Nordisland schwirrte mir dieses Mal im Kopf herum. Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass ich seinerzeit den Flug für August nach Island gebucht habe. Anscheinend ist der Januar ein guter Monat, um Flüge in Saurons Reich zu buchen. Denn auch in diesem Januar erweckte ein Flug meine Aufmerksamkeit, der den Drang aufkommen ließ, erneut ins Land aus Feuer, Eis und Schweinchensupermärkten zu fliegen! Für gerade einmal 124€ ging es also nun Ende Mai für ein paar Tage erneut auf Fototour zurück auf die Insel.

Ich war sehr gespannt, was sie dieses Mal für mich bereithalten würde. Wie gesagt, anfangs hatte ich lediglich den Plan, dass es dieses Mal nach Nordisland gehen soll. Große Namen wie Dettifoss, Goðafoss oder auch die Gegend um den Mývatn sind sicherlich eine Überlegung wert. Außerdem wollte ich letztes Mal schon unheimlich gerne zum Kirkjufellfoss und allgemein auf die Snæfellsnes Halbinsel.

Orte wie zum Beispiel Arnarstapi oder auch die traumhaften Strände dort (kein Witz) haben im letzten Jahr bereits meine Aufmerksamkeit geweckt. Leider hat es damals rein zeitlich aber nicht mehr geklappt dort hoch zu fahren. Kleines „Problem“ auf Snæfellsnes: Es gibt dort so gut wie keine Unterkünfte über AirBNB zu buchen. Und da ich letztes Mal sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe, wollte ich gerne auch dieses Mal wieder darauf zurückgreifen. Frei nach dem Motto: „Hotels waren gestern, ich benötige diese auf solch einem Trip schlicht und ergreifend nicht mehr.“ Nun ja, abwarten und ein bisschen recherchieren war also angesagt.

Falls du dir das hier durchliest und selber eventuell gerade deine erste Islandreise planen solltest, dann habe ich hier auf einer Unterseite auch einen kleinen Leitfaden verfasst, welchen du hier auf der Seite bei den Tipps und Infos für Deine erste Islandreise findest.

Der berühmte Kirkjufellfoss wird im März noch von einem eher tristen Braun der Umgebung umrahmt

Der berühmte Kirkjufellfoss wird im März noch von einem eher tristen Braun der Umgebung umrahmt

 

Am Ende der Recherche war jedenfalls klar: Anders als im letzten Jahr, wo ich einige Unterkünfte über AirBnB gebucht hatte, waren in diesem Jahr alle lose und stornierbar via Booking.com gebucht. Ausschlaggebend war der durchweg bessere Preis. Warum das in diesem Jahr so ist habe ich nicht herausfinden können. Die erste Übernachtung in Keflavik war eh fix (der Flieger landete wieder erst um 23.15 Uhr) und am nächsten Tag sollte es dann via Budir und Arnarstapi zum Kirkjufell gehen. Dort hatte ich eine Pension in Grundarfjordur gebucht, wo man quasi aus dem Zimmer heraus auf den Berg blicken kann.

Abendliches Ziel war dann logischerweise der Kirkjufellfoss, wo es leider NICHT einen der berühmt-berüchtigten Sonnenuntergänge gegeben hat. Schade, das wäre für mich persönlich eines DER fotografischen Highlights schlechthin gewesen. Auch, wenn man es aufgrund des doch eher kleinen Wasserfalls des Kirkjufellfoss gar nicht glauben kann zuerst. Apropos Sonne: DIE wird Mitte/Ende Mai im Norden bereits Mitternachtssonne genannt, weil sie gegen 23 Uhr erst untergeht und um kurz nach 3 bereits wieder aufgeht. Man hat also reichlich Spielraum bei der zeitlichen Planung der Tage.

Und noch etwas war anders als im letzten Jahr. Unerwartet hatte ich nämlich Begleitung von einem lieb gewonnen Freund. So kam es, das Burckhardt mit mir gemeinsam den Norden der Insel bereist hat. Es war zudem sein erster Besuch auf Island und ich war schon extrem gespannt, wie seine Eindrücke nach der Reise sein würden.

Nach dem Abstecher auf Snaefellsnes ist es jedenfalls mit einigen kleineren Fotostopps schnurstracks in Richtung Mývatn gegangen, wo drei Tage angedacht gewesen sind. Die Zeit bekommt man im Normalfall dort recht gut gefüllt. „Normal“ sollte in diesem Jahr im Mai allerdings nicht wirklich viel sein. Ein später Wintereinbruch in dieser Gegend hat uns auch Ende Mai noch gesperrte Straßen beschert.

Natürlich hatte ich auch bezüglich Puffins einige Recherchen angestellt und war guter Dinge das es dieses Mal auch wieder welche zu sehen gibt. Und zwar ganz ohne Bootstour von Husavik aus – wie es die meisten Besucher machen im Norden.

Islandpferde sind allgegenwärtig, wenn man auf der Insel Urlaub macht

Islandpferde sind allgegenwärtig, wenn man auf der Insel Urlaub macht

 

Es hat zwar ein paar Stunden gedauert, aber ich hatte tatsächlich zwei Locations herausgefunden, wo man auch vom Land aus fast schon eine Garantie hat auf sie zu treffen. Gesehen haben wir sie auch, allerdings verpuffte die Hoffnung auf gute Bilder nach einiger Warterei, weil die knuffigen Vögel sich nur im Wasser aufgehalten haben die ganze Zeit und wir circa 80 Meter hoch am Rand der Klippen gestanden haben.

Zeitgleich mit uns war übrigens Patrick DiFruscia auf Island um einen Foto-Workshop zu geben. Seine geplanten Locations überschnitten sich zwar rein zufällig mit unseren, leider sind wir ihm aber nicht begegnet. Na ja, vielleicht ein anderes Mal.

Rund 3 Wochen vor Beginn der Reise hatte ich rein prophylaktisch übrigens mal einen Blick auf die aktuellen Wetterbedingungen und Straßenzustände im Norden der Insel geworfen. Mit einem relativ zwiegespaltenem Ergebnis: Alles rechts vom Lake Mývatn war nämlich auf der aktuellen Karte von vegargerdin.is nicht passierbar. Sämtliche Straßen dort waren gesperrt, weil es in den letzten Tagen erneut stark begonnen hat zu schneien. Das war zumindest der Stand früh morgens als ich nachgeschaut hatte. Nachmittags wurde der Zustand von „Impassable“ auf „Slippery“ geändert!

Die Wettervorhersage für Nordisland während unserer Reise war komplett für die Tonne

Die Wettervorhersage für Nordisland während unserer Reise war komplett für die Tonne

 

Auf diversen Webseiten, wie zum Beispiel icelandreview.com, wurde passend dazu gerade erst festgestellt, dass man in Nordisland den kältesten und verschneitesten April seit 25 Jahren verzeichnet hat. Das hat mich natürlich dazu verleitet mir einmal die Wetterprognose für die Urlaubswoche vorzuknöpfen. Und EIGENTLICH gab es da gar keinen Grund zur Sorge sollte man meinen.

Hält man sich allerdings vor Augen, dass die Aussichten im letzten Jahr ähnlich hervorragend gewesen sind, ich aber während des gesamten Urlaubes nur an einem Tag überhaupt mal kurz die Sonne gesehen habe, bleibt abzuwarten was die Vorhersage wirklich wert ist. Und um es vorweg zu nehmen: Wettervorhersagen auf Island sind eine reine Erfindung. Sie sind schlicht und ergreifend für die Tonne. Am besten einfach nach oben gucken, dann sieht man ja, was für ein Wetter ist …

Einen kurzen Moment innehalten musste ich kurz vor der Abreise noch. Es wurde nämlich bekannt, dass in Island ab dem 26. Mai ein Generalstreik stattfinden wird. Was das für Auswirkungen auf das normale Leben hat, darüber kann man nur mutmaßen. Angeblich bleiben Gasthöfe, Tankstellen, Einzelhandel etc. geschlossen oder sind nur sehr eingeschränkt geöffnet. Bleibt zu hoffen, dass man nicht auf die Idee kommt das ganze vorzuverlegen. Plötzlich ohne Unterkunft dazustehen stelle ich mir nicht ganz so spaßig vor. Immerhin sollte der Flughafen nicht bestreikt werden.

Wie auch immer. Im Normalfall wären wir am 26. Mai ja eh bereits wieder in heimischen Gefilden angekommen. Dann könnten wir das Ganze dann aus der Ferne betrachten. Letzten Endes ist alles reibungslos verlaufen …

Die Landschaft in Nordisland ist völlig anders, als man es vom Süden der Insel gewohnt ist.

Die Landschaft in Nordisland ist völlig anders, als man es vom Süden der Insel gewohnt ist.

 

Kurz etwas zu den Fotos in diesem Bericht. Sie sind fast alle mit der alten Version des Tokina 11-16 mm f2.8 entstanden. Leider scheint sich bei dem Objektiv aber ein Defekt eingeschlichen zu haben, welchen ich blöderweise erst zu Hause am großen Monitor entdeckt habe. Ein Großteil der Bilder ist nämlich leider unscharf. Was zu Folge hat, das einiges an Bildmaterial schlichtweg unbrauchbar ist. Andere Fotos konnte ich noch halbwegs retten dank Lightroom, welches ich erst seit letztem Jahr hin und wieder in Benutzung habe.

In den Bericht haben es auch einige Fotos geschafft, die ich ganz schlicht mit dem iPhone 6+ geknipst habe. Die iPhone-Kamera war ja unter anderem mit eines der Zugpferde damals. Und ich wollte einfach mal testen, ob vielleicht tatsächlich brauchbare Bilder damit entstehen können.

Und was soll ich sagen? Unterm Strich kann ich glaube ich festhalten, dass ich mehr als überrascht gewesen über das Ergebnis. Wahnsinn, wozu SOLCH eine kleine Optik mittlerweile fähig ist. Da ich das recht beeindruckend finde, habe ich dazu inzwischen sogar einen eigenen Artikel verfasst: Die iPhone Kamera als Alternative auf Reisen.

 

Reiseverlauf Nordisland

 

Unterkünfte

Keflavik – Start Hostel Keflavik Airport

Snaefellsnes – Hotel Framnes

Godafoss – Fossholl Hotel

Myvatn – Guesthouse Dimmuborgir

Golden Circle – Litli Geysir

 

Sharing is caring. Pinne den Bericht doch bei Pinterest, wenn er dir gefällt

Nordisland - Pinterest Pin