Der 14.April 2014. Das sind wir also wieder, der Flughafen Düsseldorf hat uns zurück. Nicht das er uns vermisst hätte, aber es gibt schon schlimmeres irgendwie, als zu einem Flughafen zu müssen, weil man in den wohlverdienten Urlaub fliegt. „Urlaub“, welch großes Wort das eigentlich ist, merke ich auch erst seitdem sich der Nachwuchs in unser Leben geschlichen hat und selbiges total umgekrempelt hat. Die Herausforderung, mit 2 Kids in den USA-Urlaub zu fliegen und dann auch noch in eine Ecke wo es eben KEINE Strände etc. gibt, ist in den letzten Jahren zu einer wirklich großen herangewachsen.

Der Florida Urlaub im letzten Jahr war relativ „einfach“ zu planen für mich. Man ist quasi umzingelt von tollen Stränden und Hotels mit Pool-Anlagen und bekommt die Kinder dort relativ problemlos beschäftigt. Aber für diesen Urlaub war ich in der Planungsphase manchmal schon etwas gefrustet. Zum einen ist es im April definitiv noch zu kalt um in irgendwelche Außenpools zu hüpfen, zum anderen sind Hotels mit Innenpools recht dünn gesät. Auf dem insgesamt 9 Stunden langen Flug nach JFK hatte ich also noch einmal genügend Zeit um mir Gedanken darüber zu machen, was eigentlich in mich gefahren ist damals, als ich den Urlaub gebucht habe *hust*

Von Düsseldorf nach Amsterdam

Der kurze Hüpfer von Düsseldorf nach Amsterdam mit einer dieser lustigen kleinen City Hopper Flieger von KLM war jedenfalls nicht lang genug, um auch nur ansatzweise einen klaren Gedanken zu fassen, man kommt ja kaum zum pinkeln nach dem Start da werden schon wieder die Anschnallzeichen zur Landung angeknipst. Ich glaube, dass einzige was mir durch den Kopf ging, war, wieso auf so einem Miniflug die Beinfreiheit beim Sitz geschätzt 3x so groß ist, wie bei dem Langstreckenflug der gleich noch folgt.

Ich hätte ja locker noch ein Kamel auf meinen Schoß nehmen können, bequem wäre es trotzdem immer noch gewesen. Relativ spät landen wir jedenfalls im Käseland der Tulpenblüte. Entgegen meiner Erwartung brauchen wir aber doch nicht mit dem Fahrrad vom Flugzeug zum Terminal radeln, sondern werden mit einem Bus dorthin gefahren. Beim Blick auf die Eieruhr überkommt mich dann erstmals ein ungutes Gefühl, welcher Ochse hat eigentlich diesen Flug gebucht, wo man nur rund 60 Minuten Aufenthalt hier in Amsterdam hat !?? Ach so, das war ja ich *grübel*

Durch die Passkontrolle und dem Security-Check verlieren wir einiges an Zeit und als wir schließlich am Gate ankommen werden wir schon erwartet … eine Stewardess wedelt mit einem Zettel herum auf der unser Name steht. Laut Aussage von ihr sind wir zwar nicht die letzten Passagiere, aber zumindest die letzte Familie die noch gefehlt hat. Mir egal, ein altes Sprichwort sagt „die letzten werden die ersten sein“, also kann heute nix schlimmes mehr passieren. Zum Glück ist das Gepäckfach über unserer Sitzreihe noch komplett leer, damit hätte ich jetzt irgendwie am allerwenigsten gerechnet. Nachdem wir letzten Mal auf dem Langstreckenflug von und nach Miami ja kein In-Seat-Entertainment hatten, schaut das dieses Mal wieder anders aus. Ich hatte im Vorfeld bereits auf SeatGuru nachgeschaut was wir für einen Flieger bekommen und wusste demzufolge das es dieses Mal anders sein würde. Ganz ehrlich, das ist ein Segen, wenn man mit Kids unterwegs ist, da die Zeit einfach viel besser rumgeht, selbst Finley mit seinen 3.5 Jahren findet ausreichend Filme und Spiele mit denen er was anfangen kann.

Theoretisch KÖNNTE es also losgehen, wir sind ja fertig. Wenn nur das Wörtchen „wenn“ nicht wäre. Denn nachdem die Boarding Completed – Durchsage gekommen ist passiert erst einmal knapp 30 Minuten rein gar nichts. Dann kommt eine Durchsage vom Chef vorne aus dem Cockpit „BlablaBla“ „Technical Problem with the front brakes“ “ BlaBlaBla“ „Special Tool“ „BlaBlaBlubb“ „Don’t know when“ „Blubberdiplatsch“ … Ungläubige Blicke machen sich unter den Passagieren breit. Auf Deutsch heißt das jetzt: Die vorderen Bremsen sind im Brötchen, um diese zu wechseln wird ein spezielles Tool benötigt was von einem der Mechaniker erst einmal irgendwo besorgt werden muss.

Wir werden vom Chef aus dem Cockpit alle 15 Minuten über den aktuellen Fortschritt informiert, sollen uns aber auf eine längere Wartezeit einstellen *tadaaa* … Ohne jetzt die kommenden zwei Stunden detailliert zu beschreiben, lässt sich unterm Strich festhalten: Aus dem 8-Stunden Flug ist dadurch mal eben ein 10-Stunden Flug geworden, wir durften also zum selben Preis zwei Stunden länger den exklusiven Service an Board genießen. Der tatsächlich aus gerade mal EINER Flasche Wasser bestand während der Wartezeit. Mehr Service gab es nämlich nicht.

Hinterher habe ich erfahren, dass wir ab 3 Stunden Wartezeit jeder 600€/Person erstattet bekommen hätten. Da hätten sich die Mechaniker aber wirklich auch noch ein bisschen mehr Zeit lassen können. Wie dem auch sei, der fade Beigeschmack von Delta-Flügen bleibt auch dieses Mal erhalten, auf der einen Seite mag es ja schön sein das solch ein technischer Defekt auffällt und sicherlich ist es auch absolut richtig wie hier verfahren wurde, trotzdem ist es natürlich schon merkwürdig, dass uns solche Dinge immer nur mit dieser Fluggesellschaft passieren. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

 

Flug nach New Jersey

Wie auch immer, nachdem wir irgendwann dann doch gestartet sind (erklär mal einem 3.5-jährigen WARUM wir zwar die ganze Zeit im Flieger sitzen aber gar nicht fliegen) kann der Urlaub dann doch endlich losgehen. Der eigentliche Flug ist nicht wirklich spannend und unspektakulär, durch den 2 Stunden späteren Start male ich mir zwischendurch aber schon im Kopf aus was uns bei Ankunft erwarten dürfte. Die eigentliche Landung wäre um 13h gewesen, ursprünglich hatte ich kalkuliert, dass wir dann (wenn es gut läuft) zwischen 14h und 14.30h bei AVIS auf der Matte stehen und den Mietwagen für die Fahrt zum Hotel in Empfang nehmen.

Rein theoretisch wären wir dann prima vor dem Berufsverkehr am Hotel gewesen und ich hatte gedacht, dass man dann direkt hoch aufs Rockefeller Center fährt als Einstieg. JETZT verschiebt sich aber natürlich alles um 2 Stunden, die Folgen kann sich jeder leicht selber ausrechnen. Ankunft 15 Uhr, Übernahme Mietwagen 16h-16.30h ungefähr, zack, Rush-Hour! Und in der Rush-Hour in Manhattan möchte man nicht wirklich stecken, den Spaß hatten wir beim letzten Mal bereits *ächz*

Und obwohl die Einreise, der Transfer nach AVIS und dank Preferred-Mitgliedschaft auch die Übernahme des Wagens – ein Mitsubishi Outlander – völlig reibungslos funktioniert (ich würde sogar meinen man könnte es im gesamten als „schnell“ bezeichnen), kommt es, wie es kommen musste. Wir verbringen etwas über zwei Stunden damit uns durch den Verkehr zu quälen und sind erst um kurz nach halb 7 Uhr am Hotel. Der Tag ist damit eigentlich gelaufen, Top of the Rock hat sich erledigt. Die Kids sind auch platt inzwischen und so wirklich Lust großartig etwas zu machen hat eigentlich niemand mehr von uns. Umplanen ist angesagt.

Nach dem Check-in im Holland Hotel fahre ich als Erstes zur gegenüber liegenden Mall und gebe den Mietwagen wieder ab. DAS war unter anderem ein Grund für die AVIS-Buchung dieses Mal, deren Station liegt nämlich quasi direkt gegenüber vom Hotel im Parkhaus der Newport Center Mall. Zumindest der Plan ist also schon einmal aufgegangen, das würde ich sogar beim nächsten Mal wieder so machen.

Zu Fuß bin ich in weniger als 5 Minuten zurück am Hotel und wir beschließen noch kurz alle zusammen in die Mall zu gehen und auch runter zum Boardwalk um uns die Skyline anzusehen. Beim letzten Mal als wir hier gestanden haben war vom neuen WTC-Tower im Gewusel der Wolkenkratzer noch nichts zu sehen und es hat eine glühende Skyline gegeben wie man sie bis dato noch nicht gesehen hatte … heute schaut das anders aus, „normaler“ halt. Wir gehen noch ein wenig hier herum und sitzen schließlich nur zusammen auf einer Bank und gucken rüber nach Manhattan. DA geht es morgen also hin.

Nein, nicht Düsseldorf *lach* Manhattan Skyline vom Jersey Boardwalk

Nein, nicht Düsseldorf *lach* Manhattan Skyline vom Jersey Boardwalk

 

Laura hat ja noch nie wirklich eine Skyline gesehen und realisiert glaube ich gar nicht worauf sie, da gerade guckt. Ihre Reaktionen sind jedenfalls gemischt irgendwie, aber ist ja auch logisch – sie hat keinen Vergleich. Für die komischen Wolken kann ich übrigens nichts, das sah naturgetreu so aus.

Irgendwann wird es uns auf der Bank zu schattig und wir essen noch kurz eine Kleinigkeit im FoodCourt der Mall, dann machen wir uns auf die paar Meter zurück zum Hotel. Das ist zwar jetzt anders als geplant verlaufen, aber zumindest sind wir jetzt angekommen und machen Urlaub. Morgen kann es also losgehen, mal gucken, wann wir so wach werden.

Meinen ursprünglichen Plan, heute Nacht noch bis um 2 Uhr wach zu bleiben um die totale Mondfinsternis hier live zu erleben habe ich dann aufgrund eines wolkenverhangenen Himmels schnell ad acta gelegt und bin ebenfalls in die Federn gehüpft. Wir lesen uns dann morgen wieder, wenn Ihr mögt !? Bis dahin, angenehme Träume *wink*