Heute stand ein ganzer Tag Bangkok auf dem Programm, klarer Höhepunkt wird vermutlich der Königspalast Wat Phra Kaeo werden. Um halb 8 Uhr werden wir wieder vom Hotel abgeholt und stürzen uns gleich ins Gewühl des Berufsverkehrs. Erster Fotostopp ist der Wat Traimit. Dort gibt es eine hübsch anzusehende Buddha-Figur aus purem Gold.

Bei gerade mal 3 Metern Höhe wiegt sie unglaubliche 5,5 Tonnen. Diese Figur zählt heutzutage zu den größten buddhistischen Kunstschätzen überhaupt. Sämtliche Versuche sie in meiner Hosentasche zu verstecken scheitern allerdings kläglich. Einige kleinere Figuren befinden sich ebenfalls hier, an einer kleinen Bude kann man Blattgold erwerben, um sie damit zu verzieren. Von dieser Möglichkeit wird anscheinend auch reichlich Gebrauch gemacht, überall findet sich das Zeug wieder – besonders auf dem Boden.

 

 

Wat Phra Kaeo, der Köningspalast

Nachdem wir also einen ersten kurzen Eindruck vom Tempel bekommen und Buddha in die Augen gesehen haben, geht es auch gleich weiter. Nächstes Ziel ist DER Touristenmagnet Nummer 1 hier in Bangkok: Wat Phra Kaeo, der Grand Palace oder auch Königspalast. Auf 2,6 km² erstreckt sich hier eine Vielzahl von Gebäuden mit allen möglichen Schätzen der thailändischen Kultur. Wegen der gewaltigen Größe der Anlage sollte man hierfür ruhig mehrere Stunden einplanen.

Um überhaupt erst einmal auf das Gelände zu kommen, muss man allerdings einige Dinge erfüllen, es herrscht nämlich eine strikte Kleiderordnung. Schultern und Knie müssen bedeckt, die Schuhe sollten „zu“ sein. Sandalen müssen mindestens einen Riemen um die Ferse haben, Flip-Flops sind also tabu! Trotzdem ist es gerammelt voll, wir fühlen uns ein wenig auf die Loveparade zurückversetzt (nur ohne Musik) und zusammen mit der Menge „floaten“ wir gemütlich über das eindrucksvolle Gelände.

Was uns hier unheimlich auffällt: Es gibt keinen Müll oder Dreck. Alles sieht wie geleckt aus, man könnte quasi vom Boden essen. Dafür gibt es aber auch keine Mülleimer, wenn man mal etwas loswerden möchte. Bleibt also nur aufessen.

Beachten sollte man außerdem, dass in einigen Gebäuden (z.B. beim Smaragdbuddha) striktes Film – und Fotoverbot gilt. Zuwiderhandlungen werden mit dem Erhängen der Filmtapes oder Kleinbildfilmen geahndet, zahlreiche zertrümmerte Videokassetten sind stille Zeitzeugen und zeigen, dass die Palastwache in der Tat hart durchgreift.

Viele der Gebäude hier im Wat Phra Kaeo ähneln im Übrigen denen, die kurz vor dem Bau hier in Ayutthaya zerstört worden sind. Die Liebe zum Detail ist nicht zu übersehen, so etwas kennt man bei uns ja eigentlich nicht.

Eine der Palastwachen ...

Eine der Palastwachen …

 

Der "eigentliche" Königspalast

Der „eigentliche“ Königspalast

 

Grand Palace von außen

Grand Palace von außen

 

 

Wat Pho

Nach etlichen neuen Eindrücken vom Wat Phra Kaeo und der ersten vollen Speicherkarte geht es dann für uns weiter nach Wat Pho. Das Gelände dieses im 16. Jahrhundert gegründeten Wats liegt in unmittelbarer Nähe zum Grand Palace und der Wat hier ist der größte und zugleich älteste in ganz Bangkok.

Das Gelände hier ist auch wieder ziemlich groß, man weiß gar nicht so recht, wo man eigentlich anfangen soll.

Wat Pho, der älteste Wat von ganz Bangkok

Wat Pho, der älteste Wat von ganz Bangkok

 

Höhepunkt hier ist aber zweifelsohne der riesige, liegende Buddha. Seine Maße: 46 Meter lang, 15 Meter hoch. Der Buddha selbst besteht, auch wenn es vielleicht wieder so aussieht, NICHT aus Gold, sondern lediglich aus Gips und Backsteinen, welche hinterher dann mit Blattgold überzogen wurden. Ein anderes

Kuriosum: Das Gebäude, in welchem sich der Buddha befindet, ist nachträglich um ihn herum gebaut worden, vorher befand sich die Figur unter freiem Himmel. Da sie aber genau in Richtung Königspalast blickte, hat der damalige König Rama III. quasi diesen „Sichtschutz“ errichten lassen. Ihm war es ein Dorn im Auge, das es in unmittelbarer Nähe seines Palastes eine Figur gab, die ihn um Größe und Bedeutung ziemlich klein aussehen ließ.

Der liegende Buddha im Wat Pho

Der liegende Buddha im Wat Pho

 

Befindet man sich im Inneren des Gebäudes hört man unweigerlich ein ständiges Klimpern, welches von vielen 25 Satsang-Münzen kommt. Diese kann man in die 108 Opferschalen werfen, welche sich um die Statue herum befinden. Das soll einem angeblich Glück bringen. Viele Leute machen davon auch Gebrauch, ob es was hilft, wird man wohl nie wirklich erfahren …

Zusätzlich zu den ganzen Tempeln und Chedis hier existiert noch eine Art Universität auf dem Gelände. Unter anderem kann man hier auch die Kunst der Thai-Massage studieren … wie immer dieser Studiengang dann auch aussehen mag? Wir begnügen uns aber lieber mit dem Knipsen einiger netten Motive …

Pagode im Wat Pho

Pagode im Wat Pho

 

1000 Buddhas

1000 Buddhas

 

… unter anderem einige der ziemlich verschnörkelten Pagoden und den annähernd 1000 Buddha-Statuen die sich hier auf dem Gelände befinden. Danach geht es zum Mittagessen, welches im Wanfan-Restaurant direkt am Fluss stattfindet. So richtig geschmeckt hat es mir trotz umfangreichem Buffet allerdings nicht, hat nämlich alles irgendwie gleich geschmeckt.

 

 

Fahrt mit dem Boot durch Bangkoks Klongs

Nach dem Essen steht nun eine Fahrt mit dem Boot durch Bangkoks Klongs auf dem Programm. Das sind die Seitenarme des Chao Phraya Rivers hier.

Was man hier teilweise an Armut zu sehen bekommt, macht uns manchmal echt sprachlos. Klapprige Bretterbuden auf Holzstelzen prägen den Rand der Kanäle, die nicht wirklich sauber zu sein scheinen. Trotzdem waschen die Leute hier ihre Wäsche drin … und sogar sich selbst.

Klong

Klong

 

Klong

Klong

 

Teilweise riecht es hier auch recht unangenehm. Was die Hygiene angeht, besteht hier also in meinen Augen dringend Handlungsbedarf. Für uns, die wir so etwas nicht gewohnt sind, ist das ein ziemlich bedrückender Anblick.

Nachdem wir hier ausgiebig herum geschippert worden sind setzen wir über auf eine Reisbarke, wo bereits ein Tisch mit landestypischen Früchten für uns bereitsteht. Da mir noch flau im Magen ist vom Mittagessen, verzichte ich jedoch dankend darauf.

Auf dem Chao Phraya River, der sich wie eine Schlange durch die Stadt windet, fahren wir gemütlich vor uns hin und staunen über die Skyline, welche sich hier im Laufe der Jahre gebildet hat. Viele Hotels finden sich hier direkt am Fluss, darunter auch das Millenium Hilton und das Sheraton.

Chao Phraya River, die Wasserader von Bangkok

Chao Phraya River, die Wasserader von Bangkok

 

Zurück an Land fahren wir zurück zum Hotel und gehen noch zu Fuß zum Wat Hua Lamphong. Dass wir freiwillig nach soviel Tempeln heute NOCH einen besuchen würden, hätten wir wohl beide nicht gedacht. Aber was soll’s.

 

 

Wat Hua Lamphong

Der Tempel liegt direkt um die Ecke vom Hotel und in einer knappen Viertelstunde sind wir dort. Bezahlen müssen wir nix, der Eintritt ist kostenlos.

Ein paar Mini-Mönch-Teenager stehen oben an der Treppe und telefonieren mit dem Handy. Das sieht irgendwie sehr ulkig aus. Ein Foto davon verkneifen wir uns Anstandshalber aber. Hinterher finde ich das allerdings ein wenig schade und ich glaube nicht, dass es verboten gewesen wäre !?

Wat Hua Lamphong

Wat Hua Lamphong

 

Wat Hua Lamphong

Wat Hua Lamphong

 

Wir wandern hier ein wenig herum und warten eigentlich darauf, dass die Beleuchtung des Tempels angeht, da es bereits langsam dunkel wird. Leider scheint hier aber nichts beleuchtet zu werden nachts – schade! Da nicht allzu weit weg wieder einmal extrem dunkle Regenwolken ihre Bahnen ziehen machen wir uns dann irgendwann wieder auf den Weg zurück zum Hotel.

Dort gehen wir später auch Essen, beim Einchecken haben wir einen Gutschein fürs Restaurant erhalten. Also warum sollte man davon keinen Gebrauch machen? War eigentlich ganz lecker, zumindest für Thailänder bestimmt.

Mein Geschmack wurde – wieder mal – irgendwie nicht getroffen. Und das, obwohl ich eigentlich recht gerne sehr scharf esse und wir auch bei uns zu Hause oft mal zum Thailänder essen gehen. Aber irgendwie schmeckt das hier alles anders …

Noch mehr Bangkok gefällig? Dann findest Du bei Corinna von Reisefunken einen tollen Artikel zu den Sehenswürdigkeiten in Bangkok.

 

Morgen ist dann der Beginn der Rundreise, es geht nördlich nach Ayutthaya und Phitsanulok.