Wow, heute steht der Besuch des Caversham Wildlife Park an. Es herrscht strahlender Sonnenschein und anstelle des Hyundai fahren wir mit einer Corvette Cabrio durch die Gegend. Im Radio läuft „A Land Down Under“, das passt ja wie die Faust aufs Auge. Die Straßen sind leer und ich kann fahren wie ich möchte … als plötzlich … *Möp – Möp – Möp – Möp* …der Wecker klingelt. Träume können ja so fies sein !!

 

Caversham Wildlife Park

Natürlich ist das Wetter eher durchwachsen, natürlich steht in der Garage unser inzwischen lieb gewonnener Hyundai und natürlich sind wir nicht alleine unterwegs auf den Straßen, als wir zum Caversham Wildlife Park etwas nördlich von Perth fahren. Den hatten wir uns zu Hause bereits für einen Besuch ausgeguckt.

Caversham Wildlife Park Eingang

Caversham Wildlife Park Eingang

 

Der Eintritt ist mit aktuell 30 Au$ (Stand 01/2020) eigentlich human, wenn man das mit anderen Parks vergleicht. Bereits um kurz vor 9 Uhr sind wir dann auch vor Ort. Außer einer Schulklasse und den obligatorischen asiatischen Reisegruppen ist es zum Glück relativ leer.

Vermutlich hält das schlechte Wetter im Moment noch die Leute ab hierher zum Caversham Wildlife Park zu kommen. An die 200 Tiere beheimatet der Park, alle mehr oder weniger typisch australischer Herkunft. Dingos, Echidnas, Tasmanische Teufel, Possums, Wombats und die obligatorischen Kängurus kann man hier ebenso sehen wie die drolligen Koalas und andere endemische Tierarten.

Fünf Bereiche gibt es im Park. Alle sind kreisförmig um einen Wanderweg und die „Kangaroo feeding area“angeordnet. Alles beginnt und endet am Souvenirshop, wo man auch die Eintrittskarten bekommt.

Als Erstes läuft uns ein Pfau über den Weg, jegliche Versuche von Frauchen ihn zu einem Rad zu überreden waren jedoch erfolglos. Ein harmloses Känguru hatte da später schon mehr Erfolg … die beiden haben sich eine ganze Zeit lang auf merkwürdige Art und Weise miteinander angelegt und angenähert. Ob da jemals Jungtiere bei raus kommen wage ich aber zu bezweifeln!

Die Pfauenflüsterin in Action

Die Pfauenflüsterin in Action

 

Pfau und Känguru

Pfau und Känguru

 

Zugegeben, das Känguru hatte es vermutlich eher mit einer Droh – als Balzgebärde des Pfaus zu tun … aber auch wir haben später noch Glück gehabt und eines der Tiere hat sich bilderbuchmäßig in Pose für uns gestellt.

Besser geht's nicht

Besser geht’s nicht

 

Nach diesem Augenschmaus gehen wir schließlich weiter ins Känguru-Gehege. Das Areal ist schön groß und keines der Tiere ist eigentlich gezwungen in die Nähe der Menschen zu kommen da genügend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind.

Zwar kommen die lustigen Gesellen auch so schon zu einem hin gehöppelt um sich kraulen zu lassen, es gibt aber auch einen kleinen Trog mit Futter welches man den Tieren geben darf. Kaum hat man etwas davon in der Hand, vergrößert sich die Anzahl der Känguru-Freunde innerhalb weniger Minuten um ein vielfaches.

Scheint ein Genießer zu sein

Scheint ein Genießer zu sein

 

Kangaroo krauling ...

Kangaroo krauling …

 

Kleiner Nasenstupser gefällig ??

Kleiner Nasenstupser gefällig ??

 

Und spätestens wenn die ersten der Tiere mit ihren Pfoten die eigenen Hände umgrabschen ist es vorbei und man ist ihnen verfallen …

Ein Albino - Känguru

Ein Albino – Känguru

 

Mjamm ...

Mjamm …

 

Die beiden „Bilder des Tages“ für uns waren dementsprechend auch wieder zwei Kängurus. Darf ich vorstellen: Zum einen auf dem linken Bild ein lustiger Geselle der von uns ganz spontan AL getauft wurde. Jeder der Al Bundy kennt kann sich vorstellen warum. Und zu anderen – auf dem rechten Bild – ein Känguru was die ganze Zeit versucht hat IN unsere Kamera hinein zu kriechen. Sehr komische Angewohnheit, vielleicht wollte es auf diese Art versuchen sich aus dem Park zu schmuggeln !?

Al Bundy, äh ... Kangy

Al Bundy, äh … Kangy

 

Neugieriges Känguru

Neugieriges Känguru

 

Nachdem wir uns hier irgendwann wieder buchstäblich „losgerissen“ haben gehen wir weiter zu den Wombats und den Koalas. Beide darf man hier im Caversham Wildlife Park mittlerweile NICHT mehr selber auf den Schoss oder in den Arm nehmen. Aber genau DESHALB haben wir uns den Park auch ausgesucht. Dieses typisch touristische „von-Besucher-zu-Besucher-reichen“ der Tiere kotzt mich persönlich einfach nur an.

Hier ist es so, dass ein Mitarbeiter des Parks den Wombat auf dem Schoß hält und man ihn lediglich mal auf eine für ihn angenehme Art streicheln darf. Bei den Koalas geht man sogar noch ein bisschen weiter und darf sie nur streicheln, während sie irgendwo auf dem Baum sitzen. Außerdem darf man nur bestimmte Tiere streicheln und sie nicht in irgendeiner Art und Weise stören.

Meet the Wombat

Meet the Wombat

 

Schlafender Koala

Schlafender Koala

 

Zum Schutz der Tiere darf immer nur eine bestimmte Anzahl Leute gleichzeitig in eine der interaktiven Zonen. Dort kann man die Tiere dann aus nächster Nähe beobachten. Da eines der Koala-Weibchen gerade Nachwuchs bekommen hat, ist zusätzlich immer ein Ranger mehr als üblich anwesend, um die Besucher im Auge zu behalten.

Koala Baby Nachwuchs im Caversham Wildlife Park

Koala Baby Nachwuchs im Caversham Wildlife Park

 

Kurios im übrigen: Eigentlich gibt es hier in West Australien gar keine wild lebenden Koalas. Sämtliche Tiere die man hier irgendwo in Parks findet sind aus anderen Bereichen des Kontinents eingeflogen worden.

Im Yanchep National Park etwas nördlich von Perth gibt es aber einen sogenannten Koala Boardwalk, wo sie ausgewildert worden sind und sich dort gut in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten lassen. Dort wollen wir dann morgen auch noch hin. Dann werde ich auch ein wenig mehr über diese Tiere zu berichten wissen.

Jetzt statten wir noch kurz dem restlichen Tierbestand im Caversham Wildlife Park einen Besuch ab, zu dem auch ein Tasmanischer Teufel gehört. Diese kleinen Kerle sehen zwar süß aus, sobald sie ihr Maul aufreißen ist aber Schluss mit lustig. Es heißt ja, die Bisskraft solch eines putzigen Kerlchens ist 9x kräftiger als die eines Hundes und die stärkste überhaupt aller Säugetiere … na dann Prost Mahlzeit.

Den abwertenden Namen hat er sich übrigens selbst zuzuschreiben. Die Tiere verhalten sich in freier Wildbahn (wo sie nur noch in Tasmanien vorkommen) aggressiv gegen fast alles was ihnen begegnet. Zudem haben seine Augen die Angewohnheit sich während eines Kampfes oder vor Erregung rot zu färben. Hinzu kommt, dass er dann einen ekligen Körpergeruch entwickelt.

Das tiefschwarze Fell in Verbindung mit einem Gekreische was einem durch Mark und Bein geht, tun ihr übriges dazu.

 

Tasmanischer Teufel

Tasmanischer Teufel

 

Niedliches Kerlchen, oder?

Der Caversham Wildlife Park hat täglich von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Minimum ein halber Tag sollte dafür eingeplant werden. Alternativen zu diesem Park gibt es in der Umgebung von Perth zwar einige, bei der Vorab-Recherche zu Hause im Internet hat uns dieser hier aber am meisten zugesagt. Wir haben den Besuch auf jeden Fall nicht bereut.

 

 

Fremantle

Am frühen Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg nach Freo. Freo ist hier bei den Aussies die gängige Bezeichnung für Fremantle. Es handelt sich dabei um einen Vorort, knapp 20 km entfernt von Perth. Er ist für seine gut erhaltenen alten Gebäude aus den 1890er Jahre bekannt.. Ein Abstecher hierher zählt zum Pflichtbesuch eines jeden Perth-Besuchers.

Saint Patricks Church in Fremantle

Saint Patricks Church in Fremantle

 

Die meisten Gebäude wurden restauriert als 1987 hier der America’s Cup ausgetragen wurde und. Wir parken unser Auto kostenlos in der Ord Street am Fremantle Park, oberhalb des Boccia-Clubs und links vom Monument Hill. Von hier aus ist man zu Fuß in 5 Minuten an der ersten sehenswerten Kirche, der Saint PatricksChurch (47 Adelaide Street)…

… sowie an der Railway Station, die man erreicht wenn man die Queen Street nach rechts weiter geht.

Fremantle Railway Station

Fremantle Railway Station

 

Fototechnisch ist es für die Railway Station bereits zu spät. Da die Sonne ja hier über dem Meer untergeht und das Gebäude unmittelbar am Wasser gebaut wurde hat man schlechte Karten.

Der Bahnhof wurde 1902 erbaut und ersetzte den ursprünglichen, 1881 an der Cliff Street, errichteten. Damals wurde Gold von hier aus transportiert. Heute kommen hier die Regionalzüge aus Perth an.

Ein Brunnen vor dem Bahnhof erinnert an zwei junge Leute die seinerzeit verdurstet sind auf dem Weg durchs Outback. Der Vater der beiden wollte mit diesem Brunnen den beiden ein Denkmal setzen. Den weiteren Verlauf des Rundganges werde ich im Folgenden versuchen in logischer Abfolge anhand der Fotos darzustellen.

Die beiden nächsten Stopps nach der Railway Station sind das Maritime Museum sowie das Round House. Das 1831 erbaute Round House ist eigentlich gar nicht rund sondern zwölfeckig und war seinerzeit das erste Zivilgefängnis der Kolonie Swan River.

Gegen eine kleine Spende kann man den Innenhof und die kleinen Zellen betreten. Ein Angestellter erklärt einem jede Menge Dinge die mehr oder weniger interessant sind. Geöffnet von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr.

Unter dem Round Hose verläuft der so genannte Whalers Tunnel, der 1837 von einigen Walfanggesellschaften gebaut wurde um den Transport zu beschleunigen …

Round House

Round House

 

Round Hose mit Whalers Tunnel

Round Hose mit Whalers Tunnel

 

Kanonen vorne beim Round Hose

Kanonen vorne beim Round Hose

 

Oben von Round Hose hat man zur einen Seite einen guten Blick auf den Hafen und auf der entgegengesetzten Seite zur High Street. Diese Straße vereint zahlreiche Shops und Cafes und wird am Ende von der Town Hall begrenzt.

Blick vom Round House zur High Street

Blick vom Round House zur High Street

 

Town Hall

Town Hall

 

Die Town Hall stammt aus dem Jahr 1887 und ist heutzutage Rathaus und Touristeninformation zugleich. Auf dem Weg dorthin läuft man in der High Street an vielen heraus geputzten Gebäuden vorbei die teilweise stark an die Bauten in New Orleans erinnern.

Gebäude in der High Street

Gebäude in der High Street

 

Wir laufen jetzt die Market Street hinunter. Hier gibt es zum ersten Mal eigentlich einen Moment lang nichts zu sehen bzw. fotografieren … es ist eine Art Hauptstraße in der sich Stoßstange an Stoßstange reiht im Moment.

An der Kreuzung Market St./Essex St. kommen wir dann wieder an einer sehenswerten Kirche vorbei. Es handelt sich um die Presbyterian Church aus dem Jahre 1890, entworfen wurde der ungewöhnliche Gothik-Bau v0n Sir J.J. Talbot–Hobbs, der eigentlich ein Kriegsheld, ganz nebenbei aber auch Architekt gewesen ist.

Wir gehen die Essex Street bis zum Ende durch und stehen schließlich vorm besten Hotel im Ort, dem Esplanade. Es ist ein im Kolonialstil gebautes 5* – Hotel mit 300 Zimmern, Übernachtungspreise beginnen saisonabhängig so um die 160 Au$.

Von hier aus kann man eigentlich alles zu Fuß erreichen, der berühmte Cappuccino-Strip liegt nur 100m entfernt und ist über die Parkanlage Esplanade Reserve zu erreichen.

Presbyterian Church in der Market Street

Presbyterian Church in der Market Street

 

Esplanade Hotel Fremantle

Esplanade Hotel Fremantle

 

Cappuccino Strip in Fremantle

Cappuccino Strip in Fremantle

 

Die Parkanlage überqueren wir schließlich und befinden uns nun am oben erwähnten Strip. Eigentlich handelt es sich hierbei um den Hafen mit extra angelegtem hölzernem Boardwalk an dem sich einige Cafes, Restaurants (angeblich gibt es hier die besten Fish’n’Chips von ganz Australien) und Shops befinden.

Knapp zwei Stunden sind wir jetzt hier unterwegs in Fremantle, langsam wird es Zeit wieder zum Auto zu wandern. Auf dem Rückweg kommen wir noch am Fremantle Oval, dem örtlichen Football-Stadion, und dem 1850 von Sträflingen erbauten Fremantle Prison vorbei. Hier gibt es unter anderem Nachttouren und Besichtigungen des unterirdischen Gang-Labyrinthes.

Fremantle Prison

Fremantle Prison

 

Vom Gefängnis aus sind es nur noch wenige Minuten bis zu unserem Parkplatz und nachdem es sich nun vollends aufgeklart hat und strahlender Sonnenschein herrscht, beschließen wir nach unserer Rückkehr in Perth erst einmal der Innenstadt und dann wieder dem Kings Park einen Besuch abzustatten.

 

 

Perth

Einen sehr guten Blick aus der Nähe auf die Skyline hat man von der Grünfläche Ecke Barrack St/Riverside Drive.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet man den Bell Tower. Seine 18 Glocken stammen teilweise aus dem 14.Jahrhundert und haben schon am Trafalgar Square in London ihren Dienst verrichtet. Sie wiegen zusammen über 9 Tonnen. Der Turm musste deshalb nachträglich mit Beton verstärkt werden damit er nicht zusammenbricht.

Downtown Perth

Downtown Perth

 

Die auffällige Form des Tower soll an ein Segelschiff erinnern, das erkennt man allerdings NUR wenn man seitlich drauf schaut … wie unten links auf dem Foto. Das Bild rechts zeigt den Bell Tower aus einiger Entfernung und ist vom Kings Park aus aufgenommen, dorthin sind wir nämlich als nächstes gefahren.

Bell Tower

Bell Tower

 

Blick vom Kings Park auf den Bell Tower

Blick vom Kings Park auf den Bell Tower

 

Mittlerweile kennen wir uns im Kings Park ja aus und fühlen uns fast schon heimisch. Bei schönem Wetter sieht das auch gleich alles viel sympathischer aus hier. Der Blick auf den Verkehrsknoten vor der Skyline offenbart uns das alltägliche Gewusel zur Rush Hour.

Blick vom Kings Park auf die Skyline von Perth

Blick vom Kings Park auf die Skyline von Perth

 

Die Rush Hour hier ist irgendwie ziemlich komisch, man kann nämlich fast die Uhr danach stellen. Jeden Tag zwischen 16 und 18 Uhr geht auf dem Highway nichts mehr, danach löst sich der Stau innerhalb kürzester Zeit auf und es scheint als wäre er nie vorhanden gewesen. Das haben wir an drei Tage so beobachten können, jedes Mal war es genau das gleiche.

Wir schauen uns noch einmal das State War Memorial an …

State War Memorial im Kings Park

State War Memorial im Kings Park

 

… statten dem botanischen Garten erneut einen Besuch ab …
Im Botanischen Garten

Im Botanischen Garten

 

… und schauen uns die örtliche Doppelhelix an, den DNA-Tower. Warum der Turm diesen Namen bekommen hat ist unschwer zu erkennen. Die beiden sich umeinander drehenden Treppen sehen aus wie ein DNA-Strang. Der Turm ist 15 m hoch, hat 101 Stufen und wurde nach dem Vorbild einer Treppe in einem französischen Schloss gebaut.

Von oben hat man einen recht guten Blick auf die Umgebung, die Skyline sieht man allerdings besser vom State War Memorial aus. Dafür soll man von hier oben an klaren Tagen bis hinaus aufs Meer nach Rottnest Island gucken können. Keine Ahnung ob das wirklich stimmt, auf alle Fälle dürfte dafür ein Fernglas nötig sein.

Rottnest Island stand ursprünglich eigentlich auch auf unserer to-do-Liste, irgendwie schaffen wir das aber nun zeitlich doch gar nicht mehr. Morgen ist ja bereits unser letzter Tag hier und wir wollen auf jeden Fall noch zum Yanchep NP nördlich von Perth. Aber sollten wir irgendwann rein zufällig mal wieder vorbeikommen … Rottnest Island ist vorgemerkt.

DNA Tower im Kings Park

DNA Tower im Kings Park

 

Den Abend verbringen wir mit spazieren gehen und später Koffer bzw. Tasche packen, das muss ja dummerweise auch irgendwann noch sein. Für den Rückflug reservieren wir kurz noch in einem Internetcafe unsere Sitzplätze.

Zumindest hatten wir das vor, sie waren nämlich bereits von Singapore Airlines für uns reserviert worden. Für beide Flüge haben wir die Sitzreihe am Notausgang bekommen. Langstrecken-Fliegerherz was willst du mehr? Zufrieden und fast schon mit einer gewissen Vorfreude auf den Flug schlummern wir schließlich ein. Gut’s Nächtle …