Heute: Silke & Markus von safetravels.de

Seit 1999 bereist Silke regelmäßig die USA und seit 2010 entdecken wir gemeinsam unser Lieblings-Reiseland. 2018 zum 12. Mal. Die USA waren, sind und bleiben unser gemeinsames Traumziel. Deshalb haben wir 2013 bei Las Vegas geheiratet und anschließend unseren Honeymoon im Südwesten verbracht.

 

 

Erzählt doch mal ein bisschen was über Euren Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Safetravels als Reiseblog gibt es seit Dezember 2015. Wir sind mit nur einem einzigen Reisebericht und einem rudimentären Gerüst direkt online gegangen und haben dann nach und nach unsere Struktur gebastelt und den Blog mit Leben gefüllt. Mit jeder Aktion erweitern wir unsere WordPress Kenntnisse und optimieren eigentlich ständig irgendwas im Backend.

Von Anfang an war es uns wichtig, in der Reisebloggerwelt gut vernetzt zu sein, deshalb haben wir sofort unsere Fühler ausgestreckt und entsprechende Kontakte geknüpft

 

Wie seid Ihr damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen?

Auch wenn wir hauptsächlich über die USA und das Wandern schreiben, wollten wir darauf keinen direkten Bezug in unserem Blognamen nehmen. Der Blogname sollte auch noch dann passen, wenn wir die Themengebiete erweitern (womit wir ja Ende 2017 gestartet sind). So sind wir auf das freundliche „Safe travels“ gekommen. Den Bezug zu den USA haben wir dadurch indirekt geschaffen, da die Amerikaner sich mit diesem Ausdruck eine gute Reise wünschen.

 

Welcher Eurer Artikel liegt Euch besonders am Herzen?

Diejenigen, die uns schon länger lesen, könnten die Frage bestimmt sofort beantworten *lach*. Unser „Herzens-Artikel“ ist der Bericht über unseren Rim to Rim Hike am Grand Canyon. 2013, ein paar Tage nach unserer Hochzeit in Las Vegas, sind wir in 4 Tagen einmal durch den Grand Canyon gelaufen. 23,9 Meilen vom North Rim zum South Rim. Eine Erfahrung, die uns nicht nur einzeln, sondern auch als Paar tief berührt hat. Dieses Empfinden spiegelt sich natürlich im Artikel wider. Übrigens ist dieser Artikel auch der Beitrag, mit dem wir damals zuerst online gegangen sind.

 

Welche Reisetyp seid Ihr, wie reist Ihr am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!

Als Reiseblogger bekommt man doch immer Luxushotels zum Nulltarif, oder? Nein, im Ernst. Am besten gefiel uns bisher die Kombination aus Hotels bzw. Airbnb und Mietwagen. Gelegentlich zelten wir gerne, aber wir könnten uns nicht für 3 Wochen Camping am Stück im Zelt begeistern.

Teure Hotels sind „nice to have“, aber definitiv machen sie für uns nicht den Urlaub bzw. die Erholung aus. Wir brauchen ein sauberes Bett und Bad und wir fühlen uns eher in charmanten Unterkünften wohl, wie z.B. dem Circle D Motel in Escalante, als in hippen Luxushotels.

 

Euer beeindruckendstes oder verrücktestes Erlebnisse bisher auf Reisen war … ??

Beeindruckend und verrückt zugleich fanden wir unseren Besuch im Titan Missile Museum südlich von Tucson. In einer Art Zeitreise versetzt man sich dort als Besucher zurück in den Kalten Krieg und bekommt die Gelegenheit, ein Raketensilo inklusive Rakete (natürlich ohne Nuklearsprengkopf) mit anhängender unterirdischer Kommandozentrale zu besichtigen. Ein unheimliches Erlebnis, vor allem, wenn man wie wir zu Zeiten des Kalten Krieges aufgewachsen ist.

 

Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder hast Du bzw.Ihr es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

Zusammen ist uns bisher nichts wirklich Schlimmes passiert, aber 2004 hatte ich (Silke) mit meinen Eltern einen Unfall auf dem Lake Powell. Meine Mutter wurde dabei schwer verletzt und ist nur knapp einer Querschnittslähmung entgangen. Die Tage nach dem Unfall habe ich wie in einer Art Trance erlebt. Seitdem wissen wir den Wert einer guten Auslandskrankenversicherung umso mehr zu schätzen.

 

Das schönste Erlebnis mit Tieren war … ??

Da sind wir uns sofort einig: die Bisons im Yellowstone National Park. Diese Tiere strahlen so extrem viel Ruhe und Frieden aus. Mutter und Kälbchen ziehen im Frühjahr über die grünen Wiesen – dieses Bild ist einfach im Kopf hängen geblieben. Und dann die enorme Kraft dieser friedlichen Tiere. Erstaunlich, wie schnell eine Tonne Lebendgewicht auf den Beinen sein kann, wenn es nötig ist.

 

Gibt es etwas, was Euch auf Reisen auch mal so richtig nervt?

Ignorante Menschen ohne Respekt vor Flora und Fauna. Leute, die Wildtiere bedrängen und füttern, ganz besonders die ach so niedlichen Hörnchen im Südwesten. Menschen, die ihren Müll überall liegen lassen und denken, daß es in den Wüstengegenden sowieso egal sei.
Und natürlich auch die Parkplatzsuche am Zion Canyon.

 

Habt Ihr eine Art Herzensziel, einen sogenannten „Happy Place“? Also eine bestimmte Location, wo Ihr Euch besonders wohl fühlt und wo es Euch immer wieder hin zieht?

Oh ja, das ist definitiv der Grand Canyon National Park. Egal ob North Rim, South Rim, Tuweep oder Lees Ferry. Dieser Ort hat uns ganz tief berührt (s. Punkt 3). Für deutsche Verhältnisse würden wir uns auch schon als Experten bezeichnen und wir geben gerne unsere Tipps zum Besuch dieser grandiosen Schlucht weiter.

 

Gab es auch schon mal ein Reiseziel, was die Erwartungen NICHT erfüllt hat? Oder seid Ihr sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen von einem Ort?

Während unserer Tour 2013 haben wir einen Abstecher nach Colorado gemacht und auch eine Nacht in Durango eingeplant. Die Stadt hatten wir uns tatsächlich weniger touristisch und viel ursprünglicher vorgestellt, deshalb waren wir etwas enttäuscht. Ansonsten sind wir eher selten enttäuscht, da wir oft keine konkreten Erwartungen haben.

 

Die für Euch persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich welcher Art, war … ??

Für Markus ist es ganz klar The View Hotel im Monument Valley. Wir waren dort während seiner ersten USA Reise und der Stil und die Location haben ihn extrem begeistert.

Für mich (Silke) ist es die Burro Flats High Desert Lodge in Kanab. Das liegt an der Freundlichkeit der Hosts, Celeste und Nicholas Meyeres, und am gesamten Umfeld. Morgens aufzuwachen mit Blick auf die roten Mesas und die friedlich grasenden Burros ist einfach Entspannung pur.

Für uns beide zusammen ist die Maswik Lodge im Grand Canyon Village ein ganz besonderer Ort. Wenn wir dort einchecken, dann sind wir an unserem Happy Place.

 

Wenn Geld und Urlaubstage keine Rolle spielen würden, wäre Eure nächste Reise nach … ??

Hawaii. Da wir mehr als nur eine oder zwei Inseln sehen möchten, bräuchten wir dafür wohl so mindestens 6 Wochen Zeit und ein entsprechendes Budget.

 

Wenn Ihr Eure Reisen plant, wie genau geht Ihr da eigentlich vor und wie viel Zeit steckt Ihr dann in die Vorbereitungen? Oder seid Ihr eher spontan und legt gar nicht so viel Wert auf Planung?

Teils, teils. Wir planen eine Route anhand der Wanderungen, die wir machen wollen. Dann buchen wir Flüge. Als nächstes kommen die Unterkünfte, die wir in der Regel stornierbar buchen. Unterkünfte in National Parks buchen wir immer möglichst früh.
Danach machen wir eine Liste mit möglichen Wanderungen an den verschiedenen Orten. Welche Hikes wir dann konkret machen, entscheiden wir kurzfristig vor Ort unter Berücksichtigung des Wetters und der Straßenverhältnisse.

 

Mit welchem Kamera-Equipment seid Ihr unterwegs? Oder braucht Ihr das gar nicht und fotografiert hauptsächlich mit dem Smartphone?

Fotos müssen auf jeden Fall sein, ohne sie wäre ein Reiseblog ja nur halb so schön. Wir haben keine superteure Megaausrüstung, da bei uns die Fotografie nicht die Priorität hat. Das Fotografieren muss sich der Reise anpassen und nicht umgekehrt. Wir fotografieren mit zwei Smartphones, einer Canon EOS 1000D, einer Panasonic Kompaktkamera und neuerdings einer GoPro Hero. Letztere nutzen wir natürlich auch zum Filmen.

 

Eure (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ?? 

 

Toroweap Point

Der Besuch am Toroweap Point stand lange auf der Bucket List. 900 vertikale Meter zum Colorado River…einfach unfassbare Dimensionen.

 

Bisons im Yellowstone NP

Die ersten Bisons, die wir im Yellowstone NP gesehen haben. Für uns strahlt dieses Foto so viel Ruhe und Frieden aus.

 

Blick auf Lees Ferry

Nach einem super anstrengen Hike wurden wir mit dieser Aussicht auf Lees Ferry belohnt. Dort verschwindet der Colorado dann in den Grand Canyon.

 

Galaxy Diner in Flagstaff

Das Galaxy Diner in Flagstaff ist für uns der Inbegriff eines typischen Diners und auch der Route 66, an der es übrigens auch direkt liegt.

 

Zebra Slot Canyon

Dieses Bild vom oberen Ende des Zebra Slot verkörpert für uns die wilde und kaum zugängliche Landschaft der Escalante Canyons an der Hole in the Rock Road.

 

Radeln am Grand Canyon

Radeln am Grand Canyon zum Sonnenuntergang und ein Aussichtspunkt für uns ganz allein. Mehr Beschreibung braucht es nicht, oder?

 

South Kaibab Trail im Grand Canyon

Die wohl schönste Stelle auf dem South Kaibab Trail befindet sich oberhalb von Cedar Ridge.

 

The View Hotel Monument Valley

Ausblick aus unserem Zimmer im The View Hotel zum Sonnenuntergang. Wild West pur!

 

Donny und Chocolate Bear Kanab

Donny und Chocolate Bear sind die beiden Namensgeber der Burro Flats High Desert Lodge. Morgens genießen wir dort diesen Ausblick aus unserem Zimmer.

 

Morgenstimmung am Grand Canyon

All time favorite: magische Morgenstimmung am Grand Canyon nach einer gewitterigen Nacht.

 

Genau wie wir habt Ihr ja auch drüben in den USA geheiratet. Was war bei Euch der ausschlaggebende Grund dafür, einer Hochzeit in Deutschland den Korb zu geben?

Wir wollten den Moment nur für uns erleben und kein typisches Hochzeits-Drumherum haben. Zudem war es uns wichtig, dabei in der Nähe von roten Steinen zu sein. Somit war der Red Rock Canyon bei Vegas perfekt für uns.

 

Von all den Wanderungen die Ihr bisher gemacht habt, gab es da auch mal eine die Ihr unterschätzt habt und wo Ihr dann später tatsächlich einfach nur froh gewesen seid als ihr es geschafft habt?

Oh ja, das war die Wanderung zur Piratenbucht auf der Kanareninsel La Palma. Wir hatten uns eine Beschreibung herausgesucht, die uns nicht direkt vom Küstenort Tijarafe zur Bucht führt, sondern vorher noch einen Abstecher zu einer weiteren Bucht empfiehlt. Diese Tour hat eine Gesamtlänge von rund 16 km und dabei sind über 900 Höhenmeter zu bewältigen. Zudem haben wir die Tour direkt an unserem ersten Tag auf La Palma gemacht. Der Weg führt größtenteils recht ausgesetzt in Serpentinen direkt an der Steilküste entlang, so daß auch noch die Höhenangst ins Spiel kam. Bei dieser Wanderung haben wir das einzige Mal bisher unseren gesamten Wasservorrat benötigt.

 

Stichwort Bucket List: Was möchtet Ihr unbedingt noch sehen in nächster Zeit, unabhängig davon ob es in den USA ist oder anderswo auf der Welt?

Neu auf der Bucket List ist seit diesem Jahr die Rafting Tour im Grand Canyon. Nachdem wir drüber geflogen, durchgewandert, am Rim gewandert und am Canyon geradelt sind, fehlt uns noch die Perspektive vom Wasser aus.

 

Wenn Ihr nicht gerade unterwegs seid, was macht Ihr dann eigentlich ??

Wir beide arbeiten Vollzeit in unterschiedlichen Unternehmen desselben Konzerns. Daneben kümmern wir uns um unser kleines Haus inklusive Garten und Katze. Ein gemütliches zu Hause ist uns sehr wichtig und wir genießen die Ruhe hier im Süden Hamburgs.

 

Gibt es etwas, was Ihr abschließend den Lesern sagen möchtet?

Respektiert die Menschen und Bräuche der Region, in der ihr Euch befindet. Wechselt z.B. in den Indianer-Reservaten auch mal die Perspektive und sprecht nicht gleich von „Abzocke“, wenn Ihr Eintritts- oder Tourenpreise für nicht gerechtfertigt haltet. Versucht möglichst wenig Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt zu nehmen.

 

 

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Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Silke & Markus, die mir Rede und Antwort gestanden haben. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen haben solltet an die Beiden, dann gerne ab damit in die Kommentare.

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