Das Wetter heute Morgen sah eigentlich nicht anders aus als gestern. Bewölkung mit einzelnen kleinen Lücken wo sich mal der blaue Himmel gezeigt hat. Auf der Fahrt zum Wave Rock eigentlich nicht so wichtig. Das kann sogar ganz angenehm sein, da die Sonne mitunter ganz schön unbarmherzig ist, wenn sie bei wolkenlosen Himmel auf das Auto knallt.

Ich hab zum Beispiel nur vom Fahren die eine Hand, mit der ich immer das Lenkrad gehalten habe, total braun gehabt. Obwohl es ja angeblich heißt, dass man durch eine Scheibe hindurch nicht braun wird. Ich kann also das Gegenteil bezeugen.

Welcome to Wave Rock Country

Welcome to Wave Rock Country

 

Bis Raventhorpe passiert erst einmal nicht wirklich viel, genauer gesagt gar nix. Den Streckenabschnitt kennen wir ja bereits, da wir ihn vor zwei Tagen in umgekehrter Richtung ebenfalls schon gefahren sind.

Raventhorpe entstand eigentlich nur, weil 1899 ganz in der Nähe Gold und später Kupfer gefunden wurde. Beide Vorkommen waren jedoch zu gering damit die Stadt an Bedeutung gewinnt. Heute ist sie eigentlich nur noch ein Durchgangsziel für Reisende auf dem Weg von Albany nach Esperance und dient zum Auffüllen der Vorräte und zum Tanken.

 

Wave Rock

Hinter der Kleinstadt kommt schließlich der Abzweig nach Hyden, da wir gestern Abend noch vollgetankt haben sollten wir es eigentlich bis dorthin problemlos schaffen. Bereits gegen 9 Uhr ist es dann so weit, die asphaltierte Stichstraße zum Wave Rock ist erreicht. Der Parkplatz kostet 7 Au$ Gebühr, billiger bzw. umsonst parkt man am Hippos Yawn, von dort aus ist man in knapp 20 Minuten zur Wave gelaufen.

Über 140.000 Besucher pro Jahr statten dieser Gesteinsformation aus Granit einen Besuch ab, damit zählt der Ort hier zu einem der am meisten besuchten in ganz West Australien.

Photographing Wave Rock

Photographing Wave Rock

 

Hier einige kurze Fakten zu „Welle“ … 110 m lang, 15 m hoch, 2.7 Mrd.Jahre alt !!

Wave Rock

Wave Rock

 

Wave Rock Surfing

Wave Rock Surfing

 

Im Prinzip gibt es hier ja an diesem Motiv gar nicht wirklich viel zu fotografieren, trotzdem halten wir uns eine ganze Zeit lang damit auf immer wieder andere Ansichten und Perspektiven zu suchen … leider spielt das Wetter nicht so richtig mit.

Es regnet zwar nicht, das ist aber auch das einzig positive. Verwunderlich ist, dass wir total alleine hier sind. Obwohl der Parkplatz nicht gerade leer gewesen ist und auch zu dieser recht frühen Stunde ein paar Reisebusse in der Nähe parken, sehen wir fast keine Menschenseele. Ideal für die Fotos natürlich.

Frauchen im Wave Rock

Frauchen im Wave Rock

 

Entgegen der allgemeinen Annahme (ich muss zugeben, uns ging es genauso) besteht der Wave Rock nicht nur aus der Welle. Diese Formation ist lediglich das Ende eines größeren Felsen der aus der flachen Ebene herausragt. Die Erdoberfläche war hier vor Jahrmillionen viel höher als es aktuell der Fall ist.

Durch Säuren im Boden wurde der untere Teil des Felsens nach und nach zersetzt. Und als das Erdreich irgendwann allmählich von Regen und anderen Witterungseinflüssen weg geschwemmt wurde, kam die konkave Form der heutigen Welle zum Vorschein. Die typischen Streifen im Gestein stammen von Regenwasser, was im Laufe der Jahrtausende hier nach unten gelaufen ist.

Für die meisten Leute endet der Besuch hier mit einer kurzen Wanderung die 110 m lange Welle entlang und wieder zurück. Was dabei oft übersehen wird: Am Ende führt eine Treppe nach oben AUF den Fels. Von dort aus hat man einen guten Blick auf die Umgebung und findet auch einige interessante Steinchen herumliegen.

Nicht das der noch umkippt

Nicht das der noch umkippt

 

Auch hier lassen sich wieder Einflüsse von Wind und Wetter beobachten, diese Form der Felsen findet man anscheinend recht häufig hier in Australien. Bekannt wurde dieser Ort hier übrigens erst im Jahre 1963, ein Bild davon tauchte plötzlich im National Geographic auf und vom Tag an war Hyden weltbekannt – obwohl hier nur 190 Menschen leben.

Auf dem Wave Rock ... Blick auf das Umland

Auf dem Wave Rock … Blick auf das Umland

 

Ein weiterer fotogener Punkt ist Hippos Yawn, ein Fels bei dem man mit ein wenig Fantasie das geöffnete Maul eines Nilpferdes erkennen kann. Der Felsen ist höher als er auf den Fotos immer aussieht, so an die 7 m schätze ich mal dürften es sein. Leider hat sich keiner von uns mal in das Maul hineingestellt zu einem Größenvergleich …

Hippos Yawn

Hippos Yawn

 

Gegenüber vom Parkplatz beim Hippo-Felsen führt ein Trail durch eine teilweise abgebrannte Öd – und Sumpflandschaft. Immer wieder erklären Infotafeln am Wegesrand die Vegetation und die Auswirkungen des großen Feuers damals.

Trail bei Hippos Yawn ( Wave Rock)

Trail bei Hippos Yawn ( Wave Rock)

 

Trail bei Hippos Yawn ( Wave Rock)

Trail bei Hippos Yawn ( Wave Rock)

Mit einer kurzen Wanderung auf dem Trail hat man hier in Hyden dann aber auch so ziemlich alles Nennenswerte gesehen. Guter Dinge machen wir uns deshalb auf den Weg nach Perth. Einziges erwähnenswerte Vorkommnis auf der Weiterfahrt: Die nächste Tankstelle hatte nur Diesel, normales Benzin war gerade alle. Wieder einmal mit schwitzigen Händen und einem dauerhaften Silberblick zur Tanknadel erreichen wir aber zum Glück kurz vor der Schmerzgrenze den übernächsten Ort. Wieder einmal Glück gehabt.

Danach verläuft alles ruhig, gegen 15 Uhr sind wir schließlich wieder zurück in unserem Hotel in Perth. Sehr gewöhnungsbedürftig waren übrigens diese Dinger an den Kreuzungen die von Zeit zu Zeit so komisch rot und grün aufleuchten … ach soooooo, das sind ja Ampeln. Man kann sich echt dran gewöhnen lange Zeit keine zu sehen.

Wir haben uns für die letzten drei Tage wieder das gleiche Hotel ausgesucht wie schon zu Beginn der Reise, ganz einfach, weil es strategisch einfach sehr gut liegt und parken hier umsonst ist. Kurzes autofahrerisches Fazit bis hierher: 1.2 Millionen Fliegenleichen am Kühler, 1 überfahrene Schlange, 1 mit dem Außenspiegel gestriffener Sittich und 2 fast überfahrene Kängurus.

Fliegenkiller

Fliegenkiller

 

 

Harbour Town Outlet Mall

Nachdem uns also die Zivilisation wieder hat, zieht es uns als Erstes zur Harbour Town Outlet Mall. Es ist die einzige Outlet Mall weit und breit und vielleicht sogar in ganz West Australien. Wirklich was gekauft haben wir aber nicht. Wer eine Mall amerikanischen Ausmaßes erwartet wird enttäuscht werden.

Harbour Town Shopping Centre in Perth

Harbour Town Shopping Centre in Perth

 

 

Kings Park

Wir fahren deshalb weiter … und zwar dorthin, wo vermutlich jeder als Erstes hinfährt, wenn er in Perth ist – dem Kings Park. Dieser ist 5 qkm groß und wohl am ehesten mit dem Central Park in New York zu vergleichen. Er ist gleichermaßen Treffpunkt für Touristen und Einheimische.

Man kann sich hier an der östlichen Parkgrenze am allerbesten einen ersten Überblick von Perth machen. Da es heute aber ziemlich bewölkt ist reiche ich ein Bild vom Aussichtspunkt hier noch nach. Wir waren nämlich auch noch einmal bei schönerem Wetter hier oben.

Heute haben wir auf jeden Fall dem hiesigen botanischen Garten im Park einen Besuch abgestattet. An die 200 einheimische Pflanzenarten gibt es hier, allesamt auf einer Fläche von 18 ha übersichtlich zusammengepfercht.

Orchidee

 

Kangaroo Pawn

Ein paar kleine Wasserkaskaden gibt es in einem anderen Teil des Parks mit dem Namen Water Garden auch noch. Freihändig auf der Hüfte geknipst klappt das mit dem Wischwasser-Effekt aber nicht hundertprozentig.

Wasserkaskaden im Kings Par

 

Wasserkaskaden im Kings Park

London Court

Bis zum späten Nachmittag bleiben wir hier oben. Anschließend sind wir noch ein wenig in die Innenstadt gegangen. Da es aber bereits wieder nach 17 Uhr gewesen ist, hatten auch hier bereits wieder einmal sämtliche Geschäfte geschlossen.

Schon komisch, da ist man in einer Millionenmetropole und die Fußgängerzone ist wie ausgestorben. Da nur einige Souvenirshops noch geöffnet sind (die aber anscheinend allesamt der gleichen asiatischen Großfamilie gehören) statten wir noch kurz dem London Court einen Besuch ab. Danach machen wir uns wieder auf den Weg zu Fuß zurück zum Hotel.

Uhr am London Court

 

Die Gasse des London Court

Die Gasse des London Court

Wäre die Gasse des London Court mit Zauberern überlaufen käme man sich fast vor wie in einem Harry Potter – Film. Sämtliche Häuser sind im Tudor-Stil gebaut. Über jeder Eingangstüre baumelt ein güldenes Galerieschild mit Namen und am Ein – und Ausgang geht man durch einen altertümlichen Torbogen. Ein merkwürdiger Kontrast zum ansonsten doch eher modernen Perth.

Die Uhr am Eingang des London Court ist im Übrigen eine original 1:1 Kopie der Uhr am Londoner Big Ben.

Zurück im Hotel überlegen wir was wir morgen so machen könnten. Vermutlich fahren wir mal in den Caversham Wildlife Park. Bis morgen ….