Der Yosemite National Park steht heute auf dem Plan. Es ist DER Nationalpark, auf den wir uns beide ganz besonders freuen. Nicht umsonst zählt das Tal, was mitten in der Sierra Nevada liegt, zu einem der schönsten weltweit! Fun Fact am Rande. Die meisten Leute sprechen den Namen übrigens falsch aus, die korrekte Aussprache lautet Jousämedi [joʊˈsɛməti]. Vielen ist der Name vielleicht noch von früher aus der Serie Bugs Bunny bekannt, die Figur mit dem roten Rauschebart heißt Yosemite Sam.

Wenn man in den National Park hinein fährt, hat man nach ein paar Meilen zwei Möglichkeiten. Entweder man biegt rechts ab in Richtung Glacier Point oder man fährt geradeaus weiter und kommt irgendwann ins Yosemite Valley. Nun, wir entscheiden uns für die erste Variante und begeben uns auf die knapp 25 Meilen (ca. 40 km) lange Zufahrtsstraße zum Glacier Point. Der Punkt zählt für mich persönlich zu einem fantastischsten Aussichtspunkte des gesamten amerikanischen Westens.

 

Yosemite National Park

Wir haben erst Anfang Juni, daher sehen wir unterwegs links und rechts der Straße immer noch Schneereste des harten Winters in diesem Jahr. Der Tioga Pass ist zu dieser Zeit auch schneebedingt immer noch geschlossen und wir sind froh, diesen nicht in unserer Route auf der Rundreise mit eingeplant zu haben.

Nach einiger Fahrerei kommen wir erst an einen kleineren Aussichtspunkt vorbei, bevor wir schließlich den Glacier Point erreichen.

 

Glacier Point

Es ist zwar noch früh und die Sonne steht recht tief, trotzdem ist der Ausblick von hier oben unbeschreiblich. Eigentlich kann kein Bild der Welt wiedergeben, was man hier oben empfindet … zumindest mir geht das so.

Aussicht vom Glacier Point im Yosemite National Park

Aussicht vom Glacier Point im Yosemite National Park

 

Glacier Point Aussicht

Glacier Point Aussicht

 

Glacier Point Aussicht

Glacier Point Aussicht

 

Ich weiß gar nicht, wie lange wir letztendlich hier oben geblieben sind. Es wird aber eine ganze Weile gewesen sein. Man kann sich nur schwer trennen und der Faszination entziehen, die auf einen ausgeübt wird. Wenn ich die Macht hätte, einen Ort entstehen zu lassen und einmal Schöpfer spielen dürfte – der Ort würde wohl genau SO aussehen! Reißende Wasserfälle, grüne Wiesen im Tal und unglaubliche Felswände.

Was für eine tolle Wanderung

Was für eine tolle Wanderung

 

Als wir uns irgendwann loseisen können gehen wir noch den vorhandenen Trail ein wenig entlang.

 

View ins Tal

View ins Tal

 

 

Tunnel View Point

Danach machen wir uns auf den Weg zurück zur Hauptdurchgangsstraße. Nach kurzer Zeit fahren wir durch den Wawona-Tunnel und unmittelbar dahinter auf den Parkplatz zum Tunnel View Point. Von hier aus hat man einen genialen Überblick über das Tal und schaut links auf den El Capitan mit seiner 944m hohen, senkrecht aus dem Boden ragenden Felswand. Er ist zudem der größten frei stehende Granit-Monolith der Welt und bei Basejumpern sehr beliebt!

Rechts blickt man auf den Bridalveil Fall. Der 189m hohe Wasserfall rauscht tosend in die Tiefe und man kann das rauschen bis zum Parkplatz hören! Leider liegt das Tal immer noch im Gegenlicht, sodass wir später auf dem Rückweg hier nochmal halten wollen.

Was für ein Panorama am Tunnel View Point

Was für ein Panorama am Tunnel View Point

 

 

Bridalveil Falls

Wir fahren weiter und halten bei den Bridalveil Falls, wo wir bereits beim Aussteigen auf dem Parkplatz vom leichten Sprühnebel berieselt werden. Unglaublich !! Auf Teilen des Parkplatzes haben sich sogar schon kleine Bäche gebildet, in denen sich das Wasser seinen Weg sucht.

Wir haben zum Glück kurze Hosen und Sandalen an, sodass wir ungehindert durchs Wasser laufen können. Bedingt durch die starke Gischt in der Luft entsteht leider kein einziges Foto des Wasserfalls, aber glaubt mir: Er ist da *lach*

 

 

El Capitan

Nach dieser kurzen gratis Dusche fahren wir weiter und kommen wieder zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man einen hervorragenden Blick auf El Capitan hat. Alleine der Name lässt Freeclimber und Basejumper aus aller Welt das Blut schneller durch die Adern fließen. Der Berg gilt quasi als Mekka der Extremsportler.

Traum vieler Kletterer hier im Yosemite National Park ist der El Capitan

Traum vieler Kletterer hier im Yosemite National Park ist der El Capitan

 

 

Yosemite Valley

Danach geht es weiter Richtung Yosemite Village, wo wir unseren Wagen parken und mit einem der Bus-Shuttles zum Visitor Center fahren. Hier laufen wir eine ganze Zeit lang herum, erkunden das Village und setzen uns wieder in den Bus zurück zum Parkplatz. Dachten wir zumindest, wir haben nämlich genau den falschen erwischt und kamen so in den Genuss einer kompletten Rundfahrt durchs Yosemite Valley.

 

 

Yosemite Falls

Nachdem wir also nun einmal komplett das komplette Tal mit dem Bus umrundet haben, steigen wir am Visitor Center wieder aus und gehen erst einmal zu Fuß zu den Yosemite Falls. Das sind die fünfhöchsten Wasserfälle der Welt. Sie bestehen aus den 436 Meter hohen Upper Falls, den 206h hohen Middle Cascades und den Lower Falls mit einer Höhe von 98 Metern.

Die Middle Cascades waren bei unserem Besuch gar nicht vorhanden. Die Wassermenge vom Upper Fall ist SO stark gewesen, dass diese quasi davon verschluckt wurden.

Yosemite Falls

Yosemite Falls

 

Upper Yosemite Falls

Upper Yosemite Falls

 

Zum Upper Fall führt ein knapp 5 Kilometer langer, recht steiler Trail, den wir uns aber nicht wirklich antun wollten bei diesen mächtigen Wasserströmen. Außerdem scheint es noch Millionen von Mückenschwärmen zu geben im Moment. Wir gehen deshalb zurück zur Haltestelle. Besser gesagt joggen wir zurück, eben wegen der gerade erwähnten Killermücken. Wir haben abends über 30 Stiche gezählt, die wir uns allesamt innerhalb weniger Minuten eingefangen haben.

Dieses Mal erwischen wir sogar den richtigen Shuttlebus und sind irgendwann wieder bei unserem Auto angekommen. Leicht gerädert fahren wir dann noch einige Scenic Points ab und haben die Natur genossen. Bilder sagen glaube ich mehr als tausend Worte, auch wenn sie nur begrenzt wiedergeben können, wie schön es hier im Yosemite National Park wirklich ist.

Impression

Impression

 

Grandiose Spiegelungen erwarten uns heute

Grandiose Spiegelungen erwarten uns heute

 

 

Valley View Point

Wir fuhren die Straße immer weiter zurück, wieder vorbei am El Capitan bis zum Parkplatz des Valley View Point, von wo aus man noch einmal auf das Tal zurückblicken kann. Im Vordergrund fließt der zu dieser Jahreszeit mächtige Merced River, der das gesamte Tal im National Park durchströmt.

 Yosemite Valley View Point

Yosemite Valley View Point

 

Eigentlich hätten wir den Park jetzt westlich in Richtung Mariposa wieder verlassen können. Da der Highway 140 wegen eines Geröllabgangs hinter El Portal aber schon seit geraumer Zeit gesperrt war, blieb uns nur eine Alternative: Wir müssen die gleiche Strecke wieder zurück, die wir schon gekommen sind. Schließlich hatten wir bereits von Deutschland aus in Mariposa eine Unterkunft reserviert. Da bezahlbare Hotels hier in der Nähe des Nationalparks knapp sind, wollten wir auf Nummer sicher gehen!

Also machen wir uns auf den Weg. Allerdings nicht, ohne noch einmal am Tunnel View Point zu halten. Hier ist es inzwischen mächtig voll geworden. Mehrere Reisebusse stehen auf dem Parkplatz und überall war ein Gewusel, das seinesgleichen sucht. Trotzdem haben wir noch das ein oder andere gescheite Bild machen können. Immerhin liegt das Valley mittlerweile nicht mehr im Gegenlicht, sondern zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Tunnel View Point am Nachmittag

Tunnel View Point am Nachmittag

 

Das ist einfach ein absolut unvergesslicher Anblick !! Wir verlassen den Park auf dieselbe Art und Weise wie wir gekommen sind.

 

Was haben wir verpasst?

Mariposa Grove, mit den Giant Sequoias, haben wir bewusst außen vor gelassen. Da wir bereits im Sequoia National Park gewesen sind, haben wir gedacht, dass wir uns das hier auch schenken können. Die Vernal Falls haben wir ebenfalls verpasst, dafür war die Zeit schlicht und ergreifend viel zu knapp. Tuolumne Meadows war mir damals noch gar kein Begriff, auch dort sind wir demzufolge nicht gewesen. Dabei ist es eine der meistfotografierten Regionen im Park.

 

Fazit Yosemite National Park

Hat sich der Besuch im Yosemite National Park gelohnt? Definitiv JA, auch wenn ein einziger Tag natürlich definitiv viel zu wenig ist um den Park zu entdecken. Ich schätze aber mal stark, dass wir irgendwann einmal wiederkommen und dann bestimmt auch mehrere Tage hier bleiben werden. Schließlich zählt die Wanderung auf den Half Dome hier zu einer der interessantesten die es wohl gibt.

Für mich persönlich ist der Park einer der schönsten Nationalparks in den USA überhaupt. Für alle, die in der Nähe der Alpen wohnen, ist der Ort hier aber vermutlich nur halb so spektakulär.


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Übernachtung in Mariposa

Nach diesem wirklich wunderschönen Tag ging es dann am späten Nachmittag ab ins Hotel, welches an diesem Tag das Best Western Yosemite Way Station gewesen ist.

Morgen geht es dann vom schönsten Tal der Welt in die angeblich schönste Stadt der Welt … San Francisco – wir kommen! Auf die Golden Gate Bridge freuen wir uns natürlich mit am meisten. Gute Nacht.