Beim Blick aus dem Fenster heute morgen bekommen wir erst einmal einen kleinen Dämpfer. Es ist stark bewölkt und laut Wetterbericht soll es auch den ganzen Tag so bleiben. Auch in Tampa schaut es angeblich nicht besser aus. Das müssen wir natürlich gleich mal testen und fahren hin. Busch Gardens ist angesagt!

Heute ist also quasi ein „Fun in the Sun“ – Revival Day. Denn 2003 haben wir es leider nicht geschafft diesen Park auch noch zu besuchen, heute kommen wir endlich dazu das nachzuholen. Sheikra & Co erwarten uns.

 

 

Busch Gardens

Von St.Pete fährt man etwas über 45 Minuten, alleine die Fahrt über die lang gezogene Brücke durch die Tampa Bay ist schon ein echtes Highlight und Erinnerungen an die 7-Mile-Bridge auf den Keys werden wach. Nur das ich es hier irgendwie cooler finde!

Am Parkeingang angekommen werden erst mal 9$ Parkgebühr fürs Auto fällig. Zwar ein stolzer Preis, aber eigentlich „normal“ inzwischen wenn man sich mal die Gebühren fürs parken bei den Orlando-Themeparks ansieht. Zähneknirschend bezahlen wir, irgendwo außerhalb nach free parking zu suchen hat hier in der Gegend eh keinen Sinn.

Busch Gardens Eingang

Busch Gardens Eingang

 

Mit einem Shuttle-Bähnchen wird man dann zum Haupteingang gefahren. Hier kann man sich am Self-Service Automaten dann selber sein Ticket ziehen. Oder aber man geht halt ganz normal an eines der Kassenhäuschen.

Vorteil bei der letzteren Variante: Man legt die AAA-Karte vor wenn man ein besitzt und bekommt pro Person 5$ Rabatt. Das spart mehr als jeder Coupon den wir gesehen haben. Wenn man dann noch mit Kreditkarte bezahlt spart man nochmal ein wenig. Für zwei Personen haben wir 128$ bezahlt (das waren in EUR umgerechnet 87€ … also knapp 44€ pro Person).

Die Eintrittskarten sind für zwei aufeinander folgende Tage gültig und konnten beim verlassen des Parks kostenlos auf ein Anual Pass geupgraded werden. Dieser ist dann das ganze Jahr gültig.

Um überhaupt erst einmal einen kleinen Eindruck und Überblick von Busch Gardens zu bekommen, sollte man zu Beginn erst einmal in aller Ruhe die Karte des Parks studieren.

Unser Besuch startet in der Moyambe Reserve, einem riesigen Gorilla-Freigehege. Bevor man aber überhaupt den ersten Affen sieht, kommt man an zwei netten Wasserfällen vorbei …

Myombe Reserve Waterfall ... 1/4s

Myombe Reserve Waterfall … 1/4s

 

Myombe Reserve Waterfall ... 1/4s

Myombe Reserve Waterfall … 1/4s

 

Plötzlich denken wir, dass sich einer der Gorillas heimlich aus dem Staub gemacht hat und frei im Park herumläuft. Ein kurzer Kitzeltest hat ihn aber als nicht echt entlarvt.

Killekille-Kong

Killekille-Kong

 

Irgendwann erreichen wir dann aber das eigentliche Gehege. Und zum ersten Mal im Leben sehen wir ein Gorilla-Affenbaby. Wenige Wochen alt hüpft und tobt es immer um seine Mutter herum und trommelt sich wie in Zeitraffer mit seinen Fäusten in bester King – Kong – Manier auf der Brust herum. Das sah zum totlachen aus.

Fotomäßig sah es allerdings blöd aus, irgendwie hatte der Knilch partout keine Lust mal etwas näher zu kommen und schlich immer ganz am Ende des Geheges rum. Deshalb gibt es hier nur ein Bild vom fiesen Silberrücken-Papi und seinem Bruder.

Mrs.King und Mr.Kong

Mrs.King und Mr.Kong

 

Seit diesem Tag weiß ich übrigens, eine Gorilla-Safari in irgendeinem Nebelwald kommt für mich definitiv nicht in Frage. Die Kerlchen bestehen ja nur aus Muskeln und Samensträngen !!

Wenn man den affigen Bereich hier wieder verlässt kommt man zwangsweise zu einer Haltestelle des Dampfzuges, der Busch Gardens einmal kompletten umrundet bzw. an den wichtigsten Stellen vorbei fährt.

Die Fahrt ist eine gute Gelegenheit sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Gesagt, getan … wir fahren los und sind plötzlich mitten in der Serengeti Plain. Das Gelände ist riesengroß, manchmal sieht man überhaupt kein Ende oder irgendeinen Zaun.

Zugfahrt durch die Serengeti Plain

Zugfahrt durch die Serengeti Plain

 

Zugfahrt durch den Park, im Hintergrund der SheiKra - Coaster

Zugfahrt durch den Park, im Hintergrund der SheiKra – Coaster

 

Nach der Zugfahrt entscheiden wir uns für die Rhino Ralley. Hier fährt man als Passagier in einem großen Jeep eine schlammige Strecke mitten durch verschiedene Tiergruppen durch. Wir bewundern die Big Five und viele andere in Afrika beheimatete Tierarten, die wir so eigentlich auch noch nie „in echt“ gesehen haben. Die Fahrt ist ganz ähnlich der Kilimanjaro Safari in Animal Kingdom.

Der Fahrer ist ein echter Showman und gibt sein bestes um den Passagieren den Eindruck einer echten Safari zu vermitteln. Ist auch alles gut gemacht, besonders der Punkt an den man auf eine klapprige Brücke fährt und diese dann zusammenbricht. Der Jeep landet in einem Fluss voller Stromschnellen und wird natürlich prompt abgetrieben. Ein echter Überraschungsmoment.

Im Jeep der Rhino Ralley

Im Jeep der Rhino Ralley

 

Wir wandern weiter, vorbei am Elefantengehege und der Edge of Africa – Area, zu einem Aussichtspunkt von dem man einen großen Teil der sogenannten Serengeti-Geheges einsehen kann. Die Idylle hier ist wirklich gut gelungen und man meint fast, das man sich wirklich irgendwo in Afrika befinden könnte.

Geier

Geier

 

Elefantengehege

Elefantengehege

 

Edge of Africa

Edge of Africa

 

Loewengehege in Busch Gardens

Loewengehege in Busch Gardens

 

Ein eigener Teil von Busch Gardens ist Bird Gardens, eine große Freiflughalle mit allen möglichen gefiederten Genossen. Hier findet man unter anderem auch den rosa Löffler, den man in freier Natur in Florida manchmal auch noch zu sehen bekommt. Vielleicht haben wir ja später auch noch irgendwann das Glück !? ;-) …

Und – so was haben wir auch noch nie vorher gesehen – einen weißen Pfau kann man hier ebenfalls bewundern …

So etwas gibt es wirklich ... ein weißer Pfau

So etwas gibt es wirklich … ein weißer Pfau

 

… genauso wie unzählige Flamingos, die wir leider nicht in der freien Natur gesehen haben.

Flamingos in Busch Gardens

Flamingos in Busch Gardens

 

Doch erst einmal genug von den Tieren (über 2600 gibt es hier laut Infotafel), Busch Gardens beherbergt ja immerhin einige der spektakulärsten Rollercoaster die es gibt. Regelmäßig räumen die Bahnen hier irgendwelche Awards und Preise ab. Und gerade für die Rollercoaster ist der Park ja eigentlich weltweit bekannt …

 

 

SheiKra

Mit am beeindruckendsten ist – immer noch – SheiKra, einer von nur drei Dive-Coastern weltweit und die höchste Achterbahn Floridas. Acht Personen sitzen hier nebeneinander auf einer Art Bank, wie die normalen Sitze sieht das zumindest nicht aus.

SheiKra ... der Drop

SheiKra … der Drop

 

Hauptthrill der Bahn: Man fällt aus 61m Höhe senkrecht im 90° Winkel nach unten … zuvor wird man aber natürlich noch oben am Scheitelpunkt kurz angehalten, damit man auch schön lange sieht wie es gleich nach unten abgeht. Prima Sache so etwas … und so richtig fies! Außerdem geht’s noch IN die Erde, durch Wasser und und und. Wer hier keinen Adrenalinstoß bekommt ist wahrscheinlich ein Stein oder hat keine Nerven.

Stop till you drop

Stop till you drop

 

SheiKra .. die "bodenlosen" Wagen lassen sich gut erkennen

SheiKra .. die „bodenlosen“ Wagen lassen sich gut erkennen

 

Weiterer Clou von SheiKra: Im Jahr 2007 wurden die Wagons der Bahn so umgebaut, das sie nun „floorless“ sind. Das heißt, zwischen den einzelnen Wagenreihen befindet sich kein Unterboden mehr (auf dem rechten der beiden Bilder kann man das ganz gut erkennen), wodurch man die ganze Zeit eine freie Sicht nach unten hat. Geht’s NOCH gemeiner?

Insgesamt gibt es fünf Achterbahnen in Busch Gardens (die „wilde Maus“ mal nicht mit eingeschlossen) und alle haben Ihren eigenen Reiz. Manchmal kommt man auch als Zuschauer so nah an die Strecke heran, das es fast schon ein Mutprobe ist beim vorbeifahren der Bahn stehen zu bleiben. Wie zum Beispiel hier unten auf dem Bild bei KUMBA.

Rollercoaster in Bush Gardens

Rollercoaster in Bush Gardens

 

… oder auch bei MONTU, einer Hängeachterbahn vom Feinsten, wo wenigstens noch eine Art Fangnetz über den Zuschauern aufgespannt ist. Praktisch, so fällt wenigstens niemand auf einem drauf falls mal jemand aus der Bahn plumpst.

Montu ... will man NOCH näher dran muss man schon einsteigen

Montu … will man NOCH näher dran muss man schon einsteigen

 

Der Windzug den man hier abbekommt in Moment der Vorbeifahrt ist unglaublich und man merkt erst einmal, was für eine ungeheure Kraft in so Momenten bzw. ja die ganze Zeit eigentlich in solch einer Bahn ausgeübt wird … bei Montu sind es übrigens 3.85G, für alle die es genau wissen wollen.

Smile please ...

Smile please …

 

Montu Coaster

Montu Coaster

 

Selbst die nicht ganz so wild aussehenden Achterbahnen hier in Busch Gardens sind was besonderes. So ist GWAZI zum Beispiel eine der schnellsten Holzachterbahnen der Welt. Videos der Fahrt findet man im Netz zwar auch ein paar, allerdings ruckeln die alle sehr stark. Müsst Ihr also selber mal mitfahren irgendwann!

Natürlich gibt es dann auch noch diverse Wasserbahnen, bei denen nicht umsonst an der Ecke nebenan extra dafür Regencapes verkauft werden. Ein wirklich GUTE Investition, falls es nicht gerade ein heißer Sommertag sein sollte. Denn selbst wenn man – wie auf den River Rapids zum Beispiel – die ganze Zeit trocken bleiben sollte, so wird man zu 99% von den Zuschauern die von draussen zugucken mit einem Wasserstrahl „abgeschossen“.

Dafür schmeißt man 25 Cent in einen Automaten und darf sich dafür einmal an der Wasserkanone zu schaffen machen, deren Strahl man selbst ausrichten darf! Fies, fies, fies !!

Congo River Rapids ... trocken geht nicht !!

Congo River Rapids … trocken geht nicht !!

 

Aber auch als Zuschauer KANN ein Regencape in Busch Gardens ganz allgemein sehr sinnvoll sein. Je nachdem, wo man gerade in welchem Moment an solch einer Wasserbahn vorbei geht, wird man nämlich klatschnass.

Unten mal ein Beispiel: Befindet man sich „zufällig“ gerade auf der Brücke und bemerkt einen ankommenden Wagen (den man natürlich ja gerne beobachten möchte) sieht man hinterher ziemlich geduscht aus.

Tidal Wave ... die Brücke als ideale Dusch-Location

Tidal Wave … die Brücke als ideale Dusch-Location

 

Tidal Wave ... im Moment der Dusche

Tidal Wave … im Moment der Dusche

 

Tidal Wave und Stanleyfalls, die zwei großen Wasserbahnen, befinden sich beide in Stanleyville … einem der sechs „Länder“ in Busch Gardens. Diese Aufteilung kennen wir ja schon von Orlando, dort ist das ja auch so üblich die Parks in einzelne Länder bzw. Bereiche zu unterteilen. In diesem Fall findet man hier Ägypten, Nairobie, Marokko, Timbukto, Kongo und Stanleyville. Africa welcomes you!

Den im April 2008 neu eröffneten Bereich Jungala, eine Art begehbaren Urwald, gibt es inzwischen nicht mehr. Er wurde geschlossen, an seiner Stelle soll eine komplett neue Attraktion gebaut werden.

Wem das alles zu aufregend ist der geht einfach in eine der Shows, auch davon gibt es hier natürlich einige. KaTonga zum Beispiel, eine Art Jungle-Musical.

KaTonga ... das Musical

KaTonga … das Musical

 

Wie viel Zeit sollte man für Busch Gardens einplanen? Ein ganzer Tag geht definitiv hier drauf, es gibt einfach zu viel zu sehen und zu „bestaunen“, auch wenn sich das vielleicht blöd anhört. Um den Tag bereits im Vorfeld optimal zu planen gibt es hier auf der Busch Gardens – Homepage einen Plan mit den Anfangszeiten der ganzen Shows. Und selbst wer kein potentieller Coaster-Fan ist kommt auf seine Kosten, alleine das zusehen macht schon Spaß.

Für Interessierte gibt es Busch Gardens/SeaWorld – Kombitickets, in denen man ein paar Dollar spart im Vergleich zum Einzelpreis. Und an den Park angrenzend gibt es ja auch noch Floridas größten Wasserpark, den haben wir aber nicht besucht und können deshalb nix dazu sagen – außer das er vorhanden ist und auf den Namen Adventure Island hört.

 

Was bleibt als Fazit für Busch Gardens zu sagen? Uns hat es auf wirklich gut gefallen hier, ein Vergleich zu WDW oder Universal ist allerdings schwer möglich. Animal Kingdom in Orlando geht am ehesten in die gleiche Richtung und verbindet auch geschickt Themepark und Zoo miteinander – wobei Busch Gardens natürlich der Vorreiter war und mir persönlich auch besser gefällt von beiden.

Wer Achterbahnen liebt kommt um Busch Gardens nicht herum, selbst Island of Adventures in Orlando ist was für Nonnenausflüge dagegen. Und selbst DER Park ist für mich weitaus thrilliger als jeder andere!

Letztendlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, ob er sich mal einen Tag lang fallen lassen möchte oder nicht. Wir haben es gern gemacht! Krönender Abschluss war dann noch die Fahrt in den Sonnenuntergang auf der Interstate in Richtung St.Pete. Ein Traum für jeden Autofahrer.

Wir fahren auf der Tampa Interstate in Richtung Sonnenuntergang

Wir fahren auf der Tampa Interstate in Richtung Sonnenuntergang

 

Wir lesen uns dann morgen wieder. Dann fahren wir weiter in Richtung Orlando Freizeitparks. Ein Themepark steht dann allerdings nicht auf dem Programm ;-)