Heute: Anne von travelingnerdgirl.de

„So richtig mit dem Reisen angefangen habe ich erst 2013, dann aber auch gleich richtig losgelegt. Mittlerweile arbeite ich freiberuflich, was das Reisen noch mehr vereinfacht. Man kann ja einfach buchen, ohne den Chef zu fragen.

Ich arbeite als Kamerafrau, meist für Events, Firmen und Fernsehen. Durch manche Aufträge darf man auch ein wenig reisen und kommt an Orte, die man sonst vielleicht nicht unbedingt besucht hätte.

 

 

Erzähl doch mal ein bisschen was über Deinen Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Mein Reiseblog erblickte im Februar 2017 das Licht der Welt. Damals hieß er aber noch anders (ichpackemeinenkoffer), da ich noch nicht so viel Ahnung hatte und mich auch nicht traute, einen außergewöhnlicheren Namen zu wählen. Das folgte dann erst im April 2018.

 

 

Wie bist Du damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen?

Eigentlich war das ja ganz leicht. Es geht ums Reisen, aber auch ein bisschen um das Fan-Sein von Filmen (/Serien/Musik/Sachen) sowie die Kombination von beiden. Das Traveling Nerd Girl schwirrte schon ein Weilchen in meinem Kopf rum. Keine Ahnung, warum, aber irgendwas in mir sträubte sich, den „Nerd“ öffentlich zu zeigen. Dabei stimmte das doch und ich habe mich auch im Leben außerhalb des Blogs nie gegen den Begriff gewehrt. Er passt doch. Irgendwann habe ich das dann auch kapiert und nannte den Blog um.

 

 

Welcher Deiner bisherigen Artikel liegt Dir besonders am Herzen?

Eigentlich immer „der neueste“ oder einer der neueren. Momentan habe ich – durch eine berufliche Umstellung bedingt – schon ein Weilchen nichts mehr geschrieben, daher mag ich aktuell die meiner London-Reise ganz gern. Vor allem der über Harry Potter oder Orlando Bloom.

Aber allgemein von den Älteren gefällt mir der vom Besuch auf dem Mt. Ngauruhoe sehr gut, daher würde ich den als Lieblings-Artikel wählen. Auch, da man den neuseeländischen Vulkan nicht mehr besteigen darf und ich noch das Glück hatte, oben gewesen zu sein.

 

 

Welcher Reisetyp bist Du, wie reist Du am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!

Obwohl ich als Kind mit meinen Eltern und Geschwistern zwei Mal mit dem Wohnmobil im Urlaub war und das toll fand, bin ich irgendwie davon abgekommen. Vor allem, da ich mich immer noch sehr gut an die zum Himmel stinkenden Toilettenchemie-Austausch-Vorgänge erinnere. Die fand ich schlimmer als den Einbruch in Frankreich, bei dem mein toller Kinderkoffer samt Bücherei-Büchern geklaut wurde. Daher ist es bei mir der Mietwagen und das Hotel, aber auch Airbnb.

Teuer oder günstig? – Ein gesundes Mittelmaß. Es ist mein Urlaub, den möchte ich genießen, also klappere ich nicht erst 12 Supermärkte ab, um das günstigste Wasser zu finden. Und da wird auch mal für irgendwas Sinnloses Geld ausgeben, für das ich zu Hause kein Geld ausgeben würde. Aber wenn etwas zu teuer ist, kann ich mich auch zurückhalten.

Zumindest beim Planen der Reise versuche ich aber günstig zu bleiben. Günstige Flüge und günstige (aber gute) Unterkünfte suchen und tagelang Flug- und Unterkunftsportale durchsuchen mag ich. Dann kann man, wenn man 100 Euro am Hotel gespart hat, auch mal 5 Euro für nen überteuerten Hotdog ausgeben, wenn man den gerade haben möchte.

 

 

Dein beeindruckendstes oder verrücktestes Erlebnis bisher auf Reisen war … ??

Am verrücktesten war wohl meine zweite Neuseeland-Reise. Bzw. die An- und Abreise dazu. Manchmal sind Flüge sehr günstig, weil sie ab einem bestimmten Flughafen gehen. Man muss zwischendurch Umsteigen, an einem viel praktischeren Flughafen, doch direkt von dort zu fliegen kostet gern mal 3mal so viel. Dadurch ergab sich für uns eine kleine Weltreise: mit Handgepäck und dem Zug von Frankfurt nach Paris. Von Paris mit dem Flugzeug nach Athen. 3 Tage Athen angesehen, wunderschön, im Februar im T-Shirt rumgelaufen. Von Athen mit dem Flugzeug nach Genf. Sauteuer, kein typisch Schweizerisches Essen gefunden, Brasilianisch gegessen.

Am nächsten Morgen mit dem Flugzeug nach Frankfurt (richtig, da ging’s ursprünglich auch los, hätte aber fast 1000€ mehr gekostet, wenn wir direkt hier gestartet wären). Lange Umstiegszeit, in der wir zu meiner damaligen Wohnung fuhren und unsere großen Koffer holten. Mit dem nächsten Flugzeug nach Peking, 10 Stunden Aufenthalt, haben uns die Stadt angesehen. Dann mit dem Flugzeug nach Auckland. 2 Tage später mit dem Flugzeug nach Christchurch.

Dann gab es 3 tolle Wochen in Neuseeland und einen weiteren Flug nach Peking und weiter nach London. Wir hatten uns gesagt „wir gucken mal, wieviel Geld nach Neuseeland noch übrig ist und entscheiden dann, wie lange wir in London bleiben“. Viel war zwar nicht übrig, doch wir fanden ein günstiges, aber tolles Hotel und blieben noch 5 Tage, bevor wir schließlich unseren Flug nach Frankfurt antraten und mit dem Zug nach Hause nach Mannheim fuhren. Joa. Und eigentlich wollten wir doch bloß nochmal nach Neuseeland.

 

 

Ist auf einer Reise auch schon einmal etwas so richtig schief gelaufen? Hast Du es vielleicht sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

So richtig schief gelaufen ist Gott sei Dank noch nichts. Ich bzw wir haben immer Glück gehabt, denn schief laufen konnte es oft. Da fährt die Bahn nicht und lässt einen fast den Flug verpassen (Rettung durch Taxifahrt). Da stellt man den Wecker falsch und verpasst die Bahn zum Flugzeug (Rettung durch den großen, zeitlichen Puffer, da man vorm Flug eigentlich noch Paris ansehen wollte – das entfällt). Check-in funktioniert nicht, weil das Esta oder Eta spinnt (Rettung durch freundliche Airline-Mitarbeiterinnen, die eine Namenskorrektur vornimmt – blöd, wenn der Nachname unterschiedlich geschrieben werden kann).

Da ist die Hotel-Buchung nicht durchgegangen, obwohl es sogar ne Buchungsbestätigung gab bzw ein anderes Mal: die Buchung ist von einer Travel Agency für den falschen Tag durchgeführt worden (Rettung durch Hotel-Besitzerin, die den ganzen Ort abtelefoniert und noch was anderes für uns findet). Da wurde in Peking versucht, uns durch die Teehaus-Mafia abzuzocken und uns 400€ (oder waren es 800?) für nen Tee und ne Flasche Wein, die wir eigentlich gar nicht haben wollten, abzuknöpfen (Rettung durch unsere eigene Aufmerksamkeit und Stornierung der Kreditkartenzahlung).

Mit der Angst habe ich es zum Glück auch noch nicht zu tun gehabt (ich zähle die Angst, den Flug zu verpassen, mal nicht dazu). Die Flüge waren dann und wann mal ganz schön wackelig, aber immer im Rahmen. Komische Leute, die einen überfallen wollen o.ä. sind mir auch noch nicht begegnet. Allerdings gehe ich auch nicht durch dunkle, verlassene Gassen. Und habe meinen Freund dabei, der eine große und breite Statur hat, mit dem sich wahrscheinlich eh keiner anlegen möchte.

 

 

Dein schönstes Erlebnis mit Tieren war … ??

Mein schönstes Erlebnis mit Tieren hätte in Neuseeland in Akaroa passieren können. Wäre das Wetter nicht zu schlecht gewesen. Strahlender Sonnenschein – aber starker Wellengang. In diesem schönen Städtchen wird das Schwimmen mit Delfinen angeboten. Man fährt aufs Meer und geht in der Nähe von Delfinen ins Wasser. Wenn die Lust haben (und das haben die meistens) kommen sie angeschwommen und spielen mit einem.

Tjoa, wäre sicher toll gewesen, aber ich muss wohl nochmal dort hin, um einen neuen Versuch zu starten. So bleibt mein schönstes Erlebnis die Übernachtung auf einer Straußenfarm in Waitomo (ebenfalls Neuseeland), auf der morgens früh schon die Strauße zum Küchenfenster reinschauen.

 

 

Gibt es etwas, was Dich auf Reisen auch mal so richtig nervt?

Auch wenn ich mit meinem Reisen dazu beitrage, aber was mich richtig nervt, sind die Deutschen, die einfach überall sind. Ich ja dann auch. Aber die anderen „stören“ einfach. Nicht alle, aber viele. Oder zumindest die, die einem auffallen. Vielleicht (hoffentlich) sind die auch gar nicht in der Mehrzahl.

Ich muss da immer an ein sehr passendes Zitat vom Comedian Michael Mittermeier denken, der einmal von einem Safari-Urlaub erzählte, in dem die anderen Urlauber ständig herumfragten: „Sind Sie auch Deutscher? Sind Sie auch Deutscher?“ Warum müssen sich die Deutschen im Urlaub immer zusammenrotten? Während unserer beiden Urlaube in Neuseeland haben wir – sobald wir Deutsch hörten oder die typisch deutschen Kleidungs- und Rucksack-Marken sahen – immer auf Englisch weitergesprochen, damit wir nicht angesprochen werden. Da wird sich ja nicht nur kurz ausgetauscht, da möchte man ja dann auch direkt gemeinsam was Essen/Trinken gehen und evtl gemeinsam weiterreisen.

Außerdem ist für den Deutschen nur das Deutsche gut genug. Ich kann verstehen, dass man mal wieder etwas bestimmtes Deutsches essen/trinken/machen möchte, wenn man mehrere Monate oder über ein Jahr nicht dort war. Aber bei einem 08/15-Urlaub? Warum muss ich in einem New Yorker Restaurant fragen, ob es auch deutsches Bier gibt? Kann ich nicht das Amerikanische probieren? Egal, wie schlecht der Ruf ist? (So schlimm ist es übrigens gar nicht) Warum muss ich überall das Brot verteufeln oder „deutsches“ Brot suchen? Man kommt auch mal 2 Wochen mit Toastbrot und weichen Brötchen aus, jede Kultur ist eben anders, auch die Brot-Kultur.

Auch ist unter den Deutschen ein großer Egoismus zu erkennen. Übrigens bei den Chinesen auch (nicht zu verwechseln mit den Japanern, die zwar genauso viel Fotografieren, aber sich zurückhalten können). So gut wie immer, wenn sich Leute irgendwo vorgedrängelt haben, bevorzugt behandelt werden wollten, es etwas umsonst gibt, waren Deutsche mit dabei. Da war die Frau, die in Australien (bin dort leider nur umgestiegen) lauthals schimpfte, warum es in diesem Hinterwäldler-Flughafen (=Melbourne) denn niemanden gibt, der Deutsch spricht.

Da war das Pärchen, das bei Sonnenuntergang auf dem rappelvollen Rockefeller Center stand und sich keinen Millimeter vom Fleck bewegte, damit andere Leute vielleicht auch mal kurz den Sonnenuntergang ohne Leute vor sich sehen können und evtl auch mal ein Foto machen können. Da muss geknutscht werden (also sowieso nicht hingeguckt), kurz ein halbherziges Foto, weiterknutschen, dann doch auch mal ne Runde gucken. Nach 10min standen sie immer noch da.

Und am lustigsten fand ich ja den deutschen Typ, der uns am Abend in New York auf der Straße ansprach und wissen wollte, wo man hier denn gut Feiern und Party machen kann. Wir fragten ihn, warum er denn uns frage und nicht einen New Yorker. Die Antwort? Weil die New Yorker ja keine Ahnung haben. Achso.

Ach, ich könnte mich bei dem Thema echt in Rage schreiben. Mache ich scheinbar auch gerade. Ich wollte gerade mit dem Thema abschließen, da fällt mir noch ein, dass viele Deutsche auch denken, sie hätten im Urlaubsland alles Recht der Welt. In Neuseeland wird da auf nix Rücksicht genommen. In dem Fall sind es zwar sehr viele Nationen, aber wir Deutschen sind da auch ganz vorne mit dabei. Da wird in den seltenen Pflanzen rumgestapft für das perfekte Instagram-Foto. Da wird in den Wald geschissen, weil man sich das Geld für die Camping-Toilette sparen will. Achso und Trinkgeld wird natürlich auch nur ungern gegeben.

Sprung zurück nach New York, wo 4 Mädels in einem Restaurant sich untereinander die Cents austauschten, um anschließend auf den Cent genau (mit gestapelten Türmchen) zu bezahlen. Auch als wir sie darauf hinwiesen, dass man hier Trinkgeld zahlt und die Kellner davon leben, zeigten sie keine Einsicht. So. Und bevor mir jetzt noch mehr einfällt, schließe ich lieber schnell mit dem Thema ab. Kurz nur: das sollte jetzt natürlich keine Verallgemeinerung aller deutschen Touristen sein. Es gibt mit Sicherheit ne Menge vorbildlicher Reisende. Doch die, die einem negativ auffallen, bleiben ja leider in Erinnerung.

 

 

Hast Du eine Art Herzensziel, einen sogenannten „Happy Place“? Also eine bestimmte Location, wo Du dich besonders wohl fühlst und wo es Dich immer wieder hin zieht?

Wie man ja sicher schon erkennen konnte, gibt es da eigentlich zwei. Neuseeland und New York. Doch da New York viel näher ist, habe ich es dort schon öfter hingeschafft und bekommt daher mein Happy Place-Label. Ich liebe diese Stadt einfach und hab jetzt schon wieder ein kleines Kribbeln im Körper, wenn ich an sie denke. Immer, wenn ich dort bin, fühle ich mich winzig klein und gleichzeitig hochmotiviert.

Dann sitzen wir bei „Tad’s Steaks“ und sinnieren ewig darüber, was wir doch eigentlich für kleine Würstchen sind und was man alles machen müsste, um im Leben weiter zu kommen. Natürlich nur, um beim nächsten Besuch festzustellen, dass man nichts von alledem umgesetzt hat. Weil es dieses Flair in Deutschland nicht gibt und man ein paar Tage nach der Rückkehr irgendwie wieder demotiviert ist. Außerdem gibt’s in der Stadt einfach alles. Hochhäuser, bunte Lichter, viele Menschen, große Geschäfte, lautes Geschrei. Aber auch zahlreiche Parks, ruhige Orte, Strand, Entspannung. Ich bin verliebt in New York.

 

 

Gab es auch schon mal einen Ort, der Deine Erwartungen NICHT erfüllen konnte oder wovon Du sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen bist?

Der eine Ort ist Poughkeepsie in den USA, in dem es einen kleinen, tollen Wanderweg über eine hohe Brücke über den Hudson gibt. Wir waren nur einen Tag dort, an dem hat es geschüttet wie aus Eimern, sodass wir früher wieder abgereist sind. Blöd. Aber da kann der Ort nichts dafür, da wird irgendwann nochmal hingereist.

Enttäuscht war ich nicht von einem Ort, sondern von einer Art Sehenswürdigkeit. Das ist die Weta Cave in Wellington, Neuseeland. Weta ist die Firma, die bei den „Herr der Ringe“- und „Hobbit“-Filmen (und zahlreichen mehr) die ganzen Effekte und Waffen und Kulissen und sowieso ungefähr alles gemacht haben. Außerhalb des Stadtzentrums haben die ihren Sitz und haben einen ganz winzigen Shop, der aber dafür umso toller ist.

Man kann aber auch eine kleine Tour durch den Workshop machen. Das wird beworben damit, dass man den Mitarbeitern bei der Arbeit zusehen kann und viele Dinge aus vergangenen Projekten sieht. Cool! Nunja, war dann doch nicht so cool. Dreiviertel des Tourinhalts erzählte uns unser Guide-Mädel von „District 9“, einem Alienfilm mit futuristischen Waffen. Schön, dass sie dieses Projekt so cool fand, aber ich glaube der Großteil der Besucher kommt eher wegen der Tolkien-Verfilmungen her. Vielleicht sollte man davon ein biiiisschen mehr erzählen.

Außerdem ging man auch nicht durch irgendeinen Workshop. Eigentlich befand man sich nur in einer sehr kleinen Halle, die mit Stellwänden zu einem Rundgang verwandelt wurde, während dem man an verschiedenen Requisiten vorbeikam.

Den Mitarbeitern „bei der Arbeit zusehen“ konnte man an zwei Stellen. Einmal war ein Arbeitsplatz hinter einer Glasscheibe – doch niemand arbeitete dahinter. Ein anderer Platz befand sich auf einer leichten Erhöhung. Ein Mann formte dort aus Ton (oder so) eine Tigermaske. Für welches Projekt die war? Die wollte er sich später in sein Schlafzimmer hängen. Super. Immerhin sah die Form ganz gut aus, der Mann konnte also was. Scheinbar. Bis er erzählte, wie er vorging: er hatte sich eine billige, Plastik-Karnevals-Tiger-Maske gekauft und pappte da nun einfach den Ton drauf. Ganz toll gemacht. Nope. Diese Tour kann ich überhaupt nicht empfehlen.

 

 

Die für Dich persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich welcher Art, war … ??

Die bereits erwähnte Straußenfarm sowie ein großer Bungalow direkt am Meer in Kaikoura. Beide hatten wir gar nicht gebucht, sondern sind wegen Buchungsfehlern „umverlegt“ worden.

 

 

Wenn Geld und Urlaubstage keine Rolle spielen würden, wohin würdest Du dann gerne einmal reisen?

Überall. Dann würde ich eine lange, lange Weltreise machen. Entweder würde es als erstes wieder nach Neuseeland gehen oder nach Japan oder nach Los Angeles und den Westen der USA (habe es bis jetzt immer nur an die Ostküste geschafft).

 

 

Wenn Du Deine Reisen planst, wie genau gehst Du da eigentlich vor und wie viel Zeit steckst Du dann in die Vorbereitungen? Oder bist Du eher spontan und legst gar nicht so viel Wert auf Planung?

Ich bin spontan, stecke aber trotzdem sehr viel Zeit in die Planung. Ich liebe Reisevorbereitungen. Ich könnte da Tage dran sitzen und googlen und recherchieren. Was kann man machen? Was muss man gesehen haben und was gibt’s für Geheimtipps? Wie bekomme ich ein tolles Hotel für wenig Geld? Wann und wie buche ich den Flug? Gibt es irgendwelche Veranstaltungen während ich dort bin? Aber bis auf ein paar vorher gebuchte Dinge unternehmen wir dann doch das meiste spontan.

 

 

Mit welche Foto-Equipment bist Du unterwegs? Oder brauchst Du das gar nicht und fotografierst überwiegend mit dem Smartphone?

Ich habe einen kleinen Fotoapparat dabei, mittlerweile ist es eine Panasonic Lumix DMC-LF1 um genau zu sein. Nur mit Smartphone könnte ich gar nicht. Ich muss auf jeden Fall zoomen und das können die Smartphones ja nur bedingt. Allerdings bin ich auch ein wenig ungeduldig, weswegen ich keinen großen Apparat dabei habe. Jedes Mal das Ding aus der Tasche holen, die Einstellungen überprüfen… da vergeht mir zu viel Zeit. Daher habe ich nur eine kleine Digi-Knipse, die mit einem Griff aus ihrem Täschchen gezogen ist und kurz drauf auch schon ein tolles Foto gemacht hat.

Ich habe aber eine, die nicht nur Automatik-Modi hat, sondern mit der ich auch manuell die Blende, Belichtung und Schärfe einstellen kann, wenn ich das möchte. Außerdem nimmt sie nicht nur jpgs, sondern auch im Raw-Format auf, sodass ich hinterher das Foto besser bearbeiten kann. Damit es dem Original-Anblick besonders nah kommen kann.

Zusätzlich habe ich ein kleines Gorilla-Stativ. Das sind diese Dinger, die ganz kugelige Beine haben, die man irgendwo drumwickeln kann. Damit klappen dann auch Fotos mit längerer Belichtung wie zB Nacht-Aufnahmen von der Skyline. Dazu hab ich noch 2-3 Akkus, denn mit einem Akku komme ich meist nicht über den Tag.

Und zu guter Letzt habe ich noch meinen Freund. Der hat eine DSLR (eine Pentax K-50) und nimmt sich Zeit und macht auch lauter tolle Fotos, die ich hinterher auch immer alle haben möchte.

 

 

Deine (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ??

 

Am Strand von Dubais Palme

Am Strand von Dubais Palme

 

 

Hogwarts, in den Harry Potter-Studios bei London

Hogwarts, in den Harry Potter-Studios bei London

 

 

Ein winkender Orlando Bloom

Ein winkender Orlando Bloom

 

 

Ein Blick über die Themse und das London Eye-Riesenrad

Ein Blick über die Themse und das London Eye-Riesenrad

 

 

The Lake im Central Parl vor der New Yorker Skyline

The Lake im Central Parl vor der New Yorker Skyline

 

 

Ein Maori bei einer Vorführung

Ein Maori bei einer Vorführung

 

 

Beim Aufstieg auf den Mt Ngauruhoe oder auch Mt Doom/Schicksalsberg

Beim Aufstieg auf den Mt Ngauruhoe oder auch Mt Doom/Schicksalsberg

 

 

Per Cable Car gehts in die Höhe, mit schöner Aussicht über Wellington

Per Cable Car gehts in die Höhe, mit schöner Aussicht über Wellington

 

 

Aussicht über Heidelberg, ein kleiner Ausflug mit Star Trek-Schauspielern

Aussicht über Heidelberg, ein kleiner Ausflug mit Star Trek-Schauspielern

 

 

Der Untertitel Deines Blogs lautet „TRAVEL WITH A TOUCH OF NERDINESS“, wie darf man sich das vorstellen bei Dir? Was genau macht dich zum Nerd?

Mich macht zum Nerd, dass ich lauter Nerd-typische Sachen gut finde. „Herr der Ringe“, „Harry Potter“, „Star Trek“, „Ghostbusters“, „Game of Thrones” usw. Viel Fantasy, viel Science Fiction. Ich gehe da auch auf Conventions, mache Fotos mit den Schauspielern und kaufe mir lauter Klimbim, was dann zu Hause einstaubt, aber trotzdem total toll ist. Und da dies teilweise auch Einfluss auf meine Reisen hat, steht das nun in meinem Untertitel. „A touch“ allerdings nur, da dies nicht der Großteil meiner Reise ist, sondern oft nur ein kleiner Teil.

 

 

Du hast in London tatsächlich Orlando Bloom getroffen, den Legolas aus Herr der Ringe? Konntest Du danach noch atmen? ;-)

Ich hab tatsächlich Orlando Bloom getroffen. Ich hab sogar seinen nackten Hintern gesehen! Aber ich konnte danach auch noch atmen. Mit einer Freundin habe ich mir in London ein Theaterstück mit ihm angesehen (wo er kurzzeitig ohne Hose über die Bühne lief).

Anschließend gab es noch Autogramme und wir versuchten ein Selfie zu bekommen, da wir vorher einige davon im Internet gesehen hatten. Wäre mein 15-jähriges Ich dort gewesen, wäre das Atmen vielleicht etwas schwerer gefallen, aber da ich bereits mit 16 von Legolas auf Aragorn umgeschwenkt bin ging das jetzt eigentlich.

Außerdem habe ich in der Zwischenzeit ausreichend andere tolle Schauspieler und Stars getroffen (teils bei Conventions, teils beruflich bedingt), dass ich mir um die Atmung keine Sorgen mehr machen muss. Da müssten wahrscheinlich schon größere Kaliber her *lach* Aber ich muss zugeben, dass es schon sehr cool war, ihn mal live zu sehen.

 

 

Stichwort Bucket List, die wird ja bei jedem immer länger. Aber gibt es auch Ziele, die dich so rein GAR NICHT interessieren, obwohl sie vielleicht sehr beliebt bei anderen sind?

Ziele, die mich gar nicht interessieren, gibt es so eigentlich nicht. Es gibt eher Ziele, die ich nicht ganz oben oder auch gar nicht auf die Liste schreiben würde. Doch wenn mich jemand fragen würde, ob ich in Land oder Stadt XY reisen möchte, würde ich wohl bei keinem Land „Nein“ sagen. Mich reizt Europa nicht so sehr, obwohl ich jedes Mal, wenn ich dort unterwegs bin, denke, dass es ja hier sehr schön ist und es so viel zu sehen gibt.

Noch weniger reizt mich Ost-Europa, obwohl ich auch da immer wunderschöne Fotos sehe, dass ich gar nicht so verstehe, warum es mich da nicht hinzieht. Was wahrscheinlich nicht auf meiner Liste landet sind die Vereinigten Arabischen Emirate, obwohl (oder wohl gerade deshalb) ich mal 3 Tage in Dubai war. Da rennt ja alle Welt hin und findet es so toll. Ich fand es eher langweilig. Sieht aus wie Hochhaus-Bauklötze wahllos in die Sandkiste geworfen und jetzt ist es eine Stadt. Aber vielleicht haben wir dort auch zu wenig gesehen/unternommen.

 

 

Ist auswandern für Dich ein Thema, weil Du es beispielsweise irgendwo schon mal so klasse gefunden hast, dass Du dir dort sogar vorstellen könntest zu leben?

Auswandern ist auf jeden Fall ein Thema. Das geht zumindest so weit, dass wir (allerdings rein aus Spaß!) in New York immer die Immobilien-Anzeigen in den Schaufenstern studieren und uns vorstellen, wo man denn toll drin wohnen könnte. Allerdings, so toll wir New York auch finden, wir wollen hier nicht wohnen. Weil man dann irgendwann doch vom Verkehr oder verspäteten U-Bahnen oder Baustellen oder sonstwas genervt ist, das einen als Urlauber nicht betrifft. Und da wir New York immer toll finden möchten und immer gern zurückkehren wollen, wollen wir uns nicht dran gewöhnen. Dann wissen wir es ja nicht mehr zu schätzen.

Schon eher in Betracht käme da (Überraschung!) Neuseeland. Die Leute sind einfach superfreundlich, es ist wunderschön und es ist nicht so überlaufen. Allerdings wäre es bei beiden „Optionen“ sehr schwer, ein Visum zu bekommen, also ist es ein Thema, welches zwar immer im Hinterkopf herumschwirrt, aber noch lange nicht konkret wird.

 

 

Gibt es etwas, was Du abschließend den Lesern sagen und mit auf den Weg geben möchtest?

Ach je… An dieser Stelle muss jetzt wahrscheinlich irgendwas Salbungsvolles stehen, voller Lebensweisheiten und intelligenten Sätzen. Aber so viel gibt es da eigentlich gar nicht mit auf den Weg zu geben außer: reist! Und nehmt euch Zeit für die Reise. Packt nicht 27 Sachen pro Tag auf die To Do-Liste.

 

 

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Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Anne, die mir Rede und Antwort gestanden hat. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen an sie haben solltet, dann gerne ab damit in die Kommentare.

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