Der Tag beginnt … FRÜH! Wir haben beschlossen heute nach Philadelphia und Washington DC zu düsen, wenn wir schon mal „in der Nähe“ sind. Da viel Fahrerei ansteht, wollen wir natürlich rechtzeitig los, um möglichst „viel“ zu sehen. Ein bisschen macht sich ein Gefühl breit wie damals beim ersten Urlaub im USA Südwesten. Jeder, der irgendwann einmal das erste Mal drüben war, kennt das ja vermutlich. Man will irgendwie alles sehen in möglichst kurzer Zeit. Inzwischen ist man natürlich schlauer und plant die Trips zeitlich großzügiger. Trotzdem war uns das an diesem einen Tag EGAL.

TomTom spuckt eine Fahrtzeit von knapp zwei Stunden bis nach Philadelphia und nochmal 2 Stunden bis runter nach Washington aus. Bei grober Planung würde man dann also fein säuberlich auf dem Rückweg von Washington nach Atlantic City auf der Interstate in der Rush-Hour stecken. Keine rosige Vorstellung, die einem da früh morgens schon begegnet.

 

 

Philadelphia

Die Hinfahrt heute Morgen in Richtung Philadelphia geht jedenfalls erst einmal recht zügig. Anscheinend huschen wir noch vor dem einsetzenden Berufsverkehr über die Interstate. Frühzeitig ist dann auch das erste Ziel erreicht und wir befinden und nun in Philadelphia.

Wir parken im Historischen Downtown und wandern ein wenig durch die Straßen. Ein bisschen historisches Feeling kommt dabei schon auf, immerhin hat hier in Philadelphia so einiges stattgefunden! 1776 wurde hier die Unabhängigkeitserklärung verkündet und 1787 die Verfassung beschlossen. In der Geschichte der USA ist diese Stadt, welche die zweitgrößte der gesamten US-Ostküste ist, also nicht wegzudenken. Und in der Geschichte des Kinofilms auch nicht. Hier spielen nämlich die legendären Rocky-Filme *lach* …

Die Independence Hall in Philadelphia

Die Independence Hall in Philadelphia

 

Da wir jedoch das Auto im Historic District stehen haben, widmen wir uns erst einmal dem sogenannten Independence National Historical Park. In diesem vom National Park Service verwaltetem Bereich gibt es gleich mehrere Statuen und historische Gebäude, unter anderem die Independence Hall und die Congress Hall. Auch die Liberty Bell findet sich hier wieder, diese ist in einem eigenen Gebäude zu besichtigen, dem Liberty Bell Pavillon.

Denkmal von George Washington

Denkmal von George Washington

 

Die Liberty Bell

Die Liberty Bell

Diese Glocke ist deshalb so berühmt/bekannt, weil sie just zu dem Moment geläutet wurde als seinerzeit die Unabhängigkeitserklärung verlesen wurde! Der ein oder andere kennt sie aber auch durch Hollywood, Nicolas Cage hat sie gesucht auf der Suche nach dem Schatz der Tempelritter.

Der markante Riss, der über eine Hälfte der Glocke verläuft, gibt im Übrigen bis heute Rätsel auf. Es ist nicht eindeutig dokumentiert, woher er stammt. Gerüchten zu Folge vergrößerte er sich als die Glücke zum letzten Mal geschlagen wurde … und zwar am Geburtstag von Georg Washington im Jahre 1846 – die Glocke wurde dadurch irreparabel beschädigt. Heute ist sie das bedeutendste Symbol für die Freiheit und Demokratie der USA.

Der Bereich des Historical Parks ist recht schnell erkundet, großzügig sollte man (mit anstehen für den Liberty Bell Pavilion) etwa 2 – 3 Stunden einrechnen. Wer mehr Zeit zur Verfügung hat, kann das natürlich noch ausbauen.

Weiter geht es in Richtung Benjamin Franklin Parkway. Nächster Stopp für uns:  Das Philadelphia Museum of Art! Grund: Rocky. Die Stufen vor dem Museum haben selbst den Namen bekommen „Rocky Steps“, was es nicht alles gibt. Und in der Tat ist es recht amüsant zu beobachten wie ganze Horden von Joggern, Touristen und Filmfans die Stufen rauf und runter laufen um (oben angekommen) zu posieren wie einst Sly.

Die "Rocky Steps" ... bei Filmfans legendär!

Die „Rocky Steps“ … bei Filmfans legendär!

 

72 Stufen sind es ganz genau, jede einzelne davon hab ich selbstverständlich gezählt. Zu Ehren des Films existieren neben einer Rocky-Bronzestatue noch zwei Fußabdrücke in den Treppenstufen … zum Größenvergleich sozusagen.

Parken kann man hier im übrigen gut in einer der kleinen Parallelstraßen des Benjamin Franklin Parkway. Die Parkuhren sind günstig, der Parkplatz unmittelbar gegenüber dem Museum IM Kreisverkehr ist vergleichsweise unverschämt teuer dagegen! Das Auto wird weiter in Richtung Downtown manövriert und irgendwo an einem Parkscheinautomaten geparkt. Zahlen kann man hier praktischerweise mit Kreditkarte.

Markantestes Gebäude in Downtown Philly ist – neben einigen recht gut erhaltenen alten Gebäuden – die City Hall. Das Gebäude ist das heutige Rathaus der Stadt und markiert die Geografische Mitte des historischen Bereichs. Alleine dieses Gebäude ist schon einen Stopp hier wert. Genauso wie natürlich das Hard Rock Café. Pflichtstopp für uns überall dort wo es auftaucht. Der Rock Shop ist allerdings eher überschaubar hier!

Downtown Philly

Downtown Philly

 

 

Washington DC

Mittlerweile sind wir bereits viel länger hier in Philadelphia als wir eigentlich gedacht hatten und machen und langsam aber sicher auf den Weg zurück zum Auto und in Richtung Washington DC. Prompt stehen wir dann allerdings auch im ersten Stau, der geschmiedete Zeitplan droht dahin zu schmelzen. Gegen 15.30 Uhr sind wir dann allerdings doch SCHON in vor Ort. Ein Parkplatz ist schnell gefunden und wir spulen das geplante Programm ab.

Dazu zählen unter anderem das Washington Monument (dabei handelt es sich um den Obelisken), das Capitol und – selbstredend – das weiße Haus samt Abendessen beim Präsidenten. Nein Quatsch, aber das Haus selber will man natürlich schon irgendwie sehen, wenn man schon einmal hier ist.

Washington Monument

Washington Monument

 

Das Washington Monument

Das Washington Monument

 

Beachtliche 169 m ist der Obelisk hoch, damit ist er auch heute noch der höchste Obelisk der Welt! Aus der Ferne schaut das Teil gar nicht so mächtig aus, je näher man kommt, umso beeindruckender wird das ganze allerdings. 36 Jahre dauerte die Bauphase Mitte des 19. Jahrhunderts. Entstanden ist ein Denkmal zu Ehren George Washingtons was seines Gleichen sucht.

Hier gibt es ein frei verfügbares Foto aus der Vogelperspektive. Würde man sich auf dem letzten Foto umdrehen blickt man genau in Richtung Capitol.

Das Capitol in Washington DC

Das Capitol in Washington DC

 

Das Capitol war seinerzeit das erste größere Gebäude der Stadt, sämtliche anderen bedeutenden Bauten und der große Rest der Stadt wurden um das Capitol herum gebaut. Inspiriert wurde man damals dabei vom Schloss Versailles in Frankreich. Daher verlaufen die Straßen um das Capitol herum im Schachbrettmuster mit diagonalen Querstraßen.

Letzter Stopp hier in Washington DC ist schlussendlich noch das weiße Haus.

Ohne geht es nicht ... Touristen vorm weißen Haus

Ohne geht es nicht … Touristen vorm weißen Haus

 

Anekdote am Rande: Nachdem wir uns wie normale Touristen vorm Zaun geknubbelt haben und das ein oder andere Foto geknipst wurde, kamen diverse Sicherheitsbeamte und haben ALLE Leute vom Zaun räumen lassen. Nachdem keiner genau gewusst hatte, was nun eigentlich genau los ist bzw. warum alle das Feld räumen müssen, hat sich nach diversem Getuschel herausgestellt, das Präsident Obama just in dem Moment aus dem Urlaub nach Hause kommt.

Pffft, so geht das aber wirklich nicht, kann der nicht irgendwann kommen, wenn wir gerade mal NICHT Fotos machen wollen? Auf dem ein oder anderen Foto, was noch schnell aus dem Handgelenk geknipst wurde, lassen sich auch in der Tat Personen erkennen, die der Präsidenten-Familie zuzuordnen sind. Bei Interesse versteigere ich diese höchstbietend an die Klatschpresse oder das FBI.

Besonders fotogen war das Gebäude damals im Übrigen nicht wirklich, ein dicker Baukran dahinter verschandelt das Motiv. Dank des tollen Baums im Vordergrund kann man diesen aber geschickt wegretuschieren.

Das weiße Haus in Washington DC

Das weiße Haus in Washington DC

 

 

Atlantic City

Pünktlich zum Feierabendverkehr sind wir jedenfalls wieder zurück auf der Interstate. Eine alternative Route nach Atlantic City gibt es nicht wirklich. Also Augen zu und durch.

Die nächsten Stunden ziehen sich dann teilweise wie ein frisch ausgepacktes XXL-Kondom. Erst gegen halb 10 Uhr abends erreichen wir schließlich das Spielerstädtchen am Atlantik.

Einige der größeren Las Vegas – Casinos sind hier angesiedelt, bekannt ist die Stadt aber unter anderem auch wegen der jahrelang hier stattfindenden Miss America – Wahlen. Einziger Grund für den Abstecher hierher: Es gibt ein Rainforest Café und ein Hard Rock Café *lach* …

Boardwalk in Atlantic City

Boardwalk in Atlantic City

 

Rainforest Cafe

Rainforest Cafe

 

Pier in Atlantic City

Pier in Atlantic City

 

Wenn man in der Nähe ist und ein wenig Vegas-Luft schnuppern möchte, dann sollte man den Ort ruhig mitnehmen. Alleine schon, um einen Vergleich zwischen den beiden Städten zu erhalten. Extra einen Umweg fahren lohnt aber meiner Meinung nach nicht wirklich. Dafür ist die Anfahrt von Süden und Westen kommend einfach ZU elendig lang.

 

Fazit des Abstechers nach Washington DC und Philadelphia

Als Abstecher von Manhattan aus ist ausschließlich Atlantic City empfehlenswert, die Entfernungen nach „DC“ und Philadelphia sind einfach viel zu elendig lang um das alles „mal eben so“ miteinander kombinieren zu können an einem einzigen Tag. Außerdem bieten beide Städte natürlich deutlich MEHR Potenzial als wir heute auch nur ansatzweise erkunden konnte. Sowohl für Washington also auch für Philadelphia, sollte man gut und gerne 2 oder 3 komplette Tage einplanen, wenn man hierher möchte.

Erst weit nach Mitternacht erreichen wir an diesem Tag wieder unser Hotel, der Tag war viel zu lang und hat wieder einmal gezeigt das fahren-gucken-fahren-gucken nicht wirklich Sinn macht. Aber das war ja eh nur eine Ausnahme heute, so schnell wird ein gehetzter Tagesablauf wie dieser heute nicht mehr vorkommen. Morgen schaut das Ganze ja eh schon ruhiger aus, es geht zum Shoppen in die Outlet Malls.

Bis dahin, gute Nacht …