel gesammelt.

Das Kolosseum in Petra aus der Nähe

Das Kolosseum in Petra aus der Nähe

 

Obwohl der Bau an römische Arenen erinnert waren es in der Tat die Nabatäer, die das Kolosseum errichtet haben. Der römische Einfluss war damals allerdings bereits erkennbar.

Wenn Du vom Kolosseum ein Stück weiter gehst, zweigt links der Trail hinauf zum Highest Place of Sacrifice ab. Rechts hingegen blickst Du auf die gewaltige Königswand, an deren linken Seite der oben erwähnte Indiana Jones Trail startet.

Blick von oben auf das Kolosseum, welches bis zu 10.000 Leute fasst

Blick von oben auf das Kolosseum, welches bis zu 10.000 Leute fasst

 

The Highest Place of Sacrifice, der hohe Opferplatz

Den Trail zum hohen Opferplatz, dem Highest Place of Sacrifice, sollte man nicht unterschätzen. Oben angekommen hast Du nämlich gerade einmal die Hälfte der Wanderung geschafft und das steilste Stück kommt erst noch. Bloß, dass es dieses Mal nicht bergauf, sondern bergab geht.

Solche Stufen mit so einem extremen Gefälle habe ich bisher glaube ich noch nirgendwo gesehen. Erst einmal beginnt der Trail aber schön gemütlich. Man geht kontinuierlich nach oben und arbeitet sich einen Canyon im Wadi al-Mahfur hoch.

Der untere Teil des Trails verläuft wunderschön durch eine Art Canyon. Im Hintergrund: Teile der Königswand

Der untere Teil des Trails verläuft wunderschön durch eine Art Canyon. Im Hintergrund: Teile der Königswand

 

Am Highest Point, hoch oben auf dem Gipfel des Jebel Attuf, erwartet Dich auf jeden Fall ein etwas größeres Beduinenzelt mit gekühlten Getränken oder – natürlich – auch wieder Tee. Der warme Tee ist ganz angenehm und sorgt dafür, dass Du nicht übermäßig schwitzt. Die Aussicht oben am Opferplatz ist wirklich nicht übel. Der Blick reicht relativ weit in die Landschaft und auch hinunter auf die Königswand, den sogenannten Royal Tombs.

Zurück kannst Du Dich entscheiden, ob Du denselben Weg nimmst, den Du gekommen ist (was schade wäre) oder den Abstieg über die Nordseite des Berges via Wadi Farasa wählst. Der steile Trail führt Dich auf einem abenteuerlichen Pfad unter anderem zur Garden Hall und vorbei an viele andere tolle Motiven im Fels.

Der Blick vom Trail hinunter auf das Grab des römischen Soldaten, ein Nebengebäude der Garden Hall

Der Blick vom Trail hinunter auf das Grab des römischen Soldaten, ein Nebengebäude der Garden Hall

 

The Garden Hall, das Bauwerk im Hintergrund, hat den Namen von den blühenden Sträuchern im Frühjahr, die nach den Regenfällen dort erscheinen

The Garden Hall, das Bauwerk im Hintergrund, hat den Namen von den blühenden Sträuchern im Frühjahr, die nach den Regenfällen dort erscheinen

 

Zeitaufwand für die Wanderung zum Highest Point of Sacrifice: Ich würde mal 3 Stunden einkalkulieren, eher mehr. Unterwegs gibt es viel zu Fotografieren und wenn Du auch mal links und rechts der vorgeschrieben Pfade Deine Augen schweifen lässt entdeckst Du immer wieder geniale Fotomotive. Diese Wanderung sollte in meinen Augen definitiv Pflichtprogramm sein für Dich, egal wie lange Dein Aufenthalt in Petra ist.

Hinweis: Wenn man den ersten Teil mit den Stufen geschafft hat und oben angekommen ist, zweigt links ein unscheinbarer Pfad zum linken Treasury Viewpoint ab. Dieser Pfad ist unterwegs nicht großartig gekennzeichnet! Man sollte sich also vorher sehr genau überlegen, ob man von dort aus zum Viewpoint laufen möchte.

Ein Beduine an der Abbruchkante des Highest Point of Sacrifice, wo es 170m senkrecht nach unten geht.

Ein Beduine an der Abbruchkante des Highest Point of Sacrifice, wo es 170m senkrecht nach unten geht.

 

The Royal Tombs, die Königswand

Die Königswand hat Ihren Namen von 13 monumentalen Grabtempeln erhalten, welche sich dort wie Perlen einer Kette aneinander reihen. Aufgrund der Größe und Ausschmückung der Kammern wird vermutet, dass es sich dabei um Königsgräber gehandelt hat.

Das größte Grab dort ist das sogenannte Palastgrab, welches sich ziemlich weit links in der Wand befindet. Alleine die Fassade dieses Grabes ist gigantische 49 Meter breit und 45 Meter hoch. Diese Zahlen verdeutlichen einmal mehr die Ausmaße der gesamten Stadt.

Blick auf einen kleinen Teil der Königswand, links sieht man das gewaltige Palastgrab

Blick auf einen kleinen Teil der Königswand, links sieht man das gewaltige Palastgrab

 

Unterhalb der Gräber hat sich eine kleine Ladenreihe mit ein paar Verkaufsständen der Beduinen im Laufe der Jahre entwickelt, welche hier alle zum Clan der Bedouls gehören.

Interessant sind auch die in den Fels gehauenen Kammern rechts der Königswand, in der sich jede Menge farbiger Streifen im Gestein befinden. Ähnliches habe ich bisher nur im Südwesten der USA gesehen. Alleine hier in dieser Ecke bin ich eine halbe Ewigkeit herumgelaufen, weil mir die Motive so gut gefallen haben.

Fotogene Streifen im Felsen bieten dankbare Fotomotive

Fotogene Streifen im Felsen bieten dankbare Fotomotive

 

Ein wenig wird man an den Südwesten der USA erinnert

Ein wenig wird man an den Südwesten der USA erinnert

 

The Monastery, das Kloster Ad-Deir

Das Kloster Ad-Deir, auch bekannt als Monastery, liegt etwas außerhalb der viel besuchten Talsohle in Petra. Das Gebäude muss man sich durch etwas Fußarbeit erarbeiten und kann dafür zwei verschiedene Wanderungen wählen.

Entweder gehst Du am Ende der Fassadenstraße den Weg, den die meisten nehmen und quälst Dich 800 Stufen durch das Wadi Kharareeb hoch auf ungefähr 220 m Höhe. Oder Du fährst nach Little Petra und wanderst über den sogenannten Backdoor Trail von Osten her nach Ad-Deir. Diese Variante ist zwar flacher, nimmt aber auch deutlich mehr Zeit in Anspruch, weil der Weg länger ist.

Fast noch beeindruckender als das Schatzhaus. Ad-Deir in Petra

Fast noch beeindruckender als das Schatzhaus. Ad-Deir in Petra

 

Das Kloster an sich ist – so zumindest meine subjektive Meinung – noch einmal beeindruckender als das eigentliche Schatzhaus. Es ist breiter und auch noch ein wenig höher. Durch die offene Lage kommt das hier oben nur nicht so zur Geltung, wie es beim Schatzhaus unten der Fall ist.

Länge: 1.75 km (Oneway), 3.5 km (Roundtrip), Länge ab Visitor Center 4 km (Oneway)

Zeitaufwand: Mit Aufenthalt oben Minimum 2-3 Stunden

Höhenunterschied: Circa 200 m

Beste Tageszeit: Später Nachmittag

Ausführlicher Bericht zur Monastery Trail Wanderung

 

The Collonnad Street, die Säulenstraße

Die Säulenstraße war früher Hauptschlagader von Petra und das Stadtzentrum. Hier sind alle Fäden zusammengelaufen. Die Straße verbindet quasi den oberen Bereich von Petra mit dem unteren.

Größtes, noch erhaltenes, Gebäude in diesem Bereich ist das Qasr al-Bint Fara’un. Es ist zudem das einzige größere Gebäude, was frei stehend ist und gemauert wurde. Die Wohnhäuser, welche rechts und links der Säulenstraße ebenfalls vorhanden gewesen sein müssen, existieren nicht mehr. Sie sind allesamt verfallen im Laufe der Jahrhunderte.

Blick auf einen Teil der Säulenstraße und die dahinter liegenden Königswand

Blick auf einen Teil der Säulenstraße und die dahinter liegenden Königswand

 

Auch heute ist die Säulenstraße einer der Orte, wo sich sehr viel Touristen aufhalten. Einige kleinere Getränkeshops und ein größeres Restaurant am Ende sind vermutlich mit ein Grund dafür. Außerdem starten und enden am Qasr al-Bint Fara’un die Eseltouren.

Eine Bitte: Nimm davon Abstand und sage den teilweise doch recht aufdringlichen „Guides“, dass Du kein Interesse an solch einem Ritt hast. Den Tieren geht es hier wirklich nicht besonders gut und so etwas sollte man nicht noch weiter unterstützen.


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Wadi Mudhluim, der geheime Zugang neben dem Siq

Trotz umfangreicher Recherche im Vorfeld habe ich vom Wadi Mudhluim und der Wanderung erst nach unserem Aufenthalt erfahren. Kurz vor dem Zugang zum Siq zweigt wohl rechts ein Weg ab, durch den man dann über einen Trail ebenfalls runter in die Nähe des Schatzhauses kommt.

Der Weg verläuft zunächst am Flussbett entlang und führt anschließend durch einen kleinen nabatäischen Tunnel, welcher erbaut wurde, um eventuell auftretendes das Hochwasser nach Regenfällen vom Siq weg bzw. umzuleiten. Nach dem Tunnel folgt man weiter dem Flussbett, welches sich am Ende zu einem Slot verengt.

Der Slot sieht super aus, immer wieder finden sich in die Felswände gemeißelte Figuren oder Gebäude. Ein paar ganz brauchbare Fotos samt Beschreibung der Wanderung habe ich hier gefunden.

 

Petra by Night

Petra by Night, also ein Besuch am Abend bei Beleuchtung, ist ein Event für sich. Nachdem die Tore der Felsenstadt am späten Nachmittag geschlossen werden öffnen sie an drei Abenden der Wochen noch einmal. Dann werden entlang des Siqs und vor dem Schatzhaus hunderte von Kerzen aufgestellt.

Wir haben lange vorher überlegt, ob wir daran teilnehmen sollen oder nicht. Und letzten Endes haben wir uns dagegen entschieden. So schön, dass ein oder andere Foto davon auch aussehen mag, die negativen Bewertungen nehmen doch Überhand und sprechen zwischen den Zeilen eine deutliche Sprache.

Zum einen sei das jedes Mal viel zu voll (obwohl die Tickets angeblich limitiert sein sollen, was aber nicht der Fall ist), zum anderen is es leider recht unspektakulär. Man hetzt bei Dunkelheit die 1.5 km durch den Siq und steht dann im Prinzip 20 Minuten vorm Schatzhaus, wo man einem Flötenspieler zuhört sowie einer kurzen Erzählung zu Petra.

Zusammen mit um die 1000 anderen Menschen quetscht man sich dann vor das Schatzhaus, jeder murmelt herum, macht Fotos mit Blitz (was aufgrund der Beleuchtung völlig überflüssig wäre für eine Langzeitbelichtung) oder hält sein Handy hoch um zu filmen. Ich könnte mir vorstellen, dass das vor 20 Jahren noch ganz nett war. Aber so, wie sich die Bewertungen und Erfahrungsberichte heute lesen, lohnt sich das glaube ich nicht mehr wirklich. Aber letztens Endes muss das natürlich jeder selber für sich entscheiden.

 

Fakten Petra by Night

Wochentage: Montag, Mittwoch, Donnerstag

Zeit: 20.30 Uhr ab Petra Visitor Center

Dauer: circa 2 Stunden

Preis: 17 JOD (Stand: 01/2023)

Wichtig: Petra by Night ist weder Bestandteil des Jordan Pass, noch in einem Tagesticket enthalten, was Du an der Kasse kaufst. Der abendliche Gang zum Schatzhaus muss immer separat gezahlt werden. Tickets dafür erhält man bereits im Laufe des Tages an der Kasse oder so gut wie in jedem Hotel.

 

Wie viele Tage solltest Du für Petra einplanen?

Die meisten Leute verbinden mit dem Namen Petra eigentlich immer nur das eigentliche Schatzhaus, Khazne al-Firaun, was man in aller Regel auch auf den meisten Fotos zu sehen bekommt. Tatsächlich ist das gesamte Areal der Anlage aber riesig und ein einziger Tag vor Ort reicht nicht einmal ansatzweise aus, um von Petra einen Eindruck zu bekommen.

Ein Tag ist aber leider genau DAS, was ein Großteil der Busrundreisen seinen zahlenden Kunden hier anbietet. Viel zu wenig, um einen vernünftigen Eindruck von Petra zu bekommen. An einem Tag schaffst Du es mit viel Glück, eine der zahlreichen Wanderungen und die Fassadenstraße einmal bis zum Ende zu laufen.

Daher lautet meine klare Empfehlung: Plane ruhig 3 volle Tage für Petra ein. Wobei Dir selbst an einem vierten Tag vermutlich nicht langweilig werden würde. Im Jordan Pass sind aber halt nur maximal drei Tage enthalten und ein vierter Tag müsste wieder extra gezahlt werden. Ein nicht ganz günstiges Vergnügen also.

Drei volle Tage heißt, dass Du nach Möglichkeit abends ankommst, in einem Hotel im Ort eincheckst und dann am nächsten Morgen um 6 Uhr am Visitor Center startest. Und danach auch noch volle zwei weitere Tage Zeit hast. Alles andere wird diesem Ort nicht gerecht.

Tipp: Vermeide das Wochenende. Denn auch viele Einheimische besuchen die Felsenstadt und gerade freitags, samstags und sonntags ist es dann noch einmal deutlich voller als es eh schon ist.

Mal eine ungeschönte Aufnahme, wo man gut erahnen kann, wie voll es am Schatzhaus fast immer ist

Mal eine ungeschönte Aufnahme, wo man gut erahnen kann, wie voll es am Schatzhaus fast immer ist

 

Trails in Petra

In Petra gibt es jede Menge zu erkunden, das dürftest Du inzwischen mitbekommen haben. Und obwohl die Felsenstadt riesig ist, wird vermutet, dass immer noch 80% von Ihr irgendwo in den Felsen oder im Erdreich verborgen und unentdeckt sind.

Die Teile, die heutzutage freigelegt sind, kannst Du im Prinzip auf vier Main Trails erkundent. Auf alle vier bin ich hier im Artikel näher eingegangen, daher möchte ich an dieser Stelle nur noch einmal der Übersicht halber das ganze zusammenfassen.

Main Trail

  • Distanz: 3.5 km (oneway)
  • Zeitaufwand: 1-1.5 Std (oneway)
  • Schwierigkeitsgrad: Leicht

High Place of Sacrifice Trail / Wadi al Farasa Trail

  • Distanz: 4 km (oneway)
  • Zeitaufwand: 3-4 Std (oneway)
  • Schwierigkeitsgrad: Leicht

Ad-Dei Trail / Monastery Trail

  • Distanz: 1.75 km (oneway)
  • Zeitaufwand: 1.5-2 Std (oneway)
  • Schwierigkeitsgrad: Medium – Anstrengend

Al Kubtha Trail / Indiana Jones Trail

  • Distanz: 1.75 km (oneway)
  • Zeitaufwand: 1.5 Std (oneway)
  • Schwierigkeitsgrad: Medium – Anstrengend

Dazu kommen dann noch einige andere Trails, wie zum Beispiel der Backdoor Trail ab Little Petra, der Wadi Mudhluim Trail, der Trail zum linken Viewpoint aufs Schatzhaus und einiges mehr. Alle benötigen Zeit. Das wiederum bedeutet (und da kann ich mich nur wiederholen), hake Petra bitte nicht an einem Tag ab. Die Felsenstadt muss man sich erarbeiten. Und dafür sind zwei, besser noch drei ganze Tage nötig.

Ich wollte ursprünglich noch eine Karte der einzelnen Wanderungen anfertigen, habe dann aber eine im Internet gefunden und festgestellt, dass ich es eh nicht besser machen könnte. Daher kommt hier gerne der Link dazu. Trail Karte Petra

Blaue Sinai Agame. Kommt hier nicht so häufig vor, wie ich ursprünglich dachte im Moment des Fotos

Blaue Sinai Agame. Kommt hier nicht so häufig vor, wie ich ursprünglich dachte im Moment des Fotos

 

Hotelempfehlungen für Petra / Wadi Musa

Die Bausünden von früher, als in den 1930er Jahren kleinere Hotels tatsächlich direkt in Petra selber – gegenüber dem Kolosseum – gebaut wurden, sind inzwischen zum Glück wieder beseitigt. Heutzutage gibt es im Ort Wadi Musa, direkt in der Nähe des Eingangs, einige Hotels, von denen aus man Petra fußläufig problemlos erreichen kann.

Allen voran das Mövenpick Resort, welches quasi gleich gegenüber dem Eingangsbereich liegt. Noch näher dran ist man nur im Petra Guest House Hotel, welches zwischen Visitor Center und Eingang liegt. Beides würde ich auf Grund der Empfehlung von Freunden und Bekannten als „bedenkenlos buchbar“ empfehlen. Genauso wie das Petra Moon, welches direkt oberhalb vom Mövenpick Resort liegt.

Noch etwas höher liegt unsere gebuchte Unterkunft Esperanza Petra. Auch damit sind wir sehr zufrieden gewesen, trotz aktuell stattfindender Umbauarbeiten. Anscheinend wird das Hotel nach oben um eine Etage erweitert. Eine Reaktion auf den andauernden Touristenboom vermutlich. Die Zimmer sind angenehm groß und man bekommt ein wirklich gutes und extrem umfangreiches Abendessen bei Bedarf. Kosten dafür: zwischen 10 und 15 JOD

I love Petra ... So heißt die Felsenstadt einen Willkommen

I love Petra … So heißt die Felsenstadt einen Willkommen

 

Eintritt / Tickets für Petra, das musst Du wissen

Die Preise für die Tickets sind beachtlicherweise seit Jahren unverändert und variieren, je nachdem, ob Du vor Deinem Besuch bereits in Jordanien übernachtet hast oder beispielsweise als Tagestourist von Israel oder Ägypten aus (das ist deutlich teurer) die Felsenstadt besuchen möchtest. Da sich ein einziger Tag für Petra eh nicht wirklich lohnt, solltest Du aber generell vorher eine Übernachtung in Wadi Musa einplanen.

Die Ticketpreise betragen dann (Stand 01/2023):

1-Tages-Ticket: 50 JOD
2-Tages-Ticket: 55 JOD
3-Tages-Ticket: 60 JOD

Alternativ lohnt sich für viele Urlauber bestimmt auch der Kauf des Jordan Pass, in welchem dann der Eintritt in Petra bereits enthalten ist. Die Preise für den Jordan Pass richten sich ebenfalls danach, wie viele Tage Du in Petra bleiben möchtest. Den Jordan Pass kannst Du beantragen, wenn Du mindestens 3 aufeinander folgende Nächte in Jordanien bleibst.

1 Tagesbesuch: 70 JOD
2 Tagesbesuch: 75 JOD
3 Tagesbesuch: 80 JOD

Wichtig: Auch wenn Du den Jordan Pass hast, musst Du erst zur Kasse und diesen zusammen mit Deinem Reisepass vorzeigen. Im Gegenzug werden Dir dafür die Tickets ausgehändigt. Der Jordan Pass allein, also ohne das Du ihn vorher vorgezeigt hast an der Kasse, berechtigt nicht zum Einlass. Wir wussten das nicht, sind direkt bis vorne zum eigentlichen Eingang durchgegangen und wurden dann zurückgeschickt, weil wir keine Tickets hatten.

Eine eigene Kasse für Inhaber des Jordan Pass gibt es übrigens NICHT. Das heißt, am ersten Tag musst Du Dich notgedrungen einmal in die normale Warteschlange einreihen. Da üblicherweise nur zwei Kassen geöffnet sind, aber immer jede Menge Besucher gleichzeitig ein Ticket möchten, kann die Wartezeit daher recht lang sein. Bei uns hat das geschlagene 45 Minuten gedauert.

Hier kannst Du Dir den aktuellen Umrechnungskurs ansehen, damit Du weißt, wie viel der Eintrittspreis zurzeit in Euro beträgt.

Öffnungszeiten: Im Sommermonaten ist der Zugang zu Petra und dem Visitor Center von 6 Uhr – 18 Uhr geöffnet. Im Winter von 6 Uhr bis 16 Uhr, da es dann bereits dunkel wird.

 

Denkmäler der Ewigkeit

Wenn Du es bis hierher geschafft hast und jetzt vielleicht etwas Blut geleckt hast, dann lege ich Dir die Doku Denkmäler der Ewigkeit ans Herz. Darin erfährst Du noch jede Menge mehr zu diesem faszinierenden Ort.


Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet! Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.

 

Und jetzt Du, bist Du selber schon in Petra gewesen?

Falls ja, wie lange warst Du vor Ort und was hast Du alles angestellt dort? Berichte mir doch davon in den Kommentaren, ich würde mich sehr darüber freuen.

 

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