Im östlichen Ruhrgebiet, genauer gesagt bei Lünen im Stadtteil Brambauer, finden Hobbyfotografen ein eher ungewöhnliches Objekt. Die Rede ist vom Colani-Ufo bzw. dem LÜNTEC-Tower, umgangssprachlich häufig auch als Colani-Ei bezeichnet. Es ist die futuristische Neugestaltung eines Fördergerüsts der Schachtanlage IV auf dem Gelände der ehemaligen Steinkohlenzeche Minister Achenbach.
In der Ei-förmigen Konstruktion aus 18 weißen, glasfaserverstärkten Kunststoffzellen mit vier Blitzableiterantennen auf 35 m Höhe, welche im Oktober 1995 erst auf das Fördergerüst aufgesetzt wurde, befindet sich heute eine (jedoch nicht öffentlich) zugängliche Business-Lounge. Für private oder geschäftliche Veranstaltungen kann die knapp 8 Meter hohe und rund 300qm große Räumlichkeit gemietet werden.
Das Colani-Ufo in Lünen
Colani-Ufo / LÜNTEC-Tower
Der Name Colani stammt vom Entwickler des Ufos, Luigi Colani, dessen futuristisch anmutenden LKWs einige vielleicht kennen. Sie dienten unter anderem als Zugmaschinen auf der alten Loveparade. Anhand seiner Skizze wurde das „Projekt Colani-Ei“ mithilfe der Finanzierung durch die Internationale Bauausstellung Emscher Park in die Realität umgesetzt. Es soll in anschaulicher Weise den Strukturwandel des Ruhrgebiets verdeutlichen.
Colani war bekannt für seine aerodynamischen, biomorphen Formen für Autos, Flugzeuge und viele weitere Gebrauchsgegenstände. Ab 1982 war er fünf Jahre lang in Japan als Chefdesigner für mehrere japanische Hersteller wie Canon, Sony und Mazda tätig.
Einer seiner bekanntesten und erfolgreichsten Entwürfe ist die Spiegelreflexkamera Canon T90 aus dem Jahr 1986, deren ergonomisch gestaltete Form zum Standard geworden. Selbst heutige EOS-Digitalkameras basieren noch immer darauf.
Das Colani-Ufo von oben
Toller Abendhimmel über dem Colani-Ei
Colani-Ufo » Adresse & Parken
Parken kannst Du im Prinzip direkt in der Straße Am Brambusch. Diese führt quasi im rechten Winkel an LÜNTEC und dem Colani-E vorbei und bietet in aller Regel ausreichend Parkmöglichkeiten – zumindest außerhalb der Arbeitszeiten. Sollte dort wider Erwarten doch alles voll sein (es handelt sich um ein relativ kleines Gewerbegebiet), findest Du an der Stellenbachstraße einen Seitenstreifen, wo das Auto geparkt werden kann.
Adresse fürs Navi
Am Brambusch
44536 Lünen
GPS-Koordinaten: 51°36’18.16″N, 7°27’11.72″E / 51.605044, 7.453256
Das Colani-Ufo von unten. Die Strahler leuchten den ganzen Tag
Was kostet der Besuch vom Colani-Ufo?
Da die Frage anscheinend des Öfteren auftaucht hier noch einmal ganz klar der Hinweis: Der Besuch ist kostenlos. Du musst für den Besuch beim Colani-Ufo nichts zahlen, kannst den Tower allerdings auch nicht betreten. Er ist also fototechnisch betrachtet nur von außen interessant, zählt inzwischen aber tatsächlich auch zu den meist fotografierten Bauwerken in Lünen.
Es hat schon etwas leicht unwirklich, wenn man die richtige Perspektive in der Luft wählt
Ziele in der Umgebung
Wenn Du als Hobbyfotograf unterwegs bist, gibt es in der näheren Umgebung vom Colani-Ufo auch noch einige andere lohnenswerte Ziele, die Du ganz gut mit einem Besuch hier kombinieren kannst. Allen voran das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg. Auch recht fotogen: Der Glaselefant im Maximilianpark in Hamm.
Falls Du Dich für Schlösser interessierst, dann liegen Schloss Cappenberg und Schloss Nordkirchen relativ in der Nähe. Letzteres trägt nicht umsonst den Beinamen Versailles vom Münsterland.
In Unna befindet sich das Zentrum für Internationale Lichtkunst, was auch für Familien mit Kindern ein tolles Ziel sein dürfte. Und natürlich liegen viele Ziele in Dortmund nicht allzu weit entfernt, wie zum Beispiel der Dortmunder Zoo, Romberg- und Westfalenpark, die Industrieanlage Phoenix West oder auch die Zeche Zollern.
Hier kannst Du in Lünen und Umgebung übernachten
Falls Du länger im Ruhrgebiet unterwegs sein solltest, zum Beispiel weil Du einen Roadtrip durch Deutschland oder ähnliches machst, dann kannst Du natürlich auch in Lünen und Umgebung übernachten. Einige empfehlenswerte Unterkünfte sind zum Beispiel:
Das ehemalige Fördergerüst samt aufgesetztem „Ei“ …
Der Artikel ist Teil der Reihe Fotospots im Ruhrgebiet hier auf dem Blog. Diese Reihe wird von Zeit zu Zeit immer wieder erweitert werden und einige fotografisch interessante Locations beinhalten, die nicht unbedingt als „Ausflugsziel“ einzuordnen sind, für Hobbyfotografen aber trotzdem ein lohnenswertes Ziel sein könnten.
Und jetzt Du
Bist Du selber schon beim Colani-Ufo zum Fotografieren gewesen? Wie waren Deine Erfahrungen und wie hat Dir das ungewöhnliche Objekt gefallen? Vielleicht kennst Du ja auch noch andere interessante Fotospots im Ruhrgebiet, die nicht unbedingt jeder sofort auf dem Schirm hat? Dann hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar, ich würde mich sehr darüber freuen.
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Vielen Dank für den Tipp
LG Bernhard
Hi Bernhard, freut mich, wenn Du es bisher noch nicht kanntest und vllt einmal auf einem Fototrip besuchst :-)