Heute war der Tag, auf den wir uns beide irgendwie ziemlich gefreut haben, denn wir fahren zu einem Elefantencamp. Das bei einigen so beliebte Elefantenreiten steht auf dem Programm. Warum wir uns am Ende des Tages selber fragen, ob wir noch ganz dicht gewesen sind, dazu später mehr.

Bevor es losgeht halten wir auf der Fahrt dorthin jedenfalls noch kurz auf einem Markt. Dieses Mal ist mir allerdings dabei zum ersten Mal ziemlich übel geworden. Eigentlich war alles wie auf jedem anderen Markt auch.

Es gibt jede Menge scharfes Zeug und allerlei Obst und Gemüse, als wir aber in eine Ecke mit frischem Fleisch und einem halben Schweinekopf kommen schlägt mir der Geruch dort derart auf dem Magen, dass ich schnell rausgehen muss.

Wäre ich nur ein bisschen länger geblieben, ich weiß nicht, ob mein Frühstück länger bei mir geblieben wäre. Aber das nur am Rande, ist ja nicht gerade appetitlich so etwas … trotzdem gibt es davon Bilder.

Fleisch auf dem Markt

Fleisch auf dem Markt

 

Lecker Pepperoni

Lecker Pepperoni

 

Nachdem ich also leicht schummrig wieder im Bus sitze, geht es weiter. Und zwar auf direktem Wege zu einem Elefantencamp etwas außerhalb von Chiang Mai. Den Namen lasse ich bewusst außen vor, da das Camp NICHT empfehlenswert ist!

 

 

Elefantencamp / Elefantenreiten

Als wir im Elefantencamp ankommen haben wir „Glück“ und es startet gerade eine der Touren. Alles geht plötzlich ganz schnell. Wenn wir jetzt nicht noch auf die Rückkehr der Elefanten warten wollen, müssen wir unmittelbar nach unserer Ankunft aufsteigen und losreiten.

Wir werden quasi ins kalte Wasser geschmissen und haben in diesem Moment gar keine Zeit unsere Gedanken zu sortieren oder sich über den Trip Gedanken zu machen. Vielleicht war das auch ganz gut so. Hätte ich erst eine Zeit lang beobachtet, wie der „Sattel“ oben auf den Dickhäutern schwankt, dann hätte ich es mir vielleicht noch anders überlegt.

So sitzen wir schneller in einem der doppelsitzigen Sättel als uns lieb ist. Wobei Sattel irgendwie falsch ausgedrückt ist. Eigentlich ist es eine Art breiter Holzstuhl, auf dem man zu zweit nebeneinander Platz nehmen darf. Die Umgebung des Camps, durch die man reitet, sieht auf jeden Fall dschungelmäßig klasse aus.

Während des Elefantenreitens

Während des Elefantenreitens

 

Ritt durch den Dschungel beim Elefantencamp

Ritt durch den Dschungel beim Elefantencamp

 

Irgendwann steigt unser Scout, der vorne quasi fast auf dem Kopf des Elefanten sitzt und ihn irgendwie lenkt, ab und knipst das obligatorische Foto.

Danach fragt er mich, ob ich nicht Lust habe vorne auf den Kopf zu klettern und ein wenig zu navigieren. Ich dachte erst, der will mich verarschen und lehne natürlich lächelnd ab. Dann fragt er Frauchen. Und ich dachte erst, ich hab mich verhört. Aber sie nuschelte irgendwas von „Ja klar“. Was so etwas angeht, ist sie ja echt schmerzfrei. Locker flockig balanciert sie runter vom Hocker nach vorne auf den Kopf und sitzt dort, als wenn sie Ihr Lebtag nicht anderes gemacht hätte.

Sehr interessant ist dabei anzusehen, wie der Dickhäuter mit seinen Ohren immer Frauchens Bein umklammert, wenn es irgendwie steil nach oben oder unten geht. Quasi so, als wolle er sie damit festhalten. Alles in allem ein sehr ruhiger „Ritt“. Als der Elefant dann allerdings mal trompetet ist das so laut, dass uns beiden erst einmal der Gehörgang frei gepustet wird. Ich habe das ja schon einige Male gehört, im Fernsehen oder im Zoo. Aber wenn man unmittelbar auf so einem Tier drauf sitzt, merkt man, was alleine darin schon für eine gewaltige Kraft steckt.

Ebenso beeindruckend ist der Moment, wo wir durch einen Fluss müssen. Der ist an der tiefsten Stelle ungefähr so tief, dass er dem Elefanten bis knapp unter die Augen geht. Interessant dabei zu beobachten ist, wie er beim durchwaten seinen Kopf etwas nach unten neigt und quasi damit das Wasser keilförmig verdrängt.

Selten hab ich mich im Wasser glaube ich auf einem Fortbewegungsmittel so sicher gefühlt, da kann kein Boot mithalten. Wie ein Fels in der Brandung steht bzw. bewegt er sich Meter für Meter fort, als wenn es das leichteste der Welt wäre. Und die Strömung des Flusses war nicht ohne ;-)

Nachdem wir das Elefantenreiten beendet haben schauen wir den Dickhäutern noch kurz beim Baden zu. Eine tägliche Prozedur, die sie offensichtlich recht gerne mögen. Und auch ein Fußballspiel mit Elefanten steht auf dem Programm. Das dabei immer wieder der brutale Elefantenhaken eingesetzt wird, um die Tiere zu animieren, das wussten wir damals leider nicht.

 

Zeitsprung! Elefantenreiten – NEIN DANKE!

 

Seit der Reise damals sind viele Jahre vergangen und ich muss mich heutzutage ernsthaft fragen, was wir uns damals dabei gedacht haben. Ganz gleich, WO Du die Gelegenheit haben solltest Elefantenreiten zu machen …

LASS DAS BITTE EINFACH SEIN !!

… und unterstütze solch eine Tierquälerei nicht auch noch !! Näheres dazu findest Du auf der Seite von National Geographic. Dort werden auch noch weitere Dinge gezeigt, um die Du einen großen Bogen machen solltest: Einen Tiger oder Bären zu streicheln, gehört zum Beispiel auch mit dazu! Kein wildes Tier macht so etwas freiwillig!

Die Fotos von unserem „Erlebnis“ damals habe ich daher hier im Bericht auch entfernt. Nicht damit noch irgendjemand auf den Gedanken kommt, so etwas selber einmal machen zu wollen.

Anders als viele andere Tiere lassen Elefanten sich nämlich NICHT domestizieren, man kann sie also nicht zähmen. Man muss Ihren Willen brechen. Wer einmal gesehen hat, wie so etwas funktioniert, der wird nie wieder auch nur ansatzweise auf die Idee kommen einen einzigen Fuß in solch ein Camp zu setzen!

Wer trotzdem einmal Elefanten aus der Nähe und in Ihrer natürlichen Umgebung sehen möchte, für den gibt es nur zwei Empfehlungen: Den Elephant Nature Park in Chaing Mai und Boon Lott’s Elephant Sanctuary in Sukhothai. Bei beiden werden die Tiere nicht geritten – im Gegenteil.

Im Elephant Nature Park zum Beispiel werden ehemals gequälte Elefanten wieder aufgepäppelt und gepflegt. Dort kann man auch in Holzhütten übernachten. Und auch im Elephant Sanctuary kann man übernachten und sogar bei der Pflege der Tiere helfen. WENN es also schon irgendein „Elefantencamp“ sein muss, dann bitte nur auf diesem Wege.

 

 

Fahrt mit dem Bambusfloß

Als Nächstes machen wir eine Fahrt mit dem Bambusfloß auf dem Fluss, den wir vorhin noch durchquert haben. Die Ruhe hier, die man dabei erlebt, ist fast schon unheimlich. Außer dem Fließen des Wassers hört man fast keine Geräusche. Und ich dachte immer, im Dschungel würde man Tiergeräusche ohne Ende wahrnehmen … komisch !?

Knapp 45 Minuten sind wir auf dem Fluss unterwegs. Zu unserer Überraschung überleben wir das ganze ohne einen einzigen Moskito- oder Mückenstich.

Floßfahrt

Floßfahrt

 

Während der Floßfahrt

Während der Floßfahrt

 

 

Chiang Mai

Als auch dieser Trip zu Ende ist machen wir uns zurück nach Chiang Mai. Mittagessen in einer Orchideenfarm steht auf dem Plan. „Sai Nam Phung Orchid“ nennt sich die Anlage, auf der man Orchideen ohne Ende zu sehen bekommt. Klein, groß, lila, gelb, rot … es gibt sie in allen möglichen und unmöglichen Farben.

Orchideenfarm

Orchideenfarm

 

Orchidee

Orchidee

 

Nach einem wirklich leckerem Mittagessen und einer Runde durch die Anlage geht es weiter, irgendwie scheint heute Besichtigungstag zu sein. Eine Lack – und eine Schirmfabrik stehen nämlich als Nächstes noch auf dem Programm. Eine Silberfabrik klemmen wir uns kurzerhand, darauf hat keiner mehr wirklich Lust heute.

Lackfabrik

Lackfabrik

 

Schirmfabrik

Schirmfabrik

 

Als wir wieder zurück im Hotel sind machen wir uns auf, die Stadt ein wenig zu Fuß zu erkunden und entdecken noch einen recht nett anzusehenden Wat. Leider hab ich den Namen vergessen, ich suche den aber noch raus später – versprochen. Das schöne hier an diesem Wat ist, dass er eine frei zugängliche, uralte Mönchs-Bibliothek besitzt. Hier ist alles wirklich sehr verstaubt und altertümlich, man kommt sich fast vor wie in einem Film.

Wat mit einer alten Mönchs-Bibliothek

Wat mit einer alten Mönchs-Bibliothek

 

Abends geht es dann noch zum letzten Mal auf dieser Rundreise in ein Themenrestaurant. Das Essen dort schmeckt recht gut und die Show kann sich ebenfalls sehen lassen. Die Kostüme und Fingerverrenkungen der Tänzerinnen sind wirklich sehenswert.

Themenrestaurant

Themenrestaurant

 

Thai Tanz

Thai Tanz

 

Fingerübung gefällig ?

Fingerübung gefällig ?

 

Damit neigt sich dieser Teil der Reise auch schon wieder dem Ende. Morgen geht es via Flug zurück nach Bangkok und dann mit dem Auto zum Marriott Resort and Spa nach Hua Hin. Wir sehen uns dann dort.