Heute möchte ich endlich mal ein Ziel ansteuern, was rein fahrtechnisch am A*sch der Welt liegt wie man so schön sagt. Und zwar den Cathedral Gorge State Park. Wieder vorbei am Snow Canyon fahre ich die Highways #8, #219 und #319 in Richtung Norden. Der Wagen ist wohlweislich bis zum Anschlag vollgetankt. Ich bin mir nämlich nach einem Blick auf die Karte morgens nicht wirklich sicher, wann und OB überhaupt irgendwo mal eine Tankstelle kommt.

So fahre ich und fahre, und erinnere mich an den Tag wo ich von Twentynine Palms in Richtung Phoenix gefahren bin – das war ähnlich „aufregend“. Trotzdem muss ich zwischendurch kurz anhalten. ZU beeindruckend ist selbst diese recht langweilige Strecke an einigen Stellen!

Endlose scheinende Straßen führen zum Cathedral Gorge State Park

Endlose scheinende Straßen führen zum Cathedral Gorge State Park

 

Die Wettervorhersage für heute hat für St.George Regen vorher gesagt, aber nordwestlich davon soll angeblich die Sonne scheinen. Und tatsächlich komme ich irgendwann am Ende der Wolkenfront an …

Schnurgerade Straße und kein Ende in Sicht

Schnurgerade Straße und kein Ende in Sicht

 

 

Cathedral Gorge State Park

Ganze 2 Mal muss ich während der gesamten Fahrt abbiegen, dann bin ich endlich am Cathedral Gorge State Park bei der Weltstadt Pioche. Nie gehört vorher? Macht nichts! Das Teil liegt gefühlt aber echt auch am Arsch der Welt. Nur der Great Basin National Park liegt da glaube ich NOCH arschiger.

Das Visitor Center hat um diese Zeit heute noch geschlossen. Es ist Sonntag und anscheinend rechnet man hier nicht damit das zu dieser frühen Stunde schon jemand hier auf der Matte steht. So nutze ich wieder einmal die Self Pay Station, 6 US$ wurden seinerzeit fällig und kurze Zeit später befinde ich mich mittendrin in einer Wunderwelt aus sandigen Säulen, Zinnen und Slots.

Erinnerungsfoto im Cathedral Gorge State Park

Erinnerungsfoto im Cathedral Gorge State Park

 

Cathedral Gorge State Park

Cathedral Gorge State Park

 

Der Cathedral Gorge State Park ist zwar recht überschaubar. Trotzdem aber nicht weniger sehenswert und es macht schon eine Menge Spaß durch die engen Slots der Formationen zu schleichen.

 

 

 

2 x erschrecke ich mich richtig, es ist nämlich absolut totenstill – was aber natürlich nicht der eigentliche Grund gewesen ist. Beide Male sitzen Vögel um eine Ecke wo ich gerade herumkomme und fliegen laut krächzend von dannen als sie mich erblicken.

WUAH! Du liebe Güte, mein Puls schlägt doppelt so schnell wie vorher! Allgemein ist das hier recht vogellastig. Die Tiere scheinen hier und da Ihre Nester errichtet zu haben in den höher gelegenen Bereichen der Slots.

Licht am Ende des Tunnels

Licht am Ende des Tunnels

 

Wie auch immer, eine gute Stunde halte ich mich hier auf, das ganze ließe sich sicherlich noch auf zwei Stunden ausbauen – aber ich habe jetzt noch knapp drei Fahrstunden vor mir bis zum Valley of Fire – und dort würde ich gerne gegen Mittag ankommen, um endlich vernünftig den Wash zur Fire Wave ausgeleuchtet zu haben – der ist nämlich extrem fotogen, liegt morgens und nachmittags allerdings im Schatten und somit kommen die Farben überhaupt nicht zu Geltung.

Cathedral Gorge State Park

Cathedral Gorge State Park

 

Cathedral Gorge State Park

Cathedral Gorge State Park

 

Aber, NOCH bin ich ja gar nicht dort, sondern hier am Arsch der Welt … wo immer der auch sein mag – ich hab ihn jedenfalls gefunden und er ist recht schön.

Für mich persönlich eine der schönsten Stellen im Cathedral Gorge State Park

Für mich persönlich eine der schönsten Stellen im Cathedral Gorge State Park

 

Theoretisch könnte ich noch zum westlichen Teil des vom Cathedral Gorge State Park fahren. Die Bilder, welche ich im Vorfeld gesehen habe, hatten jetzt aber nicht wirklich sooooo den Drang in mir ausgelöst auch noch dort hinzufahren. Außerdem lag ja – wie gesagt – noch einiges an trostlosem rumgegurke in Richtung Vegas vor mir …

 

Fazit Cathedral Gorge State Park

Lohnt sich die lange Anfahrt, egal von wo aus man den Park mit einbauen möchte in seine eigene Rundreise? Nun, ich finde schon. Zwar ist alles recht überschaubar hier, die Formen und Strukturen der Steine sind aber wirklich einmalig schön. Dazu kommt noch, dass es hier wirklich niemals wirklich voll sein wird durch die abgeschiedene Lage. Alleine DAS macht ihn für mich also schon zu einem tollen Ziel.

 

Die drei Stunden Fahrt zurück ziehen sich dann auch wie ein Hubba Bubba XXL. Ein einziges Mal halte ich nur an – und zwar, um das Foto hier unten zu machen. Auch wenn es eigentlich nicht viel zu sehen gibt, aber DAS ist einfach USA-Feeling wie es im Buche steht!

Wunderschöne Landschaft, aber nach Stunden wird es doch irgendwie langweilig

Wunderschöne Landschaft, aber nach Stunden wird es doch irgendwie langweilig

 

 

Valley of Fire

Gegen halb 1 Uhr erreiche ich dann aber schließlich den Parkeingang vom Valley of fire und benötige sage und schreibe fast 20 Minuten bis ich drin bin. So lang war die Schlange vorm Kassenhäuschen. Wenn die Besucher weiter so hier hinströmen, kann es eigentlich nicht mehr lange dauern und das Ding bekommt ein Upgrade zum National Park.

Ich hatte nix großartig geplant für hier und heute, nur vereinzelt standen Dinge auf meiner To-do-Liste. So zum Beispiel der Windstone Arch, bei dem ich eigentlich nur mal schauen wollte, ob er auch noch steht. Tut er, also alles im grünen Bereich.

Windstone Arch, in einer Höhle versteckt

Windstone Arch, in einer Höhle versteckt

 

Als Nächstes stoppe ich kurz an einem Overlook wo man quasi auf das komplette Gebiet um Rainbow Vista blicken kann. Alleine DAS ist schon wirklich ein Farbspektakel was seinesgleichen sucht!

Blick aufs Rainbow Vista

Blick aufs Rainbow Vista

 

Rainbow Vista Overlook

Rainbow Vista Overlook

 

Danach bin ich zum Dip No.5 gefahren, um den schon angekündigten Wash zu fotografieren. Und ich finde, es hat sich gelohnt. Rein subjektiv finde ich den Weg von hier aus zur Fire Wave nämlich fast noch schöner als die Fire Wave selbst. Ich denke, das benötigt keinerlei Worte …

Hier geht es rein in den Wash

Hier geht es rein in den Wash …

 

... und ab dann wird's bunt!

… und ab dann wird’s bunt!

 

Wash No.5, einfach ein absoluter Traum

Wash No.5, einfach ein absoluter Traum

 

Die pink – und weißtöne des Valley of Fire werden irgendwann von einem kräftigen orange-rosa abgelöst. Man kann es eigentlich selber kaum glauben, wenn man es nicht live und „in Farbe“ sieht!

Einen kleinen Haken wird es zukünftig geben, wenn man sich den Wash anschauen möchte. In Dip No.5 darf nämlich eigentlich NICHT mehr geparkt werden. Die Ranger haben bereits begonnen den ehemals vorhandenen Seitenstreifen an dieser Stelle mit Sand aufzufüllen, so das man dort nicht auf Anhieb sieht, das man dort überhaupt parken KANN.

2 x habe ich während meines Aufenthaltes heute dort gestanden mit dem Auto, einmal auf der einen und einmal auf der anderen Seite. Beide Male hatte ich das Pech, das Park Ranger gerade mit dem Auto unterwegs gewesen sind und mitten auf der Straße gehalten haben, um mich zu belehren, das Parken dort verboten ist! Auch Erklärungsversuche, das dies letztes Jahr noch nicht der Fall gewesen ist, bleiben erfolglos.

Ich vermute, als Nächstes wird dort noch ein „no stopping / no parking“ – Schild aufgestellt, um sämtliche Unklarheiten zu beseitigen! Sollte jemand aktuelle Neuigkeiten vor Ort bekommen, wäre ein kurze Info darüber nett, damit ich das hier updaten kann. So ein Halte – und Parkverbot würde leider auch Sinn machen. Schließlich will man die Leute ja dazu bringen am offiziellen Trail-Parkplatz zur Fire Wave zu parken.

 

 

Crazy Hill

Dort halte ich ebenfalls als nächstes, mein Augenmerk gilt jetzt nämlich dem Crazy Hill. Letztes Mal lag der ja leider schon im Schatten, heute erwische ich ihn aber noch rechtzeitig. Und trotz inzwischen mehr werdender Wolken schaffe ich es noch das ein oder andere Foto zu knipsen. Es gibt übrigens nur einen einzigen Weg hinunter vom Parkplatz zum Crazy Hill. Man kann ihn FAST nicht mehr übersehen, da ein kleiner Trampelpfad existiert. Die Farben sind tatsächlich „crazy“ irgendwie.

Farben am Crazy Hill im Valley of fire

Farben am Crazy Hill im Valley of fire

 

Crazy Hill im Valley of fire

Crazy Hill im Valley of fire

 

Unterhalb vom Crazy Hill würde man nach einiger Zeit wieder zum Dip No.5 kommen. Das kurze Teilstück dazwischen ist heute mein eigentliches Ziel. Die ganze Ecke hier ist irgendwie, mal abgesehen vom Crazy Hill, absolut spektakulär was die Farben der Natur angeht.

Ich glaube, nirgendwo wird man mehr bunte Farben an Steinen sehen als hier. Nicht umsonst heißt das gesamte Areal ja eigentlich Rainbow Vista – und es sind so ziemlich alle Farben vertreten.

Bunter geht immer

Bunter geht immer

 

Streifen im Gestein

Streifen im Gestein

 

Kurios, wozu die Natur imstande ist

Kurios, wozu die Natur imstande ist

 

Total im Farben – und Fotorausch vergesse ich alles um mich herum. Selten bin ich SO fasziniert von der Natur durch die Gegend gelaufen wie hier.

Bunter ...

 

Bunter ...

 

Am buntesten ...

 

Rainbow Vista

Irgendwann hab ich tatsächlich den Akku der Kamera leer geknipst. Ich glaube, das ist mir noch nie zuvor passiert bisher. Da ich also eh zurück zum Auto muss, klebe ich mich beim Einsteigen mit Sekundenkleber am Sitz fest, damit ich nicht noch einmal zurückgezogen werde in dieses Wunderland!

Abschließend fahre ich noch zum White Domes Trailhead. Hier klettere ich am Parkplatz rechte Hand den Berg hoch, um noch einmal eine kleine Übersicht über die verrückten Farben zu bekommen. Ach so, WIE habe mich eigentlich wieder vom Autositz gelöst? Ich hatte mich ja vorhin festgeklebt? Egal …

White Domes Viewpoint

White Domes Viewpoint

 

Man könnte hier im Valley of Fire einfach ALLES fotografieren und es würde nicht langweilig werden! Ich hatte zwar ursprünglich gedacht das ich bis zum Sunset hier bleibe. Irgendwie fehlt mir aber letztendlich die Motivation dazu und nachdem ich meine Farbsinne erst einmal neu sortiert habe halte noch hier und da am Straßenrand für ein paar Fotos und fahre zurück zur Interstate.

 

 

Las Vegas

Ein unglaublich toller Tag war das bisher. Und obwohl es im Valley of Fire eigentlich recht „voll“ gewesen ist, habe ich nur selten Menschen gesehen. Anscheinend klappern tatsächlich die meisten Leute nur die bekannten Sehenswürdigkeiten ab. Wenn sie wüssten, was ihnen hier alles entgeht! Mein Ziel lautet jetzt Las Vegas. Irgendwie bin ich froh, morgen endlich mal wieder einen Tag Zivilisation morgen um mich herum zu haben.

Pünktlich zur Blue Hour trudel ich im Days Inn Hotel ein und gehe noch gemütlich zu den Fountains of Bellagio. Das muss einfach noch sein heute als Abschluss eines ziemlich perfekten Tages!

Immer wieder schön, die Bellagio Fountains

Immer wieder schön, die Bellagio Fountains

 

Morgen ist einfach nur shoppen angesagt, es wird daher vermutlich nicht sooooo viel zu berichten geben. Aber da ich bisher eigentlich recht spontan gewesen bin, kann auch alles ganz anders kommen – schau’n wir mal. Gute Nacht …