Nachdem bei uns beiden der Wunsch nach einem Brasilien Urlaub stärker geworden ist, haben wir beschlossen uns auf die Suche nach einem geeigneten Ziel dort zu machen. Schön exotisch sollte es auf alle Fälle sein. All-inclusive wäre ebenfalls klasse, wir wollten nämlich einfach mal ganz schlicht relaxen und ausnahmsweise einmal keine Rundreise machen.
Nach einiger Recherche fiel unsere Wahl schließlich aufs Iberostar Bahia Praia do Forte im Bundesstaat Bahia. Das Hotel war seinerzeit noch relativ neu und man sollte angeblich am Strand die Möglichkeit haben den Schildkröten bei der Eiablage zuschauen zu können. Das war eh so eine Art Lebenstraum von mir und somit dann auch der ausschlaggebende Grund genug, uns dafür zu entscheiden. Klingt zwar jetzt nicht unbedingt nach Abenteuerurlaub, aber wie gesagt, das hatten wir ja eh nicht wirklich geplant.
Für solch einen Abenteuer-Urlaub hatten wir allerdings ebenfalls bereits eine Option ins Auge gefasst, wir haben nämlich von Rotel Tours gehört, die Südamerika Rundreisen anbieten. Eine Reisemöglichkeit, die wir im kommenden Jahr in Betracht ziehen könnten. Dieses Jahr wollen wir aber einen entspannten Urlaub verbringen. Genau DAS war dann auch der Grund für Brasilien.
Reisebericht Brasilien Urlaub
Unser Zielflughafen ist Salvador in der Region Bahia im Nordosten des Landes gewesen. Diese Stadt ist auch als „schwarzes Herz“ Brasiliens bekannt. Zwei Drittel der Bevölkerung sind Nachfahren der schwarzen Sklaven aus Afrika. Die Stadt Salvador gilt heute als die exotischste und exzentrischste Stadt ganz Brasiliens.
Oft wird sie auch als schwarzes Rom bezeichnet, nirgendwo sonst gibt es nämlich so viele Kirchen. Die berühmteste davon ist wohl die des Heiligen San Francesco. Von Salvador aus fahren wir mit dem Transferbus Richtung Norden und erreichen in knapp 90 Minuten unser Hotel nahe der kleinen Ortschaft Praia do Forte. Diesen Ort kennt der ein oder anderen vielleicht seit der Fußball-WM im Jahre 2014. Die deutsche Nationalmannschaft hat dort nämlich im Tivoli Ecoresort ihre Unterkünfte gehabt. Ein wirklich tolles Hotel, was man sich – bei Interesse – ruhig ebenfalls einmal ansehen sollte.
Rund um Praia do Forte wird man nämlich auch mit einem traumhaften Naturstrand belohnt, der mehrere Hundert Kilometer (nein, das ist kein Schreibfehler) lang ist.
In Praia do Forte gibt es unter anderem das Tamar-Projekt zum Schutz der Meeres-Schildkröten, welches wir uns ebenfalls einmal näher betrachten wollen. Außerdem liegt rund 430km entfernt im Landesinneren der Nationalpark Chapada Diamantina, der mit seinen Schluchten und Tafelbergen Erinnerungen an die großen Canyons in den USA wach werden lässt.
Und ich nehme es gleich einmal vorweg: Ein Ausflug dorthin wäre zwar möglich gewesen, allerdings war der mit knapp 1000 US$ (für 2 Personen) für gerade einmal einen vollen Tag vor Ort (dazu kamen noch jeweils 9 Stunden Busfahrt hin und zurück an 2 anderen Tagen) doch ein wenig zu teuer für uns. Außerdem hätte man nur einen minimalen Bruchteil dieses faszinierenden und wahrscheinlich lohnenswertesten Naturspektakels Brasiliens gesehen. Das war uns einfach zu wenig, in Anbetracht des doch recht hohen Preises!
Ebenso wäre ein Kombi-Ausflug nach Rio de Janeiro und Iguaçu möglich gewesen, allerdings hätte dieser sogar mit 1500 US$ p.P zu Buche geschlagen. Dafür kann ich schon fast von Deutschland aus wieder eine komplett neue Reise buchen !! Auch dieser Traum sollte sich also nicht erfüllen. Eine Möglichkeit, den Hotelaufenthalt mit dem Iberostarschiff auf dem Amazonas zu kombinieren gab es gar nicht erst. Schade eigentlich.
So beschränkte sich der Aufenthalt in Brasilien mehr oder weniger aufs Hotel, gepaart mit einigen Ausflügen in die nähere Umgebung. Aber letzten Endes war es ja eigentlich auch das, was wir genau so gewollt haben.
Ganz besonders habe ich mir übrigens darauf gefreut, einigen Cracks beim Capoeira zuzusehen. Diese Kombination aus Tanz und Kampfkunst hat mich immer schon fasziniert und wird auf den Straßen Salvadors und an einigen Stränden zum Besten gegeben!
Zur Einstimmung gibt es ein kurzes Video, welches ich in den Weiten des Internets ausfindig gemacht habe …. Enjoy
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Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, dem wünsche ich viel Spaß bei den kommenden Zeilen.
Ankunft in Brasilien
Am frühen Abend erreichen wir mit Condor nach knapp 10.5 Stunden den Zielflughafen. Den Hinflug hätten wir also schon einmal geschafft. Wir hatten eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet, umso überraschter waren wir, dass uns doch ein recht moderner Airport erwartete. Anscheinend war unsere Maschine auch die einzige, die gerade gelandet war. Dementsprechend zügig gingen die Einreiseformalitäten auch vonstatten.
Die nötigen Formulare dafür bekommt man – wie eigentlich immer – bereits während des Fluges ausgehändigt und kann diese in aller Ruhe ausfüllen. Ruckizucki standen wir also am Gepäckband, nur unsere Koffer ließen ein wenig auf sich warten. Genauer gesagt, eigentlich nur meiner. Als ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte, trudelt er als allerletztes aber doch noch auf dem Gepäckband ein.
Ein wenig erleichtert verlassen wir die Ankunftshalle und machen uns auf den Weg zu unserem Shuttlebus. Der ist wenigstens klimatisiert, 28°C draußen um 20 Uhr abends sind schon ein Hammer, wenn man morgens bei 2°C Deutschland verlassen hat *schwitz*
Etwas erschlagen von der Hitze sitzen wir also nun im Shuttlebus und als dieser sich in Bewegung setzt bekommen wir einen ersten Eindruck von diesem Land, welches wir vorher eigentlich nur aus dem Fernsehen kannten. Irgendwie hat man ja jedes Mal eine bestimmte Vorstellung, wenn man irgendwo hinkommt wo man vorher noch nicht gewesen ist. Hier allerdings wussten wir beide nicht so richtig, was uns erwarten würde.
Wir verlassen das Flughafengelände und fahren in Richtung Norden auf den Highway BA-099. Zumindest heißt die Straße hier auf dem Schild so. Die Realität weicht allerdings ein klitzekleines bisschen von DEM ab, was wir uns allgemein unter einem Highway vorstellen. Eigentlich ist hier eine Geschwindigkeit von 80 km/h erlaubt. Das interessiert allerdings nicht wirklich jemanden wie es scheint. Hier wird von 40 km/h bis 160 km/h die komplette Geschwindigkeitspalette ausgereizt.
Es ist ein kurioses Bild was sich uns bietet. Vom Eselskarren über Joggern und Fahrradfahrern bis hin zum dicken Daimler-Benz ist hier jedes nur vorstellbare Fortbewegungsmittel vertreten. Es grenzt an ein Wunder, das hier nicht ständig Unfälle passieren. Ein weiteres kurioses Bild stellt für uns die Weihnachtsbeleuchtung dar, die man allerorten sehen kann. Mal mehr, mal weniger pompös, auf jeden Fall aber allgegenwärtig. Klar, wir haben Dezember, aber wenn Christbaumkugeln an Palmen hängen ist das schon etwas kurios.
Ankunft im Hotel Iberostar Bahia Praia do Forte
Irgendwann schlafen wir beide auf der Busfahrt ein. Der lange Hinflug nach Salvador de Bahia in der engen Condor Maschine (die Bestuhlung ist auf Langflügen echt ein Witz) hat Spuren hinterlassen. Insgesamt dauert die Fahrt knapp 90 Minuten und wir werden beide relativ zeitgleich erst wieder kurz vor unserem Hotel wach. Die Sonnen steht schon tief und geht jeden Moment unter. Viel Zeit bleibt uns also nicht mehr, noch ein wenig die Gegend zu erkunden. Wir checken kurz ein und machen uns auf den Weg ins Zimmer, wo uns nach dem Öffnen der Türe erst einmal etwas verwundert die Augen reiben.
Versteckte Kamera konnte nicht sein, Halluzinationen auch nicht. Frauchen brabbelte was von: „Du, hier wohnt schon einer“ … und nachdem ich mehrmals auf die Zimmernummer geguckt hatte, wandere ich zurück in die Lobby zum Check-in. Da gab es wohl ein kleines Missverständnis. Problemlos bekamen wir ein neues Zimmer einen Block weiter in der obersten Etage.
Wir stellen erst einmal das Gepäck in die Ecke und machen uns auf den Weg zum Buffet Restaurant, wo unsere leeren Mägen uns automatisch hinlotsen. Viel ist eigentlich dann nicht mehr passiert. Wir haben eine Kleinigkeit gegessen, uns an der Bar in der Lobby noch kurz einen Cocktail genehmigt und sind dann hundemüde eingeschlafen.
Die ersten Tage in Brasilien
Unser erster Tag im Iberostar Bahia Praia do Forte beginnt bereits um 5 Uhr in der Früh. Obwohl es eigentlich „nur“ 5 Stunden Zeitverschiebung gibt, scheinen wir beide voll im Jetlag zu sein. Das ist und aber relativ egal, da wir ja auch im Urlaub immer notorische Frühaufsteher sind. Unser erster Gedanke war, dass wir ja vielleicht am Strand vor dem Hotel zu dieser frühen Stunde mit etwas Glück noch die ein oder andere Schildkröte sehen können. Die kommen hier zwischen Dezember und März Nachts nämlich zur Eiablage her.
Ein wenig schlaftrunken gehen wir also los und werden erst einmal mit einem recht netten Sonnenaufgang belohnt. Außerdem können wir die Hotelanlage ja jetzt zum ersten Mal bei Tageslicht sehen. Die Sonne geht hier um diese Jahreszeit nämlich ebenfalls schon um kurz nach 5 Uhr auf. Wir lassen diese Stimmung ein wenig auf uns wirken und haben jetzt die Wahl: Entweder wir laufen den Strand nach rechts …. oder nach links. Keine leichte Entscheidung, rechts sind es 800 km und links immerhin 500 km Küste. Ob wir das wohl in 14 Tagen alles schaffen werden? *lach*
Wie auch immer, wir entscheiden uns für rechts. Und zwar genau bis zur nächsten Kurve, die in knapp 500 Metern Entfernung liegt. Dort gibt es tatsächlich einige Spuren im Sand, die auf Aktivitäten in der Nacht hinweisen. Es scheint also tatsächlich Schildkröten zu geben, die Ihre Eier hier im Sand ablegen. Das ist nicht nur ein Werbegag des Hotel, wie ich zu Beginn vermutet habe *lach*
Es ist aber natürlich wirklich reine Glückssache, auch mal wirklich eine Schildkröte live zu Gesicht zu bekommen. Da die Eiablage in aller Regel Nachts stattfindet und der Strand dann wirklich stockdunkel ist (künstliches Licht, Blitz etc. sind verboten), sinken die Chancen auf ein Rendezvous gen Null.
Abhängig von der Jahreszeit gibt es aber die Möglichkeit mit einem Team vom Tamar-Project an einer nächtlichen Exkursion zu den Nistplätzen der Schildkröten teilzunehmen. Leider war das bei unserem Aufenthalt aber nicht der Fall, was wohl unter anderem auch am Wetter gelegen hat. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Ebbe, Flut, Regen, Temperatur, Laune der Natur etc. Ist uns jetzt aber auch wurscht. Wir gehen einfach mal davon aus, dass wir irgendwann in den 2 Wochen hier vor Ort noch eine der putzigen Gesellen zu Gesicht bekommen werden.
Erkundungstour Iberostar Bahia Praia do Forte
Jetzt geht es erst einmal zum Frühstücksbuffet. Das fällt wieder einmal sehr umfangreich aus, so wie wir es von Iberostar in Mexiko oder auch in der Dominikanischen Republik bisher auch schon gewohnt gewesen sind. Es gibt wirklich alles, was das Herz begehrt. Sogar Donuts werden frisch zubereitet und – je nach Wunsch – mit weißer oder schwarzer Schokolade glasiert. Das schmeckt einfach genial und speziell für mich als Donut und Muffin – Fan kommt das wie gerufen. Natürlich gibt es auch vegetarisch, landestypisch und was weiß ich nicht noch alles. Wer HIER nichts findet, dem ist nicht mehr zu helfen.
Vollgefuttert bis oben hin inspizieren wir jetzt erst einmal in Ruhe durch die gesamte Hotelanlage des Iberostar Praia do Forte. Wir wollen uns einen Überblick verschaffen, wo wir hier eigentlich gelandet sind.
Die Anlage hatte damals vor wenigen Wochen erst ganz neu eröffnet, dementsprechend befinden sich Teile des gesamten Komplexes noch nicht in DEM Zustand, wie wir es von den anderen Iberostar-Hotels bisher gewohnt sind. Überall sieht man noch frisch verlegte Rasenplatten und die ein oder andere Baustelle. Wir beschließen die vom Hotel zur Verfügung gestellten Handtücher abzuholen und uns erst einmal am Pool ein wenig zu entspannen.
Nur leider stellt sich das als gar nicht SO einfach heraus, da fast alle Liegen mit Schattenoption bereits mit einem Handtuch reserviert sind. Diese Unsitte kennen wir eigentlich nur aus Südeuropa. Das es aber hier jetzt auch so abläuft, dass Leute bereits um 6 Uhr morgens „Ihren“ Platz in Beschlag nehmen ist wirklich unglaublich. So etwas sollte von der Hotelleitung eigentlich mit einer Entfernung des Handtuches durch einen Wurf in Wasser geahndet werden !!! Aber so hat halt jeder auch im Urlaub seine Hobbys.
Nichtsdestotrotz finden wir zwei gemütliche Liegen und machen erst einmal DAS, wozu wir ja unter anderem auch hier sind. Nämlich nix! Mit je einem Cocktail in der Hand ist es sogar richtig prima rein gar nichts zu tun und einfach nur das Treiben im und um den Pool herum zu beobachten.
Das Iberostar Bahia ist beliebt bei allen Altersklassen, soweit ich das beurteilen kann. Bei unserem Aufenthalt im Dezember war es dabei aber nie wirklich voll. Vermutlich, weil Brasilien als Reiseziel immer noch doch eher untypisch ist. Viele Gäste waren selber aus Brasilien und haben dort Urlaub gemacht, Deutsche Gäste haben wir zum damaligen Zeitpunkt nur sehr wenige gesehen bzw.wahrgenommen.
Noch ein paar Fakten zum Hotel
Anzahl Zimmer: 536
Anzahl Pool: 5 (Poollandschaft, Activitypools, Kinderpool, Whirlpool)
Anzahl Restaurants: 6
Verpflegung: All-Inklusive
- All inclusive: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks, Kuchen/Gebäck, ausgewählte nicht alkoholische Getränke, ausgewählte nationale alkoholische Getränke, ausgewählte internationale alkoholische Getränke, AI-Armband obligatorisch
Beschreibung der Verpflegungsangebote:
- Frühstück: Buffet
- Mittagessen: Buffet
- Abendessen: Buffet
- Snacks: ohne Gebühr, bei All Inclusive inklusive, Kuchen/Gebäck: ohne Gebühr, bei All Inclusive inklusive
- Getränke: Kaffee/Tee am Nachmittag: ohne Gebühr
- Hauptrestaurant: Kindermenü, Buffet
- À la carte Restaurants: Reservierung notwendig, angemessene Kleidung erwünscht
- Bars & mehr: 4 + Poolbar im Outdoor-Bereich
Star Camp für die Kinderbetreuung inkl. Kinderanimationsprogramm, unterteilt in verschiedene Altersklassen
WiFi ist im gesamten Hotel kostenlos
Sportangebot: Umfangreiches Animationsprogramm, Fitnesscenter, 18-Loch Golfplatz, Spa
Beachten sollte man, dass man hier halt in Brasilien ist. Englisch sprechen in der Tat nur sehr wenige Angestellte, ein wenig Kenntnisse in portugiesisch (spanisch tut es aber auch) schadet daher nicht. Wir haben seinerzeit exakt einen Angestellten getroffen, der ein klein wenig Deutsch verstanden hat. Aber davon kann man hier halt auch nicht wirklich ausgehen – auch, wenn einige vielleicht der Meinung sein mögen, das „müsse in einer internationalen Hotelkette so sein“. Das finde ich nicht und es ist in meinen Augen auch nicht wirklich schlimm.
Irgendwann bekommen wir dann aber natürlich doch Hummeln im Hintern und wollen mehr von der Umgebung und allgemein von Brasilien sehen als nur das Hotel.
So machen wir uns also eines Morgens auf den Weg in Richtung Süden (respektive rechts vom Hotel aus gesehen) auf den Weg. Die Bezeichnung „Ort“ ist eigentlich übertrieben ausgedrückt, da es sich bei Praia do Forte genau genommen nur um ein kleines Fischerdorf handelt.
1972 hat ein Deutscher eben genau DIESES Dorf mitsamt seinem knapp 7000ha umfassenden Urwald, allen Einwohnern und der Burgruine des Castelo Garcia D`Avila gekauft. Um den ursprünglichen Charme zu bewahren wurden einige – recht sinnvolle – Gesetze erlassen.
Praia do Forte
So darf in Praia do Forte zum Beispiel kein Haus gebaut werden, was höher ist als die höchste Kokospalme in der Umgebung. Außerdem kann man als Nicht-Dorfeinwohner hier keinen Besitz kaufen, weder Grundstück, noch Immobilie.
Asphaltierte Straßen gibt es nicht, meistens findet man Kopfsteinpflaster vor. Und will man eine Palme fällen, muss man sich dafür vorher eine schriftliche Genehmigung einholen. Es wird also viel dafür getan, alles möglichst ursprünglich zu lassen.
Das funktioniert im „Ortskern“ natürlich nur peripher, da sich die kleinen Läden entlang der mittlerweile entstandenen Einkaufsstraße wohl zunehmend auf den immer größer werdenden Schwung Touristen eingestellt haben, die von den größeren Hotels der Umgebung hier vorbeikommen.
Es gibt hier vom Supermarkt übers Internetcafé und dem Souvenirladen bis hin zum Klamottengeschäft ein breit gefächertes Angebot für den Schnäppchenjäger. Und – die Preise sind durchweg human.
Von unserem Hotel bis zum Ortskern von Praia do Forte sind es – zu Fuß am Strand entlang – übrigens knapp etwas über 2km gewesen. Durch das ständige wandern durch den Sand zieht sich die Strecke allerdings ganz schön.
Sehr kurios fanden wir übrigens die Weihnachtsdekoration in Praia do Forte … unter anderem bestehend aus einem sitzenden Santa Claus auf einer Laterne, daneben huschen wilde Affen in den Palmwipfeln herum – das ist ein Bild für die Ewigkeit, welches uns auch heute noch ein Schmunzeln ins Gesicht treibt.
Die Affen in den Bäumen hab ich erst gar nicht so richtig wahrgenommen … und als ich Frauchen anstupste und sagte, sie solle doch mal nach oben schauen, dort wären Affen – DEN Blick werde ich so schnell auch nicht vergessen. Frauen und frei lebende Tiere … „och, wie süüüüüß“, man kennt das ja (hoffe ich !?)
Projekt TAMAR
Eine gute Stunde vom Hotel entfernt erreicht man, wenn man den Strand entlang wandert, das TAMAR-Projekt. Aber was ist das eigentlich genau? Nun, es handelt sich dabei um eine Einrichtung, die sich hier in Brasilien gänzlich dem Schutz und der Erforschung der Meeresschildkröten gewidmet hat. TAMAR ist die Abkürzung von TArtaruga MARinha, was übersetzt bedeutet … !? Na, wer weiß es? GENAU – Meeresschildkröte.
Das Projekt wurde 1980 von der brasilianischen Umweltschutzorganisation IBAMA ins Leben gerufen und ist seitdem sehr erfolgreich verlaufen. Aktuell werden dort im Durchschnitt bis zu 300.000 Krötenbabys pro Jahr ausgebrütet.
Wir beschließen, die Einrichtung zu besichtigen und bezahlen dafür seinerzeit umgerechnet knapp 2 EUR pro Person. Ob der Preis letztendlich auch wirklich DER gewesen ist, der normalerweise üblich wäre, wird uns wohl immer ein Geheimnis bleiben. Das lag letztendlich einfach daran, das wir beide schlicht und ergreifend die junge Dame an dem Kassenhäuschen nicht verstanden haben.
Stand 02/2020 betragen die Ticketpreise heute R$ 28,00, das sind umgerechnet etwas über 5 EUR. Also immer noch völlig human, wenn man sich einmal die Preise in anderen Ländern vor Augen hält. Wir schauen uns also ein wenig im TAMAR-Projekt an den Schildkröten und anderen Meeresbewohnern satt, bevor wir noch ein wenig durch die Gassen von Praia do Forte schlendern. Ob sich das tatsächlich lohnt, das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Wir fanden es jedenfalls sehr interessant, viel über das Leben dieser tollen Meerestiere zu erfahren. Und auch so nah kommt man den Tieren ja doch eher selten.
Lagoa Timeantube
Unsere Erkundung in Praia do Forte endet an der Lagoa Timeantube, welche wie ein Bild aus einem Reiseführer plötzlich vor uns liegt. Im Ort und im Hotel kann man Ausflüge buchen, auf denen man selbige mit einem Kanu durchquert. Da man hierbei allerdings selber paddeln muss und es immerhin durchweg 35°C jeden Tag sind, verzichten wir dankend auf diese Tour.
Viel mehr als einige Vögel kann man diversen Angaben nach eh nicht bestaunen. Will man die Tour trotzdem buchen, so kommt man IM Ort immer günstiger weg als im Hotel! Das Tivoli Ecoresort liegt übrigens direkt gegenüber der Lagoa Timeantube.
Strandspaziergang
Zurück geht es dann entweder wieder am Strand entlang oder mit dem Taxi, was ungefähr mit umgerechnet 20 US$ zu Buche schlägt. Der Fahrtweg ist streckenmässig zwar mit knapp 7 km etwas länger, dafür benötigt man aber auch nur 10 Minuten bis man wieder im Hotel ist. Außerdem sollte man bedenken, das Ebbe und Flut eine wichtige Rolle spielen, wenn man sich wirklich entschließt, den Weg zu Fuß zurückzulegen.
Bei Ebbe lässt sich das ganze Stück eigentlich prima laufen. Wenn Flut ist, steigt das Wasser allerdings so hoch, dass man zwangsweise auf die höher gelegenen Stellen am Strand ausweichen muss. Und diese verlaufen nicht gerade bzw. eben, sondern sind alle recht schräg, so das man quasi die ganze Zeit schief und mit abgeknickten Füßen laufen muss. Das kann auf die Dauer ganz schön schlauchen !!
Dafür ist der Weg natürlich um ein vielfaches interessanter und sehenswerter, als das mit dem Taxi der Fall wäre. Hier mal ein paar Beispiele …
Den Krebs hier unten haben wir eine ganze Zeit lang beobachtet, wie er versucht hat, die Makrele (ist es überhaupt eine, ich hab keine Ahnung !?) in seine Höhle zu zerren. Das sah schon sehr skurril aus irgendwie …
Ecological Walk
Eine gute Möglichkeit, um einiges über die Flora & Fauna in diesem Teil Brasiliens kennenzulernen, ist die Teilnahme an einem sogenannten Ecological Walk. Dabei läuft man mit zwei einheimischen Biologie-Studenten in der Nähe des Hotelgeländes durch die Pampa. Unterwegs werden einem dann jede Menge interessante Informationen erzählt. Wir hatten Glück, da wir an dem Tag die einzigen beiden Teilnehmer waren und somit quasi in den Genuss einer privaten „Expedition“ gekommen sind.
Die Namen der beiden Guides fallen mir leider trotz mehrerer Schläge auf den Hinterkopf nicht mehr ein, die beiden sahen aber auf jeden Fall wie echte Vollblutbiologiestudenten aus.
Allerdings haben wir uns ernsthaft gefragt, wohin und wie weit wir eigentlich wandern werden. Wir hatten zwar jeder eine dieser lustigen 0,5 Liter PET-Wasserflaschen mit dabei, die beiden waren aber ausgerüstet, als wenn sie vorhaben irgendwo in der Wildnis zu übernachten.
Letztendlich stellte sich das ganze aber dann doch als weit harmloser heraus, als wir befürchtet haben. Wir erfahren, das dieses Hotel sämtliche ihm zum Opfer gefallene Natur (Palmen etc.) an anderer Stelle wieder aufbauen musste.
Außerdem musste ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Natur und Tieren geschaffen werden. Kein Tier und kein Strauch darf durch die Anlage beeinträchtigt werden. Wir sehen jede Menge Kakteen, einheimische Pflanzen und verfolgen die Spuren einiger Tiere. Wie zum Beispiel diverser Echsen, Schlangen und Vögel.
Apropos Vögel. Aus irgendeinem Gestrüpp hören wir plötzlich ein leises fiepen. Ein nur wenige Tage altes Küken ist wohl aus dem elterlichen Nest geflüchtet oder gefallen. Da sitzt es nun nach der Mutter rufend vor uns im Sand. Es dauert nur wenige Augenblicke, da haben unsere beiden Guides schon das Nest und die Vogelmama gefunden.
Wir platzieren den Knirps an einer für die Mutter gut sichtbaren Stelle, beobachten die Wiedervereinigung der Beiden und freuen uns ob der vermeintlich guten Tat.
Hatte ich eigentlich erwähnt, dass es warm war? Ach was sage ich, von wegen warm. Es war HEISS !! Das war ein richtig toller Einfall die Wanderung in der Mittagssonne zu machen. Auf so eine geniale Idee können auch nur wir wieder kommen. Aber das nur am Rande, das musste einfach mal gesagt werden *grins*
Irgendwann kommen wir noch zu einer Stelle, wo Tiere wieder in die Natur entlassen werden. Die Tiere werden in eigens dafür aufgestellte Fallen gelockt und dann an einer besser geeigneten Stelle wieder ausgesetzt. Wobei der Begriff „Falle“ hierbei nicht missverstanden werden darf. Diese sind lediglich dafür da, verirrte Tiere wieder an den richtigen Ort zu bringen.
Da oftmals aber auch Tiere in diese Fallen geraten, die dort eigentlich gar nichts zu suchen haben, werden diese dann an Ort und Stelle nach einem kurzen Gesundheitscheck (EKG, Blutgruppenbestimmung, HIV-Test etc. *grins*) wieder ausgesetzt. Wie dieser kleine Salamander zum Beispiel, den Frauchen höchstpersönlich wieder frei lassen durfte.
Spaßig wurde das ganze dann, als ein kleiner Frosch wieder freigelassen werden sollte. Erstens habe ich eine absolute Antipathie gegen diese quakenden Genossen und zweitens wollte der Kleine doch partout nicht wieder von uns weg. Er saß die ganze Zeit auf Frauchens Hand. Eigentlich sollte er runterhüpfen und das Weite suchen. Stattdessen aber bewegt er sich keinen Millimeter weg. Als es dann doch endlich so weit ist, hüpft er lediglich in die Box, in welche er vorher auch schon gewesen ist. Merkwürdiger Geselle.
Ich sollte das dann auch mal versuchen, lehnte aber dankend ab. Dieses ungute Gefühl, wenn ich einem Frosch zu nahe komme, hängt im Übrigen mit einer Begegnung der 3. Art zusammen, die ich damals auf unserer Reise in die Dominikanische Republik gehabt habe. Dort ist ein nicht gerade kleines Exemplar der Gattung Riesenkröte mal während eines Spaziergangs auf meinen nur mit einem Badelatschen bekleideten Fuß gesprungen und hat sich dort mit den Vorderbeinen so fest geklammert, als wollte sie den Fuß nie wieder hergeben.
Selbst durch mehrfache, fussballprofiartige Kickbewegungen ließ dieses Ding nicht mehr los. Das sah zwar bestimmt ungeheuer lustig aus, seitdem sind aber alle Frösche bei mir auf dem Feindindex. Diese Story hat mittlerweile bei uns Kultstatus erreicht und wir müssen auch heute noch immer wieder lachen, wenn wir uns daran erinnern. Das nur zu Erklärung.
Ein Foto gibt es deshalb auch nicht von diesem Frosch, ich war in diesem Moment zu sehr damit beschäftigt Abstand zu halten. Auf jeden Fall hat es irgendwann dann doch noch geklappt und das Kerlchen ist endlich weg gehüpft.
Als wir wieder im Hotel ankommen geht uns kurz durch den Kopf die beiden Studenten einfach für ein paar Tage zu mieten und eine Dschungeltour zu machen – das wäre bestimmt ein klasse Erlebnis geworden. Aber leider ist das nicht möglich.
Schade eigentlich. Ausflugmäßig ist hier nämlich leider echt essig sonst. Dabei wollten wir doch soviel von Brasilien und der faszinierenden Natur hier sehen. Aber das ist schlicht und ergreifend einfach nicht drin. Lediglich einige wenige typische Touristen-Funausflüge sind buchbar und darauf legen wir eigentlich keinen großen Wert.
Na ja, stattdessen machen wir uns halt wenigstens auf nach Salvador, wo wir einen ganzen Tag verbringen werden …
Salvador da Bahia
Heute sollte es also in DIE Stadt gehen, welche seit 1501 mit vollständigen Beinamen Cidade do Salvador da Bahia de Todos os Santos heißt. Das bedeutet soviel wie „Stadt des Erlösers in der Allerheiligenbucht“. Von den knapp 2,5 Millionen Einwohnern wird sie allerdings nur Bahia genannt.
Wahrscheinlich haben die alle keine Lust sich ewig die Zunge zu verknoten. Die Stadt wurde 1549 gegründet und blieb bis 1763 Brasiliens Hauptstadt. Salvador selbst ist unterteilt in Ober – und Unterstadt. Die Oberstadt bildet das historische Zentrum der Stadt, bekanntester Teil davon ist der Pelourinho.
Lange Zeit verfiel der Pelourinho und verkam regelrecht zu einer Art „innerstädtischen Favela“. Die Bewohner hausten dort unter den unwürdigsten Bedingungen. Erst im Jahre 1990 wurde mit Unterstützung der UNESCO eine Revitalisierung des Viertels mittels systematischer Restaurierung durchgeführt. Die Favelabewohner wurden 1991 in Neubausiedlungen außerhalb Salvadors umgesiedelt und der Pelourinho mit seinen umgebenden Straßen von Grund auf saniert.
Seine Rekonstruktion konnte zwar nicht detailgetreu durchgeführt werden, weil viele Häuser zu Ruinen verfallen waren, von denen lediglich die Fassade gerettet werden konnte. Durch die Sanierung hielten Pensionen, Restaurants und Tanz- und Capoeiraschulen wieder Einzug.
Heute ist der restaurierte Pelourinho mit seinen vielen engen und gepflasterten Gassen, gesäumt von bunten, pastellfarbenen Häuserreihen, Kirchen, Klöstern, Cafés, Bars, Restaurants und Kleinkunstmärkten eine der touristischen Hauptattraktionen Salvadors.
Viele Künstler, Filmemacher, Musiker, Maler und Schriftsteller haben sich inzwischen dort niedergelassen und leben dort. Seitdem zieht es auch wieder viele in- und ausländische Touristen nach Salvador.
Mitten im Pelourinho befindet sich auch ein Shop der bekannten Percussion-Gruppe Olodum, welche unter anderem schon gemeinsam mit Paul Simon und sogar Michael Jackson musiziert hat. Das bekannte Video von „They don’t care abut us“, wo ein Gruppe Trommler durch die engen Pflasterstein-Gassen zieht, wurde dann auch praktischerweise gleich hier im Pelourinho gedreht.
Zu dieser Zeit war Salvador im Ausnahmezustand wie man hören kann. Ich wette, alle Kinder waren das auch *g* Jeden Dienstag kann man Olodum im Übrigen beim Proben zusehen/zuhören. Eine Vorabreservierung ist jedoch von Vorteil, da jedes Mal ein ziemlicher Andrang herrscht! Das ich jemals in einem Meiner Berichte ein Video von Michael Jackson einbauen würde, hätte ich früher wohl selber nicht gedacht …
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Wenn man die Oberstadt von Salvador da Bahia verlassen will und hinunter zur Unterstadt möchte, so kann man dies auf zwei verschiedene Arten machen: Entweder man fährt ganz normal mit dem Auto, oder aber man nimmt den eigens dafür gebauten Aufzug, den Elevador Lacerda. Eine Fahrt kostet 10 Centavos. Das ist selbst für hiesige Verhältnisse nicht wirklich viel.
Oben am Aufzug befindet sich das Rathaus mit einem vorgelagerten Platz, von wo aus man einen ziemlich guten Blick auf den Hafen, den Mercado Modelo und Teile der Unterstadt hat.
Den Elevador Lacerda sollte man im Übrigen als Tourist IMMER nehmen, wenn man den Stadtteil wechseln möchte. Ganz gleich, ob man nun von oben nach unten oder umgekehrt möchte. Es wird empfohlen, NIEMALS eine der steilen Verbindungsstraßen zu Fuß zu nehmen, da dort in schöner Regelmäßigkeit bewaffnete Raubüberfälle und Bandenkriege ausgetragen werden!
Will man den Aufzug partout nicht nehmen, dann sollte man definitiv ein Taxi für die Strecke nehmen! Achtung bei den Taxis, auch hier gibt es viele „Fälschungen“, die einen nur ausrauben wollen. Ein echtes Taxi ist immer weiß mit rot-blauen Streifen und hat eine Gewerbenummer auf der Türe!
Auf vielen Seiten kann man lesen, dass der Mercado Modelo (das dunkelgelbe Gebäude mit dem braunen Dach und dem weißen Rand ziemlich in der Mitte des Bildes oben) ein MUSS ist für jeden Touristen, der nach Salvador kommt. Nun, ich sehe das allerdings völlig anders und würde beim nächsten Mal eher einen riesengroßen Bogen um diesen Ort machen. Im Prinzip handelt es sich hierbei um DIE Touristenfalle Nummer 1.
Als Basar angepriesen entpuppt sich das ganze als Abzocke vom Feinsten. Es wird einem regelrecht aufgezwungen etwas zu kaufen und man wird sogar angegrabscht dabei. Ein No-Go für mich! Will man wirklich vernünftige Souvenirs kaufen, so sollte man dies am besten oben im Pelourinho in einem der zahlreichen urigen Shops machen.
Beim Verlassen der Halle hatten wir sogar noch Glück, dass wir von ein paar Capoeira Freaks keins aufs Maul bekommen haben. Und warum? Bloß, weil wir eine Kamera in der Hand hatten und mal neugierig in Ihre Richtung geschaut haben. Urplötzlich kam einer der Bekloppten auf uns zu gerannt und wollte Geld haben dafür, dass wir ein Foto gemacht haben. Das war allerdings gar nicht der Fall. Wild gestikulierend UND auch drohend zog er irgendwann wieder von dannen. SO EIN SPINNER !!
Wenn ich vernünftigen Capoeira sehen will, dann bestimmt nicht dort !!! Das ganze diente lediglich der Touristenabzocke und ist eine Masche an Geld zu kommen, mehr nicht. Den eigentlichen Sinn der hinter Capoeira steckt, sucht man bei diesen Gesellen vergebens !!
Das für bestimmte Dinge beim Fotografieren ein kleiner Obolus fällig wird, ist ja nichts Neues. Den geben wir sogar gerne, wenn man die Situation der Leute in diesem und auch vielen anderen besuchten Reiseländern bisher bedenkt. Aber der Ton macht halt die Musik !!
Capoeira am Pelourinho
Capoeira – was ist das überhaupt? Nun, ursprünglich war es eine Art der Kampfkunst zur Verteidigung, welche von den Sklaven entwickelt wurde. Da Kämpfen seinerzeit allerdings untersagt war und hohe Strafen nach sich zog, haben die Jungens eine Methode entwickelt, einfach zu verschleiern, dass sie kämpfen. Sie machten aus dem Kampf eine Art Tanz … was letztendlich in einer Art Tanzkampf endete — dem heutigen Capoeira.
Begleitet wird Capoeira immer von mehreren Instrumenten. Hauptsächlich Trommeln (den Atabaque), Pandeiro und dem Berimbau. Wer nur Bahnhof versteht — keine Panik, geht mir auch gerade so.
Im Pelourinho kann man fast immer einzelne Gruppen antreffen, die Ihr Können zum Besten geben. Show-Capoeira für die Touris halt. Wesentlich beeindruckender fand ich allerdings die Capoeira-Verrenkungen eines Mannes, den wir auf dem Weg nach Praia do Forte am Strand gesehen haben. Er stand mit den Füßen im Wasser und hat verschiedene Übungen gemacht. Dazwischen schien er immer wieder zu meditieren oder so ähnlich.
Die ganze Situation zog einen irgendwie in den Bann und hat mich an Szenen aus diversen Karatefilmen erinnert, wo ein einzelner Kämpfer an einem einsamen Ort nur für sich selbst trainiert und meditiert. DAS hat mich wesentlich mehr beeindruckt als das Capoeira in Salvador! Hier unten mal ein kurzer Clip, wie man sich das ungefähr vorstellen muss.
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Ein sehr lustiges Bild (unten links) bot sich uns im Übrigen am Largo do Pelourinho, wo sich ein Friseur unter freiem Himmel an einem Kunden zu schaffen machte. Der hatte allerdings eh nicht wirklich viele Haare. Ich frage mich, was der da noch zu schnibbeln hatte ?!? Leider hab ich den Namen des Friseursalons gerade nicht parat, sonst hätte ich mal einen Link hier reingesetzt …
Dafür habe ich hier mal einen Vorschlag für vernünftige T-Shirts im Pelourinho, wo man halbwegs vernünftige Souvenirs und gratis Getränke bekommt: Planetbahia! Auch ein Foto mit einer Nana ist hier möglich, ohne das man dafür etwas bezahlen muss. Und DAS ist hier eine echte Ausnahme, leider. Einen identischen Shop findet man übrigens auch in Praia do Forte und am Flughafen.
Kriminalität in Salvador
Ein Thema, was ich auf dieser Seite leider auch erwähnen muss, ist die Kriminalität in Salvador de Bahia. Die Kriminalitätsrate ist hier nicht nur EXTREM hoch, Salvador kann sich sogar mit einem traurigen Rekord rühmen. Es gibt hier die höchste Mordrate weltweit. Als Tourist sollte man daher Augen und Ohren ständig offen halten.
Bestimmte Dinge kann aber jeder bereits im Vorfeld machen, um sich zu schützen. So braucht zum Beispiel wirklich niemand seinen Schmuck, Uhren etc. sichtbar zu präsentieren, wenn man die Stadt besucht. So etwas ist einfach nur provokant und völlig deplatziert! Nicht selten werden einem diese Gegenstände einfach von einem vorbeifahrenden Motorrad aus entrissen. So schnell kann man gar nicht gucken.
Oder es wird einfach mit vorgehaltener Waffe neben einem gehalten. Auch das ist „normal“ hier. Alternativ klauen kleine Kinder einfach Gegenstände aus den Taschen der Touristen. Auch Bandenkriege sind hier an der Tagesordnung. Wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, kann man mitunter Zeuge davon werden.
Ich wundere mich beim Schreiben dieser Zeilen selber gerade, dass wir an dem Tag keinerlei Probleme hatten. Von dem Otto der Capoeira-Gang mal abgesehen.
Kirchen in Salvador
Man kommt nicht an ihnen vorbei … die Rede ist von zahlreichen Kirchen in Salvador! Laut einem Sprichwort besitzt Salvador für JEDEN TAG im Jahr eine andere Kirche! Man findet hier also mehr, als man in einem Urlaub besichtigen könnte.
Tatsächlich befinden sich hier und der näheren Umgebung derer über 8000 !! Ich wusste zwar nicht, das ein Jahr 8000 Tage hat, aber man lernt ja nie aus. Die wohl bekanntesten sind jedenfalls die Franziskaner Kirche (oder auch goldenen Kirche), die blaue Kirche (Nossa Senhora do Rosario dos Petros) und die Igreja do Bonfim.
Igreja do Bonfim
Genau diese drei Kirchen haben wir auch besucht und dabei – mehr oder weniger zufällig – diverse Gottesdienste mitbekommen. Das war einerseits ziemlich beeindruckend, andererseits aber auch ein recht beklemmendes Gefühl. In die Igreja do Bonfim zum Beispiel kamen wir gerade als der Priester vorne am Altar auf Latein ein Lied gesungen bzw. gebetet hat. Dabei ist mir wirklich eine Gänsehaut den Rücken runter gelaufen, SO beeindruckend war das. Und draußen war es immerhin über 30°C.
Irgendwie stehen wir beide wie angewurzelt im Eingang und beobachten immer wieder Leute, die bei geschlossenen Augen beide Arme zum Himmel strecken und dabei ebenfalls mit beten. Solch eine Atmosphäre haben wir glaube ich beide noch nie innerhalb einer Kirche erlebt … und – auch wenn es sich vielleicht etwas merkwürdig anhören mag, aber irgendwie kommen wir uns vor wie in einem Film.
Wir gehen durch einen kleinen Seitengang bis zu einem Raum, in dem jede Menge Bilder von Leuten an der Wand hängen. Teilweise Polaroids, teilweise handgemalt. An der Decke hängen an dünnen Fäden unzählige Gliedmaßen aus Wachs und Kunststoff. Symbol dafür, wenn jemand ein körperliches Gebrechen hat. Ein Abbild des schmerzenden Körperteils verbleibt dann mitsamt eines Fotos hier in diesem Raum und man darf auf Heilung hoffen.
In diesem Raum gibt es auch den schlafenden Wächter, der über eben jene Körperteile wacht. Dieser Wächter ist ECHT, aus Fleisch und Blut. Sein Job besteht darin, den ganzen Tag zusammengekauert auf einem Stuhl zu sitzen. Seinen Kopf hat er dabei zwischen den Armen auf einem Tisch vergraben. Ob er tatsächlich schläft, wollten wir allerdings nicht wirklich testen.
Franziskaner Kirche
Eine weitere bekannte Kirche – wenn nicht die bekannteste – ist natürlich die goldene Kirche des heiligen Francisco. Mir ist leider entfallen, wie viel Tonnen Gold in ihrem Inneren genau verbaut wurden. Es war aber eine Menge, die bei uns zu Hause nicht mehr in den Safe passen würde. Fotografieren ist lustigerweise verboten, filmen aber nicht. Ob den Aufpassern dort schon mal jemand gesagt hat, dass man mit den etwas neueren Videokameras auch Fotos machen kann !?
Auch hier sind wir wieder mitten in einen Gottesdienst geplatzt, allerdings war der bei weitem nicht so beeindruckend wie der andere. Vielleicht waren wir auch einfach geblendet von dem vielen Gold. Oder aber es war das grelle Licht am Ende, was uns plötzlich erschienen ist. Dabei hatte ich eigentlich vor, DAMIT noch etwas zu warten.
Verlässt man die Kirche gelangt man in einen kleinen Raum mit einem grandiosen Deckengemälde. Der Maler hat hier seinerzeit etwas erschaffen, was selbst heute manch einen noch vor ein Rätsel stellt. Geht man kreisförmig durch den Raum und blickt dabei nach oben auf das Gemälde, so verfolgt einen die ganze Zeit immer eine Taube. Allerdings ändert diese dabei Ihre Körperhaltung! Eine faszinierende optische Täuschung, die nicht die einzige gewesen ist, die wir in diesem Bild entdeckt haben.
Leider ist die Kirche aufgrund Ihrer Beliebtheit natürlich immer völlig überlaufen. Wenn man aber ein wenig darauf achtet, wer hinein geht, wird man feststellen, das es größtenteils immer Touristengruppen sind. Hat man ein wenig Geduld, so kann man die kurze Zeit zwischen dem Verlassen einer Gruppe und dem Betreten der nächsten Gruppe dazu nutzen, sich hier mal ein wenig in Ruhe umzuschauen. Es lohnt sich! Da es wirklich schlicht und ergreifend zu viele Kirchen hier gibt, lass ich einfach mal ein paar Bilder sprechen …
Die Verzierungen sind meistens so detailliert, das man sich gar nicht daran satt sehen kann. Ich behaupte einfach mal, schon einige Gotteshäuser von innen (und natürlich auch von außen) gesehen zu haben. Die Kirchen in Salvador sind aber etwas ganz besonderes und ich glaube, nirgendwo waren sie beeindruckender als hier. Auch nicht in Paris und das soll was heißen.
Churrascaria Rincao Gaucho
In Salvador war auch typisch brasilianisch essen gehen in einer Churrascaria angesagt. Was ist das überhaupt genau, ein bisschen Wiki-Wissen kann nicht schaden: Es handelt sich um traditionelle Restaurants aus Süd-Brasilien, in denen es vor allem gegrilltes Fleisch (Churrasco) gibt. In Deutschland werden diese Gaststätten meist Rodizio-Restaurant genannt. Rodizio stammt vom lateinischen Rota (Kreis, Kreislauf).
Im Sinne, dass die Spieße sich im ewigen Kreislauf vom Feuer zum Tisch und zurück befinden. Alle Beilagen werden als offenes Buffet bereitgestellt, an dem sich der Gast nach Wahl bedienen kann. Das gebratene Fleisch wird frisch vom Grillspieß direkt am Tisch serviert. Die Servicekraft schneidet direkt am Tisch für den Gast mit einem sehr scharfen Messer eine gewünschte Anzahl von Fleischscheiben vom Spieß ab. In regelmäßigen Abständen bietet das Personal unterschiedliche Fleischsorten an.
Auserkoren haben wir heute ein Restaurant, das auf den Namen Churrascaria Rincao Gaucho hört. Der Besuch läuft im Prinzip folgendermaßen ab: Man geht rein, setzt sich an irgendeinen der seeehr langen Tische und wartet dann bis der Kellner kommt. Soweit alles ganz normal. Hat man dann sein Getränk bestellt, kann der Spaß beginnen.
Erst geht man an das wirklich umfangreiche Buffet. Hier gibt es von allem etwas. Warme Speisen, kalte Speisen, Salate, Beilagen, Dessert etc. Hat man seinen Teller gut voll gemacht, geht man zurück an seinen Platz und dann geht’s los. Alle paar Minuten kommt die Bedienung mit einem Fleischspieß von Tisch zu Tisch und man sagt dann, ob man von dem Fleisch etwas haben möchte oder nicht.
Auf Wunsch wird dann live vor der Nase, quasi mit einem langen Säbel, das Fleisch vom Spieß abgeschnitten und auf dem Teller serviert. Die Fleischsorten reichen dabei von Rind über Schwein und Huhn bis hin zu Affe und einigen mir unbekannten Tieren. Letztere mag ich mir nicht einmal ansatzweise im Mund vorstellen.
Essens-Ampel
Man muss übrigens nicht immer zwingend der Bedienung SAGEN, ob man was möchte oder nicht, theoretisch kann man das auch einfacher haben. Neben dem Teller hat man 2 Plaketten, eine grüne und eine rote. Diese funktionieren eigentlich wie eine Ampel. Grün bedeutet: Jo, ich will Fleisch. Rot heißt dementsprechend: Nein Danke, ich möchte im Moment nicht mehr.
Wobei man dazu sagen muss, das Brasilianer ein NEIN nicht zu kennen scheinen. Gefragt wird man nämlich doch meistens, ob man was vom aktuellen Spieß möchte. Ein Sättigungsgefühl kommt dabei irgendwie leider recht schnell, irgendwie kennt man das ja vom Fondue oder Raclette. Man isst zwar nicht wirklich viel, satt ist man aber relativ flott.
Lustig fand ich allgemein die Atmosphäre in der Churrascaria. Ich schätze mal, das rund 150 Leute in dem großen Raum am speisen waren. Der Lärmpegel glich allerdings in etwa dem eines Fussballstadions. Außerdem hab ich vereinzelt immer wieder Einheimische beobachtet, die echt Tischmanieren wie anno 1201 gehabt haben. Irgendwie hat mich das Ganze an ein Festmahl bei Asterix und Obelix erinnert. Jeder grölt rum, man bewirft sich gegenseitig mit Schweinshaxen und fesselt den Koch am nächstbesten Baum.
Die Küche
Apropos Koch, einen Blick in die Küche hab ich dann auch mal „gewagt“. Der Grill unten ist ja merkwürdigerweise nur einen klitzekleinen Tick größer als der bei uns im Garten. Nein Spaß. Allerdings könnte der hier ruhig ab und zu mal sauber gemacht werden *räusper* Auf dem unteren Foto präsentiert einer der Köche stolz einen der Spieße, von denen später dann der Reihe nach immer etwas abgesäbelt wird.
Nach diesem Einblick werde ich bestimmt nie wieder sagen, dass deutsche Restaurantküchen eklig sind. Geschmeckt hat es aber trotzdem irgendwie, zumindest mussten wir beide nicht plötzlich aufs Klo flitzen.
Nachdem wir uns satt gegessen haben besuchen wir den größten Diamantenvertrieb in Salvador. Eigentlich war es eine Verkaufsveranstaltung in einer etwas abgeschwächten Form, da wir aber gerade nicht so flüssig sind um Klunker im 6-stelligen Bereich zu kaufen verzichten wir dankend und beschränken uns auf neidisch gucken und keine Fotos schießen. Was mir ganz gut gefiel, war dann aber die Aussicht beim verlassen des Gebäudes – hat sich also doch irgendwie gelohnt.
Forts in Salvador de Bahia
Weiter geht es mit ein paar Forts, die Salvador umgeben. Das bekannteste ist glaube ich – wenn ich mich recht erinnere – das Santo Antônio da Barra.
Von den Forts gibt es gefühlt in Salvador anscheinend fast so viele wie Kirchen. Nein, Spaß, trotzdem sind sie aber allgegenwärtig irgendwie. Eigentlich könnte man den ganzen Tag damit verbringen, hier von Fort zu Fort zu fahren. Es gibt, glaube ich, so um die fünfzehn Stück, wenn ich mich recht erinnere. Sie umgeben Salvador und hatten damals eine strategische Funktion, da sie zur Abwehr dienten, um damalige Feinde entweder zu verwirren oder Freunde zu warnen. Einige der Forts kann man heute besichtigen, wenn man mag.
Von vielen der Forts in Salvador de Bahia hat man übrigens einen recht netten Blick auf die Skyline der Stadt. Ich hätte eigentlich gar nicht gedacht, dass man hier überhaupt eine Skyline vorfinden würde. Blöderweise hatte ich – wie immer früher – aber kein Stativ dabei, sonst wäre vermutlich noch mehr drin gewesen.
Als wir Salvador wieder verlassen stehen wir erst einmal mitten im Stau – Rush Hour auf brasilianisch. Absolutes Chaos! Die stärkste Hupe gewinnt, oftmals kann man zwischen zwei Autos kein Haar mehr quetschen. Aber was einen nicht umbringt, härtet ab. Einen Unfall sehen wir schließlich auch noch, ein Linienbus hat eine Frau angefahren, die jetzt offensichtlich schwer benommen mitten auf der Straße liegt und von einer Menschentraube umzingelt wird. Ich hoffe mal, Ihr ist nichts Ernstes passiert!
Favelas
Vorbei an einigen Favelas (das sind die hiesigen Slums) machen wir uns dann wieder auf den Rückweg. Das auf dem Bild unten sind laut unserem Fahrer noch nicht einmal die „richtigen Armutsviertel“, da die Leute hier immerhin noch Strom hätten. Alleine schon die Vorstellung daran und wenn man unserem Fahrer zuhört ist irgendwie bedrückend, wenn man so etwas nicht wirklich kennt oder damit bisher konfrontiert wurde.
Im krassen Gegensatz zu den Favelas wurde in Salvador, mitten im Business-Distrikt, das größte Shoppingcenter Südamerikas gebaut. Es wurde nach nur einem Jahr Bauzeit im Mai 2007 fertig gestellt und beherbergt über 1000 (!) Shops. Das sind mehr als 3x soviel wie die größte Mall in den USA in der wir je waren und nur etwas weniger als in der Dubai Mall.
Die Baustelle hat uns seinerzeit dann auch schon annähernd erahnen lassen, wie das Bauwerk in Zukunft aussehen wird. Nämlich überraschend modern, genau wie der Flughafen. Das allerdings C&A hier auch einen Laden eröffnet wundert mich jetzt doch ein wenig. Ich hätte mehr mit einem ALDI gerechnet. Vom Namen her kenne ich sonst übrigens nicht wirklich etwas, scheinen alles irgendwelchen einheimischen Ketten zu sein !?
Fazit Salvador da Bahia
Ich bin etwas zwiegespalten, ob man „die schwarze Stadt“ auf Biegen und Brechen unbedingt besuchen „muss“. Sicherlich, Kriminalität ist hier eigentlich in jeder größeren Stadt ein Thema, wenn man in Brasilien Urlaub macht. Kaum irgendwo ist sie aber so extrem wie hier in Salvador da Bahia.
Letzten Endes würde ich Salvador glaube ich nur geführt machen und mit Reiseleitung. Auch, wenn ich von solchen Dingen ja eigentlich nichts halte und immer gerne alles auf eigene Faust mache. Aber Sicherheit geht einfach vor.
Sehenswert ist die Stadt allemal und alleine die Kirchen rechtfertigen eigentlich schon einen Besuch! Da führt in Salvador aber definitiv eh kein Weg dran vorbei!
Bye Bye Brasilien
Wenn Du bis hier hin gelesen hast, dann hast Du es fast geschafft. Der Rückflug nach Frankfurt steht heute auf der Agenda.
Der Check-in für den Rückflug verlief unproblematisch, der Flughafen in Salvador ist – wie schon kurz angedeutet – für die Verhältnisse sogar sehr modern und beinhaltet neben einer mittelgroßen Shoppingarkade noch einen Food Court. Dort durften wir übrigens umsonst bei zwei Restaurants für einen bestimmten Betrag speisen, da unser Flug 3 Stunden Verspätung hatte. Eigentlich ist bei dieser geringfügigen Verzögerung gar kein Essensgutschein üblich, bekommen haben wir aber trotzdem ungefragt einen.
Da der Rückflug ein Nachtflug ist versuchen wir zu schlafen. Frauchen scheint damit auch keine Probleme zu haben. Bei mir klappt das natürlich wieder einmal nicht wirklich, dazu sind mir die Sitze immer irgendwie zu bequem. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass Madame mich immer als Kissen verwendet !!
Leicht zerknautscht erreichen wir auf jeden Fall am frühen Morgen wieder den Frankfurter Flughafen. Die Temperatur beträgt sage und schreibe 2°C, mir frieren gerade bei dem Gedanken daran schon wieder sämtliche Zehen ab.
Länger als üblich warten wir am Gepäckband auf unsere Koffer, ein Auge immer auf die Uhr gerichtet. Ob wir wohl unseren Anschlusszug nach Köln noch bekommen werden? Könnte ganz schön knapp werden. Als wir dann die Rolltreppe im Fernbahnhof runterfahren, hören wir nur noch einen Trillerpfeiffe und sehen unseren ICE davonfahren … na toll. Wir sind wieder zu Hause.
Verabschieden möchte ich mich mit dem obligatorischen Sunset-Foto, aufgenommen vorm Hoteleingang und fotografiert in Richtung Hinterland bei Praia do Forte.
Falls Du jetzt Blut geleckt haben solltest, dann schau unbedingt auch einmal in der Bildergalerie auf der Seite von Karsten Rau vorbei. Dort kann man seit längerem Fotos von Iguaçu und auch die Chapada Diamantina bewundern. Er war im April/Mai 2008 für 7 Wochen dort, davon alleine zweieinhalb Wochen auf Entdeckungstour in der Chapada! Das sind mit großem Abstand die besten Bilder, die man aus dieser Ecke der Welt im Netz finden wird.
In diesem Sinne, wir lesen uns hoffentlich bald wieder …
Und jetzt Du, bist Du selber schon in Brasilien oder sogar Bahia gewesen?
Falls ja, dann berichte mir doch kurz davon in den Kommentaren, ich würde mich sehr darüber freuen auch andere Erfahrungen zu lesen.
Sharing is caring. Pinne den Bericht doch bei Pinterest
Wow, was für ein ausführlicher Bericht und tolle Fotos! Die Schildkröte finde ich besonders cool und ich freue mich immer, wenn es solche Hilfsprojekte gibt.
Die Lebensfreude der Südamerikaner ist schon genial. Hoffentlich geht es dem Land dort bald wieder besser und man besinnt sich auf den Umweltschutz.
Liebe Grüße
Gabriela
Das stimmt allerdings, Lebensfreude kann man denen nicht absprechen. Aber klar. Die Strände sind ein Traum, da würde ich auch dauerhaft gut gelaunt sein *grins*
Hallo Andreas,
wir waren vor ein paar Jahren mit einem Brasilienveranstalter in Bahia und haben in einer kleinen Ferienanlage am Stella Maris Beach gewohnt. Die gehörte einem jungen Deutschen, der mit einer Brasilianerin verheiratet war. Der kleine Ort war sehr ursprünglich. Das Inhaberpärchen hat uns abends mal zum Essen und Feiern mitgenommen.
Über die Pousada haben wir ein Taxi mit Fahrer gebucht und die Schildkrötenaufzuchtstation besucht. In Salvador waren wir mehrmals, jeweils mit Reiseleiter/In. Bei beiden Touren waren wir nur zu zweit. An einem Dienstagabend hat uns der österreichische Reiseleiter durch die Stadt geführt und die Kneipen gezeigt. Er lebte seit langen in Salvador und kennt die Stadt sehr gut. Mein größtes Erlebnis war ein Konzert mit Olodum, bei dem wir ganz vorne standen. Die ganze Menge um uns herum tanzte mehr als 2 Stunden lang. Zu jedem Stück schien es eine andere Choreografie zu geben. Wahnsinn! Und so ganz ohne Touristen. Ohne Reiseleitung hätte ich gerade am Abend etwas Bammel gehabt. Das kleine Reisebüro liegt mitten in der Altstadt und war nicht so teuer.
Olodum scheint auch Kurse für Touristen zu geben. Ich habe die Gruppe jetzt 4 Mal gesehen und bin absolunter Fan.
Liebe Grüße
Renate
Hi Renate, das klingt ja echt klasse. Oludum find ich auch Mega, wer da nicht mitgeht dem ist nicht mehr zu helfen *grins*
Solche Schildkrötenprojekte kenne ich nur von den Kapverden. Da kann man Pate werden und die Schildkrötenkinder Richtung Meer entlassen.
Ich finde es gut, dass es diese Projekte zum Artenschutz gibt. Leider gelten Schildkröten oft noch als Delikatesse. Dabei ist die Todesrate der kleinen Babys im Wasser extrem hoch. Auch andere Meeresbewohner mögen den Geschmack. Leider.
Insgesamt ein lesenwerter Bericht.
Liebe Grüße
Liane
Lieben Dank Liane :-)
Hallo,
im Februar werde ich auch nach Brasilien reisen, da hat mich euer Bericht sehr begeistert. Ich werde eine Rundreise machen, von Rio aus die Küste entlang und dann über die Chapada Diamantina nach Bahia. Und eure Bahia-Fotos haben meine Vorfreude nur verstärkt!
Gruß Stefanie
Mein Neid ist mit Dir, in die Chapada wollten wir ja auch supergerne … aber hat ja leider nicht geklappt. Hoffentlich machst du schöne Bilder, die will ich aber hinterher dann auch gerne mal sehen :D
Viel Spass auf jeden Fall in Brasilien … und Grüß mir Bahia *wink*
Hi,
Euer Bericht über Salvador / Praia do Forte hat mich an unseren Urlaub vor 3 Monaten dort erinnert. Wir waren eine Woche in Praia do Forte und eine Woche im Landesinneren. Praia do Forte ist raumhaft. Ein anderer Ort, gar nicht so weit weg, der sogar noch schöner ist Morro de Sao Paulo. Das besondere dort ist, dass auf der gesamten Insel keine Autos fahren und man alles zu Fuß erreichen kann (bzw. muß:-). Die Strände dort sind noch schöner als die um Praia do Forte herum.
Grüße
Birgit
Danke für die Info, war mir bisher gar kein Begriff :-)