Heute Morgen ist es eigentlich noch wolkenlos, zumindest 10 Minuten lang oder so. Irgendwann nahm die Bewölkung aber rasch zu, was ja eigentlich nicht weiter schlimm gewesen wäre. Bis Palm Beach war eh erst einmal nur pure Fahrerei angesagt, da ist das Wetter eigentlich eher zweitrangig gewesen.

Das es im Laufe des Tages allerdings immer schlimmer wurde und ich auf der Autobahn sogar fast anhalten musste, weil ich vor lauter Regen absolut nichts mehr sehen konnte und abends sogar noch ein Tornado nicht unweit unseres Hotels vorbeigezogen ist, DAS konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht annähernd erahnen. Doch der Reihe nach …

Wie gesagt, eigentlich fing alles ganz normal an. Bis es irgendwann auf Höhe Vero Beach zu regnen begann.

Unterwegs nach Palm Beach

Unterwegs nach Palm Beach

 

Der Regen wird plötzlich stärker

Der Regen wird plötzlich stärker

 

 

Avalon State Park

Es war ein Regen, wie wir ihn bis dahin noch nie erlebt haben. Mal mehr, mal weniger heftig wird er uns nicht nur den Rest des Tages, sondern auch noch den gesamten morgigen Tag begleiten.

Trotzdem halten wir noch kurz am Avalon State Park, der uns bei Ft.Pierce im Vorbeifahren ins Auge springt. So richtig groß ist er nicht, außer einer starken Brandung gibt es auch nicht wirklich viel zu sehen im Moment. Der Name ist also bedeutungsschwangerer als der eigentlich Park.

Avalon State Park

Avalon State Park

 

Avalon State Park

Avalon State Park

 

Deshalb fahren wir weiter, eventuell haben wir ja Glück und in Palm Beach ist etwas besseres Wetter. Es würde uns ja schon reichen, wenn es wenigstens trocken ist. Angeblich soll es dort ja fast das ganze Jahr über schön sein. Kein Wunder also, da es nirgendwo sonst auf der Welt auf so engem Raum so viele Millionäre gibt. Vermutlich scheint denen allen die Sonne aus dem Allerwertesten.

 

 

Palm Beach

Aber so wie es ausschaut, ist uns das Glück nicht hold. In Palm Beach ist es genauso trübe und regnerisch wie die ganze Fahrt über schon. Trotzdem machen wir uns auf den Weg und fahren die sogenannte City-Sightseeing-Tour mit dem Auto ab. Erster Stopp ist die Episcopal Church Bethesda-by-the-sea. Im neugotischen Stil gebaut ist sie eine absolute Augenweide … und zwar bei JEDEM Wetter.

Episcopal Church Bethesda-by-the-sea

Episcopal Church Bethesda-by-the-sea

 

Blick in den Innenhof

Blick in den Innenhof

 

Im Garten

Im Garten

 

Wenn jemand mehr über diese Kirche(n) wissen möchte, den verweise ich mit Freuden an Wikipedia. Ich habe nämlich kaum Infos im Netz darüber finden können … trotzdem ist der Ort hier sehenswert und einen kurzen Stopp wert.

Statue im Innenhof

Statue im Innenhof

 

Innenhof mit Kreuzgang

Innenhof mit Kreuzgang

 

Unser nächster Halt ist das altehrwürdige 6*Hotel The Breakers. Es zählt quasi zu den Hotel-Legenden der USA und ist auch im National Register of Historic Places der USA eingetragen. Es wurde 1896 von Henry Flagler erbaut und danach allerdings 2x vollkommen von zwei Bränden1903 und 1925 zerstört.

1926 wurde es dann in nur knapp einem Jahr nach dem original Vorbild der Villa Medici in Rom wieder aufgebaut, wobei 25 italienische Künstler die Deckenmalereien in der Lobby fast originalgetreu übernommen haben. Mittlerweile findet man hier wieder 560 luxuriöse Zimmer und einen sage und schreibe 2.5 km langen Privatstrand.

The Breakers in Palm Beach

The Breakers in Palm Beach

 

Will man das Hotel mal besichtigen, kann man hier umsonst parken. Man braucht dafür lediglich vorne beim Wärter Bescheid sagen und kann dann auf den Besucherparkplatz rechts hinter der Schranke fahren. Besucher sind keine Seltenheit hier und werden sogar gerne gesehen. Die Lobby und der Innenhof sind auf jeden Fall einen Blick wert. Außerdem könnte man sich ein Cricket-Spiel ansehen, falls man sich für diesen Sport erwärmen kann.

Im Breakers Hotel ... ein Seitengang der Lobby

Im Breakers Hotel … ein Seitengang der Lobby

 

Innenhof des Breakers

Innenhof des Breakers

Im Hotel selber findet man auch eine Einkaufspassage, die Läden hier sind allerdings alle für die gehobene Gesellschaft. Im Reiseführer würden da wohl vier $$$$ – Zeichen hinter stehen. Da es mittlerweile wieder heftig am Regnen ist fahren wir weiter, irgendwie sieht das hier bei diesem Schmuddelwetter alles nicht so wirklich schön aus. Nächste Stopps sind unter anderem der Brunnen im Memorial Park in Downtown …

In Palm Beach ... Brunnen im Memorial Park

In Palm Beach … Brunnen im Memorial Park

 

Casa de leoni in Palm Beach

Casa de Leoni in Palm Beach

 

… sowie die Casa de Leonie (450th Worth Avenue).

Das Gebäude zählt zu Addison Mizners schönsten Bauwerken und kommt leider erst richtig zur Geltung, wenn man sich AUF dem Wasser befindet. Da unser Auto aber blöderweise nicht schwimmen kann fahren wir zügig weiter vorbei am Flagler Museum und der St.Edwards Church.

Nachdem es nun dauerhaft wie aus Kübeln zu schütten begonnen hat, machen wir uns etwas bedröppelt wieder auf den Weg zur Interstate und fahren schnurstracks nach Ft.Lauderdale weiter. Wir haben uns entscheiden, den Rest des Tages aufgrund des Wetters noch bis abends ein letztes Mal in der Sawgrass Mills Mall zu verbringen.

Im Radio haben wir den ganzen Tag übrigens bereits diverse Tornadowarnungen gehört. Die waren aber alle relativ „weit“ entfernt gewesen. Auf dem Rückweg von der Mall zum Hotel mussten wir dann aber doch recht genau hinhören, denn es hat uns fast die Sprache verschlagen: Tornado-Warnung für Ft.Lauderdale und Umgebung. Man soll sich möglichst nicht im Freien aufhalten und in den Zimmern von den Scheiben fern halten. Als wir im Hotel ankommen sind wir erstmal überhaupt froh, dass wir es bis hierher ohne Zwischenfälle geschafft haben. Wir packen die Koffer für den morgigen Abflugtag und lassen nebenbei die ganze Zeit einen lokalen Ft.Lauderdale-Wetterkanal im Fernsehen laufen.

Dort wird anhand einer Umgebungskarte die genaue Zugbahn eines vor kurzem gesichteten Tornados gezeigt und weiter berechnet. Und sein Weg verläuft genau zwischen Ft.Lauderdale-by-the-sea und Pompano Beach. Zwischen den beiden Orten liegen vielleicht 3 km, mehr nicht. Wie gebannt starren wir auf den Fernseher und können es eigentlich kaum glauben.

Die Unwetter – und Tornadowarnung wird lustigerweise auch noch ständig verlängert. Mittlerweile ist bis zum Mittag des nächsten Tages noch mit Tornados zu rechnen. Ich frage mich, ob wir überhaupt gut nach Miami zum Flughafen kommen. Und selbst wenn wir dann dort sind, WIE um alles in der Welt sollen bei dem Wetter Maschinen starten oder landen?

Wir versuchen auf jeden Fall ein wenig zu schlafen. Das Geräusch vom Wind draußen und der Regen, der gegen die Fensterscheiben prasselt, haben dieses Vorhaben jedoch nicht gerade einfacher gemacht. Auf einmal hören wir draußen ein Geräusch, was sich angehört hat, als wenn ein ICE neben dem Hotel vorbeifahren würde. Wir haben glaube ich das erste Mal überhaupt in einem Urlaub so richtig Schiss gehabt. Im Fernsehen wird passenderweise über Cocoa Beach berichtet, dort hat in den frühen Abendstunden wohl ein Tornado ein Hotel zerlegt. Wirklich ganz toll und unheimlich aufmunternd. Irgendwie schaffen wir es aber trotzdem irgendwann beide einzuschlafen.

Am nächsten Morgen wird im TV ständig von der letzten Nacht berichtet. Schäden an Gebäuden und Gärten werden gezeigt und Leute interviewt, bei denen Scheiben im Haus geplatzt sind. Man kann es fast nicht glauben. Aber DAS ist ja bereits morgen früh, ich bin also hier noch beim völlig falschen Tag, merke ich gerade.

Wir sehen uns auf der nächsten Seite … dann heißt es Abschied nehmen.