Nach einem wirklich guten Frühstück in unserem Hotel in Bakersfield fahren wir heute Morgen relativ zeitig los über die SR-198, vorbei am Lake Kaweah, in Richtung Sequoia National Park.

Da es zwar zwischen Sequoia und Kings Canyon eine Tankstelle gibt, diese aber unverschämt teuer sein soll, haben wir sicherheitshalber noch in Three Rivers kurz etwas nachgetankt. Schließlich wussten wir ja nicht, wie viel man letztendlich im Park herumfährt.

Den Parkeingang erreichen wir nach etwas über anderthalb Stunden von Bakersfield aus. Das Rangerhäuschen ist auch schon besetzt und wir müssen uns sogar in eine kurze Warteschlange einreihen. Damit hätte ich zu dieser frühen Stunde eigentlich noch gar nicht gerechnet.

Auf der Fahrt zum Sequoia National Park kommen wir am Lake Kaweah vorbei

Auf der Fahrt zum Sequoia National Park kommen wir am Lake Kaweah vorbei

 

Sequoia National Park

Wir stoppen hinter dem Parkeingang am Visitor Center vom Sequoia National Park, wo wir auch kurz hineingehen und uns den Parkplan besorgen. Ächz, das sieht nach ganz schön viel Fahrerei aus hier. Vielleicht hätten wir uns den Plan besser vorher schon einmal in Internet angesehen !?

Nach kurzem Beratschlagen fahren wir den Scenic Drive weiter, der sich hier im Park Generals Highway nennt. Die Fahrt führt unter anderem am Tunnel Rock vorbei, durch den man seit 1997 nicht mehr mit dem Auto fahren kann. Der Scenic Drive führt immer am Middle Fork Kaweah River entlang, dadurch bieten sich einem faszinierende Ausblicke.

Der mächtige Tunnel Rock ist inzwischen leider nicht mehr für Autos zugelassen

Der mächtige Tunnel Rock ist inzwischen leider nicht mehr für Autos zugelassen

 

Die Straße schlängelt sich in endlosen Kurven immer weiter den Berg hinauf, bis auf knapp 2000 Meter Höhe. Wir ertappen uns immer wieder dabei, wie wir kurz anhalten, um die Aussicht zu genießen.

Wir überwinden so manchen Höhenmeter, bevor wir – oben angekommen – auf die ersten Sequoias stoßen. Mächtige Baumstämme stellen sich uns links und rechts der Straße in den Weg. Durch die Four Guardsmen fährt man dann beim Erreichen des Giant Forest mitten durch.

Bei den Four Guardsmen teilt sich die Straße. Wie Wächter stehen sie dort ...

Bei den Four Guardsmen teilt sich die Straße. Wie Wächter stehen sie dort …

 

Als Nächstes erreichen wir das Giant Village, wo sich auch The Sentinel befindet. Das ist ein mächtiger Sequoia, der – so sagt es zumindest die Holztafel davor – so viel wie zwei voll beladene Jumbo Jets wiegt. Leider ist das davon gemachte hochkant Panoramabild nichts geworden, sodass man nur den unteren Teil des Baums sehen kann.

Der mächtige Sentinel lässt erahnen, was einen hier im Sequoia National Park erwartet

Der mächtige Sentinel lässt erahnen, was einen hier im Sequoia National Park erwartet

 

Hier teilt sich der Weg und wir fahren die knapp 2 Meilen lange Stichstraße zum Moro Rock. Auf dem Weg dorthin fahren wir noch durch den Tunnel Log.

Tunnel Log ... ein Baum SO groß, dass man mit dem Auto durchfahren kann

Tunnel Log … ein Baum SO groß, dass man mit dem Auto durchfahren kann

 

… und halten an der Parker Group, wo wir auch ein wenig herumlaufen …
Gewaltige Baumriesen stehen in der Parker Group

Gewaltige Baumriesen stehen in der Parker Group

 

… bis wir schließlich den Parkplatz am Moro Rock erreichen. Der Felsmonolith befindet sich in 2000 m Höhe und lässt sich via Treppe besteigen. Allerdings nichts für schwindelanfällige Personen, da es auf jeder Seite fast 600 m steil nach unten geht. Auf dem Weg nach oben eröffnen sich einem immer wieder unglaubliche Ausblicke auf den Middle Fork Canyon. Durch diesen sind wir ja über den Scenic Drive hier hochgekommen.

 

Blick hinunter auf den Middle Fork Canyon und den Scenic Drive

Blick hinunter auf den Middle Fork Canyon und den Scenic Drive

 

Wir können ganz gut die Straße sehen, die sich dort unten durch den Sequoia National Park schlängelt. Schon komisch, dass wir vorhin noch dort unten gewesen sein sollen. Auf dem weiteren Weg nach oben sehen wir übrigens eine Baseballkappe am Felshang baumeln. Irgendjemand vor uns war da wohl etwas unvorsichtig, wie mir scheint.

Der Aufstieg auf den Moro Rock ist teilweise ganz schön steil

Der Aufstieg auf den Moro Rock ist teilweise ganz schön steil

 

Oben auf dem Moro Rock angekommen ...

Oben auf dem Moro Rock angekommen …

 

Oben angekommen hat man dann eine Aussicht, die wieder einmal ihresgleichen sucht …

Moro Rock Panorama auf die Great Western Divide

Moro Rock Panorama auf die Great Western Divide

 

Bei solch einem Anblick vergisst man einfach die stressigen Momente, die solch ein Urlaub sicherlich auch mit sich bringt. Man weiß plötzlich, wofür man eigentlich hier ist und was für ein Glück man hat, so etwas erleben zu dürfen!

Wir genießen die fantastische 360° Rundum-Sicht. Links blickt man auf die schneebedeckte Great Western Divide, welche den Blick zum Mt.Whitney versperrt. Rechts schauen wir wieder runter auf den Middle Fork Canyon, hinter uns liegt der Sequoia Wald mit seinen mächtigen Bäumen und einem Grün, was in Verbindung mit dem blauen Himmel fast schon unwirklich und gemalt aussieht. Ich weiß nicht, wie lange wir hier oben verweilen, es wird eine ganze Zeit lang gewesen sein.

Irgendwann machen wir uns wieder an den Abstieg und fahren zurück zum Giant Village. Auf dem Weg dorthin stoppen wir aber noch kurz am Auto Log, den man mittlerweile aber nicht mehr befahren darf … hier mal ein kleiner Größenvergleich.

 

Auto Log Wurzel, diese alleine erreicht schon eine stattliche Größe

Auto Log Wurzel, diese alleine erreicht schon eine stattliche Größe

 

Die Auto Log Wurzel, hier mal ein Größenvergleich

Die Auto Log Wurzel, hier mal ein Größenvergleich

 

Zurück auf dem Scenic Drive fahren wir dann weiter zu dem Bereich im Sequoia National Park, in dem sich der General Sherman Tree befindet. Eigentlich fährt man auf dem Weg dort hin schon fast an ihm vorbei. Der kleine Parkplatz direkt an der Straße ist aber nur für Personen mit einem Schwerbehindertenausweis, da für diese der doch recht steile Fußweg vom großen Parkplatz aus zu beschwerlich wäre. Immer wieder stehen hier auch Hinweisschilder, dass man es langsam angehen lassen und sich von Zeit zu Zeit eine Pause gönnen soll. Dabei ist der eigentlich Trail gar nicht so lang.

Bevor man aber unten am Sherman Tree ankommt, kann man von etwas oberhalb noch ein Blick darauf erhaschen und aus einiger Entfernung die Gesamtgröße des Baumes bestaunen. Wenn man dann in die unmittelbare Nähe dieses Riesen kommt, ist es einfach nur noch … UNFASSBAR!

Der General Sherman Tree ist einfach nur unfassbar

Der General Sherman Tree ist einfach nur unfassbar

 

Der Baum ist zwischen 2300 und 2700 Jahre alt und wurde nach General William T. Sherman benannt. Eine Bestimmung des Volumens des Baumes ergab im Jahr 1975 einen Wert von 1486,6 Kubikmetern. Damit handelt es sich um den voluminösesten lebenden Baum der Erde, der von manchen auch als größtes Lebewesen der Welt bezeichnet wird. Er ist 83,5 Meter hoch und hat an der dicksten Stelle einen Umfang von 31,3 Meter

Wir umrunden dieses riesige Lebewesen, bei dem man fast Genickstarre bekommt beim Blick nach oben, wenn man sich direkt davor befindet. Sagenhaft, wozu die Natur imstande ist. Die Tannenzapfen, die wir hier vorfinden, sind übrigens nicht weniger beeindruckend und können gut und gerne die Größe eines Unterarms erreichen.

Wir gehen noch ein wenig die diversen Trails entlang und staunen immer wieder über die Natur, bevor wir uns dann auf den Rückweg in Richtung Parkplatz machen. Wir folgen weiter dem Scenic Drive, der irgendwann auf die SR180 trifft. Rechts geht es jetzt zum Kings Canyon, links nach Fresno. Da es schon recht spät ist, lassen wir den Kings Canyon aus und fahren weiter nach Fresno zu unserem Hotel, welches an diesem Tag das Best Western Village Inn sein sollte.

 

Unser Fazit zum Sequoia National Park

Der Sequoia National Park hat uns wirklich positiv überrascht und absolut begeistert. Für uns war es ursprünglich nur als Lückenfüller gedacht, um die Fahrtstrecke zum Yosemite etwas aufzulockern.

Die gigantischen Bäume dort zusammen mit den fantastischen Aussichtspunkten im Park rechtfertigen aber definitiv den Besuch hier. Einen ganzen Tag sollte man aber auf alle Fälle dafür einplanen, alles anderes wird der grandiosen Natur nicht gerecht. Die Fahrt entlang der Park Road muss man einfach nur genießen!


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Fahrt nach Fresno

Als wir ins Fresno ankommen, checken wir kurz im Best Western Village Inn ein und legen uns erst einmal an den Pool. Dann machen wir uns auf den Weg zum River Park Shopping Center. Wir hatten zu Hause herausgefunden, dass sich dort ein Chevys Restaurant befindet.

Da wir das schon aus Orlando kannten, wollten wir das hier auch einmal ausprobieren. Und es war in der Tat genauso gut wie damals. Riesige Portionen, gut gewürzt und preislich wirklich okay! Das war genau das richtige für diesen Tag. Danach sind wir dann noch kurz in die Mall gegangen, bevor wir zurück zum Hotel gefahren sind.

Nach einem kurzen Bildercheck haben wir uns dann noch schnell die Wettervorhersage im TV angesehen und uns schlafen gelegt. Gute Nacht … morgen geht es weiter zum Yosemite National Park.