Vor dem Bali Urlaub steht erst einmal die Fahrt zu Flughafen. Dort angekommen müssen wir dieses Mal mit dem Bus rüber zum Terminal 2. Hier scheinen die ganzen größeren Maschinen abzuheben. Also DIE, die einen Nachtflug irgendwohin machen.

Und spätestens beim Blick auf die Flugtafel mit den Abflugzeiten überkommt einen dann wieder die Reisewut. Singapur, Kapstadt, Sao Paulo … und auch Hongkong stehen als Ziele angeschlagen – sowie einige Orte die einen namentlich irgendwie rein gar nichts sagen.

Den Schalter von Cathay Pacific haben wir recht schnell gefunden, eine Warteschlange – wie wir es eigentlich befürchtet haben – gibt es zum Glück nicht. Im Vorfeld haben wir uns via Internet kostenlos bei Asiamiles registriert, wodurch wir die Möglichkeit hatten, bereits 2 Tage vorher online einzuchecken und auch Plätze zu reservieren.

Deshalb waren wir gespannt, ob das alles so funktioniert hat wie wir uns das vorgestellt hatten und unsere gewählten Plätze auch tatsächlich gebucht gewesen sind. Wir haben uns nämlich für die Sitzreihe 55 (A + B) hinter einer Trennwand entschieden, wodurch wir etwas mehr Beinfreiheit haben würden.

 

Sitzplan Cathay Pacific Boing 747-400

Sitzplan Cathay Pacific Boing 747-400

 

Tatsächlich scheint alles geklappt zu haben. Der gute Mann am Check-in ist allerdings etwas verwirrt, weil diese Plätze tatsächlich reservierbar gewesen sind. Er staunt wegen des anscheinend vorhandenen Mini-Business-Beinfreiheitsplatzes. Alternativ zu dieser Sitzreihe bietet er uns eine 3’er Reihe am Fenster für uns alleine an. Wir lehnen aber ab und freuen uns auf das, was uns erwartet.

Die restlichen zwei Stunden verbringen wir an der riesigen Glasfront der Besucherterrasse, startende und landende Flugzeuge angucken. Wir sehen einige Maschinentypen, die man so unter Garantie nicht in Düsseldorf vorfinden wird, wo wir ja normalerweise immer versuchen abzufliegen. Leider ist aber kein Airbus A380 dabei, den haben wir in Natura irgendwie noch gar nicht gesehen.

 

Nachtflug mit Cathay Pacific

Unser Flieger vom Typ Boing 747-400 ist aber nicht minder beeindruckend für uns als wir einsteigen. Und wir haben sogar das Glück, mit einer der neu umgebauten Maschinen zu fliegen. Das bedeutet: Völlig neue Bestuhlung in der kompletten Economy Class!

Jeder Sitz besteht aus einer Art Sitzschale, die sich NICHT mehr nach hinten klappen lässt. Stattdessen kann man die sich darin befindende Auflage nach hinten und vorne verschieben. Das hat auch den Vorteil, das man nicht mehr die Lehne des Vordermannes während des Fluges plötzlich am Kinn hängen hat. Eine sehr gute Idee wie ich finde !!

Außerdem ist das Netz mit den Zeitschriften am Vordersitz verschwunden und befindet sich nun an der Unterkante des eigenen Sitzes – ebenfalls eine sinnvolle Idee, das verschafft den eigenen Beinen wieder mehrere Zentimeter nach vorne Luft. Die Kopfstützen lassen sich seitlich nach vorne abklappen, so dass sie ein Nackenkissen eigentlich völlig überflüssig machen!

Das Video-on-Demand – System im Sitz des Vordermannes (mit einer fast unüberschaubaren Menge an Filmen, Musik und Videospielen) rundet das ganze nochmals absolut positiv ab! Wer auch immer sich diese neuen Sitze ausgedacht hat, von mir bekommt er einen virtuellen Innovations-Orden verpasst! Ich will nie mehr was anderes in einem Flugzeug sehen !!

Nach dem Start vertreiben wir uns dementsprechend die Zeit mit Filme gucken und Videospielen … bis man erst einmal einen Überblick hat, was es hier überhaupt alles auszuwählen gibt, vergeht schon mal die ein oder andere Stunde. Bei den neueren Filmen standen unter anderem JUMPER, 27 DRESSES, RAMBO und I AM LEGEND zur Auswahl, ganz nebenbei gibt es aber noch unzählige „Klassiker“, wie zum Beispiel ALIENS, PULP FICTION oder auch viele Disney-Filme.

Die Angebotspalette an Musik-LP’s reicht einmal das ganze Alphabet rauf und runter von ABBA über METALLICA und RIHANNA bis nach ZZ TOP. Für jeden ist irgendwas dabei – und das für viele Flugstunden! Langweilig wird einem auf jeden Fall irgendwie nicht, ich kann mich im Nachhinein auch nicht erinnern, dass ein 10 Stunden-Flug schon mal so extrem schnell vorbeigegangen ist!

Vor dem Nachtflug

 

Das Essen an Board der Maschine von Cathay Pacific war ebenfalls recht gut. Eigentlich mag ich persönlich so eine Flugmahlzeit ja nicht wirklich. Frauchen hingegen kann irgendwie davon nicht genug bekommen und isst den Teller bzw. das Tablett immer ratzeputz leer! Gut so, irgendjemand muss ja schließlich für schönes Wetter im Urlaub sorgen.

Wie auch immer. Nach fast genau 10 Stunden erreichen wir um kurz nach 6h morgens den 1998 neu eröffneten Flughafen Chek Lap Kok in Hongkong. Was die Chinesen hier aus dem Boden gestampft haben ist schon ein Superlativ für sich.

Es ist einer der modernsten und größten Flughäfen überhaupt, nirgendwo sonst auf der Welt wird man mehr Luftfrachtaufkommen vorfinden als hier. Nicht umsonst hat man ihm den Beinamen „Airport for the Millenium“ gegeben.

75 Flugsteige befinden sich hier nebeneinander auf einer Gesamtlänge von über 1,2km unter einer wirren, gewölbten Leichtbau-Dachkonstruktion. Damit ist dieses Gebäude das flächenmäßig größte frei stehende Gebäude der Welt.

Chek Lap Kok ... Terminal 1

 

Hier noch ein paar interessante Nebensächlichkeiten:

  • Das gesamte Transportsystem fürs Gepäck hat eine Gesamtlänge von über 20km
  • Die Hauptlandebahn ermöglicht Landungen bei einer Sicht von gerade einmal 350m
  • Pilot Cars gibt es nicht mehr, die Führung der Flugzeuge übernimmt ein eigens dafür entwickeltes Computersystem
  • Innerhalb von 5 Flugstunden lässt sich knapp 50% der Weltbevölkerung von hier aus erreichen

Einen brauchbaren Übersichtsplan vom Flughafen hab ich interessanterweise im gesamten Internet nicht gefunden, wer selbst mal danach suchen möchte – hier geht’s zur Homepage des „World Best Airport“.