Heute: Ulli von littlebigvoyager.de

„LittleBigVoyager steht für große & kleine Reisende, mitwachsen normal! Kinder wachsen, Erfahrungsschatz wächst und der Blog natürlich auch! Geboren in Montréal, wo ich drei Jahre mit meinem Mann und meinen Mädels gelebt habe. Mit uns nach Deutschland gezogen, doch der Name ist geblieben!

Ich schreibe über unsere Reisen in weite Fernen und um´s Eck! Entdecke die Welt und unser neues, altes Zuhause Deutschland mit euch! Gebe euch Tipps und mache euch Mut, damit ihr es uns gerne nachtut! Manchmal mal abtrünnig solo oder zu zweit unterwegs. ABER eins wird immer gleich sein: authentisch, ehrlich, unzensiert, denn so bin ich eben auch!“

 

 

Erzähl doch mal ein bisschen was über Deinen Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Littlebigvoyager ist am 1.11.2017 an den Start gegangen. Seit dem entwickelt sich der Blog in kleinen Schritten. Im ersten halben Jahr hatte ich sehr viele lokale Besucher aus Kanada, da dort mein Lebensmittelpunkt war. Seit 4 Monaten bin ich zurück in Deutschland und bin seit Kurzem auch mit einer deutschen “Version” online.

 

Wie bist Du damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen?

Viel Brainstorming und Gespräche mit Freunden und Bekannten. Mein Hauptaugenmerk liegt momentan auf dem Reisen mit der ganzen Familie. Ich wollte einen Namen der Bestand hat und auch bei Weiterentwicklung des Blogs passend ist. Große und Kleine Reisende anspricht und abholt. Nach ein paar Wochen und etlichen Wortspielen, hat es bei littlebigvoyager dann klick gemacht.

 

Welcher Deiner bisherigen Artikel liegt Dir besonders am Herzen?

Da gibt es tatsächlich zwei. Denn diese zwei Reisen haben noch immer einen positiven Einfluss auf mich.

Der erste führt die Leser zu einem Teil unserer Panamareise 2017 und die Inseln des Bocas del Toro Archipel. Dort haben wir einen Teil unserer Elternzeit verbracht und ich habe mich auf den ersten Blick verliebt.

Nummer zwei zeigt einen Ausschnitt unseres wunderschönen Zuhauses der letzten drei Jahre Quebec. Dieser Teil Kanadas wird zu unrecht von vielen nur überflogen (im wahrsten Sinne des Wortes). Mir liegt es am Herzen mehr Reisende für Quebec zu begeistern.

 

Welcher Reisetyp bist Du, wie reist Du am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!

Die Mischung macht’s! Im Sommer gehen wir wahnsinnig gerne campen mit den Kindern, meist im Zelt. Zwischendurch darf es gerne mal ein Hotel oder B & B sein, um sich verwöhnen zu lassen. Ohne Kinder dann auch gerne mal ein kurzer Wellnessurlaub.

 

Dein beeindruckendstes oder verrücktestes Erlebnis bisher auf Reisen war … ??

Beeindruckend und verrückt zugleich war der Besuch des Vulkan Masaya in Nicaragua. Unser Besuch liegt 1,5 Jahre zurück, aber wenn ich daran denke, ist es als wäre es gestern. Als wir in der Region ankamen, erfuhren wir recht schnell, dass der Park um den Vulkan herum geschlossen hat, aufgrund eines Unfalls von zwei Forscher (alle haben fast unbeschadet überlebt). Am letzten Tag bekamen wir dann die gute Nachricht, dass der Park an diesem Abend seine Pforten wieder öffnet. Wir trommelten alle zusammen und fuhren los. Eingereiht in der Autoschlange vor den Toren, fing es an zu Regnen. Sehr zu unserer Überraschung, denn es war Trockenzeit.

Die Folge war langes Warten. Nach ca. 1 Stunde, mehreren Eis am Stiel und Limos, kamen die Parkwärter herum und sagten, dass der Park geschlossen bleibt, sollte es in den nächsten 15 min nicht aufhören (durch Regen entstehen kleine unkontrollierbare Gasexplosionen). Aber das Universum hat uns erhört – auf die Minute hörte es auf und wir konnten reinfahren. Die heiße Lava knapp 200 Meter tief unter sich zu sehen, war jede Minute die wir gewartet hatten wert!!!

 

Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder hast Du es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

Selbstverständlich :-) Auf unserem Trip durch Quebec waren wir bis an die Grenze beladen, die Folge war Reifenabrieb. Wir mussten also einen Zwischenstopp einlegen und neue Reifen kaufen. Dabei stellte sich heraus, dass noch mehr ausgetauscht werden muss. Die Teile kamen dann mit dem Nachtexpress. Die Nacht verbrachten wir im wohl Katzenlastigsten B & B mit einem uneinsichtigen Besitzer, der uns für unserer 1 jährige den vollen Preis abkassierte. Netterweise bot er uns um 21 Uhr Ortszeit an, wir könnten von der Reservierung zurück treten und uns etwas anderes suchen… Wir entschieden uns für Augen zu und durch.

 

Wenn Urlaubstage und Geld keine Rolle spielen würden, dann ginge Deine nächste Reise nach … ?? Tatsächlich lautet das nächstes Reiseziel allerdings … ?

Ein paar Tage allein mit meinem Liebsten in Griechenland. Tatsächlich führen uns die nächsten Kurztrips quer durch Deutschland auf Familienbesuche.

 

Wenn Du Deine Reisen planst, wie genau gehst Du da eigentlich vor und wie viel Zeit steckst Du dann in die Vorbereitungen? Oder bist Du eher spontan und legst gar nicht so viel Wert auf Planung?

Das ist unterschiedlich und hängt sehr vom Reiseziel ab. Ich besorge mir in der Regel einen Reiseführer, denn zwischendurch hab ich gerne mal was zum Nachlesen aus Papier in der Hand. Außerdem schau ich mich bei meinen Bloggerkollegen um und hole mir Anregungen. Komplett durchgeplant sind meine Reisen nicht, aber einen gewissen Rahmenplan gibt es. Auf alle Fälle eine Unterkunft am Anfang und am Ende (bei Rundreisen) oder auch im Mittelfeld. Die grobe Richtung steht, auch Orte aber es gibt immer ein paar variable Tage. Vor Ort durchzuplanen lohnt sich nicht. Kinder sind keine Maschinen und lassen sich nicht programmieren, da ist es besser tagesformabhängig zu entscheiden :-)

 

Mit welchem Foto Equipment bist Du unterwegs? Oder brauchst Du das gar nicht und fotografierst überwiegend mit dem Smartphone?

Meine DSLR 70D von Canon ist seit Neustem immer dabei (wir lernen uns gerade kennen), ob sie zum Einsatz kommt ist davon abhängig ob ich allein, allein mit den Kindern oder ob alle zusammen unterwegs unterwegs sind. Wenn es schnell gehen muss oder die Hände nicht wirklich frei sind, fotografiere ich viel mit meinem Smartphone, einem Samsung S6 – die Fotos sind erstaunlich gut, auch beim upload.

 

Deine (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ??

Camping ohne Feuer ist kein Camping. Es gibt nichts schöneres als Abends am Feuer zu entspannen!

Camping ohne Feuer ist kein Camping. Es gibt nichts schöneres als Abends am Feuer zu entspannen!

 

Eislandschaft Quebec - zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich eine komplett zugefrorene Landschaft gesehen. Die Montmorency Falls und der See davor waren gefroren, ebenso der Sankt Lorenz Strom, einzig die Straße dazwischen hat das Eis quasi “unterbrochen”

Eislandschaft Quebec – zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich eine komplett zugefrorene Landschaft gesehen. Die Montmorency Falls und der See davor waren gefroren, ebenso der Sankt Lorenz Strom, einzig die Straße dazwischen hat das Eis quasi “unterbrochen”

 

Fährromantik - Sonnenuntergang auf der Fähre von Baie Comeau nach Matane (Gaspesié) - Freiheitsgefühle pur

Fährromantik – Sonnenuntergang auf der Fähre von Baie Comeau nach Matane (Gaspesié) – Freiheitsgefühle pur

 

Isla Zapatilla (Panama - Bocas del Toro) - Karibik pur gepaart mit Robinson Crusoe Feeling.

Isla Zapatilla (Panama – Bocas del Toro) – Karibik pur gepaart mit Robinson Crusoe Feeling.

 

Leonard Cohen - Mural - Mein liebstes Wandgemälde in Montréal. Ohne ihn hätte ich meine eine Freundin in Montréal nie kennengelernt…

Leonard Cohen – Mural – Mein liebstes Wandgemälde in Montréal. Ohne ihn hätte ich meine eine Freundin in Montréal nie kennengelernt …

 

Lonesome George - der wohl berühmteste Bewohner der Galapagos Inseln (das Foto stammt von unserer Reise 2009)

Lonesome George – der wohl berühmteste Bewohner der Galapagos Inseln (das Foto stammt von unserer Reise 2009)

 

Typisch Kanada - dieses Bild verkörpert für mich Kanada. Entstanden ist es auf der Gaspesié Halbinsel.

Typisch Kanada – dieses Bild verkörpert für mich Kanada. Entstanden ist es auf der Gaspesié Halbinsel.

 

Vulkan Masaya - Fließende Lava, ich war mehr beeindruckt als ich es mir hätte denken können…

Vulkan Masaya – Fließende Lava, ich war mehr beeindruckt als ich es mir hätte denken können…

 

 

Du hast schon in Spanien, Australien und Montréal / Kanada gelebt. Das ist eine spannender Weg finde ich. Wie kam es denn überhaupt dazu?

Ich habe Spanisch studiert, da war es für mich selbstverständlich eine gewisse Zeit mit Muttersprachlern zu verbringen. Das bessere Wetter haben die Spanier ja auch :-). Nach Australien hat mich die Liebe gebracht. Mein (jetzt) Mann hat sein Auslands-Praxissemester in Portland und Melbourne /Australien verbracht. Ich habe meine Chance genutzt und ihn 3 Monate begleitet. Für uns stand immer fest, dass wir noch einmal ins Ausland zum arbeiten gehen wollten. Vor etwas mehr als 3 Jahren gab es dann die Möglichkeit für uns als Expats nach Montreal zu gehen. Da haben wir uns nicht lange bitten lassen und das Abenteuer mit Kind und Kegel gewagt. Seit August sind wir nun wieder im schönen Schleswig-Holstein.

 

Deine Philosophie lautet „Alles ist möglich. Wenn der Plan nicht funktioniert, ändere den Plan – nicht das Ziel“. Gibt es denn erklärte Reiseziele für die Zukunft, welche auf Deiner Bucket List stehen und die du unbedingt in naher Zukunft besuchen möchtest?

Auf meiner Bucket List steht Skandinavien ganz oben, aber auch noch mehr Kanada. Meine Tochter wünscht sich unbedingt mal nach Spanien zu fliegen, damit ist Spanien fest gesetzt auf der Bucket List fürs kommende Jahr. Auch hier gilt, die Ziele stehen der (Zeit)Plan ist variabel.

 

Als krasser Gegensatz zu Deinen Familientrips bist Du damals alleine nach New York City gereist und hast dieser Reise auch einen ganz speziellen Artikel auf Deiner Seite gewidmet. Warum?

Weil es mir eine Herzensangelegenheit war. Ich war in einer persönlichen kleinen Krise und braucht mal Zeit nur für mich, zum ICH sein. Es tat mir gut ein paar Tage nicht Mama und Frau, sondern einfach nur Ulli zu sein. Es war auch mein allererster Solotrip, dass war die Herausforderung an mich selbst. Ich würde es immer wieder tun. Es tut gut mal auszubrechen, danach ist die Motivation wieder größer und der Blick klarer. NYC wollte ich seit meinem ersten Mal 2009 noch einmal sehen und von Montreal aus war es quasi ein Katzensprung. Meine Begeisterung hat die ganze Familie angesteckt und so sind wir knapp 4 Monate später noch einmal alle hingefahren.

 

Wenn Du nicht gerade unterwegs bist, was machst Du dann eigentlich ??

Momentan bin ich ganz offiziell in Elternzeit. Ich nutze diese, um mir meinen Traum vom Schreiben und Reisen in der Selbstständigkeit aufzubauen.

 

Gibt es etwas, was Du abschließend den Lesern sagen möchtest?

Reisen ist die schönste Form Bildung. Kinder sind kein Grund damit aufzuhören. Viel mehr geben Sie uns die Chance die Welt auf eine ganz andere Art zu entdecken und ganz oft verhelfen sie uns zur Entschleunigung auf reisen.

 

 

Wenn Dir das Interview gefallen hat, dann besuche Uli doch mal auf Ihrem Blog und stöbere ein bisschen auf den Seiten dort!

littlebigvoyager.com findest Du hier im Internet:

littlebigvoyager.de

Facebook

Instagram

 

Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Uli, die mir Rede und Antwort gestanden hat. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen an sie haben solltet, dann gerne ab damit in die Kommentare, oder besucht sie doch mal auf Ihrem Blog.

Zurück zur Übersichtsseite der Interviews

 

Sharing is caring. Pinne das Interview doch bei Pinterest