Heute: Ina von genussbummler.de
„Ich möchte auf diesem Reiseblog Lust aufs Reisen machen. Ich möchte dir Mut machen, deine Komfortzone zu verlassen und die Welt zu entdecken, egal welche Reiseform für dich die Richtige ist. Hauptsache du genießt deine Reise.
Daher findest du bei mir keine Spartipps oder warum du wie reisen sollst und welches Abenteuer du erleben solltest. Stattdessen findest du hier Tipps zu Roadtrips, Städtetouren, Wochenendreisen, Planungshilfen für die Reise, Tipps zu Nationalparks und Sehenswürdigkeiten und Tipps zu Wanderungen für den eher unsportlichen Wanderer sowie Hotel– und Restauranttipps aus aller Welt.“
Erzähl doch mal ein bisschen was über Deinen Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?
Mein Reiseblog hat im April 2015 das Licht der Welt erblickt. Damals hätte ich nie gedacht, daß ihn überhaupt jemand liest. Eigentlich habe ich aus purer Neugier mit dem Bloggen angefangen. Ich wollte ehrlich gesagt einfach mal ausprobieren, wie das so funktioniert. Zum Thema Reisen habe ich ja Themen ohne Ende. Mittlerweile habe ich über 100 Artikel auf dem Blog und im Schnitt 700 Leser am Tag. Ich finde, daß ist schon ziemlich gut. Mittlerweile habe ich auch ein paar gesponserte Reisen für den Blog gemacht und ein paar Euro verdient. Alleine das hätte ich damals nie gedacht
In den letzten 3,5 Jahren habe ich aber auch sehr viel gelernt, weiß jetzt was SEO (Suchmaschienenoptimierung) ist und habe die neue Datenschutzverordnung umgesetzt und mein Schreibstil hat sich auch etwas gewandelt.
Wie bist Du damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen? Und ist es heute immer noch der selbe wie früher?
Ich wollte einen Namen, der sowohl Reisen als auch Essen miteinander verbindet. Er sollte aber auch ausdrücken, daß Abenteuer und Outdoor nicht ganz so meins sind. Wichtig war mir auch, daß dieser Name in den Social Media Kanälen noch nicht belegt ist. Ich hatte viele Ideen, die es leider in irgendeiner Form schon gab. Wie ich schlussendlich auf den Namen Genussbummler gekommen bin, kann ich nicht mehr sagen. Irgendwie ist er mir eingefallen, er war noch nicht belegt, also wurde es mein Blogname.
Welcher Deiner Artikel liegt Dir besonders am Herzen?
Einen richtigen Herzensartikel habe ich eigentlich nicht, aber einen auf den ich doch etwas stolz bin. Mein Bericht über das Tongariro Alpine Crossing in Neuseeland ist der erste, bei dem ich mich im sogenannten Storytelling versucht habe. Ich finde, daß ist mir ganz gut gelungen.
Welcher Reisetyp bist Du, wie reist Du am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!
Am liebsten mache ich Roadtrips auf eigene Faust mit dem Mietwagen. Camping ist nicht mein Ding, daher übernachte ich immer in Hotels, B&Bs o.ä.. Mittlerweile muß es nicht mehr unbedingt das billigste sein, es darf schon etwas mehr Komfort sein, aber ich brauche keine 5-Sterne-Unterkunft. Auf jeder Reise gönne ich mir aber 1-2 besondere Unterkünfte, die nicht unbedingt luxuriös sein müssen, aber von der Lage oder dem Ambiente her besonders sind.
Deine beeindruckendsten oder verrücktesten Erlebnisse auf Reisen waren … ?
Für verrückte Erlebnisse bin ich wohl die falsche Person. Zu meinen Beeindruckendsten würde ich direkt drei Erlebnisse zählen.
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Den Tagesausflug in Alaska zum Katmai Nationalpark. Zum einen war die Anreise mit dem Klein- bzw. Wasserflugzeug über die karge Landschaft von Alaska mit den vielen hohen Vulkanen sehr beeindruckend. Zum anderen hatte ich dort die Gelegenheit, an den Brooks Falls Grizzlys relativ nah zu beobachten. Leider war ich zu früh, um die Bären beim Lachs fangen zu sehen, aber auch ohne war das schon ein tolles Erlebnis.
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Während des Roadtrips durch Neusseland habe ich, obwohl ich normalerweise nicht so extreme Wanderungen mache, das Tongariro Alpine Crossing gemacht. Das bedeutet 900 m hoch, 1200 m runter bei 19km Strecke. Das ganze in vulkanischer Landschaft mit Wegen, die teilweise nicht einfach zu gehen und sehr steil waren. Ich bin immer noch stolz auf mich selbst, daß ich das geschafft habe und diese beeindruckende Landschaft dort oben sehen konnte.
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Auch in Neuseeland habe ich in der Bay of Island auf der Nordinsel eine Schiffstour gemacht um Delphine zu sehen. Diese habe ich leider nicht gesehen. Dafür eine Orcafamilie, die einige Zeit um das Schiff schwammen und Stachelrochen gejagt haben. Das war einfach unglaublich.
Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder hast Du es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?
Zum Glück nicht. Das schlimmste, was passiert ist, war ein Autounfall in Botswana, der aber zum Glück nur ein Blechschaden war. Mein Freund ist dabei einem anderen Auto beim Spurwechsel in die Seite gefahren. Neben dem Blechschaden und einem Schrecken ist nichts weiter passiert. Spannend war dann aber die Aufnahme der Anzeige im Polizeirevier von Kasane. Dort saßen uns teilweise 5 Polizisten gegenüber, die unsere Aussage sowie die des Gegners aufnahmen und die Anzeige und noch einiges mehr schrieben. Das alles Handschriftlich mit mehreren Durchschlägen. Das war wie eine Zeitreise.
Richtig schief gelaufen ist unser Besuch in den Carlsbad Caverns. Das Highlight dort ist, wenn Abend mit Beginn der Dämmerung tausende Fledermäuse aus der Höhle fliegen. Das wollten wir uns natürlich auch ansehen uns sind extra dorthin gefahren. Als wir dann vor Ort den Ranger fragten, wann denn die Fledermäuse fliegen, schaute er uns ziemlich verständnislos an und meinte erst so in einem Monat, die sind noch in Mexiko. Tja, das kommt davon, wenn man den Reiseführer nicht richtig liest.
Dein schönstes Erlebnis mit Tieren war … ?
Da gibt es so viele, da kann ich mich wirklich nicht entscheiden. Da waren, wie oben beschrieben die Bären in Alaska oder die Orcas in Neuseeland. Aber auch die Löwenfamilie mit den beiden kleinen Jungen oder der Leopard in Botswana, die kleinen badenden Elefanten in Südafrika oder die süßen Chipmonks in den USA. Immer war es einfach nur schön, diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben.
Gibt es etwas, was Dich auf Reisen auch mal so richtig nervt?
Meistens sind es andere Reisende, die mich richtig nerven. Gerade rücksichtsloses Verhalten gegenüber Mensch und Natur, Gier am Buffet oder Unverständnis für die fremde Kultur finde ich meist anstrengend und sehr nervig.
Gab es auch schon mal ein Reiseziel, was Deine Erwartungen NICHT erfüllt hat? Oder bist Du sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen von einem Ort?
Zum Glück nicht.
Die für Dich persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich welcher Art, war … ?
Die beste Unterkunft bisher war das Savute Safari Camp in Botswana. Hier stimmte einfach alles. Das Camp für maximal 24 Gäste liegt mitten im Chobe Nationalpark. Untergebracht waren wir in großen, komfortablen Hütten mit Terrasse. Von dieser hatte man direkten Blick auf das Wasserloch, das vor dem Camp lag. So konnte man von der Hütte oder aber von den Gemeinschaftsbereichen das Treiben dort beobachten.
Während des Tages gab es 2 Safaris von je 4 h, bei der wir unglaublich tolle Tiersichtungen hatten, wie z.B. die oben erwähnte Löwenfamilie.
Auch wenn es in den Hütten keine Klimaanlage und nicht den ganzen Tag Strom gab, war es hier einfach nur traumhaft.
Wenn Geld und/oder Urlaubstage keine Rolle spielen würden, wäre Deine nächste Reise nach … ?? Und tatsächlich lautet das nächstes Reiseziel … ?
Mehrere Monate nach Australien und/oder Neuseeland. Tatsächlich geht es als nächstes in den Harz.
Wenn Du Deine Reisen planst, ist die Reisevorbereitung eher „notwendiges Übel“ oder gehört das für Dich zur eigentlichen Reise einfach schon mit dazu?
Für mich gehört die Reisevorbereitung schon zur Reise dazu. Ich liebe es Reiseführer zu lesen, wühle mich durch Reiseblogs und andere Quellen.
Mit welchem Kamera-Equipment bist Du unterwegs? Oder legst Du da gar nicht so viel Wert drauf und greifst häufig auch zum Smartphone?
Bis zum Roadtrip nach Namibia/Botswana war ich im einer Spiegelreflexkamera inkl. verschiedener Objektive unterwegs. Dann hatte ich absolut keine Lust mehr auf das große Gewicht der ganzen Ausrüstung und habe mir eine Systemkamera zugelegt. Auch wenn man hier ebenso mehrere Objektive benötigt ist dies doch viel leichter.
Zusätzlich fotografiere ich aber auch mit dem Smartphone, denn diese machen mittlerweile sehr gute Fotos.
Stichwort Bucket List: Was möchtest Du unbedingt davon sehen in nächster Zeit?
Machu Pichu und die Atacama Wüste, was als nächste große Reise geplant ist. Auch nach Japan möchte ich in den nächsten Jahren unbedingt reisen.
Deine (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ?
Eine Auswahl zu treffen ist nicht so einfach, aber ich habe mich der Aufgabe gestellt. Mitgebracht habe ich Fotos aus Neuseeland, Namibia, dem Westen der USA und Deutschland.
Deine Lieblingsinsel ist Sylt. Wie kam es dazu und was macht gerade Sylt für Dich zu so etwas Besonderem?
Eigentlich bin ich nur durch Zufall nach Sylt gekommen. Eine Bekannte hat dort gearbeitet und hat schon einige Jahre versucht, mich und meinen Freund auf die Insel zu locken. Lange haben wir uns gesträubt, da wir nicht dachten, daß uns diese „Schickimicki“-Insel gefallen könnte. Irgendwann haben wir dann nachgegeben und sind für ein langes Wochenende dorthin gefahren. Nach diesem Wochenende war es um uns geschehen und wir fahren jedes Jahr dorthin.
Für mich und auch meinem Freund ist Sylt der perfekte Ort für eine Erholungswoche. Wir lieben beide das raue Nordseeklima, hier können wir entspannen und müssen uns nichts ansehen. Zusätzlich gibt eine große Auswahl an guten Cafes und Restaurants auf Sylt, was für uns nicht unwichtig ist.
Seit einiger Zeit verreist Du an den Wochenenden auch öfters mal alleine ohne Deinen Partner. Was ist für Dich der gravierendste Unterschied, den Du festgestellt hast, ob man nun alleine oder zu zweit unterwegs ist?
Es gibt zwei entscheidende Unterschiede. Der positive ist, daß ich tagsüber so durch die Stadt streifen kann, wie ich möchte. Ich muß keine Rücksicht nehme oder Kompromisse eingehen. Das finde ich positiv. Der für mich negative Unterschied ist, daß ich es nicht sehr schön finde, alleine in einem Restaurant zu essen oder in einem Biergarten zu sitzen. Aus diesem Grund werde ich, wenigstens im Moment, wohl keine passionierte Alleinreisende.
Wenn man so viel herum reist in der Welt, kommt man da nicht auch manchmal an einen Ort wo man denkt „Hier könnte ich mir vorstellen länger zu leben, vielleicht sogar für immer“ ??
Absolut. Früher wollte ich immer mal im Westen der USA wohnen, aber die Lebensumstände dort haben mich dann doch davon abgebracht. Es gibt einfach zu viel, was mir dort im Alltags- und Berufsleben nicht gefällt, aber das ist ein anderes Thema. Mein neuestes Highlight ist Neuseeland. Dort habe ich mich sehr wohlgefühlt und könnte mir im Moment sehr gut vorstellen, dort für eine Weile zu leben.
Wenn Du nicht gerade unterwegs bist, was machst Du dann eigentlich … ?
Meinen Brötchen verdiene ich als Chemielaborant bei einem deutschen Konsumgüterproduzenten. Wenn ich nicht arbeite oder am Blog werkele, liebe ich es mit und für Freunde zu kochen und spiele sehr gerne Doppelkopf.
Gibt es etwas, was Du abschließend den Lesern sagen möchtest?
Mach dich auf, bereise die Welt, oder wenigstens Europa, lerne andere Kulturen und Lebensweisen kennen. Es muß nicht mit viel Abenteuer verbunden sein, Hauptsache man verläßt die gewohnte Umgebung. Ich denke, gerade heute ist es ungemein wichtig, mal über den Tellerrand zu blicken um dann vielleicht Fremde besser verstehen zu können.
Wenn Dir das Interview gefallen hat, dann besuche Ina doch mal auf Ihrem Blog und stöbere ein bisschen auf den Seiten dort!
genussbummler.de findest Du hier im Internet:
Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Ina, die mir Rede und Antwort gestanden hat. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen an sie haben solltet, dann gerne ab damit in die Kommentare, oder besucht sie doch mal auf Ihrem Blog.
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