Der Landschaftspark Duisburg-Nord, kurz LaPaDu oder liebevoll auch „Landi“ genannt, ist quasi ein riesiges Freilichtmuseum auf knapp 180ha Fläche. Er entstand im Rahmen der internationalen Bauausstellung Emscher Park und bildet heute einen der Ankerpunkte der Route Industriekultur. Über eine Million Besucher jährlich lockt der Park inzwischen an.

Im Zentrum des Industrieparks steht das stillgelegte Thyssen-Hochofenwerk Duisburg-Meiderich. 84 Jahre lang, von 1901 bis 1985, wurde dort in fünf Hochöfen sage und schreibe 37 Millionen Tonnen Roheisen für die Stahlindustrie produziert.

Seit der Stilllegung wurde der Park umgebaut und 1994 schließlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit dem Jahr 2000 steht der Landschaftspark Duisburg unter Denkmalschutz, da ein solch umfassender Gebäudebestand einzigartig ist – nicht nur im Ruhrgebiet, sondern bundesweit.

Die britische Tageszeitung The Guardian zählt den Landschaftspark Duisburg sogar zu den zehn besten Stadtparks der Welt. Neben solch großen Namen wie die High Line in New York oder auch dem Park Güell in Barcelona, jener von Antoni Gaudís erschaffenen Hommage an die Natur, die auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

In Eingangsnähe des LaPaDu findet sich dieser fotogene Tümpel

In Eingangsnähe des LaPaDu findet sich dieser fotogene Tümpel

 

 

Besonderheiten im LaPaDu

Gießhalle 2, wo früher das flüssige Roheisen aus den Hochöfen weiterverarbeitet wurde, ist vom deutsche Alpenverein in einen alpinen Hochseil- und Klettergarten umgebaut worden. Sage und schreibe knapp 400 Routen gibt es mit Schwierigkeitsgraden zwischen II und IX. Auch einen Klettersteig (Schwierigkeitsgrade A bis E) gibt es.

In Gießhalle 1 befindet sich ein Sommerkino, was in der warmen Jahreszeit jede Menge Zuschauer anlockt.

Der ehemalige Hochofen 5, wo seinerzeit  Erze mit Zusatzstoffen zu Roheisen verschmolzen wurde, ist bis zum zweithöchsten Punkt auf 70 Meter Höhe begehbar gemacht worden. Die Aussicht von dort oben auf die Umgebung ist beeindruckend, gerade zum Sonnenuntergang aber ein absolutes „Must-Do“.

Der Gasometer wurde umgebaut zum Tauchrevier Gasometer. Taucher entwickelten dafür ein Konzept, wo das Gebäude mit 20.000 Kubikmetern Wasser befüllt wird und dadurch zum größten Indoor-Tauchbecken Europas wurde. Seine Maße: 45 Meter Durchmesser, 13 Meter tief. Aufgrund der vielseitigen Unterwasserlandschaft wird es sogar als Trainingszentrum der Polizei und Feuerwehr genutzt.

Immer wieder finden die unterschiedlichsten Events auf dem Gelände statt. So war ich damals unter anderem durch Zufall an einem Wochenende im September dort, wo im Rahmen von De-Symphonic der gesamte Park an 13 verschiedenen Stellen mit klassischer Musik beschallt wurde. Das war schon ein wirklich surrealer Erlebnis in gewisser Weise. Und solche Veranstaltungen gibt es hier immer wieder einmal.

Im Rahmen von "De-Symphonic" war das Wasser hier neongrün. Üblicherweise hat es eine normale Farbe

Im Rahmen von „De-Symphonic“ war das Wasser hier neongrün. Üblicherweise hat es eine normale Farbe

 

 

Highlights für Fotografen

Der LaPaDu ist ganz klar einer der beliebtesten Fotospots im Ruhrgebiet. Kaum irgendwo wird man dermaßen viele Fotografen herumwuseln sehen wie hier. Trotzdem verläuft sich das alles ganz gut und man kommt sich nur selten in die Quere. Und falls doch, dann wartet man einfach mal ein paar Minuten und lässt die alten Gebäude auf sich wirken.

Auch wenn das ganze Gelände für sich ein riesiges fotografisches Highlight ist, so gibt es doch ein paar markante Punkte, die für Hobbyfotografen vermutlich interessanter sind als der Rest. Die bunten Flügelräder hier unten sind nur ein kleines Beispiel. Sie sind Nachts zudem beleuchtet und bieten ein tolles Fotomotiv.

Die bunten Flügelräder des Kühlwerks drehen sich noch heute und haben früher das Waschwasser gekühlt

Die bunten Flügelräder des Kühlwerks drehen sich noch heute und haben früher das Waschwasser gekühlt

 

Hochofen 5

Der Hochofen 5 ist sicherlich eines DER Highlights für Fotografen. Dort, wo früher zusammen mit vielen anderen Zuschlagstoffen Erze bei rund 2000 Grad Hitze zu Roheisen geschmolzen wurden, kann man heute über viele eiserne Treppen bis hoch zur obersten Plattform in 70 Metern Höhe gehen.

Egal ob am Tag auf die umliegenden Autobahnen oder in der Nacht, der Ausblick über das Ruhrgebiet ist von oben immer ein Erlebnis. Die Stufen sollten nicht mehr ganz so fitte Besucher ganz in Ruhe angehen, es dauert ein wenig, bis man tatsächlich oben angekommen ist und auf jeder Zwischenebene gibt es einiges zu entdecken.

Eine der Zwischenebenen am Hochofen 5

Eine der Zwischenebenen am Hochofen 5

 

In 70 Metern Höhe oben auf dem Hochofen 5

In 70 Metern Höhe oben auf dem Hochofen 5

 

Der Ausblick vom Hochofen 5 in Richtung A42

Der Ausblick vom Hochofen 5 in Richtung A42

 

Das Krokodil

Als das ehemalige Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich noch in Betrieb war, diente „das Krokodil“ als Verladebrücke zum Transport des Eisenerzes in die Tagesbunker hinein. Heute ist es – gerade auch am Abend – ein beliebtes Fotomotiv und spiegelt sich an windstillen Tagen prima in den beiden vorgelagerten Klärbecken.

Kleiner Tipp am Rande: Ein vernünftiges Weitwinkelobjektiv ist hier definitiv ein „Muss“, wenn man den kompletten Gerüstausleger im Wasser mit aufs Foto bekommen möchte.

"Das Krokodil" spiegelt sich an windstillen Tagen perfekt in den Klärbecken

„Das Krokodil“ spiegelt sich an windstillen Tagen perfekt in den Klärbecken

 

Bunkeranlagen

In den Bunkern wurde früher Erz und Koks eingelagert. Heute befindet sich dort ein Kletterpark, ein Spielplatz und es kann auch gerne mal eine Kunstausstellung dort präsentiert werden. Auch Lichter- und Videoshows sind möglich.

Verschiedene Kletterrouten gibt es in den Bunkeranlagen. Beeindruckend ist der 530 Meter lange Klettersteig „Via Ferrata Monte Thysso“, wo sich sogar Bergsteiger auf ihre geplanten Touren in den Alpen vorbereiten.

Einer der zahlreichen Kletterparcours

Einer der zahlreichen Kletterparcours

 

Die begrünten Bunkeranlagen

Die begrünten Bunkeranlagen

 

Hinweis: Coronabedingt kann es unter Umständen zu Einschränkungen kommen, was die Begehbarkeit des Hochofens und auch der Bunkeranlagen angeht. Du solltest Dich daher vor Deinem Besuch informieren, ob der Aufstieg aktuell möglich ist.

Übrigens, auch Foto-Workshops finde im LaPaDu regelmäßig statt. Egal ob tagsüber oder Nachts, ob zu mehreren Personen oder nur in Kleingruppen, hier wird garantiert jeder Hobbyfotograf etwas für sich finden.

Auch die Emscher fließt gemütlich durch den Garten des LaPaDu

Auch die Emscher fließt gemütlich durch den Garten des LaPaDu

 

 

Parken am LaPaDu

Parken am Landschaftspark Duisburg-Nord ist direkt gegenüber des Park-Haupteingangs möglich. Dort befindet sich auch ein großer Parkplatz mit über 1.500 Stellplätzen. Parken ist gratis.

Adresse des Parkplatzes fürs Navi:
Emscherstraße 71
47137 Duisburg
GPS-Koordinaten: 51°28’53.4″N 6°47’01.0″E / 1.481495, 6.783622

Alternativ kann man auch ganz offiziell am Parkplatz bei der Jugendherberge in der Lösorter Straße parken. Die GPS-Koordinaten dafür lauten: 51°28’53.4″N 6°47’01.0″E / 51.481495, 6.783622

Rund um das Gelände des Landschaftsparks gibt es aber auch auf den Seitenstreifen der umliegenden Straßen in aller Regel ausreichend viele Parkmöglichkeiten.

Solch eine gute Übersichtskarte findet man direkt am Eingang vom LaPaDu

Solch eine gute Übersichtskarte findet man direkt am Eingang vom LaPaDu

 

 

Beleuchtung im Landschaftspark-Duisburg

Immer Freitags, Samstags, Sonntags und an Feiertagen bei Einbruch der Dämmerung bis 01:00 Uhr Nachts werden große Teile der alten Gebäude im Landschaftspark-Duisburg durch eine farbige Beleuchtung von Jonathan Park in Szene gesetzt.

Wenn Du Deinen Besuch im Landschaftspark Duisburg optimal timen möchtest, dann schaue auf jeden Fall, das Du sowohl bei Tageslicht, als auch bei Dämmerung bzw. Dunkelheit dort bist. Der ganze Park schaut durch die illuminierten Gebäude komplett anders aus.

"Das Krokodil" vom unteren Bereich des Hochofen 5 aus gesehen

„Das Krokodil“ vom unteren Bereich des Hochofen 5 aus gesehen

 

Blick auf den angestrahlten Winderhitzer vom Hochofen 5 aus

Blick auf den angestrahlten Winderhitzer vom Hochofen 5 aus

 

Einer der markantesten Punkte auf dem Weg nach oben am Hochofen 5

Einer der markantesten Punkte auf dem Weg nach oben am Hochofen 5

 

Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg

Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg

 

Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg

Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg

 

Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg

Eindrücke vom nächtlichen Landschaftspark-Duisburg

 

 


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Restaurants

Neben einigen Restaurants gibt es regelmäßig auch Food-Trucks, welche im weitläufigen Eingangsbereich verstreut auf dem Gelände stehen. Verhungern muss also niemand bei einem Besuch.

Hinweis: Coronabedingt kann es sein, dass einige Restaurants geschlossen sind. Daher gibt es garantierte Verpflegung eventuell nur am Wochenende auf dem Gelände an den dort verteilten Food-Trucks.

 

 

Allgemeine Tipps und Infos zum LaPaDu

Es ist durchaus sinnvoll, sich am Tage bereits einmal auf dem Gelände zu orientieren, damit man bei Dunkelheit einen besseren Überblick hat, wo sich was befindet. Zwar gibt es am Haupteingang eine recht gute Karte, die man sich ruhig auch abfotografieren sollte, aber wenn man selber das Gelände bei Tageslicht schon einmal ein wenig erkundet hat, geht das ganze das doch etwas leichter von der Hand, finde ich.

Als Zeitaufwand für einen Besuch würde ich mal Minimum 2 Stunden einplanen. Pauschal lässt sich das relativ schwer einschätzen, da das Gelände relativ groß ist und man sich beim ersten Besuch auch erst einmal einen Überblick verschaffen muss. Noch dazu fotografiert ja nicht jeder immer dieselben Dinge.

Wenn Du Besuchermassen vermeiden möchtest, dann besuche den Landschaftspark Duisburg am besten unter der Woche. Das hat allerdings den Nachteil, das die Beleuchtung abends nicht eingeschaltet ist. Dies ist nämlich nur Freitags, Samstags und Sonntags der Fall. Irgendeinen Kompromiss muss man also wohl oder übel eingehen.

Flüge mit der Drohne über den Landschaftspark sind ohne Ausnahmegenehmigung, welche man bei der Verwaltung des LaPaDu beantragen kann, NICHT erlaubt! Weitere Infos siehe hier.

Nimm eine Taschenlampe/Kopflampe mit, wenn Du Abends das Gelände besuchen möchtest. Obwohl einige der Anlagen beleuchtet sind, ist es auf weiten Teilen des Areals stockduster. Auch der Auf- und Abstieg am Hochofen 5 ist teilweise sehr dunkel und bei Dunkelheit wirklich nicht ganz ohne!

Achte Nachts auf Deine Wertsachen! Das mag sich erst einmal wie eine Selbstverständlichkeit anhören, im LaPaDu sind Überfälle bei Dunkelheit aber leider keine Ausnahme mehr. Durch das verwinkelte Gelände gibt es zahlreiche Stellen, die nicht einsehbar sind und immer wieder liest man von Fotografen oder anderen Besuchern, die ausgeraubt wurden. Am besten besuchst Du den Landschaftspark Duisburg also nicht allein, sondern zu Zweit oder mit mehreren, wenn Du nach der Abenddämmerung dort hin möchtest.

Nicht alle Bereiche im LaPaDu sind Nachts so beleuchtet wie es hier der Fall ist

Nicht alle Bereiche im LaPaDu sind Nachts so beleuchtet wie es hier der Fall ist

 

 

Adresse vom Landschaftspark Duisburg-Nord

Besucherzentrum im Landschaftspark Duisburg-Nord
Emscherstraße 71
47137 Duisburg

Hilfreich für die Orientierung vor Ort ist auch die eigene App vom Landschaftspark Duisburg. Hier kannst Du sie fürs iPhone herunterladen.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord (LaPaDu) aus einem Gyrokopter heraus fotografiert. Links oben: Der Rhein

Der Landschaftspark Duisburg-Nord (LaPaDu) aus einem Gyrokopter heraus fotografiert. Links oben: Der Rhein

 

 

Hier kannst Du in Duisburg übernachten

Falls Du länger im Ruhrgebiet unterwegs sein solltest, zum Beispiel weil Du einen Roadtrip durch Deutschland oder ähnliches machst, dann kannst Du natürlich auch in Duisburg und Umgebung übernachten. Einige empfehlenswerte Unterkünfte sind zum Beispiel:

Ramor Garni

Landhotel Alte Töpferei

Hotel Rheingarten

 

 

Ziele in der Umgebung

Für Fotografen

Ganz in der Nähe befindet sich Tiger & Turtle, die an eine Achterbahn erinnernde Stahlkonstruktion, welche bei Dunkelheit ebenfalls beleuchtet wird. Die Entfernung mit dem Auto über die Autobahn A59 beträgt knapp 17 km. Auch der Duisburger Innenhafen ist nicht allzu weit entfernt und unter Hobbyfotografen sehr beliebt. Gerade an windstillen Tage, wenn sich die Gebäude im Wasser spiegeln, ergeben sich tolle Fotomotive.

Auch der Museumsbahnsteig im Oberhausener HBF ist sicherlich für Hobbyfotografen nicht ganz uninteressant. Die Entfernung beträgt gerade einmal knapp 7 km. Oberhausen hält auch noch einige andere potenzielle Foto-Locations parat, wie zum Beispiel den Zauberlehrling oder Slinky springs to Fame.

Für Familien

Für Familien ist sicherlich der Duisburger Zoo in gerade einmal 8 km Entfernung ganz interessant. In nur wenigen Fahrminuten ist dieser problemlos erreichbar. Auch die Sechs-Seen-Platte liegt nur knapp 14 km mit dem Auto entfernt.

 

Und jetzt Du

Bist Du selber schon im Landschaftspark Duisburg-Nord gewesen? Wie hat es Dir gefallen? Berichte mir doch davon in den Kommentaren, ich würde mich sehr darüber freuen.

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