Der Blick heute Morgen aus dem Fenster sieht eigentlich gar nicht so übel aus, allerdings zieht es sich fast schon zeitraffermässig zu und nur in Richtung Clearwater lässt sich noch schönes Wetter erahnen.
Da die Entfernungen hier nicht wirklich soooo weit sind, beschließen wir, einfach in Richtung Sonne zu fahren und mal alles auf uns zukommen zu lassen. Gemütlich fahren wir also die vorgelagert Inselkette hinauf, vorbei an Madeira Beach und Redington Beach. Hier müssen wir irgendwann tanken und da die Zapfsäule – wie immer hier in Florida – nur mit ZIP-Code arbeitet, geh ich zu Kassenhäuschen um dort solange die Kreditkarte zu hinterlegen und dann draußen zu tanken.
Für knapp 35 US$ fülle ich den Dodge wieder auf und will danach eigentlich ganz normal bezahlen. Nur leider funktioniert die Karte nicht mehr. Egal was der gute Mann an der Kasse auch ausprobiert, er bekommt kein okay. Na super, Bargeld haben wir natürlich auch nur 20 US$ mit, da wir normalerweise eh alles mit der Karte bezahlen, auch kleinere Cent-Beträge.
Zum Glück steht aber auch gleich ein Geldautomat in der Tankstelle. Ich muss also zu allerersten Mal überhaupt in den USA mit der normalen EC-Karte Geld abholen. Das klappt zum Glück auch reibungslos. Die Menuführung ist recht simpel und im Nachhinein wurde uns für diese Transaktion circa 2 US$ abgebucht. Der erste Schock ist damit erst einmal verflogen, zumindest würden wir irgendwie an Geld kommen, falls die Karte auch weiterhin nicht funktionieren sollte.
Clearwater Beach
Ein wenig skeptisch aber trotzdem gut gelaunt fahren wir weiter, bis wir irgendwann in Clearwater ankommen. Hier scheint tatsächlich die Sonne und wir parken für 50 Cent erst einmal den Wagen irgendwo an der Marina. Von hier aus gehen wir zu Fuß rüber zum Pier 60, den man ausnahmsweise auch mal bis ganz nach vorne gehen kann ohne eine kleine Gebühr dafür zahlen zu müssen … das haben wir nämlich oft erlebt.
Der Pier 60 ist einigen Berichten nach zu urteilen auch DIE Sunset-Location hier in Clearwater. Leider sind wir zu dem Zeitpunkt aber nicht mehr hier.
Der Strand hier ist auf jeden Fall echt schön, außerdem ist er fast schneeweiß. Nicht umsonst ist er vor einigen Jahren noch zum schönsten Strand der gesamten USA gewählt worden. Allerdings ist es ziemlich windig und nicht gerade warm. Aber es ist ja noch früh, das wird bestimmt noch werden wenn es etwas später ist.
Wir toben uns auf jeden Fall erst einmal in aller Ruhe aus und wandern ein wenig den Strand und ein paar Shopping-Läden entlang.
Nach einiger Zeit machen wir uns wieder auf den Weg … unser nächstes Ziel ist Honeymoon Island. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Statepark nördlich von Clearwater. Um ihn zu erreiche muss man erstmal über den Dunedin Causeway, alleine dieses Teilstück bietet einem schon hübsche Aussichten aufs gegenüberliegende Caladesi Island sowie auf den Golf vom Mexiko.
Links und rechts des Causeways sind zahlreiche Angler an einem schmalen Strandabschnitt zu sehen, auch wir halten hier kurz und essen erst einmal ein paar vorher gekaufte Donuts. Ein wirklich netter Ort dafür …
Anscheinend ist gerade ein wenig Ebbe, einige Angler stehen meterweit im Wasser und es sieht nicht wirklich tief dort aus. Die erneut herumfliegenden Möwen und Pelikane faszinieren uns immer wieder aufs Neue.
Das gegenüberliegende Caladesi Island war übrigens bis 1921 mit Honeymoon Island durch eine Brücke verbunden. Dann kam allerdings ein Hurricane und war der Meinung, das die Insel ohne Verbindung zum Festland wohl besser aussieht. Seitdem kommt man nur noch mit der Fähre rüber.
Honeymoon Island State Park
Wir beschränken uns deshalb heute hier und jetzt nur auf Honeymoon Island.
Die Entrance Fee betrug seinerzeit 5 US$, zu entrichten an einem professionell aufgestellten Holzhäuschen mit einem noch professioneller aussehenden Beamten. „Enjoy your stay“ … jo, machen wir.
Die ganze Insel ist recht übersichtlich, es gibt eigentlich nur einen einzigen langen Strand … und den haben wir uns eigentlich dem Namen entsprechend wunderschön vorgestellt. Okay, hässlich ist er zwar nicht, aber wir haben auch schon schönere Strände hier gesehen. Vielleicht sind wir auch einfach zu verwöhnt inzwischen !?
Diese Schaukeln oben links auf dem Bild sind übrigens schwer umkämpft gewesen. Es gibt nur einige wenige davon … und wenn man einmal sitzt will man auch nicht mehr aufstehen. Das „mussten“ wir am eigenen Leib erfahren. Urlaub kann ja sooo anstrengend sein!
Beliebt ist die Insel auch besonders bei Muschelfreunden, die hier am Strand rauf und runter wandern in der Hoffnung auf ein paar seltenen oder große Exemplare. Genügend Auswahl scheint es zumindest hier zu geben, wenn man dem Schild glauben schenken darf.
Wir hatten natürlich kein Glück. Ein paar große Exemplare haben wir zwar hier und dort gesichtet, aber leider war keine einzige dabei die unbeschädigt gewesen ist.
Tarpon Springs
Da das Wetter es gut mit uns meint und immer noch die Sonne scheint, fahren wir noch ein Stück weiter. Denn nur knapp 8 Meilen entfernt erreicht man Tarpon Springs. DAS Örtchen, von dem man sagt, dass hier die größte Anzahl griechisch abstammender Amerikaner in der gesamten USA lebt.
Außerdem war hier einmal ein Mekka des Schwammtauchens. Ob das heutzutage immer noch so ist, kann ich nicht genau sagen. Natürlich wird damit geworben, aber wer weiß schon genaues …!? Sponge Bob ist uns übrigens nicht begegnet.
Wandert man das Dodecanese Blvd. entlang, sieht man unweigerlich überall griechische Flaggen und Gyrosbuden. Das „Land“ Griechenland wird also hier ganz gut an den Mann (bzw.Ami) gebracht.
Mir persönlich ist das alles zu kitschig und touristisch. Das kann aber auch daran liegen, das ich es damals auf Kreta bei weitem schöner gefunden habe als hier. Wenn man das Original kennt, dann kann einem hier nur ein müdes Lächeln abgerungen werden … schade. Parken kann man übrigens am besten direkt beim ersten Parkplatz links, wenn man in die Straße reinfährt. Kostenpunkt: Lediglich 1 US$ ganztags.
Fort de Soto State Park
Am frühen Nachmittag verlassen wir den Ort wieder und machen uns auf den Rückweg nach St.Pete. Inzwischen sind die Wolken hier auch verschwunden und wir beschließen, nach Fort deSoto zu fahren. Der Park ist der größte im Pinellas County und kostete damals noch keinen Eintritt.
Eigentlich gibt es hier aber nur eine einzige Straße, verfahren ist also eh nicht möglich. Erster Stopp für uns ist der Pier, von dem man einen fantastischen Ausblick auf die Sunshine Skyway Bridge hat. Zumindest, wenn das Wetter so mitspielt wie es heute der Fall ist.
Ein netter Pelikan sitzt hier auch noch faul am Pier herum. Das wir bis auf wenige Meter an ihn heran robben, scheint ihn nicht wirklich zu stören. Ob er irgendwie eingeschlafen ist ??
Beim zweiten Bild sind wir bereits am North Beach, der auch im Jahr 2005 die Top10 – Liste der schönsten Strände der USA angeführt hat. Gewählt wurde hierbei von den Usern der Tripadvisor-Community.
Die weiteren Platzierungen sahen seinerzeit folgendermaßen aus:
- Delightful De Soto: Fort De Soto Park’s North Beach, Tierra Verde, Florida
- Saintly Shores: St. Andrew’s State Park, Panama City, Florida
- Cool Kailua: Kailua Beach Park, Kailua, Hawaii
- Peach of a Beach: Cumberland Island National Seashore, Cumberland Island, Georgia
- SoBe It: South Beach, Miami, Florida
- Tunnels Vision: Tunnels Beach, Kauai, Hawaii
- Drink It Up: Pensacola Beach, Pensacola, Florida
- Good Beach Hunting: Hunting Island State Park, Beaufort, South Carolina
- Torrey Treat: Torrey Pines State Beach, San Diego, California
- Endless Stunner: Waimea Bay Beach Park, Oahu, Hawaii
Natürlich gibt es hier auch die Überreste eines Forts zu sehen, sonst wäre der Name des Parks ja irgendwie auch nicht wirklich einleuchtend. Die Kanonen stehen absichtlich hinter der Mauer, geschossen wurde nach oben in die Luft … so konnte man selbst nicht getroffen werden – gar nicht mal so doof.
Wir fahren abschließend noch zum Oststrand, wo Frauchen von ein paar Feuerameisen weg getragen wird … ach ne, aber zumindest wird sie attackiert und es brennt wohl sehr schön hab ich mir sagen lassen. Hier ist man wieder ein paar Meter näher an der Skyway Bridge dran, wirklich bringen tut das aber nichts. Wer wirklich nah heran möchte fährt am besten auf den Fishing Pier direkt daneben.
John’s Pass Boardwalk
Pünktlich zum Sonnenuntergang machen wir uns auf nach Madeira Beach. Wir wollen noch einmal zum John’s Pass Boardwalk. Da waren wir ja 2005 schon mal und haben im Hafenbecken wilde Delfine gesehen. Außerdem ist das hier alles ganz nett gemacht.
Es gibt eine Art hölzernen Boardwalk, wo abends auch viele Fischkutter anlegen. Essensmöglichkeiten gibt es auch, aber Vorsicht: Teilweise sehr teuer !!
So gaaanz langsam macht sich John’s Pass hier auch ganz schön breit wie ich finde. Es gibt inzwischen ein Casino und ein Hotel ist ebenfalls geplant. Ein Motel gibt es ja bereits länger schon. Außerdem werden nächtliche Fahrten mit dem Kutter zum Hochseefischen angeboten. Und die Warteschlange für solch eine Fahrt war nicht gerade kurz.
Mit unserem Besuch bei John’s Pass neigt sich dieser Tag dem Ende. Wir gehen kurz noch ein paar Kleinigkeiten für morgen einkaufen und das war es dann für heute. Es war auf jeden Fall ein unerwartet schöner Tag, der SO eigentlich gar nicht geplant gewesen ist. Eigentlich wollten wir uns nur hier am Hotel mal an den Strand legen.
Morgen geht es dann nach Tampa, ein Besuch in Busch Gardens ist geplant. Ob der Park mit den großen Freizeitparks in Orlando mithalten kann? Wir werden sehen.
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