Heute: Mandy von travelroads.de

„Hi, ich bin Mandy und ich liebe es unterwegs zu sein! Ob auf Road Trips, Städtereisen oder in der Natur: Neue Orte und Landschaften entdecken, in fremde Kulturen eintauchen und den historischen Spuren der Vergangenheit folgen  – genau dann bin ich in meinem Element und genieße das Gefühl von Abenteuer und Freiheit.“

 

 

Erzähl doch mal ein bisschen was über Deinen Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Im Februar 2014 bin ich ganz offiziell mit meinem Blog Travelroads gestartet, nachdem ich mehr als ein halbes Jahr daran gewerkelt habe. Ich hatte damals noch gar keine großen Pläne – ich wollte einfach meine Erfahrungen von meinen Reisen in den USA sowie meine große USA-Leidenschaft mit anderen teilen.

Das Bloggen habe ich bereits während meines Auslandaufenthalts 2011 in Washington ausprobiert, damals noch mit dem CMS von Blogger und mir hat das so unglaublich viel Spaß gemacht. Nur dachte ich damals nicht, dass es außerhalb meines Freundeskreises jemanden interessieren würde oder dauerhaft weiter betrieben werden könnte.

Ich bin happy, dass ich nun mittlerweile seit fünf Jahren dabei bin und sich dadurch viele Chancen ergeben haben, die so wohl nicht möglich gewesen wären. Außerdem habe ich durch das Bloggen unheimlich viele tolle neue Menschen aus der Reiseblogger-Community kennengelernt, worüber ich sehr glücklich bin.

 

 

Wie bist Du damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen?

Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau. Ich glaube, damals war vieles mit “Reisen” und “Travel” schon vergeben und ich dachte dann an eine Kombination mit Reisen+Wege / Roadtrips… und so ist dann Travelroads entstanden.

 

 

Welcher Deiner bisherigen Artikel liegt Dir besonders am Herzen?

Oh, das ist eine schwere Frage! Es sind mittlerweile einige Artikel, an denen mein Herz hängt. So zum Beispiel mein Artikel über meinen ersten Roadtrip im Südwesten der USA für 3 Wochen.

Oder mein Blogpost über mein “Zuhause auf Zeit”  – Washington DC – und meine Reise nach Louisiana, die mich einfach sehr berührt hat. Und mein Artikel über das Monument Valley, das wohl sowas wie ein “Seelenort” für mich ist.

 

 

Welcher Reisetyp bist Du, wie reist Du am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!

Ich kann mich nicht direkt in nur eine Kategorie einordnen, da ich auf unterschiedlichen Wegen reise. In den USA war ich bereits mit dem Zug, Bus und dem Mietwagen unterwegs. Wenn ich allein reise, schaue ich mehr auf das Budget und übernachte auch gerne mal in Hostels. Auch um Leute kennenzulernen. So gern ich allein reise, brauche ich doch ab und an Gesellschaft.

Auf Roadtrips tendiere ich dann eher zu Hotel/Motel/Airbnb und Mietwagen. Ich bin ehrlich gesagt nicht sooo der Camping-Typ, daher habe ich diese Form des Reisens bisher noch nie ausprobiert. Was sich aber auch ändern kann – man weiß ja nie. ;)

 

 

Dein beeindruckendstes oder verrücktestes Erlebnis bisher auf Reisen war … ??

Am beeindruckendsten in Erinnerung geblieben ist mir die Begegnung mit einer Grizzyl-Bärin und ihren Jungen im Yellowstone National Park. Sie sind vom Fluss direkt hinter unserem Auto auf die andere Straßenseite gelaufen. Ganz gemächlich. Ohne sich von den tausenden Touristen aus der Ruhe bringen zu lassen. Das war wirklich einmalig schön!

Aber auch viele schöne Momente und Orte in den USA die ich zum ersten Mal erlebt habe: Sei es das aufregende New York(meine erste Reise allein). Meine Zeit in der Hauptstadt Washington DC. Als ich mit dem Zug von Chicago nach New Orleans gedüst bin.
Mein Roadtrip durch den Südwesten, mit dem ich mir einen lange gehegten Traum erfüllt habe. Das erste Mal im Monument Valley, im Antelope Canyon, Zion, Bryce oder im Canyonlands Nationalpark – diese Landschaften haben mich unglaublich fasziniert!

 

 

Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder hast Du es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

So richtig schief gelaufen ist bisher nichts, gottseidank. Ich musste 2017 allerdings meine Reisepläne etwas ändern, als Hurrikan Irma in Florida unterwegs war. Das war etwas nervig, aber gegen Naturgewalten kann man nichts tun – ich war nur froh, dass ich nicht bereits dort war als der Hurrikan durch den Bundesstaat wütete.

Angst habe ich dagegen auf Reisen öfters mal bekommen, sei es im Flugzeug(Turbulenzen) oder in der Metro in Washington, die öfter mal im Tunnel stecken bleibt. Da fühle ich mich per se unwohl.

So richtig mit der Angst hatte ich es aber 2011 mal auf einer Taxifahrt mit Freundinnen in New York bekommen. Wir hatten einen grässlichen Fahrer! Wir dachten wir landen sonst wo, aber sicher nicht an unserem eigentlichen Ziel… er war einfach irgendwie unheimlich. Und raste durch die Stadt. Es war so schlimm, dass wir ihn schließlich drängten uns irgendwo raus zu lassen. Wir wollten nur raus aus diesem Taxi!

Eine ähnliche Situation hatte ich in Jordanien. Meine Freundin und ich hatten drei Tage in einem Beduinencamp übernachtet. Ohne eigenes Auto brachten uns daher die Mitarbeiter jeweils morgens in die Stadt und holten uns am Nachmittag wieder ab. Beim dritten Mal kam allerdings ein Fahrer, den wir weder kannten noch sein Auto. Er fuhr dann auch in eine komplett andere Richtung als bisher und sprach kaum Englisch.

Es stellte sich dann heraus, dass er noch tanken musste. Was aber ein ziemliches Stück in der anderen Richtung lag. In solchen Situationen darauf zu vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hat fällt mir schwer.

 

 

Dein schönstes Erlebnis mit Tieren war … ??

Neben dem bereits erwähnten Erlebnis mit den Bären im Yellowstone Nationalpark, die Begegnung mit den Bisons, ebenfalls im Yellowstone. Und Wale zu beobachten im Atlantik auf meiner Tour in Neuengland. Das muss ich unbedingt noch einmal wiederholen!

 

 

Gibt es etwas, was Dich auf Reisen auch mal so richtig nervt?

Lange Reisetage sind mir ein Graus. Andere Menschen, die keine Rücksicht nehmen. In Hostels habe ich schon die eine oder andere schlaflose Nacht verbracht, das schlaucht sehr und nervt mich irgendwann auch wirklich. Ansonsten fällt mir gerade nicht wirklich etwas ein. :)

 

 

Hast Du eine Art Herzensziel in den USA, einen sogenannten „Happy Place“? Also eine bestimmte Location, wo Du dich besonders wohl fühlst und wo es Dich immer wieder hin zieht?

Mittlerweile habe ich doch schon sehr viele Ecken in den USA gesehen und es fällt mir tatsächlich immer schwerer nur einen “Happy Place” zu benennen. Besonders wohl fühle ich mich vor allem im Südwesten der uSA – Utah ist definitiv so ein Herzensort mit seiner atemberaubenden Natur! Washington DC besuche ich öfter – sie ist aufgrund meiner Zeit dort einfach ein Happy Place geblieben!

Ansonsten darf an dieser Stelle Louisiana mit New Orleans nicht fehlen. Eine ganz andere, zauberhaft schöne Natur, sehr viel Geschichte und Kultur und vor allem wegen seiner wahnsinnig herzlichen Menschen.

 

 

Gab es auch schon mal einen Ort, der Deine Erwartungen NICHT erfüllen konnte oder wovon Du sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen bist?

Da fällt mir spontan Paris ein. Ich war mit 15 mal da, habe früher immer davon geträumt und fand es dann überhaupt nicht toll dort. Vielleicht würde ich das heute aber anders sehen? Wer weiß. Aktuell zieht es mich nur so gar nicht in die Großstadtmetropolen Europas.

 

 

Die für Dich persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich welcher Art, war … ??

Die The View Cabin am Monument Valley! Diese Unterkunft direkt in einer der unglaublichsten Kulissen des Südwestens war bisher schwer zu toppen. Wobei das Old Faithful Inn am Old Faithful Geysir im Yellowstone National Park auch sehr cool war oder die Cottages auf der Oak Alley Plantation in Louisiana.

 

 

Wenn Geld und Urlaubstage keine Rolle spielen würden, wohin würdest Du dann gerne einmal reisen?

Am liebsten würde ich dann einmal durch alle Bundesstaaten der USA reisen, das ist mein großer Traum. Abseits der USA? Fände ich aktuell tatsächlich einmal Antarktis oder Grönland ein absolutes Traumreiseziel.

 

 

Wenn Du Deine Reisen planst, wie genau gehst Du da eigentlich vor und wie viel Zeit steckst Du dann in die Vorbereitungen? Oder bist Du eher spontan und legst gar nicht so viel Wert auf Planung?

Wenn es um USA-Reisen geht, bin ich meist sehr viel am Planen. Ich liebe es einfach, mir die Route zusammenzustellen, schöne Unterkünfte zu suchen und zu überlegen welche Sehenswürdigkeiten ich unbedingt sehen möchte. Vor Ort entscheide ich dann aber oft spontan, was ich dann mache oder nicht. Ob das Wetter mitspielt oder nicht. Bei anderen Reisezielen kann ich hingegen oft die Planung anderen überlassen und mich vor Ort überraschen lassen.

 

 

Mit welche Foto-Equipment bist Du unterwegs? Oder brauchst Du das gar nicht und fotografierst überwiegend mit dem Smartphone?

Ich bin aktuell mit meiner Spiegelreflexkamera Nikon D5300 unterwegs, mit der ich am liebsten fotografiere und ansonsten mit dem Smartphone. Ich habe zurzeit keine weiteren Objektive für die Kamera, aber überlege immer wieder mir ein Reisezoomobjektiv zu zulegen.

 

 

Deine (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ??

Mein Lieblingsbild aus dem Yellowstone Nationalpark - ein absoluter Zufallstreffer

Mein Lieblingsbild aus dem Yellowstone Nationalpark – ein absoluter Zufallstreffer

 

Evergreen Plantation in Louisiana - diese typischen Südstaaten-Eichenalleen haben etwas  Magisches

Evergreen Plantation in Louisiana – diese typischen Südstaaten-Eichenalleen haben etwas  Magisches

 

Mein Lieblingsmotiv im Capitol Reef National Park

Mein Lieblingsmotiv im Capitol Reef National Park

 

Das Capitol in Washington DC

Das Capitol in Washington DC

 

Die Canyonlands in Utah (bei Moab) sind spektakulär

Die Canyonlands in Utah (bei Moab) sind spektakulär

 

Bryce Canyon im Winter ist zauberhaft

Bryce Canyon im Winter ist zauberhaft

 

New Orleans - einfach zauberhaft mit seinen farbenfrohen Häuschen

New Orleans – einfach zauberhaft mit seinen farbenfrohen Häuschen

 

Du hast Dein Herz ja an die USA verloren was Reisen angeht und auch schon ein paar Monate drüben gelebt. Ist dann auch schonmal nicht so alles es eitel Sonnenschein gewesen, wenn man dort lebt und nicht „nur“ im Urlaub dort ist? 

 

Ja das ist schon anders. Da gibt es schon gravierende Unterschiede zum Leben hier. Besonders fällt einem die Schere zwischen Arm und Reich auf. Wie viele Obdachlose es gibt und hier wirklich auf der Straße leben müssen. Das Gesundheitssystem, mit dem ich bereits selber Erfahrungen gemacht habe. Wie teuer vor allem gesunde Lebensmittel sind im Vergleich zu Deutschland.

Auch Sachen über die man sich in Deutschland weniger Gedanken macht, sind hier manchmal präsenter – wie z.B. die Tatsache, dass Waffen erlaubt sind (auch wenn in Staaten wir Washington das öffentliche Tragen und Mitführen verboten ist). Insgesamt ist es einfach wie bei uns: Es gibt viele schöne Seiten, aber auch negative. Ich glaube nicht, dass man in irgendeinem Land der Welt alles immer nur toll finden wird.

 

 

Du bist ja auch schon alleine im Westen der USA unterwegs gewesen, gab es dabei auch irgendwelche Ecken, wo Du Dir unsicher vorgekommen bist? Und was würdest Du anderen Mädels raten, die vor der Frage stehen, ob sie sich das mal trauen sollten oder nicht?

Ich würde allen anderen Mädels raten: Traut euch! Es war mit Sicherheit eins der besten und schönsten Erfahrungen in meinem bisherigen Leben! Angst und/ oder Respekt hat man vor solch neuen Erfahrungen immer, egal um was es geht, aber wenn man erstmal in der Situation ist, fällt die Anspannung irgendwann ab und man kann es genießen.

Natürlich habe ich dennoch auf einige Sachen geachtet, denn ehrlich gesagt, bin ich ja schon eher Marke “Angsthase”. Ich habe mich insgesamt sicher auf der Reise gefühlt, aber so komplett allein in der Natur unterwegs zu sein, war doch befremdlich für das erste Mal. Auf der anderen Seite ist es auch abends am Strip in Las Vegas nicht unbedingt schön, wenn man von irgendwelchen Typen angemacht wird.
Meine Regel war dabei immer, dass ich versucht habe, so gut wie möglich auf meinen Instinkt zu hören und im Zweifel lieber nicht weiter zu gehen(auf Wanderungen) oder mich von Orten/ Menschen zu entfernen, wenn mir etwas komisch vorkam.

 

 

Könntest Du Dir vorstellen, vielleicht auch einmal die Zelte in Deutschland komplett abzubrechen und für immer in die USA zu gehen, falls sich so eine Gelegenheit einmal ergeben sollte?

Davon habe ich früher oft geträumt. Vor allem nach meinem Auslandsaufenthalt in Washington DC fiel es mir schwer wieder zurück zu gehen – am liebsten wäre ich geblieben! Ich habe tatsächlich immer wieder nach Möglichkeiten gesucht um wieder für längere Zeit rüber zu gehen, was aber leider nicht ganz so einfach ist. Heute ist der Wunsch nicht mehr so groß, da ich jetzt nicht mehr ungebunden bin und meine neue Heimat Osnabrück sehr ins Herz geschlossen habe.

 

 

Wenn Du nicht gerade unterwegs bist, was machst Du dann eigentlich ??

Wenn ich nicht in der großen weiten Welt unterwegs bin, genieße ich meine neue Heimat Osnabrück und erkunde hier die Gegend mit meinem Freund Thomas von breitengrad66.de. Ich liebe es auch einfach mal nur zuhause zu sein – ich glaube, so ein Leben als Vollzeit-Reiseblogger wäre auf Dauer daher einfach nichts für mich.

 

 

Gibt es etwas, was Du abschließend den Lesern sagen und mit auf den Weg geben möchtest?

Wenn ich etwas von meinen Reisen gelernt habe, dann ist es, sich zu trauen und zu versuchen sich seine Träume zu erfüllen – auch wenn das heißt, es allein zu tun. Wartet nicht auf den perfekten Moment oder den perfekten Partner, der euch begleitet. Wenn ihr von der Reise eures Lebens träumt, erfüllt euch den Wunsch. Allein bedeutet nicht zwangsläufig allein mit dem Rucksack losziehen – manchmal kann auch eine Reise mit einer Gruppe der erste Schritt sein. Egal in welchem Alter, es ist nie zu spät zum Reisen.

 

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Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Mandy, die mir Rede und Antwort gestanden hat. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen an sie haben solltet, dann gerne ab damit in die Kommentare.

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