Stopover in Singapur, auf dem neuerdings „besten Flughafen der Welt“. Was ihn so besonders macht? Keine Ahnung, es könnte vermutlich an der angenehmen Atmosphäre liegen die dort herrscht. Keine Hektik, alles geht – entgegen asiatischer Regeln – absolut ruhig und gemütlich von statten. Obwohl der Flughafen als ein wichtiges Drehkreuz im asiatischen Raum gilt merkt man ihm das nicht wirklich an. Als wir auf dem Rückflug von Perth um 6 Uhr morgens hier mit Singapore Airlines landen ist der komplette Terminal 3 fast wie ausgestorben.
Stopover in Singapur
Auf unserem 8-stündigem Stopover-Aufenthalt haben wir die Gelegenheit zur kostenlosen Stadtrundfahrt genutzt und den Airport von unten nach oben abgegrast. Einige Eindrücke davon will ich einmal versuchen hier zum besten zu geben. Der Anfang 2008 eröffnete Terminal 3 des Flughafens bietet dem Transitpassagier einiges an Ablenkungen vom „Stress“ des Fluges. So findet man zum Beispiel überall kostenlose Internet-Terminals, kann sich auf zahlreichen Relax-Liegen entspannen oder zum Beispiel auch das Schwimmbad benutzen.
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Es gibt eine Freiflughalle für Schmetterlinge (Achtung, extrem schwülwarm dort drin!), die Möglichkeit zur Massage, ein kostenloses Kino, und natürlich einiges an Gastronomie. So befindet sich zum Beispiel auch ein Hard Rock Cafe samt Rock Shop hier im Terminal. Es ist damit weltweit das erste seiner Art IN einem Flughafen. Durch die großen Glasflächen überall am Flughafen lassen sich wunderbar startende und landende Flugzeuge beobachten.
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Für alle die länger als 6 Stunden Aufenthalt beim Stopover in Singapur haben besteht die Möglichkeit für umgerechnet ca. 25€ ein Tageszimmer zu nehmen. Oder man nimmt an einer der kostenlosen Stadtrundfahrten oder Shopping Touren teil. Das ist ebenfalls bereits ab 6 Stunden Aufenthalt hier möglich. Dazu muss man sich lediglich rechtzeitig am sogenannten Singapore Visitor Centre melden und registrieren lassen. In Terminal 3 befindet sich dieses am Ende vor dem Bereich mit den Internet-Terminals, man kann es eigentlich nicht übersehen. Kleines Handgepäck, wie zum Beispiel Trollys oder ähnliches, kann man für die Zeit der Stadtrundfahrt für ein paar Dollar an einer Art Gepäckaufgabe hinterlegen, bezahlt wird dabei nach Anzahl der abgegebenen Stücke.
Die kleine Stadtrundfahrt dauert bereits knapp 2 Stunden. Darin enthalten sind Hin – und Rückfahrt vom Flughafen ins Zentrum sowie ungefähr 45 Minuten zur freien Verfügung im Zentrum von Singapore. Zugegeben, in einer dreiviertel Stunde kann man nicht wirklich viel entdecken hier, aber es reicht für einen ersten Eindruck und um zu wissen das man gut und gerne auch mal länger hier Aufenthalt haben dürfte.
Boat Quay

Der Blick auf den so genannten Boat Quay offenbart uns ein irgendwie völlig anderes Bild als wir erwartet hätten. Viele kleine Läden, Pubs und Restaurants reihen sich hier aneinander. Alles ist – entgegen unserer Vorstellung – ziemlich bunt und fast schon kitschig. In den 1990er wurde der Boat Quay von der ehemaligen Arbeiter und Handelslattform zu einer Art Vergnügunsmeile umgebaut. Krasser Kontrast dazu bilden die Wolkenkratzer im Hintergrund, von denen die höchsten alle genau die gleiche Anzahl Etagen haben. Wir wandern auf jeden Fall ein wenig herum, vorbei am alten Parlament und dem Rathaus, rüber zur Esplanade und Auge in Auge mit den Resten des Formel 1 Nachtrennens. Genau vor einer Woche war der Formel 1 Zirkus hier noch zu Gast und die Pylonen auf den Strassen wurden noch nicht wieder entfernt. Das macht das herum laufen etwas kompliziert, da sie die Möglichkeit versperren die Strassen zu überqueren.
Parlament u.Rathaus
Rathaus, Parlament und Supreme Court, der oberste Gerichtshof, befinde sich allesamt im Kolonialviertel von Singapur. Sie sind Symbol für die Freiheit und Unabhängigkeit der Stadt, da in eben jenem Rathaus 1945 die Kapitulaion der japanischen Armee entgegen genommen wurde.
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Die Temperaturen hier sind übrigens wirklich schweißtreibend. Bei 35°C im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit die zum schneiden dick ist klebt einem das T-Shirt bereits nach wenigen Minuten wie eine zweite Haut am Körper. Dementsprechend langsam bewegt man sich auch. Und dementsprechend wenig sieht man leider auch nur in der wenigen Zeit die einem hier bleibt. Immerhin kann man selbst herum laufen, dass war früher wohl nicht immer so und die Stadtrundfahrt bestand lediglich aus Sightseeing aus dem Bus heraus …
Die sauberste Stadt der Welt
Was uns jedenfalls auffällt als wir so durch die Gegend laufen: Singaur ist sauber, SEHR sauber. Und das nicht ohne Grund. Es gibt kaum einen Ort auf der Welt wo es so viele Gesetze gibt wie hier. Verstösse dagegen werden konsequent bestraft. Mal eben ein Kaugummi ausspucken auf der Strasse oder seinen Müll einfach fallen lassen wird RICHTIG teuer. Zusätzlich erhält man noch eine der hier üblichen Arbeitsstrafen, wo man dann später für alle gut sichtbar mit Warnweste die Strassen säubern darf. Auch Kaugummis zu kaufen ist hier nicht so einfach wie man sich das vorstellen mag. Dazu benötigt man nämlich ein medizinisches Rezept und erhält sie nur in Apotheken.
Auch simple Dinge, wie das überqueren einer Strasse, können extrem teuer werden … sofern man dafür nicht einen Zebrastreifen oder die Ampel benutzt. Essen und trinken in öffentlichen Verkehrsmitteln geht zum Beispie auch GAR nicht und ist strengstens untersagt. Bis zu 1000 Singapur-Dollar werden dafür fällig. Aufzuüge in Singapur haben Urindetektoren, die sofort die Kabine verschliessen wenn jemand meint sich im Aufzug erleichtern zu müssen. Allerhand, was es nicht alles gibt. Auch Graffitis wird man hier vergeblich suchen, wer erwischt wird kommt dafür im den Knast.
Es gibt übrigens auch keine Stadtstreicher oder Obdachlose. Der Grund dafür ist einfach, diese leben hier in Zelten und gelten somit als Camper. SO kann man sich die Welt auch drehen das sie nach aussen hin schön aussieht. Es mutet teilweise fast an wie eine künstlich erschaffene Erde 2.0 aus einem Hollywoodstreifen, nur in Echt halt.

Nach knapp 3 Stunden (inklusive Einreiseprozedur, man bekommt einen Stempel in den Reisepass etc.) sind wir wieder zurück am Flughafen und gehen erst einmal was essen.
Die Zeit ist ganz gut vergangen bis zu diesem Moment. Wir haben uns keine Sekunde gelangweilt und es sind nur noch knappe 90 Minuten bis zum Weiterflug nach Frankfurt. Der Stopover in Singapur hat uns auf jeden Fall ganz gut gefallen. Eventuell würde sich in Zukunft irgendwann einmal ein mehrtägiger Aufenthalt hier lohnen, es gibt einiges zu entdecken. Außerdem ist man schnell in Malaysia von hier aus. Auch das ist sicherlich sehr reizvoll. Anregungen was man hier alles so machen könnte bekommt unter anderem auf der Seite von Sylwia AKA muhtsch, wie zB die Gardens by the Bay oder auch das Marina Bay Sands Hotel.
Das sollte reichen um einen kurzen Eindruck von einem vermutliche typischen Aufenthalt hier zu vermitteln. Man braucht sich also keine Sorgen zu machen, die Zeit hier – ganz egal wie viele Stunden es letztendlich sein werden – vergeht wie im Flug. Nur fliegen ist schöner.
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Hach Singapur <3
Ich hab meine fast 6 Monate hier bald rum.
Also für einen Kurztrip solltet ihr definitiv zurückkommen.
Es gibt sooo viel zu entdecken, das glaubt man gar nicht.
Und das Clarke Quay ist abends auch ziemlich cool, gar nicht so weit vom Boat Quay weg.
Also: kommt wieder und genießt hier ein paar Tage (trotz des Klimas :D).
Viele Grüße aus Singapur \o/
Michelle | The Road Most Traveled
Hi Andreas,
Singapur ist eine wundervolle Stadt. Toller Artikel, der direkt wieder Lust macht dorthin zu fliegen. Man kann dort einfach so viel erleben.
LG Sebastian
Hallo Andreas.
Ich fliege dieses Jahr noch nach Australien und habe mich jetzt auch mit dem Kurzaufenthalt/Stopover in Singapur beschäftigt. Habe mir auf firststopsingapore.com ausführliche Infos und jetzt noch deinen Bericht durchgelesen. Das klingt gut und bestätigt die offizielle Seite.
Danke für das Teilen von deinen Erfahrungen.
Sicheres Reisen und liebe Grüße, Matze