Wadi Rum, das Wüstental im Südwesten von Jordanien, zählt neben Petra sicherlich zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Auch Du hast es vermutlich schon einmal irgendwann gesehen, ohne es vielleicht zu wissen. Zahlreiche Hollywood-Filme wurden und werden nämlich auch heute noch dort gedreht.
Das Tal des Mondes, wie Wadi Rum beiläufig genannt wird, ist vor knapp 30 Millionen Jahren durch einen Riss in der Erdkruste entstanden. Auch der Jordangraben und das Rote Meer bildeten sich dadurch. 1998 wurde Wadi Rum zum National Park erklärt und im Jahre 2011 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt.
Den oben bereits erwähnten Beinamen „Tal des Mondes“ hat Wadi Rum übrigens von James Irwin erhalten. Er war Astronaut der Apollo 15 und hat das Tal mit der Landschaft des Mondes verglichen.
Wadi Rum وادي رم – Auf den Spuren von Lawrence von Arabien
In Lawrence von Arabien heißt es „Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr derselbe“. Ob man das so unterschreiben kann, das haben wir mal 3 Tage und Nächte lang getestet.
Um es vorweg zu nehmen, wir haben beide Wadi Rum wieder genau so verlassen, wie wir hineingegangen sind. Zwar mit jeder Menge neuer Eindrücke, aber lebensverändernd war es nicht wirklich. Vielleicht, weil wir beide recht geerdet sind und Luxus für uns ein relativer Begriff ist.
Ganz einfach, weil wir wissen, dass man Dinge wie fließend Wasser, Strom, eine Toilettenspülung oder ganz allgemein eine funktionierende Infrastruktur nicht als „normal“ ansehen sollte. Das, was wir in unseren Breitengraden als Alltag bezeichnen würden, ist in Jordanien absoluter Luxus. Man befindet sich hier halt in einem Reiseland, in dem sich Vieles relativiert, das darf man niemals vergessen.
Wenn man sich das erst einmal verinnerlicht und begriffen hat, dann steht dem Jordanien Urlaub und auch einem Besuch in Wadi Rum nichts mehr im Wege. Um Dir die Entscheidung ein wenig zu erleichtern, ob sich ein Besuch dort lohnt und wie dieser aussehen könnte, habe ich einmal ein paar Tipps und Infos für Deinen Besuch zusammengefasst.
Starten möchte ich aber mit einem kurzen Clip, der überhaupt erst einmal verdeutlicht, wovon wir hier überhaupt reden.
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Unser Camp – Wadi Rum Nomads
Über 250 verschiedene Camps gibt es in Wadi Rum. Damit bekommst Du eine ungefähre Vorstellung, wie „voll“ es in der Wüste ist. Jedes Camp ist in aller Regel dicht bei einem Berg und blickgeschützt von einem anderen Camp. Lediglich bei Nacht sieht man vereinzelt die Beleuchtung der Camps in der näheren Umgebung. Durch die schiere Anzahl hat man also die Qual der Wahl. Welches Camp soll man nehmen, welchen Anbieter buchen?
Wir haben uns bei der Auswahl auf die Bewertungen bei Booking.com und TripAdvisor gestützt. Außerdem wollten wir nicht einen dieser Touranbieter haben, wo es allabendlich Halligalli und Party im Hauptzelt gibt. Auch das ist inzwischen nämlich nicht mehr selten. Letzten Endes haben wir uns für Wadi Rum Nomads entschieden.
Da wir nicht nur die Übernachtung, sondern auch eine mehrtägige Tour buchen wollten, haben wir uns für die Buchung über die Homepage von Wadi Rum Nomads entschieden und dort die 3 Days 2 Nights Wadi Rum Desert – Tour gebucht. Kostenpunkt dafür: 185 JOD oder umgerechnet circa 230€/Person.
Per eMail haben wir dann Kontakt zu Fawaz, dem Leiter des Camps gehabt und die Tour um eine weitere Übernachtung verlängert. Das alles geschieht in ziemlich gutem englisch, die Kommunikation stellt also kein Problem dar.
Empfangen wird man im Camp vor Ort im Rum Village schließlich von Bianca, die sämtliche PR und Organisation für Wadi Rum Nomads übernimmt. Auch der eMail-Verkehr wird von Ihr teilweise übernommen.
Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung und einem ersten gemeinschaftlichen Tee wird grob der Ablauf der nächsten Tage durchgesprochen. Danach warten draußen dann bereits die Guides, mit denen man die nächsten Tage verbringen wird.
Fakten zum Wadi Rum Nomads Base Camp
10 Zwei-Personen-Zelte, 2 Fünf-Personen-Zelte, 1 Hauptzelt für Frühstück und Abendessen, ein Gebäude mit 3 gut ausgebauten Duschen, zwei Toiletten und einem komfortablen Doppelwaschbecken zum Zähneputzen etc..
Steckdosen gibt es nur im Hauptzelt. Dort kann man seine Elektrogeräte an einer Mehrfachsteckdose laden. Strom wird erst bei Dämmerung eingeschaltet. Licht ist in den Zelten vorhanden. Eine Powerbank mitzunehmen schadet also nicht.
Die Lage des Camps ist im Prinzip optimal. Von dort aus sind die Big Red Sand Dune, die Little Bridge und der Khazali Slotcanyon fußläufig gut zu erreichen. Sehr viele andere Camps liegen so merkwürdig, dass man von dort aus nirgendwo großartig hinlaufen kann.
Auf Wunsch kann man gegen Aufpreis eine Nacht im freien schlafen. Das ganze nennt sich „Sleeping under the stars“. Man bezieht dann quasi beim Berg hinter dem Camp sein Nachtlager. Bedenke, dass es selbst in den Sommermonaten Nachts einstellige Temperaturen in der Wüste gibt.
Das Team von Wadi Rum Nomads organisiert auf Wunsch Deine Abholung in der Unterkunft, egal wo Du Dich befindest. Selbst von Petra aus hätte man uns abholen lassen, wir haben aber den Hoteleigenen Fahrer für diese Strecke in Anspruch genommen. Auch nach Ende der Touren organisiert man gerne ein Taxi und gibt dem Fahrer im Vorfeld Bescheid, wohin man gebracht werden möchte.
Wichtig: Es besteht KEINE Möglichkeit einen Koffer oder kleinen Trolley mitzunehmen ins Camp, erlaubt sind ausschließlich Rucksäcke. Man muss also ein wenig erfinderisch sein und eventuell etwas Klamottentetris spielen, je nachdem wieviele Übernachtungen man im Camp einplant.
Verpflegung im Camp
Die Verpflegung im Base Camp der Wadi Rum Nomads (und vermutlich auch in so ziemlich jedem anderen Camp) entspricht im Prinzip dem, was wir in unseren Breitengraden als Vollpension bezeichnen würden. Das heißt:
Frühstück
Das Frühstück wird morgens im Hauptzelt eingenommen. Die Auswahl ist für meine persönlichen Verhältnisse relativ „überschaubar“, um es mal vorsichtig auszudrücken. In aller Regel gibt es Fladenbrot, eine oder zwei Wurstsorten, etwas Käse, Butter, Marmelade, Joghurt und Obst. Dazu dann Milch, Kaffee und natürlich Tee. Wirklich warm geworden bin ich damit nicht, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Mittagessen
Das Mittagessen wird unterwegs an einem schattigen Plätzchen eingenommen. Der Guide hat alles Nötige dafür im Auto, sowohl die Zutaten, als auch Pappteller, Pfanne, Töpfe etc. An einem geeigneten Ort wird dann geparkt und gemeinschaftlich Brennholz gesammelt. Davon gibt es erstaunlicherweise mehr in der Wüste, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.
Der Guide zaubert dann aus all seinen Zutaten eine recht leckere und umfangreiche Mahlzeit. Meistens handelt es sich dabei um irgendeine Suppe, Fladenbrot und mehrere Salate. Hat mir persönlich wirklich gut geschmeckt immer.
Abendessen
Zum Abendessen treffen sich dann wieder alle Leute von den unterschiedlichen Touren im Hauptzelt. Bei unserem Aufenthalt gab es jeden Abend gegrilltes Huhn, welches klassisch in einem mit Alufolie ausgelegten Erdloch zubereitet wurde. Das Loch ist gut 1.5m tief, darin versenkt wird ein Gestell mit zwei übereinander liegenden Grillablagen – einmal für Fleisch und einmal für Gemüse.
Der Grillvorgang dauert mehrere Stunden, das Hähnchen schmeckt danach aber wirklich sehr lecker. Als Beilagen gibt es immer diverse Salate (häufig Reis oder Gemüsesalat), das obligatorische Fladenbrot, Humus sowie diverses Obst. Eigentlich sollte da jeder satt von werden und etwas finden, was er mag.
Getränke
Getränke sind allesamt gratis und können jederzeit erreicht werden. Meistens gibt es den für Jordanien typischen Tee. Alkoholfreie Getränke und Saft sind ebenfalls immer verfügbar. Am sinnvollsten ist es aber, wenn man schlicht und ergreifend Wasser zu sich nimmt. Die kleinen PET-Flaschen sind quasi allgegenwärtig. Alkohol gibt es NICHT!
Tagesablauf der Wadi Rum Tour
Nach dem Frühstück erfährt man, mit welchem der Guides man den Tag verbringen wird. Das rotiert immer, sodass man auch tatsächlich mit unterschiedlichen Guides unterwegs ist im Laufe der Zeit. Es wird kurz durchgesprochen, was man sich an dem Tag ansehen wird und dann geht es kurze Zeit später mit irgendeinem alten und klapprigen Pickup los.
Den Vormittag verbringt man dann damit, diverse Locations anzusteuern oder halt eine der längeren Wanderungen zu machen. Gegen Mittag wird dann circa 2 Stunden pausiert und gegessen, bevor es Nachmittags noch den ein oder anderen kürzeren Stopp auf dem Rückweg zum Camp gibt. Dort trifft man dann am späten Nachmittag wieder ein und man hat noch ein wenig Zeit zum relaxen oder irgendetwas auf eigene Faust zu machen (zum Beispiel den Berg hinterm Camp zu erkunden), bis es dann später Abendessen gibt.
Welche Touren gibt es in Wadi Rum?
Durch die unglaubliche Menge an unterschiedlichen Anbietern gibt zahlreiche Möglichkeiten, Wadi Rum auf einer Tour zu entdecken. Die Angebote reichen dabei von „nur“ mehrstündigen Abstechern auf einem Kamel oder im Jeep bis hin zu fünftägigen Wandertouren zu Fuß. Vergleicht man mehrere Anbieter vorher im Internet, wird man relativ schnell feststellen, dass die angebotenen Touren sich in aller Regel sehr ähnlich sind.
Unterschiede gibt es eigentlich nur bei der Größe der Camps und dem abendlichen Beisammensein. Während es in einigen Camps relativ ruhig und eher ursprünglich zugeht, wird in anderen hingegen auf Halligalli und Musik wert gelegt. Auch die Preise variieren mitunter extrem. Unterkünfte für 12€/Übernachtung lassen sich genauso buchen wie welche für 300€/Übernachtung. Das sollte also jeder für sich selber entscheiden.
Ganz allgemein gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, Wadi Rum im Rahmen einer Tour kennenzulernen und zu erkunden. Entweder mit einer Jeep-Tour, mit einer Kamel-Tour oder zu Fuß auf diversen Wanderungen.
Wer nur 1 Tag Zeit hat, der sollte in meinen Augen eine Jeep Tour zu den Highlights in Wadi Rum unternehmen. Damit bekommt man schon einen guten Eindruck.
Wer 2 Tage Zeit hat, für den bietet es sich an, am zweiten Tag eine Wanderung hoch zur Burdah Rock Bridge zu machen oder alternativ rauf zum Jabal Al-Hash. Beides ließe sich auch am zweiten Tag miteinander kombinieren, einfach mal dem Touranbieter vor Ort eine email schicken und nachfragen.
Bei 3 Tagen Zeit bietet sich eventuell ein morgendlicher Kamelritt an und eine weitere nachmittägliche Wanderung. Bei mehr als drei Tagen werden die Angebote der Anbieter relativ rar. Üblicherweise sind das dann reine Wandertouren. Wadi Rum Nomads ist einer der wenigen Anbieter, die sogar 5 und 9-tägige Trekkingtouren anbieten. Ob’s sich lohnt? Keine Ahnung, finde es heraus.
Sehenswürdigkeiten in Wadi Rum
Sehenswürdigkeiten und interessante Locations gibt es einige in Wadi Rum. Am Anfang einer Planung ist es relativ schwierig, einen halbwegs vernünftigen Überblick darüber zu bekommen finde ich. Ist man aber einmal vor Ort, dann wird das irgendwann relativ einfach. Hat man sich etwas orientiert und weiß, wo sich das eigene Camp befindet, kommt der Rest von ganz alleine.
Lawrence Spring
Lawrence Spring ist quasi der erste Anlaufpunkt einer jeden Tour, wenn man vom Rum Village aus ins Tal hinein fährt und eine Tour beginnt.
Abu Khashaba Canyon & Burrah Canyon
Der Abu Khashaba Canyon sticht etwas aus den zahlreichen anderen Canyons hervor, da er sich ungefähr in der Mitte etwas verengt und dort durch zahlreiche Bäume recht auffällig ist.
Der Burrah Canyon ist nur einer von (glaube ich) endlos vielen Canyon, die es in Wadi Rum gibt. Eigentlich ist der Canyon im gesamten 5km lang, man wird aber in aller Regel mit dem Jeep an einer bestimmten Stelle abgesetzt und hat dann 30-45 Minuten Zeit auf eigene Faust das Ende des Canyons zu erreichen, wo der Guide dann wieder mit dem Jeep auf einen wartet.
Im Burrah Canyon gibt es eine kleinere Kletterpassage über ein paar Slickrocks, die aber von Jedermann problemlos zu bewältigen sein sollte.
Burdah Rock Bridge
„The hike with the most beautiful view in Jordan“. Diesen Satz bekommt man häufig zu lesen, wenn es um die Wanderung hoch zur Burdah Rock Bridge geht. Mit 300 Metern über dem Boden ist es angeblich der am höchsten gelegene Felsbogen der Welt. Ob es stimmt mag ich nicht beurteilen, das Ding liegt auf alle Fälle tatsächlich verdammt weit oben Im Burdah Felsmassiv.
Einen markierten Trail hinauf gibt es nicht wirklich. Der Guide läuft barfuß vor und klettert Gazellenartig den Slickrock hoch. Wirklich kompliziert sieht das bei ihm eigentlich nicht aus, man selber hat aber des Öfteren schon gut zu kämpfen mit einigen Passagen.
Die knapp 45-Minütige Wanderung ist auf jeden Fall eine recht abenteuerliche Kraxelei, bei der ich auf ungefähr der Hälfte des Weges die Segel gestrichen und aufgegeben habe. Mir war das schlicht und ergreifend zu steil, zu rutschig und zu gefährlich.
Bei mir ist gedanklich immer im Hinterkopf, dass ich mir 6x die Schulter ausgekugelt habe im Leben und jeder Fehlgriff auch wieder erneut dazu führen könnte. Und das brauche ich hier in Jordanien nun einmal definitiv nicht. Stefan ist mit unserem Guide bis oben noch weitergegangen, während ich mit einem französischen Paar aus einer anderen Gruppe vor uns, die wir irgendwo unterwegs aufgegabelt haben, auf einem kleinen Plateau gewartet habe.
Genau an dieser Stelle ist auch folgendes Foto entstanden …
Der eigentliche Felsbogen ist 35 Meter hoch und damit ebenfalls auch einer der größeren seiner Art.
Diese Wanderung bei den Earthtrekkers nachlesen
Diese Wanderung bei travelmonster.nl nachlesen
Khazali Canyon
Über 25.000 Petroglyphen gibt es insgesamt in Wadi Rum, einige von Ihnen findet man auch gut sichtbar im Khazali Canyon. Auch viele thamudische, nabatäische und islamische Inschriften findet man dort. Der knapp 100 Meter tiefe Slotcanyon ist eine der bekannteren Sehenswürdigkeiten im Wüstental und man kann den gigantischen Berg, wo sich der Slot befindet, bereits von der Lawrence Spring aus sehen.
Der kurze begehbare Abschnitt ist den ganzen Tag gut besucht, vom Wadi Rum Nomads Base Camp aus kann man allerdings auch ganz leicht zu Fuß rüber gehen – der Slotcanyon befindet sich nämlich quasi gleich gegenüber. Ein wenig schade, dass wir das damals vor Ort noch nicht wussten und ich dies erst beim schreiben des Artikels hier festgestellt habe. Beste Zeit für einen individuellen Besuch: Vor 10 Uhr oder nach 16 Uhr, dann sind kaum noch Besucher vor Ort.
Am Ende des begehbaren Teils vom Slot steht man vor einer mehreren Meter hohen Wand. Dort würde man mit etwas Kletterei und Hilfe einer zweiten Person zwar auch weiter nach oben kommen, kurz danach ist aber schon wieder Schluß und der Slot komplett zu Ende. Das lohnt sich also nicht wirklich und ohne Guide, der im Zweifel Hilfe holen kann, würde ich darauf definitiv auch verzichten. Der Aufwand lohnt sich schlicht und ergreifend nicht.
Little Bridge
Die Little Bridge ist ein Felsbogen unweit des Wadi Rum Base Camps, die man rein theoretisch auch zu Fuß von dort aus erreichen könnte. Da sie aber bereits Bestandteil unserer Tour am ersten Tag gewesen ist, sind wir dort nicht noch einmal extra hingelaufen.
Lawrence House
Die Überreste vom Lawrence House sind ebenfalls Bestandteil jeder Tour. Das Haus an sich ist benannt nach T.E. Lawrence, der sich dort 1917 aufgehalten haben soll. Ob es tatsächlich stimmt? Nicht genaues weiß man nicht. Aber wenn es den Beduinen nach geht, kann es natürlich gar nicht anders sein.
Interessanter als die Ruine ist in meinen Augen der Fels dahinter, den man besteigen und somit jede Menge toller Fotomotive erhaschen kann. Warum Touristen dort diese inzwischen überall typisch gewordenen Cairns aufgebaut haben, erschließt sich mir allerdings nicht wirklich. Üblicherweise dienen diese auf Wanderungen dazu sich nicht zu verlaufen. Das ist hier allerdings nicht wirklich möglich auf dem kleinen Berg hinterm Lawrence House.
Nach der entspannten Klettertour gibt es in aller Regel noch einen Tee im Beduinenzelt am Fuße des Bergs.
Jabal Al-Hash
Die Wanderung hinauf nach Jabal Al-Hash ist recht gemütlich, da der Weg nicht wirklich steil ist. Gute 45 Minuten wandert man zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man über die Grenze rüber bis nach Saudi Arabien gucken kann. Für Hin – und Rückweg wird ein ganzer Vormittag bei einer Tour veranschlagt. Das liegt vermutlich aber auch daran, da alleine die Anfahrt vom Camp aus bereits über 45 Minuten dauert.
Nüchtern betrachtet könnte man als Tour-Anbieter die Wanderungen nach Jabal Al-Hasg und hoch zur Burdah Rock Bridge auch auf einen einzigen Tag legen. Rein wirtschaftlich betrachtet macht es für jeden Tour-Anbieter aber natürlich mehr Sinn, beides an unterschiedlichen Tage zu machen, da man so immer schön den Vormittag herum bekommt ;-)
Mushroom Rock
Auch ein Mushroom Rock darf in Wadi Rum natürlich nicht fehlen. Den Namen findet man ja weltweit immer wieder mal, wenn es um vom Wind und Wetter geformte Steingebilde geht.
Das Ding ist gar nicht so leicht abzulichten wie es auf Fotos immer den Anschein hat. Zum einen ist der Fels nämlich deutlich größer als ich angenommen habe. Zum anderen steht auf einer Seite ein Nomadenzelt, wo man sich später noch auf eine gute Tasse Tee (was auch sonst) niederlassen und den Beduinen beim Gitarrenspiel lauschen kann.
Man kann den Fels also quasi nur aus eine bestimmten Richtung ablichten. Und wenn dann die Sonne verkehrt steht, wie hier in unserem Fall, dann guckt man etwas blöd aus der Wäsche.
Red Sand Dune
Die Big Red Sand Dune befindet sich noch relativ nah beim Rum Village, man kann die Siedlung von der Düne oben sogar noch ganz gut erkennen. Der Weg hinauf ist anstrengend und Du absolvierst ihn am einfachsten, wenn Du links der Düne den Fels hochkletterst. Das geht deutlich schneller und ist weitaus weniger kräftezehrend.
Oben angekommen hat man einen grandiosen Ausblick auf die nähere Umgebung sowie einige Camps. Auch das Base Camp von Wadi Rum Nomads liegt in der Nähe. Wir sind einen Nachmittag von dort aus zu Fuß mit einem Snowboard hingelaufen und Stefan ist dann mehrmals runter gedüst.
Um Fruth Rock Bridge
Die Um Fruth Rock Bridge war bei uns einer der überlaufendsten Punkte überhaupt in den drei Tagen. Gefühlt hat hier wirklich jede Tour gleichzeitig gehalten und von dem Steinbogen in schätzungsweise 20 Meter Höhe bis runter auf den Boden musste man Schlange stehen, wenn man sich dort oben ablichten lassen wollte.
Nicht schön, nicht unseres, daher gibt es hier nur ein Foto von unten. Und auch das musste relativ geschickt fotografiert werden, da stets und ständig jemand vor der Linse herum gehampelt hat.
Sonnenuntergang im Rum
Der Sonnenuntergang als eigener Punkt hier in der Auflistung? Ja, definitiv. Denn zum Sonnenuntergang fährt man in eine Region des Rums, wo man die Sonne an einem geeigneten Tag besonders schön untergehen sieht. Definitiv ebenfalls ein kleines Highlight für mich.
Weitere Highlights
- Cow Rock
- Jabal Al-Hash
- Um Ghazah, Um Mugur, Um Sabatah, Umm Rashid Canyon
- Wadi Nuqra
- French Fortress (außerhalb des Nationalparks)
Hinweis zum French Fortress: Die Festung befindet sich im nördlichen Teil des Wadi Rums, außerhalb der üblichen Routen der Touranbieter, die man vor Ort findet. Obwohl die Festung augenscheinlich recht historisch anmutet, ist sie doch erst wenige Jahre „alt“. Nichtsdestotrotz ist sie ein beliebtes Fotomotiv der aktuellen Influencer-Generation, warum auch immer?
Die Story hinter der Festung ist nämlich gleichermaßen öde wie banal, denn sie ist das Produkt einer französischen TV-Produktion. Derselbe Sender, der auch die TV-Show Fort Boyard entwickelt hat, wollte in der Wüste ein ähnliches Format durchführen. Mit dem Ergebnis, dass die ersten beiden Folgen ein völliger Flop und die Show abgesetzt wurde. Das Gebäude verrottet seitdem als verlassene Festung vor sich hin. Heutzutage gehört das Gebäude offiziell der Jordanian Royal Film Commission.
Der Besuch ist eigentlich verboten und sollte auch gut überlegt sein. Neben der Festung wohnt nämlich eine Nomadenfamilie, die im Prinzip als „Wächter“ fungiert. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick soll es aber wohl möglich sein, dass einem der Zutritt gewährt wird. Das alles lässt sich auch noch einmal hier nachlesen.
Wie viele Tage sollte man für Wadi Rum einplanen?
Solch eine Frage ist natürlich – wie immer – rein subjektiv zu beantworten. Wir waren im Rahmen der Tour drei volle Tage und Nächte im Wadi Rum und haben es beide als zu lang empfunden.
Hat man erst einmal einen Überblick, wo welche Orte im Tal liegen, dann relativiert sich recht schnell der erste Eindruck vom gigantisch großen Tal, welchen man vor dem Aufenthalt dort mit Sicherheit haben wird. Die 74.000 Hektar, verteilt auf 42 Kilometer von Nord nach Süd und 33 Kilometer von Ost nach West, hören sich erst einmal viel an, sind aber mit einem Jeep und guten Fahrer schneller als gedacht abgegrast.
Wer den Text ganz gelesen hat wird weiter oben zwischen den Zeilen ja bereits eine Anmerkung entdeckt haben. Unsere gebuchte dreitägige Tour mit Wadi Rum Nomads hätte man im Prinzip auch auf zwei volle Tage komprimieren können. Am ersten Tag könnte man eigentlich alles so lassen wie es ist. An Tag zwei wäre es dann aber durchaus möglich, die Burdah Rock Bridge sowie die Wanderung hoch nach Jabel Al-Hash auf einen einzigen Tag zu legen, anstatt beides jeweils Vormittag von zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu machen.
Aber klar, irgendwie steckt natürlich auch System dahinter, denn so hält man die Besucher einfach einen Tag länger vor Ort. Einen anderen Grund gibt es vermutlich nicht. Da jeder Anbieter vor Ort aber auch individuelle Touren ausarbeitet, würde ich einfach bereits im Vorfeld explizit anfragen, ob man den Ablauf der Tour auch ändern bzw.etwas komprimieren kann. So spart man sich schlicht und ergreifend einen kompletten Tag. Und Zeit ist kostbar im Urlaub.
Packliste für Wadi Rum
Was solltest Du auf alle Fälle mitnehmen, wenn Du Wadi Rum besuchst? Ich habe mal meine eigene Liste aufgeführt und um die Dinge ergänzt, die ich für sinnvoll erachte.
- Geschlossenes Schuhwerk
- Sonnenbrille, Hut/Mütze, dünne Klamotten sowie langärmelige zum drüberziehen. Warme Klamotten für Nachts
- Bargeld (es gibt KEINE Möglichkeit zur Kartenzahlung, nirgendwo!), damit Du Deine Tour vor Ort zahlen kannst und vielleicht hier und da auch mal Trinkgeld übrig hast. Obwohl das nicht unbedingt üblich ist.
- Zahnputzzeugs, Klopapier für den Rucksack (schadet tatsächlich auch nicht mitten in der Pampa)
- Wenn Du ein wenig mit Fotografie am Hut hast, dann lohnt es sich, ein Stativ mitzunehmen. Der Sternenhimmel Nachts ist wirklich einmalig schön, da es so gut wie keine Lichtverschmutzung gibt.
- Eine Powerbank schadet nicht. Eine Taschenlampe ebenfalls nicht (noch besser: eine Stirnlampe)
- Und das Wichtigste (natürlich augenzwinkernd): WLAN existiert nur in wenigen Camps, normales mobiles Internet oder Handyempfang GAR NICHT. Auch nicht von lokalen SIM-Anbietern. Nimm Dir also ein Buch zum lesen mit ;-)
Hollywood in Wadi Rum
Immer wieder finden Dreharbeiten zu großen Hollywood Blockbustern in den Seitentälern von Wadi Rum (und natürlich auch in Petra) statt. Aktuellstes Beispiel ist vermutlich der neue Star Wars Film „Der Aufstieg Skywalkers„. Während einer Tour wird Dir Dein Guide garantiert den ein oder anderen Drehort zeigen können. Die vermutlich bekanntesten Filme, die hier gedreht wurden, sind:
Lawrence von Arabien (1963)
Transformers: Revenge of the Fallen (2009)
Prometheus (2012)
Der Marsianer (2015)
Rogue One: A Star Wars Story (2016)
Aladdin (2018)
Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers (2019)
Gut zu wissen
Wadi Rum auf eigene Faust
Ich hatte mich vorher dusselig gesucht im Internet, es gibt aber KEINE Möglichkeit, Wadi Rum auf eigene Faust, also ohne Guide, zu erkunden. Vermutlich ist es schlicht und ergreifend viel zu gefährlich, dort die Orientierung zu verlieren. Und das geht schneller als man denkt.
Auch das Fahren im Tiefsand ist meines Wissens nach nur nach einer speziellen Prüfung möglich. Wobei ich mal bezweifele, dass diese hier irgendjemand hat. In Dubai bei unserer Wüstensafari mit dem Jeep war das damals jedenfalls der Fall.
Zudem gibt es keinerlei Walk-In-Unterkünfte, wo man mal eben so spontan übernachten könnte. Und eigenständig zelten ist verboten. Etwas anderes als eine geführte Tour bleibt einem also nicht übrig.
Kamelreiten in Wadi Rum
Wir hatten auch zuerst überlegt, einen Tag auf dem Rücken eines Kamels durch Wadi Rum zu reiten. Nach etwas Recherche und Rücksprache mit anderen Urlaubern, die so etwas bereits gemacht hatten, haben wir uns aber doch dagegen entschieden. Zum einen möchte ich das eigentlich einem Kamel nicht antun. Zum anderen glaube ich, will man sich das selber auch nicht zumuten.
Ich erinnere mich außerdem an unseren Wüstenaufenthalt in Dubai, wo mir bereits nach einigen Minuten auf einem Kamel diverse Körperteile weh getan haben. Man versucht sich nämlich ständig auszubalancieren durch die Schaukelei. Viele erzählen auch von Schmerzen in Rücken und Po, wenn man mehrere Stunden auf einem Kamel verbringt. Daher haben wir bewusst darauf verzichtet.
Einen tollen Artikel zu Kamelen hat Ilona von wandernd.de auf Ihrem Reiseblog geschrieben. Sie war damals sogar 5 Nächte im Wadi Rum. Schau unbedingt dort auch mal vorbei: Die Gabe Gottes – Das Kamel
Internetempfang in der Wüste
Im kompletten Wadi Rum gibt es für deutsche Mobilfunknetze so gut wie keinen Empfang. Selbst mit örtlichen SIM-Karten und Roaming-Partnern wird man nur sporadisch und unregelmäßig einen Balken im Display zu sehen bekommen. Auch viele der Camps haben kein WLAN und manche von denen, die tatsächlich so etwas anbieten, machen das nur wenige Stunden am Abend. Digital Detox geht in Wadi Rum also ganz hervorragend.
Rum Village
Rum Village ist quasi das Tor zum Wadi Rum. Einen Kilometer vor dem Village kommst Du zum Visitor Center, wo jeder seinen Jordan Pass vorzeigen und stempeln lassen muss. Hast Du keinen Jordan Pass, dann werden 5 JOD Eintritt fällig. In Rum Village sind die Headquarters sämtlicher Touranbieter zu finden. Auch einige wenige Unterkünfte zum übernachten und der ein oder andere Supermarkt befinden sich dort.
Mir persönlich war das alles viel zu hektisch. Daher kann ich jedem nur raten, sich dort nicht allzu lange aufzuhalten und einfach nur seinen Touranbieter zu suchen. Wenn Du Dich darauf beschränkst, dann sollte es gehen. Auch Wadi Rum Nomads, bei denen wir unsere Tour gebucht haben, hat sein Headquarter dort.
Zieh Dich warm an
Das mag sich erst einmal merkwürdig anhören, schließlich bist Du ja in einer Wüste. Und genau da ist auch schon das Problem. Zwischen Mitte Oktober und Mitte März kann es dort Nachts nämlich empfindlich kalt werden. Einstellige Temperaturen bis knapp über den Gefrierpunkt sind keine Seltenheit.
Zwar sind die Betten in den Camps in aller Regel mit sehr dicken Decken ausgestattet. Aber wenn Du hinten auf einem Pickup sitzt und die Sonne untergegangen ist, dann ist das wirklich sehr „frisch“ und man erkältet sich schneller als man denkt. Nimm Dir also auf alle Fälle etwas Langärmeliges zum Überziehen mit. Auch kurze Hosen sind abends und nachts dann eher fehl am Platze.
Und, so banal es klingen mag, verzichte auf Sandalen oder Flip Flops und zieh Dir geschlossene Schuhe an. Zum einen ist der Wüstensand in den Sommermonaten unbarmherzig heiß. Zum anderen wirst Du froh darüber sein, wenn es auf der ein oder anderen Wanderung den glatten Slickrock hochzuklettern gilt.
Flüge mit Heißluftballon – möglich oder nicht?
Obwohl auf der Seite vom Royal Aero Sports Club of Jordan kein Hinweis darauf zu finden gewesen ist, gab es seit Ende Oktober 2019 KEINE Möglichkeit mehr, Wadi Rum aus der Luft zu bestaunen. Eigentlich haben wir uns beider sehr darauf gefreut, leider ist uns dieser Traum aber verwehrt geblieben.
Sowohl die Flüge mit dem Heißluftballon, als auch die Flüge mit dem Ultraleichtflieger wurden seitens der Regierung vorübergehend untersagt. Ich habe lange versucht herauszufinden warum das so ist, habe aber keine wirklich aussagekräftige Antwort bekommen. Auch mehrere Mails mit dem Piloten des Heißluftballons (es gibt nur diesen einen, er heißt Khalid Shishani) brachten keine Erleuchtung, da er selber nicht genau weiß, warum die Regierung dies beschlossen hat.
Auf Facebook sieht es aktuell so aus, als wenn er zwischenzeitlich in Kappadokien geflogen ist und Jordanien den Rücken gekehrt hat. Das würde auch das bestätigen, was er mir damals per Mail mitgeteilt hat:
Unfortunately We stop operation for father date. We have some new roles required by the civil aviation authority.
I’m not sure if we will operat soon.
Even I’m thinking to close all the operation and leave the country for good.
I’m waiting the last call from civil aviation. They will have meetings in few weeks.
I will keep you updated.
Thanks
Die aktuellsten Beiträge bei Facebook schauen allerdings wieder so aus, als wenn er zurück in Wadi Rum wäre. Nichts genaues weiß man nicht!
Solltest Du also mit einem Flug im Heißluftballon liebäugeln, versuche vorher explizit herauszufinden, ob dies auch tatsächlich möglich ist. Nur die Tatsache, dass man auf irgendeiner Webseite den Flug auch buchen kann, heißt erst einmal gar nichts. Das wäre bei uns nämlich ebenfalls möglich gewesen, obwohl gar keine Flüge stattgefunden haben.
Bei Interesse gebe ich Dir gerne die direkte Kontaktmöglichkeit zu Khalid (WhatsApp oder eMail ist beides möglich), um bei ihm nachzufragen.
Wadi Rum Karte der Sehenswürdigkeiten
Hier unten findest Du eine interaktive Googlemaps-Karte der bekanntesten und gängigen Sehenswürdigkeiten in Wadi Rum. Die meisten davon sind Bestandteil jeder mehrtägigen Tour.
Und jetzt Du, bist Du selber schon im Wadi Rum gewesen?
Wenn ja, dann berichte mir doch davon in den Kommentaren. In welchem Camp hast Du gewohnt? Wie viele Tage warst Du dort? Welche Touren hast Du unternommen? Und wie hat es Dir gefallen? Ich würde mich sehr über ein paar Zeilen freuen.
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Ich war diese Woche war diese Woche im Wadi Rum, wie das Camp heißt, weiß ich nicht mehr, aber wir konnten die Koffer mitnehmen!
Leider ist richtig Verkehr durch die vielen Camps und ich empfinde das als sehr störend. Permanent brettern Jeeps an einem vorbei, die die vielen menschen versorgen. Oder durch die Gegend schippern.
Wir haben die Ballontour gemacht, das war richtig schön! Sie startet außerhalb des Nationalparks und wir fanden es dort traumhaft leer, so wie es in der Wüste sein soll ;)
Klar ist man immer Teil des Systems, aber ein besseren Schutz des Nationalparks wäre schön. Es liegt inzwischen auch viel Müll herum.
Hi,
wirklich ein beeindruckender Bericht.
Wie warm sollten die Klamotten für die Nacht sein.Ich werde Anfang November im Wadi Rum.
Vielen Dank im Voraus für eine Einschätzung.
VG
Bernd
Na das war schon relativ „frisch“ Nachts, auch im Zelt. Allerdings sind die Camps relativ gut ausgestattet mit dicken Decken und Heizlüftern für Nachts. Das ist also eigentlich erträglich. Wenn Du allerdings Nachts fotografieren und länger draußen herum laufen möchtest würde ich aber definitiv etwas warmes zum drüberziehen einpacken, das kann doch wirklich schattig sein von den Temperaturen. Ich stand länger vorm Zelt wegen der Milchstraße und hab mir hinter die Taschenwärmer geholt. Pauschal etwas zu den Temperaturen sagen lässt sich aber natürlich vermutlich nicht, das kann ja immer anders sein von Jahr zu Jahr.
Hey Andreas,
danke für deine tolle Zusammenfassung, vor allem die praktischen Tipps. Ich habe bei Facebook gesehen, dass dort aktuelle (?) Fotos von Fahrten im Heißluftballon im Wadi Rum (?) gepostet werden – beides mit Fragezeichen, da für mich nicht wirklich verifizierbar. Wir haben zwei Nächte im Mutlak-Camp gebucht und ich werde dort noch anfragen wegen einer Ballon-Tour. Aber hast du zufällig aktuelle Infos oder kannst mir die Facebookseite von Khalid Shishani nennen?
Hi,
ganz toller Artikel und tolle Impressionen. Was mich tatsächlich nachhaltig irritiert ist die Koffer Nummer. Wieso kann man keine Koffer mitnehmen? Wir haben vor im Herbst 22 dort zu sein, als „Zwischenstop“ von Petra und letzten Endes Totes Meer und überlegen uns jetzt, wie wir unsere Habseligkeiten ins Wadi Rum bekommen ….
Freundlichste Grüße, Sven
Hi, ich vermute, weil ich den PickUps kein PLatz ist, um die Koffer mitzunehmen zusätzlich. Die Camps liegen ja allesamt irgendwo IM Wadi Run und dort muss man halt erst einmal hinkommen. Das war für uns aber kein Problem, die Koffer wurden einfach im Headquarter des Anbieters deponiert für die Zeit des Campaufenthaltes.
Endlich schreibt mal jemand, dass man keine Koffer mitnehmen kann. Danke!
Auch die anderen Tipps heben sich wohltuend ab (…von den nur „Schärmereien“)!
Persönlich würden uns eine Übernachtung reichen.
Gewagte Kletterpartien sind auch nicht unser Ding (sind beide über 60, aber gut drauf).
Wir planen z.Z. unsere Mietwagenrundreise im April.
Wir möchten nur eine Nacht in der Wüste verbringen (Ruhe, Sternenhimmel und so…).
Für die wichtigsten Highlights haben wir an eine Jeeptour von 3 Stunden gedacht.
Wir werden aus Richtung Petra anreisen und vielleicht erst Mittag im Dorf ankommen.
Wie geht beides zu vereinbahren?
Wir dachten so: An einem Tag nur vom Dorf aus eine Tour machen (als Zwischenstopp
auf der Hinfahrt nach Aqaba (dann in Aqaba übernachten: 3 x Ü/F) und auf der Rückfahrt von Aqaba
nach Amman in einem Camp nur 1 x übernachten (ohne Tour) und vom Camp aus nur Spaziergänge mache.
Oder kann man beides verbinden? Gibt es eine bessere Lösung?
Empfägt man in der Wüste GPS (für Offline-Karte) ?
Danke
Hi. GPS-Empfang ist das einzige, was in der Wüste dort funktioniert. Ich hatte mir auch bei Googlemaps die Karte heruntergeladen und konnte mich daran immer ganz gut orientieren. Wenn Ihr nur eine Nacht in Wadi Rum bleiben möchtet, macht es definitiv KEINEN Sinn, diesen Aufenthalt zu splitten. Es gibt so gut wie keine Camps, wo Du zu Fuß irgendetwas erreichst. Unser Camp war da noch die Ausnahme mit den drei von dort erreichbaren Locations. Aber dazu musst Du erst einmal genau wissen, wo überhaupt was ist. Und genau DIESE Orientierung hast Du vor Ort gar nicht – trotz GPS ;-) Ich hab da nach drei Tage erst durchgeblickt und dann war es zu spät. Daher meine klare Empfehlung: Bleibt lieber einen kompletten Tag dort, macht die lange Tour (in drei Stunden sehr ihr genau NICHTS!), genießt den Sternenhimmel nachts und fahrt dann in aller Ruhe am nächsten Morgen zurück zum Village und von dort aus weiter – wohin das auch immer dann ist. Den Aufenthalt so aufteilen wie Du das ansprichst ist in meinen Augen verschenkte Zeit.
Danke Dir. Da machen wir das so.
Ich finds krass, dass ihr drei Tage als zu lang empfandet. Ich hätte nach den 5 Tagen ruhig noch ein paar weiter reiten können. Ich muss sagen, das bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass es richtig war, zu reiten und dass man im Wadi Rum den Fokus nicht auf die „Sehenswürdigkeiten“ legen darf. Mir gings ja wirklich nur um das Gefühl, in der Wüste zu sein und die Ruhe und Weite zu genießen. Und genau das hab ich gekriegt. Und das wurde mir auch nicht fad… Ich würd das noch mal machen. Wieder so lange…
Na ich denke, 5 Tage bleiben ja eher die wenigsten dort. Viele Anbieter haben maximal 3-Tages-Touren im Programm, darüber hinaus dünnt sich das ja doch sehr aus. Mir persönlich haben die drei Tage schlicht gereicht, ich finde es aber natürlich auch überbaupt nicht „schlimm“, wenn sich jemand da 5 oder 20 Tage lang für begeistern kann. Jeder Jeck ist eben anders und das ist zum Glück ja auch gut so. Ich werde auch schräg angeguckt, warum ich 6x ins kleine Island gereist bin. Aber dabei immer noch keinen Millimeter vom Hochland gesehen habe. Ja weil es halt so dermaßen viel anderes zu sehen gibt, dass ich dort noch gar nicht angekommen bin. Dann kommt der Nächste und fährt in 7 Tagen einmal und die Insel und ist damit zufrieden. C’est la vie. Wenn alle ein gleiches Reiseverhalten zeigen würden wäre die Welt ein langweiliger Ort.
Hervorragende Zusammenfassung. Genau so war es da im Wadi Rum. Etwas eintönig nach einer Weile, aber immer beeindruckend weit und groß. 2 Tage und 2 Übernachtungen fände ich ideal für´s nächste Mal. Dadurch könnte man noch mehr Zeit in Aqaba verbringen :D (nicht).
Kleiner Tipp noch: Man wird nur am 1. Tag zu einem Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang gefahren. An den anderen Abenden ist man schon vorher wieder im Camp. Sollte man also an Abend 2, 3 usw. auch irgendwo hin wollen, sollte man das vorab klären. Vielleicht kann man von einem der Jeeps in der Nähe abgeholt werden.
Vielen Dank für die super Bilder Andreas, und es war ein riesen Spaß, Wadi Rum mit Dir zu erkunden!
-Stefan
Genau, die eingesparte Zeit sollte man unbedingt in Aqaba verbringen … nicht :-D Der Tipp mit dem Sonnenuntergang ist gut, trage ich bei Gelegenheit noch nach.
Und es war mir ebenfalls eine große Freude! Sollte der Nordwesten iwann mal dran sein, ich schicke Rauchzeichen rüber *gg*
Hi Andreas,
Hach, schön, die Erinnerungen an Wadi Rum wieder aufzufrischen.
Wir waren für anderthalb Tage/zwei Nächte da, haben am ersten Nachmittag die Jeeptour zu den üblichen Spots gemacht.
Am zweiten Tag die Wanderung auf den Jabal Al-Hash. Da oben hatte ich übrigens mal kurz Netzempfang aus Saudi-Arabien. 😅
Auf die Burdah Rock Bridge wäre ich auch nicht hoch geklettert.
Bei uns war anscheinend nicht ganz so viel Trubel wie du es beschreibst. Wir waren im Oktober dort.
Landschaftlich war das Wadi Rum jedenfalls der Höhepunkt unserer Jordanien-Reise.
Liebe Grüße Gina
Hi Gina. Stefan hatte mir die Tage erst noch einen Link geschickt. Darin stand, dass der letzte November mit der vollste überhaupt bisher gewesen ist. Zumindest laut der Besucherzahlen in Petra. Ich denke mal, für Wadi Rum wird das dann ähnlich sein, da die meisten Leute beides ja miteinander verbinden.
Der Aufstieg zur Burdah Rock Bridge war mir echt zu tricky, auch wenn ich da länger mit mir gehadert habe, ob ich tatsächlich „aufgebe“ auf dem Weg nach oben. Aber der Verstand hat dann doch gesiegt. Zwar schade, aber mit dem Alter kommt die Vernunft. Früher wäre ich vermutlich einfach mit hoch, ohne drüber nachzudenken. Egal, c’est la vie.
Danke für die detaillierten Bericht. Was mir aber noch nicht ganz klar wird: Abendessen ist gemeinschaftlich mit allen Gästen des Camps zusammen, soweit komme ich mit. Aber wie ist das mit dem Tagesprogramm? Ist man da alleine mit dem Guide unterwegs und kann daher alles individuell nach Absprache gestalten wie man will oder wird man da in Kleingruppen aufgeteilt?
Danke!!
Hi Oliver. Das Tagesprogramm ist im Prinzip immer mit anderen Mitreisenden. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es gibt ja keinen festen Tag, wo zb jetzt eine 3-Tages-Tour startet. Der eine bucht sie ab Dienstags, der andere ab Donnerstags, ein wieder anderer ab Sonntags etc. Dazwischen kommen dann noch die Gäste der ganzen Eintagestouren, Zweitagestouren, reine Wandertouren etc. So kommt es dann, dass man vllt einen Tag lang mit 5 anderen, einen anderen Tag nur zu Zweit unterwegs ist – je nachdem, wie und auf welche Tage das fällt. Größer als 6 Personen kann eine Gruppe aber eh niemals sein, mehr passen nämlich nicht hinten auf den Pickup drauf. Individuell kannst du trotzdem immer alles absprechen, die Guides sind da sehr flexibel, da würde ich mir gar keinen Kopf drüber machen großartig.
Klingt gut, danke :-)
Wie hab ihr das mit dem Koffer gelöst? Konnte man den in Wadi Rum Village irgendwo sicher abstellen/einschließen?
Jepp, die Koffer sind bei den Wadi Rum Nomads im Headquarter geblieben. Da gibt’s zwar keinen separaten Raum dafür, ich hatte trotzdem kein ungutes Gefühl dabei. Man muss dann halt ein bisschen Tetris mit dem Kram spielen, den man tatsächlich mit ins Rum nimmt. Dank Daypack an meinen Fotorucksack ging das aber eigentlich ganz gut. Ist halt immer eine Abwägung. Was für Fotokram benötigt man tatsächlich und welche Klamotten werden wirklich benötigt. Stativ hatte ich lose in der Hand mitgenommen, der Rest hat halt im Rucksack Platz gefunden. Das geht schon „irgendwie“.