Jedes Jahr im Frühling ist es wieder soweit, die Tulpenblüte in Holland steht vor der Tür und auf gefühlt endlos vielen Feldern explodieren die Farben der Natur. Zwischen Ende März und Mitte Mai bietet sich in vielen Regionen dem Besucher ein wahres Farbenmeer. Bereits seit dem Jahre 1593 züchten die Holländer Tulpen, Ihren Ursprung hat die Pflanze allerdings in den Bergen von Kasachstan. Über die Türkei ist sie dann irgendwann später erst nach Holland eingeführt worden.
Tulpenfelder in Holland
Unwissend wie ich war, bin ich bei meinem Besuch damals Meinung gewesen, ich fahre mit dem Auto durch die Niederlande und die Tulpenfelder am Straßenrand warten förmlich nur darauf von mir fotografiert zu werden. Das ist natürlich quatsch. Wobei, wir sind ja hier in Holland, also ist das natürlich eher Käse. Als ich angefangen habe ein wenig zu recherchieren was dieses Thema angeht war ich mir relativ schnell darüber im Klaren, dass es so einfach nicht sein würde.
Zum einen ändert sich die Lage der Tulpenfelder fast jährlich, was bedeutet, dass es keine wirklich brauchbare Karte mit den genauen Locations gibt. Zum anderen ist Holland natürlich nicht gerade klein … auch wenn es im Vergleich zu anderen Ländern doch eine eher geringe Größe hat.
Meine Recherche, die eigentlich „nur mal eben ein paar Minuten“ sein sollte, uferte schnell zu einem etwas größeren Projekt aus. Fast zwei Wochen habe ich unterm Strich daran gesessen, bei Googlemaps recherchiert, bei Instagram, auf holländischen Seiten von einheimischen Fotografen und in diversen Facebookgruppen. Ich mag das ja, irgendwie gehört so eine Vorbereitung für mich auch immer mit dazu.
Im Rahmen der ganzen Planung hatte ich mir letzten Endes so eine Art 650 km langen „Loop“ heraus gearbeitet, den man problemlos mit dem Auto fahren kann. Das mag sich viel anhören, zwei Drittel der Strecke geht aber natürlich für die An – und Abfahrt drauf. Die Entfernungen in Holland selber sind hingegen sehr überschaubar gewesen auf dieser Runde. Tatsächlich sollte ich am Ende des Tages 752 km gefahren sein. Wie dem auch sein, als erstes Ziel hatte ich mir den Bollenstreek und dort die Region Noordwijk ausgesucht.
Bollenstreek
Der Bollenstreek liegt in Südholland und zählt eigentlich zu DEM traditionellen Anbaugebiet der Blumenzwiebeln. Würde man das Wort ins Deutsche übersetzen bedeutet es auch genau das: Blumenzwiebelgegend. Das Gebiet erstreckt sich zwischen den Städten Haarlem und Leiden. Die Tulpenfelder werden hier dermaßen geschickt vermarktet, dass es sogar möglich ist Helikopterflüge über diese zu buchen. Auf helivliegen.nl kostet dieser Spaß etwas über 80 EUR und dauert gerade einmal 10 Minuten. Ein stolzes Sümmchen finde ich. Einen lesenswerten Artikel über solch einen Flug gibt es von Kerstin auf paradise-found.de. Alternativ kann man vom Boden aus über 100 km auf Wanderwegen zurücklegen.
In Haarlem startet auch die weltbekannte Bloemen Route. Diese führt dann über Lisse, Leiden und Den Haag nach Naaldwijk. Sie gilt für viele im Frühling als einer der am schönsten zu fahrenden Straßen überhaupt. Auf gerade einmal rund 40 km fährt man durch ein wahres Blumenmeer und sieht links und rechts des Straßenrandes nicht nur Tulpen, sondern auch Dahlien, Gladiolen, Hyazinthen, Schwertlilien, Osterglocken und Narzissen.
Mir persönlich hat das allerdings gar nicht soooo gut gefallen wie erwartet, weil es in der gesamten Gegend einfach völlig überlaufen ist. Man hat kaum Gelegenheit, ein Feld in Ruhe fotografieren zu können, weil einem ständig irgendjemand im Bild herum hampelt. Und wenn es nur mal wieder einer dieser lustigen Influencer*innen ist, der/die im passenden Outfit (meist passend zur Farbe der Tulpen) von einer Begleitperson in allen möglichen und unmöglichen Posen mitten im Feld abgelichtet wird. Leute, wenn Ihr wüsstet, WIE affig Ihr ausseht … ihr würdet vermutlich im Erdboden versinken !!
Noordwijk
Noorwijk ist eine Region im Bollenstreek, etliche weitläufige Tulpenfelder lassen sich hier bestaunen. Während der Blütezeit gilt Noordwijk als DER Blumenbadeort Europas. Und das, obwohl in Strandnähe gar keine Felder zu finden sind – zumindest habe ich dort keine entdecken können. Der Duft der Blumen ist allerdings allgegenwärtig und liegt einem so gut wie überall in der Nase. Und durch die Nähe zu den Dünen ist der Boden der Felder relativ sandig, was wiederum mit ein Grund dafür ist, warum Tulpen hier extrem gut wachsen.
In Noordwijk startet jedes Jahr auch ein Blumenkorso, der aus mehreren Prunkwagen und geschmückten Limousinen besteht. Eine Parade der etwas anderen Art, die auf über 40 km durch die Region fährt. Auch durch die Tulpenralley, ein Autorennen speziell für historische Fahrzeuge, ist Noordwijk recht bekannt geworden in Insiderkreisen. Außerhalb der Blumensaison kommen die meisten Besucher aber wohl wegen dem rund 13 km langen Sandstrand her, die Stadt ist nämlich gleichzeitig auch seit über 150 Jahren ein recht bekanntes Seebad.
Übernachtungstipp Noorwijk: Benedict Noordwijk
Noord-Holland
Der nördliche Teil von Noord-Holland wird auch als Kop van Holland, also als Kopf, Spitze oder nördliches Ende von Holland, bezeichnet. Alleine die Lage macht das Gebiet schon recht besonders, es ist nämlich umgeben von Nordsee, Wattenmeer und Ijsselmeer. Die meisten Sonnenstunden im Jahr soll es hier geben. Ob das tatsächlich stimmt weiß ich natürlich nicht, bei meinem Besuch war jedenfalls Bilderbuchwetter.
Alkmaar
Alkmaar ist eigentlich eher wegen seinem Käsemarkt ein recht beliebtes und bekanntes Ausflugsziel. Trotzdem gibt es natürlich auch hier schöne Tulpenfelder, die zudem aus allen anderen ein wenig heraus stechen. Inmitten der Felder gibt es nämlich ein paar fotogenen Windmühlen. Zumindest war das in den bisherigen Jahren immer der Fall. Bei sämtlichen Locations, die ich vorher in stundenlanger Recherche herausgefunden hatte, waren die Tulpen bereits abgeerntet. So kann es halt leider auch gehen.
Fluwel
Die Gegend um das riesige Blumengeschäft Fluwel in der Nähe von Sint Maarten war eines meiner persönlichen Highlights kann man glaube ich sagen. Zwar war es dort auf Grund der Nähe zum Meer relativ windig, nirgendwo anders habe ich aber solche Menge an dicht nebeneinander liegenden Tulpenfeldern gesehen wie hier. Alleine ist man hier zwar auch nicht, aber durch die Menge an Feldern verläuft sich das hier auf angenehme Art.
Anna Paulowna
Den Namen Anna Paulowna hatte ich ehrlich gesagt noch nie gehört im Leben. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass sei eine russische Malerin, ich hätte es wohl geglaubt. So ganz abwegig ist dies allerdings auch nicht, die Dame hat nämlich im 18.Jhd tatsächlich gelebt und heiratete irgendwann den späteren König der Niederlande, Wilhelm II. Daher also wohl auch der Zusammenhang, dass tatsächlich ein Ort hier so heißt.
Aber das nur am Rande, hier geht es ja eigentlich um die Tulpenblüte. Eigentlich sind hier oben in der Gegend gar nicht so viele Felder, bei meinem Besuch damals war das aber wohl anders und ich bin mehr oder weniger durch Zufall darauf gestoßen bei der Recherche – wie so oft. Und hier in der Gegend sollte ich dann auch tatsächlich mein erhofftes Traum-Motiv finden, ein Tulpenfeld mit einer Windmühle.
Die Molen de Hoop scheint ein recht beliebtes Ziel zu sein, auch hier bin ich nicht alleine gewesen. Allerdings war hier bereits spürbar weniger los als in Zuid Holland. Die meisten Leute scheinen irgendwie gar nicht wirklich bis hier hoch zu fahren. Umso besser wie ich finde.
In Anna Paulowna gibt es jedes Jahr auch die sogenannten Bloemendagen. Mehr Infos dazu kannst Du Dir hier ansehen.
Übernachtungstipp Anna Paulowna: Pension van Ewijcksluis
Flevoland
Die Region Flevoland liegt quasi direkt am Ostufer des Ijsselmeers, nördlich von Apeldoorn und Zwolle. Über 2000 Hektar (!) Blumenfelder soll es hier geben. In dieser Region gibt es ebenfalls viele eigene Tulpenrouten, das klingt also schon mal vielversprechend. Unter anderem kann man die 100 km lange Bollenroute fahren. Laut National Geographic ist es eine der am schönsten zu fahrenden Strecken der Welt zur Tulpenblüte. Zwischen Mitte April und Anfang Mai findet hier in der Region außerdem das alljährliche Tulpenfestival statt. Ich hatte mich für meinen Besuch absichtlich für einen Zeitraum VOR diesem Event entschieden, da dieser zeitgleich mit Ostern fällt und ich bekanntermaßen ja Menschenmassen versuche zu meiden.
Noordoostpolder
Nordoostpoolder in Flevoland hat mich bei der Recherche relativ neugierig gemacht. Hier sollen sie nämlich sein, die größten Tulpenfelder in ganz Holland. Genauer gesagt östlich vom Ijsselmeer bei Emmeloord. Mehrere Routen für Fußgänger, Fahrradfahrer und Auto befinden sich zwischen den Feldern in Noordoostpolder. Um sie alle zu erkunden sind mehrere Stunden nötig. Ob es sich hier in der Region nun wirklich um die größten Tulpenfelder handelt vermag ich nicht zu beurteilen. Ich finde sie überall irgendwie riesig. Und wenn man hier den ganzen Tag durch die Gegend fährt, verliert man auch einfach irgendwann das Gefühl dafür.
Übernachtungstipp Noordoostpolder: Hotel Restaurant Grandcafé ‚t Voorhuys
Lelystad & Dronten
Auch in den Gegend um die Dörfer Lelystad und Dronten gibt es einige Autorouten die man fahren kann. Auch hier sind wieder mehrere Stunden für nötig. Wohl dem, der die Zeit dafür hat. Die gesamte Region hier ist noch recht jung, Windmühlen wird man hier also keine finden. Dafür sieht man aber alle naselang moderne Windräder. Auch diese können mitunter ganz fotogen sein. Die meisten Besucher, die sich über das restliche Jahr verteilt hier hoch verirren, kommen vermutlich wegen dem Freizeitpark Walibi World her. Dieser liegt nämlich ebenfalls hier, interessiert mich heute aber nicht wirklich.
Übernachtungstipp Lelystad: B&B de Valkenhorst
Keukenhof
Wer die Tulpenblüte in Holland gerne komprimiert auf kleinstem Raum haben möchte, dem sei der Keukenhof im Örtchen Lisse, zwischen Amsterdam und Den Haag ans Herz gelegt. Seit nunmehr über 60 Jahren existiert der Hof bereits. Auf gigantischen 32 Hektar Fläche findet man hier mehrere Themengärten mit unfassbaren 7 Millionen Blumen, die allesamt akribisch von Hand gepflanzt und zur Show gestellt werden.
Dabei kommt ein spezielles Pflanzverfahren zum Einsatz, die so genannte Lasagne-Technik. Dabei werden die Blumenzwiebeln in mehreren Schichten übereinander gepflanzt, wodurch eine deutlich längere Blüte garantiert ist.
Der Park ist bis weit über die Landesgrenze hinaus bekannt und über 800.000 Touristen aus aller Herren Länder statten ihm jedes Jahr einen Besuch ab. „Hast Du den Keukenhof nicht gesehen, dann hast Du die Niederlande nicht besucht“ heißt es so schön. Okay, ich war zwar jetzt den ganzen Tag hier unterwegs, aber irgendwie dann anscheinend doch nicht. Den Keukenhof habe ich nämlich ausgelassen, da er mir schlicht zu überlaufen ist. Menschenmassen und ich, dass passt irgendwie nicht wirklich zusammen. Aber so etwas ist natürlich Geschmacksache.
Wenn Du beabsichtigst den Park selber zu besuchen, dann schau doch vorher einmal hier bei Tanja von taklyontour.de vorbei, wo der Besuch wunderbar beschrieben wird.
Und wenn Du in der Nähe übernachten möchtest, dann bietet sich das Hotel de Lis an. Keine Unterkunft liegt näher beim Keukenhof als diese, man kann den Park von dort aus fußläufig erreichen.
Infos für den Besuch des Keukenhof 2023
Der Eintritt für den Keukenhof kostet 2023 pro Person (Erw.) 19.50 EUR (Onlineticket). Jugendliche (4-17 Jahre) zahlen 9 EUR. Parkgebühren (6 EUR/Auto) kommen zusätzlich noch einmal oben drauf. Es gab übrigens ausschließlich Onlinetickets. Die Möglichkeit vor Ort welche an der Kasse zu kaufen entfällt.
Der Keukenhof öffnet 2023 vom 23. März 2023 bis zum 14. Mai 2023 wieder seine Tore für die Besucher geöffnet.
Adresse Keukenhof: Stationsweg 166A, 2161 AM Lisse, Niederlande. GPS Koordinaten für dein Navi: 52.2700° N, 4.5464° E.
By Bùi Thụy Đào Nguyên – Own work, CC BY-SA 3.0, Link
Tulpen pflücken? Bitte nicht!
Tulpen pflücken ist übrigens überall in Holland NICHT erlaubt, ganz gleich in welcher Region und bei welchen Feldern Du Dich befindest. Wer trotzdem welche selber pflücken möchte, der kann dies in den Tulpenpflückgärten De Tulpenpluktuin, Hanneke’s Pluktuin in Biddinghuizen oder Pluktuin La Fleur machen. Dort ist es nämlich sogar ausdrücklich erwünscht.
Enjoy the Flowers, Respect our Pride – Influenzers GO HOME!
In Jahr 2019 haben holländische Bauern und Blumenzüchter zum ersten Mal bei vielen Tulpenfeldern Schilder aufgestellt. Auf ihnen kann man lesen „Genießt unsere Blumen, respektiert unseren Stolz“. Ein Appell an all jene der Generation „Huch-ich-halte-mich-für-ein-Instagram-Influenzerchen“, die wie Heuschrecken über solche beliebten Locations her fallen und ohne Rücksicht auf Verluste Blumenzwiebeln zertrampeln und Tulpenfelder zerstören. Und wofür? FÜR EIN VÖLLIG UNBEDEUTENDES BILDCHEN AUF INSTAGRAM !! Hauptsache es gibt ebenso unbedeutende Klicks oder noch unbedeutendere Kommentare, WIE TOLL das ist das man sich so dämlich verhält! Liebe Leute, egal ob Männlein oder Weiblein, wenn Ihr wüsstet, WIE lächerlich das alles aussieht, ihr würdet im Erdboden versinken!
Wie auch immer, über 40 Felder wurden 2019 als erste Maßnahme für die Öffentlichkeit gesperrt, sie dürfen ab sofort nicht mehr betreten werden. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Ende März 2019 konnte man das auch wieder im kalifornischen Walker Canyon mitverfolgen, wo es eine tolle Goldmohnblüte gegeben hat und über 50.000 Besucher einfach völlig achtlos durch die Botanik gestiefelt sind!
An dieser Stelle ist das Internet heutzutage wirklich ein Fluch kann man fast sagen. Daher auch mein Aufruf an Dich: Verhalte Dich respektvoll der Natur gegenüber. Bleib auf den gekennzeichneten Wegen und trampel nicht achtlos einfach in die Felder. Zerstöre nicht die Natur, erhalte sie! Nutze Deinen gesunden Menschenverstand, wenn Du Dich entlang der Blumenfelder bewegst. Oder möchtest Du, dass jeder der bei Dir zu Hause zu Besuch kommt einfach alles kurz und klein trampelt? Ich denke nicht.
Der von vielen so oft und gerne verwendete Satz Take only pictures, leave only footprints! bekommt in diesem Zusammenhang eine völlig neue Bedeutung! Hinterlasst Eure Fußabdrücke doch einfach mal nicht IN den Blumenfeldern, sondern dort wo es erlaubt ist !! Bedenkt in diesem Zusammenhang auch: It only takes one set of footprints for thousands to follow! Diesen Satz liest man in letzter Zeit des Öfteren, er bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Ist ein Fußabdruck vorhanden, wird es nicht lange dauern bis der nächste folgt. Viele Menschen sind halt wie Lemminge, sie machen gerne alles nach ohne selber nachzudenken.
#notfromthisperspective
Geführte Touren durch die Tulpenfelder
Wer trotzdem unbedingt IN die Felder hinein gehen möchte, der hat die Möglichkeit dies im Rahmen zweier geführter Touren bei unterschiedlichen Anbietern zu machen. Zum einen wäre das tuliptoursholland.com in Venhuizen, zum anderen famflowerfarm.com in Lisse. Hier kann man ohne Bedenken und an den geeigneten Locations dann unter fachkundiger Führung die Felder auch betreten.
Auch drei Fotoworkshops in Kleingruppen (6-8 Personen) werden im April und Mai in den Tulpenfeldern angeboten. Dafür muss man sich an die Stiftung Bloeiend Zijpe wenden und dort bei entsprechender Stelle anmelden.
Hilfreiche Links für die Planung
Wenn Du nicht einfach auf gut Glück zur Tulpenblüte nach Holland fahren und die Tulpenfelder oder tolle Motive suchen möchtest, dann habe ich hier ein paar hilfreiche Seite für Dich, die mir selber bei der Planung weitergeholfen haben.
Blumenradar
Am interessantesten für die Planung eines Besuchs zur Tulpenblüte in Holland ist vermutlich der Blumenradar (Link wird nachgetragen, sobald er wieder aktiv ist), wo man die gesamten Blütezeit über tagesaktuell auf einer Karte die neuesten Fotos der einzelnen Locations, hauptsächlich im Bollenstreek, nachschauen kann. So kann man wunderbar sehen, wo welche Felder blühen. Und auch, wo es vielleicht noch ein wenig zu früh oder schon zu spät für einen Besuch ist.
Wichtig: Nicht immer werden die Fotos wirklich täglich aktualisiert! Aber es reicht durchaus, um einen sehr guten Überblick zu bekommen. Ab der ersten, zweiten Aprilwoche füllt sich die Karte auf dem Radar langsam, vorher ist darauf eigentlich noch nicht wirklich viel bzw. nur sehr vereinzelt etwas zu sehen.
Molendatabase
Auch ganz hilfreich fand ich diese Karte, auf der man sich anschauen kann, wo genau sich überhaupt Windmühlen befinden in Holland. Meine Wunschvorstellung vom perfekten Fotomotiv war ja – wie oben erwähnt – ein Tulpenfeld mit einer Windmühle im Hintergrund. Da braucht es aber tatsächlich schon einiges an Recherche, um solche speziellen Orte herauszufinden. Die beiden Karten hier oben in Verbindung mit Googlemaps konnten aber schließlich zum gewünschten Ziel führen.
Andere Artikel zur Tulpenblüte
Ebenfalls interessant für einige ist vielleicht auch die Seite nach-holland.de, sowie dieser Artikel in englischer Sprache. Und auch Jessica hat auf yummytravel.de eine tollen Artikel online, in dem es ganz allgemein um „typisch holländisch“ geht.
Mit der Drohne über die Tulpenfelder
Die Regeln und Gesetze für Drohnen in Holland waren lange Zeit noch recht überschaubar, wenn man sich im Vergleich dazu andere Länder ansieht. Seit dem 01. Januar 2021 gilt allerdings die neue EU-Drohnenverordnung und Du hast Dich an die einheitlich in Europa gültigen Regeln zu halten.
Flugverbotszonen gibt es natürlich einige, überraschenderweise allerdings kaum bei den meisten Tulpenfeldern – zum Glück !! Selbst bei den Windmühlen von Kinderdijk kann man NOCH bedenkenlos fliegen.
Ansonsten gelten die üblichen Regeln. Flug nur in Sichtweite, nicht über Menschenmengen fliegen etc. Vor allen Dingen gilt aber: Nutze Deinen gesunden Menschenverstand, wenn Du mit der Drohne über die Tulpenfelder fliegst. Und bitte vorher den Bauern um Erlaubnis, wenn Du ein Feld siehst, was Dein Interesse geweckt hat. Er wird es Dir mit Sicherheit danken!
Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet! Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.
Tipps am Rande
Hier noch einige kurze Tipps, damit Dir eventuell ein paar Überraschungen erspart bleiben, wenn Du zur Tulpenblüte in Holland unterwegs bist.
Koningstag meiden
Seit 2014 wird zu Ehren des Königs Willem-Alexander am 27. April oder am Samstag, 26. April der Koningstag in den Niederlanden gefeiert. Versuche, diesen Zeitraum zu MEIDEN, wenn Du vor hast, zur Tulpenblüte nach Holland zu fahren. Das Land ist dann quasi im Ausnahmezustand.
Nimm Dein Fahrrad mit
Oftmals findest Du nur schwer vernünftige Parkplätze neben einem schönen Feld. Daher macht es Sinn, ein Fahrrad mitzunehmen. Alternativ kannst Du hier natürlich auch problemlos eigentlich überall eins ausleihen für mehrere Stunden oder Tage. Grober Preis: 8€/Tag. Ich hatte mein Fahrrad einfach von zu Hause mitgenommen, irgendwo auf den offiziellen Parkplätzen das Auto stehen lassen und bin dann einfach auf zwei Rädern gemütlich, problemlos und schön nah an die Felder herangekommen.
Übernachtung einplanen
Wenn es Deine Zeit zulässt plane Minimum eine Übernachtung für den Trip ein. Ich habe nur rund 200 km Anreise aus dem Ruhrgebiet und das alles an nur einem einzigen Tag gemacht. Das war aber eindeutig zu viel was ich mir da vorgenommen habe. Auch wenn die Entfernungen hier vor Ort nicht wirklich weit sind, es gibt dermaßen viele Felder und man hält alle paar Kilometer wieder aufs Neue an. Da wird ein Tag plötzlich ganz schön kurz und die Zeit verfliegt nur so.
Unterkünfte gibt es ausreichend in Haarlem, Noordwijk oder auch Alkmaar. Und in Amsterdam selbstverständlich ebenfalls, aber das versteht sich ja von selber.
Das musst Du 2023 wissen, wenn Du zur Tulpenblüte nach Holland möchtest
Der offizielle Startschuss der Tulpensaison 2023 ist der 3.Samstag im Januar, der nationale Tulpentag. Motto 2023: Typical Dutch! Nationaler Tulpentag heißt aber natürlich nicht, dass dann bereits irgendwo Tulpen angefangen haben zu blühen. Dafür ist es logischerweise noch viel zu früh im Jahr. Erst im Frühling ist dies dann der Fall.
Ebenfalls am nationalen Tulpentag startet auch der Verkauf von Schnitt-Tulpen aus den Gewächshäusern in den Blumenläden.
Vom offiziellen Start der Saison bis zu den ersten blühenden Tulpen vergehen in aller Regel noch einmal 2.5 bis 3 Monate. Erst Anfang/Mitte April ist damit zu rechnen. Abhängig ist das von der Wetterlage im Frühling.
Der Keukenhof öffnet am 23. März 2023 wieder seine Tore. Zwar blühen dann vermutlich noch keine Tulpen, dafür aber Krokusse und Narzissen. Der Park bleibt dann bis zum 14. Mai 2023 geöffnet.
Die Blumenparade 2023 findet am Samstag, den 23. April 2022 stattgefunden und führte rund 40 Kilometer von Noordwijk nach Haarlem. Bereits am Vorabend, dem 22. April 2022, konntest Du Dir in Noordwijkerhout die beleuchteten Wagen ansehen.
Karte der Tulpenfelder in Holland
Ich habe mal versucht, eine halbwegs brauchbare Karte der Tulpenfelder und einzelnen Zielen die ich angesteuert habe zu erstellen. Ob die Karte dann tatsächlich auch jedes Jahr aktuell ist kann ich noch nicht beurteilen, ich schätze aber mal eher nicht.
Grund: Erfahrungsgemäß ändert sich die genaue Lage der Felder ja immer wieder mal. Zumindest als grobe Orientierung sollte das aber zu gebrauchen sein.
Beste Zeit für die Tulpenblüte in Holland
Die beste Zeit für die Tulpenblüte in Holland ist grob Ende März bis Mitte Mai. Möchtest Du die Tulpen in wirklich voller Blüte und ihrer schönsten Pracht erleben, dann ist das Zeitfenster etwas kleiner und reicht von den letzten beiden Aprilwochen bis zu den ersten beiden Wochen im Mai. Dann hast Du fast schon eine Garantie, dass die Tulpenfelder wirklich in voller Blüte stehen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, das alles ist nämlich von diversen äußeren Einflüssen abhängig. Zum Beispiel ist es nicht unerheblich, wie hart der Winter gewesen ist und wie lange dieser gedauert hat. Auch die Regenmenge und Anzahl der bisherigen Sonnenstunden im Frühjahr sind entscheidend.
Das einige der Bauern die Tulpenfelder bereits Anfang April wieder beginnen abzumähen sollte Dich nicht verunsichern. Es gibt trotzdem noch mehr als genug Felder, die man ganz unproblematisch erkunden kann.
Falls Du bei Deinem Besuch in Holland Zeit und Lust hast, dann lohnt sich eventuell auch noch ein Besuch bei den Windmühlen von Kinderdijk
Tulpenfelder in NRW – Die Alternative
Wenn Dir Holland zu weit ist oder Du einfach aufgrund der Coronakrise aktuell keine Gelegenheit hast, Dir die Tulpen in den Niederlanden anzusehen, dann hast Du auch in NRW die Möglichkeit dazu. Natürlich haben diese nicht die enormen Ausmaße, wie es in Holland der Fall ist. Trotzdem sind die Tulpenfelder in NRW durchaus einen Besuch wert – sofern es Coronabedingt möglich ist.
Grevenbroich
Tulpenfeld Kapellen in Grevenbroich, wo die A46 die L361 kreuzt. Dort befindet sich ein relativ großes Feld an der Talstraße bei Gut Heckhausen. Wichtig: Die Tulpen dürfen dort NICHT gepflückt werden.
Werne (Kreis Unna)
In Hamm gibt es ein Tulpenfeld bei Ferdinands Blumenparadies im Froningholz 3. Dort können die Blumen auch gepflückt werden.
Kamen
In Kamen gibt es ein Tulpenfeld am Schattweg / Ecke Unnaer Straße gegenüber vom Burger King.
Mülheim an der Ruhr
An der Zeppelinstraße 212 gibt es ein kleines Tulpenfeld, wo man die Pflanzen auch selber schneiden kann. Auch Sonnenblumen gibt es in den entsprechenden Monaten dort.
Und jetzt Du, warst Du schon zur Tulpenblüte in Holland?
Bist Du selber vielleicht schon zur Tulpenblüte in Holland gewesen? Und falls ja, welche Region hast Du Dir genau angesehen? Berichte mir doch kurz davon in den Kommentaren, ich würde mich sehr darüber freuen. Oder Du hast selber einen Artikel über dieses Thema verfasst? Auch dann gib mir doch kurz Bescheid, damit ich diesen hier verlinken kann.
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[…] Weitere Tipps rund um die Tulpenblüte in Holland findest du auch bei Reisewut. […]
SO SO SO SCHÖN!!!
Ich möchte auch unbedingt einmal die Tulpenblüte in Holland miterleben :)
Finde die Rhododendron-Felder bei uns im Dorf immer schon unfassbar schön!
Wunderbar und sehr nützlich, was Du da alles an Informationen und Hinweisen zusammengestellt hast. Dafür ein dickes Dankeschön!
Ganz lieben Dank für das Lob, da weiß man dann immer, wofür man eigentlich solche Artikel hinterher verfasst :-)
Hallo Andreas,
erstmal vielen Dank für die Verlinkung meines Artikels. Respekt für den Umfang Deiner Vorbereitung! Hat sich aber voll ausgezahlt, wie ich lesen kann. Wirklich ein toller, umfassender und trotzdem übersichtlicher Artikel. Was ich mir über jahrelange Besuche der Tulpenfelder und -regionen zusammengesucht habe, hast Du in kurzer Zeit alles zusammengetragen. Echt top! Besonders wichtig finde ich den Teil zu „Enjoy the flowers, respect our pride“. Etwas, das in den letzten Jahren leider zunehmend wichtiger und inzwischen leider unumgänglich geworden ist. Als ich vor 8 Jahren nach Holland kam, gab es den Boom um die Tulpe zwar bereits aber der Wahnsinn war bei weitem nicht so groß wie heutzutage.
Viele Grüße,
Kerstin
Hi Andreas!
Wahnsinnsbilder! Meine Großtante hat mir früher immer von den Tulpenfeldern vorgeschwärmt und ich konnte sie einfach nicht verstehen. Jetzt weiß ich, was sie gemeint hatte.
Liebe Grüße
Alex
Vielen Dank für diese ausführliche Routenbeschreibung! Es hört sich sehr gut an und die Bilder machen Lust darauf sich sofort auf den Weg zu machen😍
Viele Grüße Josefine von
fineontour</a
Lieber Andreas,
so eine schöne frühlingshafte Farbenpracht. Die Luftaufnahmen sehen super cool aus!! Wir haben uns einmal den Frühlingszauber in Keukenhof angeschaut. Auch wenn es sehr touristisch ist, ist es dennoch sehenswert. Die Tulpenfelder in dem Ausmaß und von so vielen unterschiedlichen Perspektiven zu sehen ist wohl echt spannend. Danke für die Tipps, denn wir wollen die Tulpen auch unbedingt nochmals sehen :)
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Wirklich ein super umfangreicher, hilfreicher Artikel. Den werde ich mir mal merken, für die nächsten Jahre, wenn ich es auch mal zur Tulpenblüte schaffe, denn obwohl es von mir aus (Bonn) auch nicht so weit ist, war ich bisher erst einmal im Keukenhof. Den fand ich übrigens schon sehr schön, obwohl es an den Wochenende dort natürlich brechend voll ist. Da war das übrigens auch schon vor drei Jahren so, dass sich die Touristen alle in den Beeten fotografieren mussten…
Liebe Grüße
Hi Melli, joa … vermutlich war das sogar immer schon so, heutzutage machen es halt nur viel mehr Leute und durch die Menge und die Medienpräsenz danach via Instagram & Co. bekommt man es halt auch viel mehr mit. Das ist ja wie überall heutzutage.
Der Keukenhof ist bestimmt sehr schön, aber mir ist das halt echt einfach zu voll. Wenn es einen Tag geben würde, wo man mehr bezahlt, dafür aber dort drin dann nichts los ist – ich würde den Tag dann glatt nutzen :-)
Hallo Andreas,
vielen Dank für diesen tollen Text. Ich habe ihn mir sofort gespeichert, weil er alle Tulpengegenden so schön zusammenfasst. Unfassbar, dass du so viel an einem Tag geschafft hast. Du hast deine Eindrücke in tollen Fotos festgehalten und zeigst, dass man auch tolle Bilder machen kann, wenn man die Natur respektiert. Aber mit logischen Argumenten kommt man bei den „Influenzerchen“ ja meist nicht weit. Den meisten ist ja wichtiger sich selbst abzubilden statt der wunderbaren Natur. Ich hasse diesen Narzissmus.
Ich bin im vergangenen Jahr die Tulpenroute in Flevoland gefahren (mit einer Übernachtung) und war begeistert. Allerdings war ich so doof, am Koningsdag zu fahren (allerdings aus Versehen). Das war echt nicht zu empfehlen. Zwar war es an den Tulpenfeldern relativ leer, aber in den Orten torkelten überall betrunkene Niederländer entlang und das hat echt genervt. Wenn ich sowas sehen wollte, würde ich zum Ballermann fahren.
Liebe Grüße aus Bochum und ein schönes Wochenende,
Christine
Na da hast du ja den Jackpot erwischt mit deinem Koningsdag *grins* Das braucht man dann auch nicht wirklich wenn man dort ist. Ich war froh, dass ich genau vor den Osterfeiertagen gefahren bin. Das Osterwochenende hätte ich mir glaube ich auch nicht antun wollen. Lieben Dank für deinen Kommentar und auch für die Verlinkung bei FB :-)
Interessant Dein Hinweis auf die Influenzer. Ich war vor kurzem zur Tulpenblüte und hab weder Schilder noch Influenzer gesehen. Aber die gibt es mit Sicherheit! Der Mensch ist ein Herdentier. Keukenhof ist wunderschön! Mit persönlich gefällt dieser gepflegte Park sehr viel besser als endlose Reihen von gleichmäßig wachsenden Tulpen.
Influenzer bezeichne ich umgangssprachlich nur noch als „Influenza“, klingt gleich, hat aber ’ne völlig andere Bedeutung *g* Diese Modeerscheinung ist für mich wie eine überflüssige Krankheit, mehr nicht.
Und ob einem nun ein gepflegter Park mehr gefällt oder doch eher die Felder außerhalb, das ist ja immer individuell unterschiedlich und Geschmackssache einfach. Hatten wir ja letztens schon einmal das Thema. Der Keukenhof wäre nicht so beliebt, wenn jeder solche Parks blöd finde würde ;-)