Die richtige Reiseapotheke ist wichtiger als viele vielleicht glauben mögen. Egal ob Wanderurlaub in den Alpen, mit dem Rucksack durch Indien oder eine individuelle Rundreise irgendwo sonst auf der Welt. Inhalt und Umfang richten sich dabei sowohl nach Destination und Länge der geplanten Reise, als auch nach der Reiseart und der eigenen medizinischen Geschichte im Hinblick auf Allergien und Vorerkrankungen. Gut vorbereitet schafft die Reiseapotheke Sicherheit und beugt unangenehmen Überraschungen vor.
Vorab aber natürlich der Hinweis, dass dies hier keine pauschal gültige Auflistung sein kann. Jeder benötigt unterschiedliche Medikamente, manche reagieren allergisch auf bestimmte Wirkstoffe, bei anderen wirken einige Medikamente hingegen gar nicht wirklich gut.
Von daher kann das hier alles zwar ein grober Anhaltspunkt sein, letzten Endes muss aber natürlich jeder seine Reiseapotheke auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Aber ich denke, das versteht sich irgendwie von selbst.
Welche Medikamente gehören in die Reiseapotheke?
Für viele Reisende gehört zur Grundausstattung einer guten Reiseapotheke Verbandsmaterial inklusive Desinfektionsmittel für Wunden. Es gibt handliche Sets mit allen nötigen Materialien zur Wundversorgung, die platzsparend in jedes Gepäckstück passen. Medikamente gegen Fieber und Schmerzen sowie Durchfall und Reiseübelkeit (zum Beispiel die Kaugummis von Superpep) dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Idealerweise greift man auf Medikamente zurück, die man in der Vergangenheit bereits genutzt hat und sich deshalb der Verträglichkeit sicher ist. Bei warmen und sonnigen Reisezielen wird die Reiseapotheke mit Sonnencreme und einem Gel gegen Sonnenbrand ergänzt, sowie Spray zum Schutz vor Insekten.
Die Luft im Flugzeug und auch Klimaanlagen können die Schleimhäute austrocknen. Eine Erkältung und Augenbeschwerden sind die Folge. Nasenspray, Tabletten gegen Halsschmerzen und Augentropfen bringen Abhilfe. Den Abschluss machen eventuelle persönliche Medikamente für chronische Beschwerden.
Vor allem bei Reisen außerhalb Europas empfiehlt sich zusätzlich ein Blick auf die Webseite des Auswärtigen Amtes. Diese bietet seriöse Hinweise zu medizinischen Themen wie Impfungen und lokale Gesundheitsversorgung in allen Regionen der Welt.
Falls Du beabsichtigst, eine Kreuzfahrt zu machen, können ebenfalls die oben erwähnten Superpep Kaugummis hilfreich gegen Seekrankheit sein. Auch das sogenannte Sea Band, welches Du ebenfalls in Apotheken bekommst, ist nicht verkehrt. Das Akupressur-Armband trägst Du am Handgelenk, es übt durch eine kleine Erhebung Druck auf einen bestimmten Punkt aus und soll somit Reiseübelkeit entgegenwirken. Das wirkt tatsächlich bei vielen Reisenden, aber natürlich nicht pauschal bei jedem. Der Kauf zu Hause in der Apotheke ist jedenfalls deutlich günstiger, als wenn Du es Dir erst an Board des Schiffes holen würdest.
Was ist beim Kauf von Medikamenten im Ausland zu beachten?
Generell sollte die Reiseapotheke am besten vor Reiseantritt in der heimischen Apotheke oder online zusammengestellt werden. Innerhalb der EU ist das Kaufen von Medikamenten, die in der Reiseapotheke fehlen, im Normalfall problemlos möglich. Die Qualitätsstandards sind auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland und mit der europäischen Krankenversicherungskarte entstehen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten keine erhöhten Kosten.
Deutlich anders zeigt sich die Situation außerhalb Europas. Hier hat man unter Umständen mit weniger hochwertigen oder sogar gefälschten Arzneimitteln zu kämpfen. Auch bei seriösen Apotheken, beispielsweise in asiatischen Ländern, besteht das Problem der sprachlichen Verständigung, das zu Missverständnissen führen kann. Der Beipackzettel ist oft nur in der Landessprache verfügbar. Eigene Medikamente mitzunehmen ist dem Kauf vor Ort also immer vorzuziehen.
Ich erinnere mich an unsere Rundreise in Nordthailand, wo ich lediglich Halsschmerztabletten in einer „Apotheke“ kaufen wollte. Ohne jemanden der mir das übersetzt hätte, wäre ich vermutlich ziemlich verzweifelt, aufgrund der für mich nicht lesbaren Verpackung.
In Ländern mit einer hochwertigen medizinischen Versorgung, etwa den USA, kann man Medikamente ohne Bedenken kaufen. Hier ist zu beachten, dass gängige Medikamente dort oft einen anderen Namen tragen. So kennt man das beliebte Schmerzmittel Paracetamol in Amerika unter dem Namen Tylenol oder Acetaminophen. Der Merck Index ist eine Datenbank für Medikamente, die zur Verständigung mit dem Apotheker bei solchen Übersetzungsproblemen zur Hilfe herangezogen werden kann.
Wenn man sich natürlich irgendwo am Ende der Welt die Schulter auskugelt, wie ich hier unten bei meinem Urlaub in der dominikanischen Republik damals, dann nützt auch die beste Reiseapotheke nichts mehr ;-)
Handgepäck oder Aufgabegepäck … wohin mit den Medikamenten?
Wer wichtige Medikamente für chronische Erkrankungen mitnehmen muss, sollte diese auf das aufgegebene Gepäckstück und das Handgepäck verteilen. So verhindert man eine Notsituation, falls der Koffer nicht am Zielflughafen ankommt. Bei Flüssigkeiten und Gelen im Handgepäck gelten bei Medikamenten die gleichen Sicherheitsbestimmungen wie bei anderen Flüssigkeiten.
Ausgenommen sind hiervon lebenswichtige Medikamente wie flüssiges Insulin. Ein ärztliches Attest muss aber in jedem Fall stets vorgezeigt werden. Eine englischsprachige Bescheinigung des Arztes ist bei internationalen Reisen die beste Variante. Das gilt für alle verschreibungspflichtigen Medikamente. Der Hausarzt weiß im Normalfall über die Bestimmungen und das passende Formular Bescheid.
Keinesfalls sollten Medikamente, auch wenn es sich lediglich um Kopfschmerztabletten handelt, ohne die Originalverpackung und den Beipackzettel eingepackt werden. Das spart zwar Platz, alarmiert den Zoll aber aufgrund eventuellen Drogenschmuggels. Vor allem in Asien und arabischen Ländern kann dies zu unangenehmen Situationen führen.
Meine persönliche Reiseapotheke, die ich immer mit auf Reisen dabei habe
Im Laufe der Jahre hat sich eine minimale Ausstattung bei mir herauskristallisiert, die ich aber trotzdem hier einmal in aller Kürze aufführen möchte
- Nasenspray für Kinder – das ist niedriger dosiert, wirkt aber trotzdem ganz gut
- Japanisches Heilpflanzenöl – vier Tropfen helfen auf einem Stück Würfelzucker innerhalb kürzester Zeit gegen Halsschmerzen. 4x am Tag nehmen, üblicherweise sind Halsschmerzen dann bereits am zweiten Tag kein Thema mehr. Hilft alternativ auch gegen Kopfschmerzen. Und sollte man einmal Zahnschmerzen im Urlaub bekommen, kann es ebenfalls hilfreich sein.
- Immodium Akut – es gibt ja nichts Unangenehmeres, als den Urlaub wegen so einem Mist nicht genießen zu können, daher gehört Immodium Akut eigentlich für mich auf alle Fälle mit in die Reiseapotheke
- Schmerztabletten – da hat ja jeder andere Vorlieben, ich persönlich besorge mir immer 800er Ibuprofen und bin damit eigentlich auf der sicheren Seite
- Blasenpflaster
Was ich übrigens auch immer mit dabei habe ist eine kleine Dose Nivea Creme. Nimmt kaum Platz weg und schadet definitiv nicht, wenn es mal irgendwo unangenehme raue Stellen an der Haut gibt.
Das war es im Prinzip schon, mehr nehme ich schon seit einigen Jahren nicht mehr mit. Klar, man geht natürlich immer auch irgendwo davon aus, dass man im Urlaub ja eh nicht krank wird.
Und jetzt Du, wie sieht Deine Reiseapotheke aus?
Wie sieht Deine Reiseapotheke aus, wenn Du im Urlaub bist? Was genau packst Du ein? Und was lässt Du lieber zu Hause? Hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar dazu, ich würde mich sehr darüber freuen.
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Tolle Auflistung und super geschrieben! Nichts ist im Urlaub wichtiger als eine gut sortierte Reiseapotheke!
Zu allem was du oben genannt hast, kommen bei uns Sprüh – Pflaster, Kühlgel und Panthenol Schutz- und Pflegesalbe mit ins Gepäck. Eine kleine Cremeschachtel ist auch immer dabei, japanisches Heilpflanzen-Öl übrigens auch. Hilft hervorragend bei Sodbrennen.
Liebe Grüße, Michaela
Lieber Andreas,
Wir schleppen immer ein Allergie-Notfallset mit uns in den Urlaub. Als Wespenallergiker quasi meine Lebensversicherung….
Viele Grüße von Sanne
Der Tipp mit dem Heilpflanzenöl ist klasse, das merke ich mir! Ich würde ausserdem noch Resche Tropfen einpacken.
Ganz liebe Grüsse,
Lena
Von Bachblüten halte ich persönlich eigentlich nicht wirklich viel. Bei unseren Pferden und Hunden zeigen sie hier und da mal eine ganz gute Wirkung, bei mir verpufft die Wirkung zu 100%