Heute: Henrik von fernweh-koch.de

„Sowohl beruflich als auch privat bin ich viel und gerne unterwegs und in meiner Freizeit leidenschaftlicher Koch. Vielleicht geht es euch genauso wie mir und ihr habt manchmal Ideen, die euch nicht so schnell wieder loslassen. Meine Idee ist, meine Lieblingsbeschäftigungen zu verbinden, um andere zu inspirieren und dadurch helfen zu können.“

 

 

Erzähl doch mal ein bisschen was über Deinen Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Die ersten Artikel habe ich im Herbst 2017 veröffentlicht, nachdem ich mich vorher einige Wochen in WordPress und das ganze System eingearbeitet habe.

Die Idee zu einer Kombination aus Food- und Reiseblog hatte ich im Sommer 2017 auf einer Kurzreise nach London. Ich wollte meine beiden liebsten Hobbys miteinander verbinden und damit auch anderen neue Einblicke in verschiedene Küchen dieser Welt geben.

Seitdem sind stetig neue Artikel, Reisetipps, Restauranttest und leckere Rezepte dazu gekommen. Außerdem hab ich zwischenzeitlich das Layout nochmal umgekrempelt, sodass dieses nutzerfreundlicher und ansprechender für die aktuell ca. 15.000 Leser im Monat gestaltet ist.

Es folgten ein Pinterest-, Instagram-, Facebook-, Flipboard- und Tripadvisor-Kanal und zukünftig möchte ich auch Reise- und Kochvideos in meinen Blog mit einbauen.

 

Wie bist Du damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen?

Eine gute Frage, die ich eigentlich nur schwer beantworten kann. Irgendwann hatte ich einfach ne Eingebung, wie ich einen Reise- und Foodblog nennen kann – Fernweh-Koch :-D Ich denke, dass dieser Name neuen Lesern direkt ein erstes Gefühl vermittelt, worum es auf dem Blog geht.

 

Welcher Deiner bisherigen Artikel liegt Dir besonders am Herzen?

Haha, die Frage ist etwa wie die, welches seiner Kinder man am liebsten hat 😉 Ich mag alle meine Artikel etwa gleich gerne, da in jedem Artikel Arbeit und Liebe steckt. Klar, dass man sich über einige Artikel mehr freut, da sie mehr Besucher zieht. Aber generell freue ich mich, wenn meine Artikel meinen Lesern einen Mehrwert bietet, egal welcher es ist.

 

Welcher Reisetyp bist Du, wie reist Du am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!

Ich bin eher Typ Abenteuer. Beispielsweise reise ich 2019 mit dem Rucksack mal wieder durch Asien, was mir sehr viel Spaß macht. Das wird ne Kombination aus Backpacking, Hostel, Camping und vielleicht mal einem guten Hotel, um wieder Energie zu tanken.

Ansonsten besitze ich noch einen alten VW T3 Campingbus, mit dem ich ab und an für ein verlängertes Wochenende unterwegs bin. Reinsetzen – los fahren – Urlaub.

 

Dein beeindruckendstes oder verrücktestes Erlebnis bisher auf Reisen war … ??

Das erste Erlebnis war etwa 2012, als ich mit dem Rucksack per Interrail durch Europa gefahren bin. Wir waren zu zweit und wollten von der Toskana bis nach Rom. Leider haben wir den falschen Zug erwischt, sodass wir letztendlich am Bahnhof Terni, statt am Bahnhof Roma Termini aussteigen mussten.

Es war der letzte Zug und der nächste fuhr erst am Morgen gegen 05:00 Uhr, sodass wir die Nacht am Bahnhof verbracht haben. Aus Stühlen haben wir uns im Bahnhofsgebäude ein kleines Fort gebaut, weil sich auch skurrile Gestalten am Bahnhof umtrieben. Wir haben daraufhin auch direkt den ersten Zug nach Rom genommen und standen um 06:30 Uhr fast alleine bei Sonnenaufgang vor dem Kolosseum. Das war echt beeindruckend.

 

Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder hast Du es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

So richtig schief gelaufen nicht (die obere Geschichte war ja direkt harmlos). In Peking hatte ich 2014 ein paar mulmige Momente.

Der erste war direkt nach meiner Ankunft am Flughafen etwa um Mitternacht. Ich hatte bereits ein Hostel gebucht und musste nun mit dem Taxi fahren. Zum Glück wusste ich ja, dass es staatliche, seriöse Taxen draußen gibt, sodass ich mich nicht auf die Schlepper im Terminal eingelassen habe.  Wenn man dann aber in das offizielle Taxi steigt und der Fahrer ein größerer, volltätowierter und grimmig drein schauender Mann ist, bekommt man um die Uhrzeit doch erst ein etwas komisches Gefühl. Wie sich aber rausgestellt hat, war er echt nett und bemüht und wir haben in einem gebrochenen chinesisch-englisch ein nettes Gespräch geführt.

Der zweite Moment war, als ich morgens von Peking aus an die chinesische Mauer nach Mutianyu wollte. Von Peking fährt ein Bus mit einmaligem Umstieg in die Richtung. Da ich bereits um sechs Uhr morgens los wollte war ich müde und bin im Bus eingeschlafen. An einer Haltestelle kam dann auf einmal jemand in den Bus und meinte, dass ich mit raus komme solle, um an die Mauer zu gelangen. Ich sah den Schaffner fragend an, aber dieser nickte nur.

Also bin ich mit ausgestiegen, irgendwo im nirgendwo. Wie sich herausgestellt hat, war der Typ nur ein findiger Fahrer, der mich in seinem uralten VW Jetta an die Mauer fahren wollte und ich auf den Nepp hereingefallen bin. Da die Fahrt aber umgerechnet nur 5 Euro gekostet hat, war auch das kein großer Verlust.

 

Dein schönstes Erlebnis mit Tieren war … ??

Leider hab ich bisher immer nur zu wenig mit Tieren gemacht. Aber meine Delphin-Tour in Taiwan war super.

 

Gibt es etwas, was Dich auf Reisen auch mal so richtig nervt?

Ja, meistens zu große Menschenmassen und wenn Verkäufer zu aufdringlich sind und mir lauthals ihren Tand andrehen wollen. Richtig schlimm wird es, wenn sie einem dann auch noch hinterher laufen.

Aber ansonsten bin ich meistens recht entspannt 😉

 

Hast Du eine Art Herzensziel, einen sogenannten „Happy Place“? Also ein Land oder eine bestimmte Location, wo Du dich besonders wohl fühlst und wo es Dich immer wieder hin zieht?

Nein, es ist kein bestimmtes Ziel an sich, da ich gerne neue Dinge und Regionen erkunde. Es sind da eher Herzendinge, die ich gerne mal machen würde. Dazu zählen z.B. einen aktiven Vulkan zu besteigen, mit Walen zu tauchen oder auch einfach nur mal den klaren Sternenhimmel in einer Wüste zu bestaunen.

 

Gab es auch schon mal ein Reiseziel, was Deine Erwartungen NICHT erfüllen konnte? Oder bist Du sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen von einem Ort?

Auch wenn jetzt sicher viele die Hände über den Kopf zusammenschlagen: Vietnam ist meinen Erwartungen bis auf einige Ausnahmen nicht gerecht geworden. Auch wenn ich auf meinem Blog schon einige Reisetipps für Vietnam gegeben habe, fand ich die kulturelle und auch kulinarische Abwechslung in anderen asiatischen Ländern irgendwie spannender.

 

Die für Dich persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich welcher Art, war … ??

Du stellst ja Fragen :-D Auch wenn ich das Backpacking bevorzuge, war die beste Unterkunft der letzten Jahre ein Hotel in der Nähe von Dubrovnik in Kroatien. Leider weiß ich nicht mehr wie das Hotel heißt, aber die Kombination aus den Zimmern, der Anlage drum herum und dem Abendbuffet war einfach super.

 

Wenn Geld und Urlaubstage keine Rolle spielen würden, wo würdest Du dann gerne einmal hin reisen?

Eine Reise, bei der ich all meine Herzensdinge einmal machen kann. Außerdem würde ich gerne mal in die Antarktis.

 

Wenn Du Deine Reisen planst, wie genau gehst Du da eigentlich vor und wie viel Zeit steckst Du dann in die Vorbereitungen? Oder bist Du eher spontan und legst gar nicht so viel Wert auf Planung?

Es hängt von der Länge der Reise ab. Kurz gesagt: Je kürzer die Reise, desto mehr informiere und plane ich vorab.

Grundsätzlich informiere ich mich meist vorab über die Transportmittel und -wege an meinem Reiseziel, damit ich vor Ort nicht mehr umständlich danach suchen muss. Das heißt, dass ich schaue, wie ich beispielsweise vom Flughafen zur Unterkunft komme, wo bekannte Sehenswürdigkeiten sind und wie das öffentliche Verkehrssystem aufgebaut ist.

Dazu lade ich mir auch meistens die Offline-Karte meines Reiseziels bei Google Maps runter und trage dort schon mal die Dinge ein, die ich gerne sehen würde. So fühle ich mich für den Fall der Fälle etwas besser vorbereitet. Außerdem steigert die Vorbereitung meistens auch meine Vorfreude auf die Reise.

Wenn ich wie dieses Jahr länger unterwegs bin plane ich weniger und versuche mich etwas treiben zu lassen. Für meine diesjährige 10-wöchige Reise habe ich so momentan nur den Hinflug und die ersten 3 Nächste im Hostel gebucht und schaue von da aus, wie ich weiter komme.

 

Mit welche Foto-Equipment bist Du unterweg? Oder brauchst Du das gar nicht und fotografierst überwiegend mit dem Smartphone?

Keep it simple. Ich nutze für die Fotos eigentlich nur mein Smartphone. Kürzlich hab ich mir zusätzlich noch einen kleinen Tripod besorgt, um beispielsweise das Essen besser fotografieren zu können.

 

Deine (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ??

Landschaft, Leute, Essen 😉

 

Chiang Kai Shek Memorial Park - Meine erste Reise nach Asien

Chiang Kai Shek Memorial Park – Meine erste Reise nach Asien

 

 

Yummy Yummy - Leckeres Essen in Taiwan

Yummy Yummy – Leckeres Essen in Taiwan

 

 

Wenn man in Japan zu viele Animes geguckt hat

Wenn man in Japan zu viele Animes geguckt hat

 

 

Markttreiben in Marrakesch

Markttreiben in Marrakesch

 

 

Fernweh Koch präsentiert Spaß mit Turm

Fernweh Koch präsentiert Spaß mit Turm

 

 

Es gibt schon komische Wünsche, die man in japanischen Tempeln findet.

Es gibt schon komische Wünsche, die man in japanischen Tempeln findet.

 

 

Du verbindest auf Deinem Blog ja das Thema Reisen mit den kulinarischen Genüssen der jeweiligen Länder die Du besuchst. War das von vorne herein so geplant als Du Deinen Blog gestartet hast? Oder hat sich diese „Nische“ dann erst im Laufe der Zeit entwickelt?

Meine Idee war von Anfang an, die Themen Reisen, Essen und Kochen miteinander zu verbinden und mir so eine eigene Nische zu schaffen. Da es mir Spaß macht, mich vorab schon über Reiseziele und zu informieren und vorbereiten, wollte ich meine Erkenntnisse natürlich auch mit anderen Reisenden teilen.

Gleichzeitig gibt es für mich auf Reisen oder auch in der Heimat nichts spannenderes, als neue kulinarische Leckereien auszuprobieren oder gar zu kochen. Genau diese Leidenschaft möchte ich meinen Lesern mit auf den Weg geben, einfach im Urlaub auch unbekannte Gerichte auszuprobieren.

 

Gab es unterwegs auch schon einmal eine landestypische Küche, mit der Du so gar nichts anfangen konntest? Oder anders gefragt, in welchem Land wo du bisher gewesen bist würdest Du nächstes Mal eher auf die einheimische Küche verzichten?

So gar nichts anfangen konnte ich bisher noch mit keiner landestypischen Küche. Aber zugegeben, ich habe natürlich auch meine Vorlieben und Aversionen. Wie bereits weiter oben beschrieben hat mich beispielsweise Vietnam etwas enttäuscht. Nicht nur kulturell sondern auch kulinarisch. Das mag daran liegen, dass ich beispielsweise diese dünnen, „blumigen“ Suppen nicht mag.

Generell tue ich mich mit dem Frühstück in asiatischen Reiseländern schwer, da ich bei dem Thema wohl typisch deutsch bin und lieber ein schönes Stück Brot morgens esse als eine dünne Nudelsuppe zu schlürfen.

 

Welches landestypische Gericht sollte man Deiner Meinung nach unbedingt einmal probieren, wenn man auf Reisen ist? Und hast Du eigentlich auch so eine Art Lieblingsgericht(e)?

Das ist eine sehr schwierige Frage, da ja jedes Land eigene kulinarische Vorzüge hat und Geschmäcker sowieso verschieden sind. Ich würde sagen, dass man auf Reisen einfach mal Augen und Nasen offen halten sollte und schaut, was es an regionalen Spezialitäten gibt.

So ist zum Beispiel das Essen auf Mallorca viel abwechslungsreicher, als der normale Tourist denkt und bietet neben der klassischen Paella noch weitere Köstlichkeiten wie Tumbet, Pa amb Oli oder die Sobrasada.

Oder wer kennt neben der klassischen Tajine auch Tangia – ein typisches Essen aus Marrakesch, welches in einem Tontopf innerhalb eines Hammam (die orientalischen Badehäuser) gegart wird.

Ich habe deswegen auch nicht das eine Lieblingsgericht sondern sehr viele Lieblingsgerichte weltweit.

 

Wenn Du nicht gerade unterwegs bist, was machst Du dann eigentlich ?? Ich meine, hast Du beruflich denn auch etwas mit Kulinarik zu tun oder geht das dann in eine völlig andere Richtung?

Das geht in eine völlig andere Richtung und hat (leider) gar nichts mit Kulinarik zu tun. Ich bin gelernter Industriemechaniker und studierter Betriebswirt bzw. Wirtschaftsingenieur und arbeite zurzeit im Business Development einer Technologieberatung.

 

Gibt es etwas, was Du abschließend den Lesern sagen möchtest?

Reist nicht nur mit Augen und Ohren sondern auch mit der Nase und dem Mund. Es gibt so viele tolle Dinge zu entdecken, wenn man sprichwörtlich etwas über den Tellerrand schaut und Neues probiert. Ich denke das wenigste Essen bringt uns um sondern sorgt nur für neue Erfahrungen, die uns bereichern können.

 

 

Wenn Dir das Interview gefallen hat, dann besuche Henrik doch mal auf seinem Blog und stöbere ein bisschen in den Seiten dort!

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Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Henrik, der mir Rede und Antwort gestanden hat. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen haben solltet, dann gerne ab damit in die Kommentare.

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