Der Morgen geht schon gut los. Wir kommen nämlich überraschenderweise am – für mich persönlich – schönsten Tempel der gesamten Reise vorbei, dem Wat Rong Khun. Gestern hatten wir davon irgendwo bereits eine Postkarte gesehen. Allerdings war dort (natürlich) schön blauer Himmel mit ein paar wenigen Wolken im Hintergrund. Dieses Glück hatten wir leider nicht, es nieselt leicht als wir ankommen.

 

Wat Rong Khun

Im Nachhinein denke ich, dass es vielleicht sogar besser so war. Sonst hätte ich vermutlich angefangen zu weinen wie ein kleines Kind. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, schon einmal etwas Schöneres von Menschenhand gebautes gesehen zu haben. Der Wat Rong Khun sieht aus wie der Eispalast aus Krull (falls den Film noch jemand kennt !?) und ist mit soviel Liebe zum Detail gebaut, dass wir beide aus dem staunen nicht mehr heraus kommen.

Aber was rede ich groß, ich lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen …

Wat Rong Khun, der weiße Tempel

Wat Rong Khun, der weiße Tempel

 

Der Eingang von Wat Rong Khun mutet fast wie aus einem Fantasyfilm an

Der Eingang von Wat Rong Khun mutet fast wie aus einem Fantasyfilm an

 

Was der thailändische Künstler Chaloemchai Kositpipat hier lediglich aus Gips und Spiegelkacheln erbaut hat, geht wirklich unter keine Kuhhaut mehr. Wir erfahren, das an schönen Tagen das Geländevom Wat Rong Khun jetzt bereits (wie schon kurz nach Eröffnung 2006) dermaßen überlaufen ist, das es wohl keinen Spaß mehr macht sich hier aufzuhalten als Tourist. Die Probleme haben wir heute zum Glück nicht. Wir sind fast ganz alleine und können uns somit austoben.

Im Inneren ist der Wat Rong Khun übrigens eher schlicht gehalten und kann mit dem Äußeren definitiv nicht mithalten. Im Moment wird aber auch teilweise noch dran gearbeitet, also vielleicht kommt da ja irgendwann noch etwas !?

Hat ein bisschen was von einem "Kunstobjekt", oder?

Hat ein bisschen was von einem „Kunstobjekt“, oder?

 

Wat Rong Khun

Wat Rong Khun

 

 

Rubber Triangle

Traurig machen wir uns wieder auf den Weg. Schließlich wollen wir ja irgendwann nochmal in Chiang Mai ankommen. Unterwegs machen wir Rast an einem anderen Dreieck, dem „Rubber Triangle“ vom Hotel und Restaurant „Cabbage & Condoms Inn“. Das hat bereits einige Auszeichnungen bekommen, wofür weiß ich nicht genau. Vielleicht haben sie ja essbare Kondome oder so etwas, wer weiß !?

Das so genannte "Rubber Triangle"

Das sogenannte „Rubber Triangle“

 

Unsere Reise geht weiter. Bis wir dann schließlich so gegen 13 Uhr in Chiang Mai eintrudeln. Zwischendurch kommen wir immer wieder an diversen Straßenständen vorbei, an denen man für wirklich kleines Geld frisches Obst und alles Mögliche andere kaufen kann …

Stand am Rande der Straße

Stand am Rande der Straße

 

 

Bergdorf der Meo

An solchen Ständen lassen sich die Unterschiede „Touristenpreise <-> normale Preise“ am deutlichsten erkennen, hier ist einfach alles nochmal viel günstiger als irgendwo, wo mit vielen Urlaubern zu rechnen ist.

Die Fahrt geht weiter … und nach einer kurzen Orientierungsfahrt in Chiang Mai machen wir uns anschließend auf zu einem Dorf der Meo. Das ist ein Bergstamm, der oben in den Hügeln über der Stadt lebt. Andere Bergdörfer hier sind noch die Lisu, Lahu, Akha, Lawa und Karen (letztere sind auch als Giraffenfrauen bekannt)

Was uns dort erwartet hat, finde ich allerdings eher ernüchternd. Alles ist dermaßen auf Touris eingestellt, dass nicht wirklich etwas von einem ursprünglichen Bergdorf übrig geblieben ist. Vielleicht haben wir uns auch einfach nur was ursprünglicheres vorgestellt, ich hab keine Ahnung. Auf jeden Fall waren wir beide ziemlich enttäuscht. Einige Impressionen lassen sich dennoch erhaschen und was mir persönlich besonders ins Auge sticht, sind die sehr vielen alten Leute, die man hier zu Gesicht bekommt. Und egal wie alt sie sind, fast alle sind am Handwerkeln. Knüpfen, stricken etc.pp.

Einige haben die Zeichen der Zeit erkannt und nehmen inzwischen einen kleinen Betrag dafür, das sie sich fotografieren lassen. Das geht aber in Ordnung, wie ich finde. Die Leute haben nicht viel und auf diese Weise verdienen sie sich halt ein kleines Zubrot.

Alte Frau im Bergdorf der Meo

Alte Frau im Bergdorf der Meo

 

Hier noch ein paar kurze Eindrücke aus dem Dorf …
Im Bergdorf der Meo

Im Bergdorf der Meo

 

Im Bergdorf der Meo

Im Bergdorf der Meo

 

Im Bergdorf der Meo

Im Bergdorf der Meo

 

Anschließend steht mal wieder der Besuch eines Tempels auf dem Programm. Es handelt sich hierbei um den bekanntesten und wohl imposantesten in ganz Chiang Rai, dem Wat Phra That Doi Suthep.

 

 

Wat Phra That Doi Suthep

Oben in 1070 Meter Höhe, auf einem Hügel des Suthep-Berges gelegen, erreicht man ihn entweder via Lift oder zu Fuß über eine lange 290-stufige Treppe. Da wir von Treppen steigen noch die Nase voll haben, fahren wir heute mal mit dem Lift. Und in einer knappen Minute sind wir bereits oben. Na also, geht doch!

Auch dieser Wat hier ist ziemlich beeindruckend, alles ist wieder mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht. Ein laaaaaanges Gemälde an einer Wand zeigt die Entstehungsgeschichte des Buddhismus, das alles auf einen gewissen „Siddhartha“ zurückzuführen ist. Im Zentrum der Tempel-Anlage befindet sich Phrathat Doi Suthep („Doi“ heißt übrigens übersetzt nichts Weiteres als „Berg“), ein goldener Chedi aus dem Jahre 1383. Er ist Anziehungspunkt für buddhistische Pilger aus der ganzen Welt.

Auch hier befindet sich wieder an jedem Ende des Tempelhofs ein mit Gold und bunten Einlegearbeiten geschmückter Vihar. Die glitzernden Chofahs sehen ebenfalls ziemlich gut aus, ich wage mir auch hier mal wieder besser nicht vorzustellen, wie es hier bei blauem Himmel aussieht. Die Spiegelung auf den blitzblank geputzten Bodenfliesen kommt dann wohl noch viel besser zur Geltung.

Im Nachhinein hab ich übrigens gelesen, dass diese Anlage hier eigentlich gar keinen großen antiken oder künstlerischen Wert besitzt, trotzdem scheint sie ein regelrechter Touristenmagnet zu sein. Alleine die wahnsinnige Aussicht hier oben runter auf Chiang Mai rechtfertigt fast schon den Besuch … klare Luft vorausgesetzt.

Wir hatten diesbezüglich ja leider mal wieder nicht ganz so viel Glück (wie so oft in dieser ersten Woche des Urlaubes), dafür konnten wir aber ganz gut sehen, wo es in Chiang Mai und Umgebung geregnet hat und wo nicht …

Wat Phra That Doi Suthep

Wat Phra That Doi Suthep

 

Aussicht auf Chiang Mai vom Kloster

Aussicht auf Chiang Mai vom Kloster

 

Etwas im Vordergrund kann man den Flughafen erkennen, von hier aus starten wir übermorgen wieder in Richtung Bangkok. Aber bis dahin ist ja erst einmal noch etwas Zeit, morgen geht es etwas außerhalb von Chiang Mai zu einem Elefantencamp. Mal sehen wie das so wird.

Wat Phra That Doi Suthep

 

Wat Phra That Doi Suthep

 

Wie gesagt, morgen ist dann Rüsselattacke. Bis dahin …