Heute: Melanie & Ricardo von tausendfremdeorte.de

„Wir schreiben auf “Tausend fremde Orte” über unsere ganz persönlichen Erfahrungen, die wir rund um die Welt machen durften. Man sagt ja immer “aus Fehlern lernt man”. Und damit ihr nicht die gleichen Fehler macht wie wir, geben wir euch auf unserer Seite ein paar hilfreiche Tipps mit auf den Weg.

Unser Reisefokus liegt auf… Ach, eigentlich haben wir gar keinen richtigen Fokus. Wir berichten über einfach alles, was uns in den Sinn kommt. Ob es nun Informationen über das Working Holiday Visum für Australien sind oder unsere erste Erfahrung mit dem Kajak auf dem Meer unterwegs zu sein.“

 

 

Erzählt doch mal ein bisschen was über Euren Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Angefangen hat es mit dem Blog 2014. Damals noch ganz klassisch für Freunde und Familie vor der ersten großen Reise. Ich (Ricardo) hatte damals noch überhaupt keine Ahnung, was Keywords sind oder wer dieser SEO überhaupt ist. Und so lief erst einmal 1,5 Jahre alles dahin. Blogberichte wurden in Tagebuchform runter geschrieben und ein paar mehr oder weniger schöne Bilder wurden am Ende des Berichtes angehängt. Damals hieß der Blog auch noch Live to Travel. Irgendwie fand ich den Namen cool und er hat es auf den Punkt gebracht.

In Australien haben wir uns dann kennengelernt und sind Anfang 2016 gemeinsam zurück nach Deutschland. Erst dann fing es an, dass wir uns mehr mit dem Thema bloggen beschäftigt haben. Wir hatten Spaß am Schreiben und wollten etwas mehr aus dem Blog rausholen. Schließlich hatten wir so viel erlebt und viele Infos gesammelt, wovon nun auch möglichst viel andere Leute etwas haben sollten. Auch sollte er ein neues Gesicht bekommen.

Leider klappte es mit den Plänen nicht so ganz und wir nahmen uns 2016 nur wenig Zeit für den Blog. Man ist eben dann doch schneller wieder im so genannten Hamsterrad drin, als man schauen kann. Ende 2016 kam es dann mal wieder zu einer größeren Reise, zu neuen Berichten und ab dann sollte sich alles ändern. Anfang 2017 änderten wir den Namen und aus Live to Travel wurde Tausend fremde Orte. Wir beschäftigten uns mehr mit dem Thema Fotografie, Bildbearbeitung, Blogberichte schreiben und SEO. Eben alles, was so dazu gehört.

Seit dem ist die Anzahl der Besucher auch etwas nach oben gegangen. Allerdings sind wir noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Deswegen soll sich 2019 der Blog nochmal deutlich verbessern. Ob es klappt werden wir sehen. Bock haben wir auf jeden Fall richtig drauf.

 

Wie seid Ihr damals auf den Namen für den Blog gekommen?

Der alte Name Live to Travel passte nicht so wirklich. Zwar passte er zum Reisen, allerdings war er auf Englisch und unser Blog ist nunmal auf Deutsch und wird dies wohl auch in Zukunft so bleiben. Zudem war die Schreibweise immer so ein kleiner Knackpunkt. 2017 fassten wir dann den Entschluss, alles umzuwerfen und wir suchten einen deutschen Namen, den sich auch jeder merken kann.

Auf Grund der Radreise, welche wir Ende 2017 starteten, kamen wir dann auf Tausend fremde Orte. Mit dem Fahrrad erreicht man ja nun einmal Orte, welche einem sonst verborgen bleiben. Das war dann auch so ziemlich der Hauptgrund, warum uns der Name so gefiel und wir uns für diesen entschieden.

 

Welche(r) Eurer Artikel liegt(en) Euch besonders am Herzen?

Puuh. Welcher Artikel liegt uns denn besonders am Herzen? Spontan würden wir mal unsere Kajaktour in Palau nehmen und unsere Fahrt mit dem Fahrrad zur Scenic Cave Stream Reserve in Neuseeland. Die Kajaktour in Palau war natürlich schon etwas ganz Besonderes. 7 Tage lang sind wir da zu zweit von Insel zu Insel gefahren. Kein Guide, keine anderen Menschen, nur wir beide mit unserer Campingausrüstung, viel Wasser und Essen, sowie unsere beiden Kajaks. Das war schon echt gigantisch und ein besonderes Erlebnis. Zumal wir 7 Tage fast komplett alleine waren und nur ganz wenige Menschen unterwegs getroffen haben.

Aber auch Neuseeland und die Fahrt über den Porters Pass war etwas ganz Besonderes. Es ist einer der höchsten Pässe in Neuseeland und wir haben uns dort mit dem Rad hochgequält. Dort dann oben stehen zu können und auf eine geniale Landschaft herab blicken zu können, war schon echt genial. Von der traumhaft schönen Abfahrt mal ganz zu Schweigen.

Für Melanie liegt besonders der Artikel am Herzen, wo sie die Radreise verarbeitet und mit ihr ein wenig abrechnet. Leider hat es mit der Radreise nicht so hingehauen, wie wir vorher geplant hatten. Es ist sicher nicht einer unserer besten Artikel, allerdings kommt dieser kurze Text vom Herzen und beschreibt die damalige Situation.

 

Ihr seid ja eher gemütlich unterwegs und reist schon länger nur mit dem Fahrrad. Wie kam es dazu und besteht nicht manchmal auch der Wunsch, dass man sich nicht „abstrampeln“ muss?

Die Idee kam irgendwann Anfang 2017. Wir wollten mal wieder eine längere, mehrmonatige Reise antreten. So richtig Lust auf Backpack hatten wir allerdings nicht. Also überlegten wir, welche anderen Möglichkeiten zu Reisen für uns in Frage kommen würden.

Es war ziemlich viel dabei und die Ideen reichten von Trabant mit Dachzelt, über Radreise, bis hin zur Reise mit dem Kajak oder kleinem Boot. Die Berichte und Bilder von anderen Radreisenden machten uns neugierig und so wurde es die Radreise. Auch wenn wir dahingehend null Erfahrung hatten, wollten wir es doch versuchen.

Der Wunsch nach dem nicht „abstrampeln“ kam schon des öfteren. So sind wir an der Westküste auf Neuseelands Südinsel auf ein Mietauto umgestiegen, haben das Fahrrad in Bangkok für 3 Monate eingelagert und haben z.B. in Australien ein Roadtrip mit dem Auto gemacht. Wir sind also sicher nicht die klassischen Radreisenden, die jeden Meter mit dem Rad fahren und haben das Fahrrad auch das eine oder andere Mal stehen lassen.

 

Eure beeindruckendsten oder verrücktesten Erlebnisse auf Reisen waren … ??

Beeindruckend war definitiv die zufällige Begegnung mit einem Walhai beim Tauchen auf Koh Tao. In dem Moment gab es keinerlei Hinweise auf die Möglichkeit einen Walhai zu sehen. Das maximalste an diesem Tauchplatz sollte eine Schildkröte sein. Wir waren kaum im Wasser, tauchten ab und sahen den Walhai. Es war unglaublich. Er blieb die ganze Zeit bei uns und schwamm um uns herum. Eine Schildkröte haben wir zwar dann nicht mehr gesehen, aber das haben wir alle gern in Kauf genommen. Zudem waren wir die einzige Gruppe am Tauchplatz und waren selbst nur zu viert.

Immer wieder beeindruckt sind wir aber auch von Australien. Wir haben uns dort 2014 kennengelernt und lieben dieses Land nicht nur deswegen so sehr. Die Landschaft und Tierwelt auf dem roten Kontinent ist einfach gigantisch.

Die oben erwähnte Kajaktour in Palau war sicherlich auch eines der beeindruckendsten Erlebnisse, aber auch die Radreise durch Neuseeland war total verrückt. Als komplette Anfänger ist es nicht unbedingt das beste Land, um eine Radreise zu starten. Die bergige Landschaft kann einen schon ganz schön fertig machen.

 

Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder habt Ihr es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

Auch da wären wir schon wieder in Palau. Bei der Kajaktour haben wir uns einmal so kräftig verfahren. Dummerweise war es da schon 16:00 Uhr und die Dämmerung setzte so ganz langsam ein. Als wir unseren Fehler bemerkten, war es zu spät, um bis zum nächst möglichen Schlafplatz zu kommen. Wir mussten also eine Alternative finden und das möglichst schnell. Also fuhren wir an einen kleinen Strand. Und mit kleinen Strand meinen wir auch kleinen Strand. Wir trugen unsere Kajaks auf höher gelegene Felsen, damit sie sicher vor dem Wasser waren.

Zu unserem Glück war der Höchststand bei Ankunft natürlich noch nicht erreicht. Das Zelt bauten wir so weit hinten wie möglich auf und Melanie erlitt einen kleinen Nervenzusammenbruch. In dem Moment hatte sie schon ein ganz wenig Angst um die Gesundheit.

Heute können wir zum Glück darüber lachen, aber damals ging es vor allem ihr nicht so gut. Schlussendlich hatte der Strand nämlich eine Größe von 1,5 Meter x 3 Meter. Gerade so hatte das Zelt hier Platz. Das Meer war auch so extrem unruhig, dass wir nicht nochmal hätten starten können. Am nächsten Morgen war der Wasserstand wieder etwas niedriger und das Meer beruhigte sich auch wieder. Wir konnten dann also von diesem Ministrand fliehen. Diese Situation war echt heftig und gefährlich. Zum Glück war es auch die bisher einzige brenzlige Situation auf unseren Reisen.

 

Euer schönstes Erlebnis mit Tieren war … ??

Neben dem oben erwähnten Walhai waren die Tiere in Australien allesamt gigantisch. Vor allem an die freilebenden Koalas auf Raymond Island, einer kleinen Insel im Süden von Victoria, erinnern wir uns immer gerne zurück. Auf die Insel kommst du nur mit einer kleinen Fähre, die für Fußgänger gratis ist.

Bei einem Rundgang auf der Insel siehst du dann wirklich extrem viele Koalas und kommst ihnen zum Anfassen nahe. Die Insel ist in ihrer Art und Weise vergleichbar mit Rottnest Island bei Perth. Nur hast du dort eben Koalas statt Quokkas und sie ist wesentlich untouristischer und unbekannter.

 

Gibt es etwas, was Euch auf Reisen auch mal so richtig nervt?

Das Müllproblem in vielen Teilen unserer Welt. Das nervt uns seit unserer ersten längeren Reise so richtig. Und damit nervt uns auch die Ignoranz und Unwissenheit mancher Menschen auf diesem Planeten. Vielerorts sind es dann aber auch die Touristen, die unbedingt ihren Saft oder ihren Smoothie to go brauchen. Ja, wir lieben die frischen Säfte in Asien auch über alles.

Aber wenn wir sehen, dass dieser in einem der typischen Plastikbecher kommt, dann verzichten wir halt mal darauf. Einfach mal nein sagen oder etwas Zeit nehmen und sich irgendwo hinsetzen und das Ding aus einem Glas trinken.

Aber nicht nur in anderen Ländern nervt uns dieses Thema bzw. das ignorante Verhalten. Auch und gerade bei uns in Deutschland ist es nicht viel besser. Langsam sollte doch mal jeder aufwachen und verstehen, dass es so nicht weiter geht. Man kann doch nicht mit gutem Gewissen jeden Tag seinen Kaffee to go holen oder sinnlos abgepackte Früchte im Supermarkt kaufen.

Dieses Thema nervt uns gewaltig und es ist auch eines unserer Ziele für 2019, da für mehr Aufklärung im Freundes- und Familienkreis zu sorgen.

 

Habt Ihr eine Art Herzensziel, einen sogenannten „Happy Place“? Also ein Land, eine Stadt oder eine bestimmte Location, wo Ihr Euch besonders wohl fühlt und wo es Euch immer wieder hin zieht?

Australien. Haha.

Wir haben uns in Melbourne kennengelernt und lieben dieses Land auf Grund der Tierwelt und der einzigartigen Natur einfach. Außerdem hatten wir bisher nur gute Erfahrungen mit den Menschen gemacht. In dieses Land wird es uns wohl immer wieder ziehen, denn zu erkunden gibt es da noch jede Menge.

Als Stadt haben wir Sarajevo lieben gelernt. Mittlerweile war Ricardo schon 7 Mal dort und gemeinsam waren wir schon 2 mal da. Auch dort werden wir in 2019 sicher wieder vorbei schauen. Diese Stadt ist auch eine unserer liebsten im Ausland. Die ganzen kleine Cafés und Bars, die Altstadt im allgemeinen und die Menschen ziehen uns immer wieder hin.

Wer es noch nicht getan hat, sollte unbedingt mal nach Bosnien und speziell nach Sarajevo reisen.

 

Gab es auch schon mal ein Reiseziel, was Eure Erwartungen NICHT erfüllt hat? Oder seid Ihr sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen von einem Ort?

Phu Quoc in Vietnam hat uns so überhaupt nicht gefallen. Der eine oder andere schreibt von Trauminsel und Paradies. Wir haben da nur große Müllberge und Rohbauten entdeckt. Hier entsteht gerade ein neues Hotel neben dem anderen. Die Situation wird sich in den nächsten Jahren also vermutlich nicht verbessern.

 

Die für Euch persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich ob nun Hostel, private Unterkunft etc., war … ??

Unser Zelt. Mit unserem Zelt haben wir in Neuseeland und in Australien bisher an den schönsten Plätzen übernachtet. Definitiv unsere beste und schönste Unterkunft, die wir bisher hatten. Wir sind gespannt was für Plätze Deutschland 2019 zu bieten hat.

Mal vom Zelt abgesehen mögen wir die kleinen Homestays in Asien. Besonders im Mekongdelta in Vietnam hatten wir da eine richtig schöne Unterkunft.

 

Wer von Euch ist eigentlich „der Schreiber“ für Blog und die Social Media Auftritte? Oder teilt Ihr Euch das und schreibt gemeinsam an Euren Texten?

Die Texte für die Blogberichte schreiben wir eigentlich gemeinsam, wobei Melanie die ganzen Berichte in den Blog einpflegt. Die Texte für Social Media schreibt hauptsächlich Ricardo.

So eine gewisse Arbeitsteilung gibt es also schon, anders ist es kaum machbar.

 

Wenn Ihr Eure Reisen plant, wie genau geht Ihr da eigentlich vor und wie viel Zeit steckt Ihr dann in die Vorbereitungen? Bei solchen Langzeitreisen ist das ja vermutlich etwas umfangreicher, alleine die Gepäckfrage in Verbindung mit den Fahrrädern ist vermutlich nicht ganz ohne !?

Ähm… nein. Also als ich (Melanie) im Jahr 2014 das erste Mal alleine in die große weite Welt bin, habe ich nicht wirklich viel vorher geplant. Es war alles relativ spontan. Und es hat geklappt.

Bei dieser Reise mit dem Fahrrad war es natürlich etwas anders. Wir haben uns Wochenlang Internetseiten von Fahrrad-Herstellern angesehen und überlegt, welcher wohl am besten zu uns passen würde. Genauso mit dem Equipment. Welches Zelt am meisten Sinn macht und was wir alles an Klamotten mitnehmen müssten. Es war schon etwas chaotisch.

Und mal ehrlich… es war unsere erste Fahrradreise. Wir hatten viel zu viel Kram mit. Mittlerweile haben wir unser Gepäck fast halbiert und so fährt es sich auch deutlich einfacher.

 

Mit welchem Kamera-Equipment seid Ihr unterwegs? Oder braucht Ihr das gar nicht und fotografiert hauptsächlich mit dem Smartphone?

Oha. Kamera-Equipment haben wir manchmal viel zu viel dabei.

Hauptsächlich nutzen wir eine Systemkamera, die Sony Alpha 6500. Dafür haben wir 4 Objektive und sind eigentlich überall abgedeckt. Allerdings haben wir zu 90% das 16-70mm Zeiss Objektiv drauf. Das ist einfach perfekt und deckt allein schon einen großen Bereich ab. Ansonsten haben wir noch eine 50mm Festbrennweite, ein Weitwinkel und ein Telezoom.

Als 2. Kamera – oft für Videos oder als Ersatz, wenn wir mal getrennt reisen – haben wir die Canon G7X Mark II. Diese kleine Kompaktkamera ist eigentlich richtig genial. Man kann sie problemlos überall mit hinnehmen und kann sich eigentlich voll austoben und schöne Bilder kreieren. Diese Kamera empfehlen wir auch jedem, der nicht so ambitioniert fotografieren möchte und eine gute und relativ günstige Kamera zum Reisen und für daheim möchte.

Außerdem haben wir noch die DJI Mavic Pro dabei. Die haben wir uns 2016 kurz vor der Reise nach Island geholt und sind echt zu frieden. Eine perfekte Reisedrohne, welche auch dem stärkeren Wind stand hält.

Ansonsten eben noch unsere Huawei Handys, welche auch schon sehr oft für Fotos benutzt werden. Es ist unglaublich, wie sich die Handys mittlerweile entwickelt haben und was alles möglich ist. Wir haben uns auf jeden Fall fest vorgenommen, auch mal nur mit Handy als Kamera zu verreisen. Gerade, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, wäre das eine enorme Erleichterung. Aber keine Ahnung ob es je klappen wird. Denn fotografieren macht einfach so viel Spaß und man beschäftigt sich noch mehr mit der Natur, da man für ein Foto auch mal ein ganz paar Minuten an einem Spot verbringen muss.

 

Eure (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ??

 

Kvernufoss Wasserfall in Island. Sicherlich nicht der größte Wasserfall, aber wir waren komplett allein

Kvernufoss Wasserfall in Island. Sicherlich nicht der größte Wasserfall, aber wir waren komplett allein

 

 

Milford Sound in Neuseeland. Die Landschaft hat uns dort einfach mal wieder erschlagen. Ganz klar, der Milford Sound ist sehr touristisch und du wirst hier nie allein sein, aber nach unserem Besuch wissen wir auch warum das so ist.

Milford Sound in Neuseeland. Die Landschaft hat uns dort einfach mal wieder erschlagen. Ganz klar, der Milford Sound ist sehr touristisch und du wirst hier nie allein sein, aber nach unserem Besuch wissen wir auch warum das so ist.

 

 

Schloss Moritzburg bei Dresden zum Sonnenuntergang. Das Schöne liegt meistens so nah. Wir wollten schon länger mal das Schloss zum Sonnenuntergang besuchen. An jenem Tag war es dann endlich mal so weit und es hat sich extrem gelohnt. Einzig und allein die Mücken waren nervig.

Schloss Moritzburg bei Dresden zum Sonnenuntergang. Das Schöne liegt meistens so nah. Wir wollten schon länger mal das Schloss zum Sonnenuntergang besuchen. An jenem Tag war es dann endlich mal so weit und es hat sich extrem gelohnt. Einzig und allein die Mücken waren nervig.

 

 

Sonnenaufgang am Chiemsee mit dem Wikinger Schiff aus dem Film "Wickie" im Vordergrund

Sonnenaufgang am Chiemsee mit dem Wikinger Schiff aus dem Film „Wickie“ im Vordergrund

 

 

Unser Handyselfie 2015 auf Raymond Island (Victoria) mit dem Koala im Hintergrund. Die Insel war 2015 noch weitestgehend unbekannt und so kam es, dass wir fast allein mit den Koalas auf der Insel waren.

Unser Handyselfie 2015 auf Raymond Island (Victoria) mit dem Koala im Hintergrund. Die Insel war 2015 noch weitestgehend unbekannt und so kam es, dass wir fast allein mit den Koalas auf der Insel waren.

 

 

Kängurus am Strand im Cape Le Grand Nationalpark in Westaustralien. Kängurus am Strand sind schon eine kleine Besonderheit. Wenn dieser dann auch noch so schön ist wie hier in Westaustralien, dann ist es umso schöner.

Kängurus am Strand im Cape Le Grand Nationalpark in Westaustralien. Kängurus am Strand sind schon eine kleine Besonderheit. Wenn dieser dann auch noch so schön ist wie hier in Westaustralien, dann ist es umso schöner.

 

 

Sonnenuntergang vor Koh Tao, der beste und krasseste den wir je gesehen haben

Sonnenuntergang vor Koh Tao, der beste und krasseste den wir je gesehen haben

 

 

Treibend auf dem Toten Meer in Israel. Kein besonders schönes Foto, aber ein genialer Moment.vor Koh Tao, der beste und krasseste den wir je gesehen haben

Treibend auf dem Toten Meer in Israel. Kein besonders schönes Foto, aber ein genialer Moment.

 

 

Wir 2 auf dem Porters Pass in Neuseeland, nach dem wir uns mit dem Fahrrad hochgequält haben.

Wir 2 auf dem Porters Pass in Neuseeland, nach dem wir uns mit dem Fahrrad hochgequält haben.

 

 

Ihr seid ja völlig unabhängig voneinander in Eure eigene Langzeitreise gestartet und seid Euch dann erst im Dezember 2014 in Melbourne rein zufällig begegnet. Das klingt wie eine Story à la „Topf findet Deckel“. Ihr lebt jetzt quasi Euren gemeinsamen Traum, kann man sich da ein „normales“ Leben in Deutschland überhaupt noch vorstellen irgendwann?

Was ist schon normal? Aber du hast Recht, wir haben uns bei unserer Leidenschaft, dem Reisen kennengelernt, weswegen es echt schwierig ist sesshaft zu werden.

Wir wollen uns auf jeden Fall eine Homebase in Deutschland aufbauen und können uns dies super vorstellen. Allein schon wegen Freunde und Familie. Aber auch als Reiseland wissen wir Deutschland zu schätzen. Wir haben hier schon richtig viel gesehen und auch gemeinsam erlebt und wollen unser Heimatland noch weiter erkunden, denn Deutschland ist auch so wunderschön vielfältig, wenn man mal von „coolen“ Tieren absieht. *lach*

Was wir uns allerdings nicht vorstellen können, ist es die nächsten Jahre in einem festen Job 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Zumindest nicht das ganze Jahr über mit nur 30 Tagen Urlaub. Wie wir das Ganze umsetzen können und wie die nächsten Monate werden und was sich bei uns persönlich so entwickelt wird die Zeit zeigen. Aber eines Wissen wir jetzt schon, 2019 wird ein spannendes Jahr, nicht nur in Bezug auf Reisen.

 

Wie finanzieren sich solch langen Reisen wie Ihr sie macht eigentlich? Muss man sich das wie Work & Travel vorstellen?

Grundsätzlich sparen wir erst einmal so viel wie es geht vor der Reise. Zwischen unseren 2 großen Langzeitreisen waren wir 1,5 Jahre gemeinsam in Deutschland und haben gearbeitet. Hier hatten wir eine relativ günstige Wohnung und haben uns nicht viel an Möbel gekauft. Wir sind beide nicht die Typen, die großartig feiern oder auswärtig Essen gehen, wobei letzteres eher mal zutrifft.

Bevor wir im November 2017 also aufgebrochen sind, haben wir einfach wieder gespart. Allerdings auch nicht auf Teufel komm Raus. In der Zwischenzeit haben wir uns immer wieder mal etwas gegönnt. So waren wir 3 Wochen lang auf Palau, sind viel durch Deutschland gereist, waren in Island und Israel und auch in London waren wir für ein langes Wochenende.

Zudem haben wir uns für Neuseeland dann noch fix das Work & Travel Visum geholt. Weniger aus dem Grund des Arbeitens, was wir dann aber doch 2 Monate gemacht haben, sondern mehr wegen der Chance 1 Jahr lang im Land bleiben zu können.

In Australien haben wir auch 3 Wochen lang auf einer Farm verbracht. Den Platz haben wir über HelpX gefunden. Geld haben wir für unsere 20 Stunden Woche nicht bekommen, allerdings hatten wir auch keine Ausgaben. Alles an Mahlzeiten und die Unterkunft ist der Lohn für deine Arbeit. Eine schöne Erfahrung und näheren Kontakt zu Einheimischen gibt es oben drauf.

Nebenbei arbeitet Melanie online noch ein wenig als VA. Das wirft nicht so viel ab, dass man davon leben könnte, aber ist immerhin ein kleiner Zuschuss.

 

Ricardo, du hattest im August 2015 in Australien einen schweren Unfall, unter anderem war Deine Wirbelsäule gebrochen und Du warst fast 2 Monate ans Bett gefesselt. Hat dich das irgendwie verändert, lebst und reist Du NOCH bewusster, seitdem Du quasi einen zweiten Geburtstag feierst?

Viele haben ja diesen einen Knackpunkt im Leben, der ihnen bewusst macht, dass sie endlich einmal anfangen sollten zu Leben.

Bei mir war dieser Unfall vielleicht noch ein zusätzlicher Arschtritt, mein Leben weiter umzustellen und mehr die Zeit im Leben zu genießen und wertzuschätzen und nicht nur das Geld zu sehen. Geld kommt und geht ja bekanntlich. Die Zeit im Leben verschwindet einfach nur. Leider machen sich viele Leute das nur selten bewusst und streben lieber nach Geld und suchen ihr Glück in den Dingen, welche sie besitzen.

Allerdings verändert einen so eine Reise ja sowieso schon extrem. In fast allen Punkten würde ich sogar sagen. Ganz egal, ob es nun die Sicht auf das eigene Leben ist oder der Umgang mit Müll und umweltbewusstem Leben.

 

Melanie, was war für dich damals der Auslöser, dass du überhaupt den Entschluss gefasst hast so eine Langzeitreise zu machen? Ich meine, man wird ja nicht eines Morgens wach und denkt sich „So, ich breche hier jetzt alles ab und fahre raus in die Welt“ !? Und wie haben Freunde & Familie reagiert?

Haha… ja, das stimmt wohl. „Normale“ Menschen brechen nicht von heut auf morgen ihre Zelte ab. Bei mir war es allerdings tatsächlich ein bisschen so. Ich wollte schon immer mal nach Australien. Doch hab ich mich – wie so viele Leute – nicht getraut. Klar habe ich damals auch Urlaub genommen. Aber für mich war es unvorstellbar alleine ans andere Ende der Welt in Urlaub zu fliegen.

Damals ist viel passiert. Ich kam aus einer Beziehung, die gefühlt sehr einseitig war. Und dennoch bin ich von dieser Person nicht wirklich los gekommen. Mein Job hat mir zwar Spaß gemacht, allerdings wurden in dem Krankenhaus zu der Zeit so viele Dinge umstrukturiert und das hat mir einfach nicht mehr gefallen. Also bin ich eines Tages zur Leitung gegangen und wollte für mich ein Jahr Auszeit nehmen. Allerdings haben sie mir das nicht gestattet. Stattdessen wurde mir angeboten, dass ich ja mein Jahresurlaub am Stück nehmen könne.

Nun ja, was soll ich sagen… eine Woche später habe ich meine Kündigung eingereicht. Das war im Februar und im Juni ging meine Reise dann los.

Im Vorfeld hatte ich dieses Thema bereits in meinem Umfeld angesprochen. Und die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Einige fanden diese Entscheidung mutig, einen unbefristeten Vertrag zu kündigen, andere konnten meine Entscheidung nicht ganz nachvollziehen. Für meine Eltern war es natürlich etwas schwer. Die Reaktion meines Vaters war nur: „Du bist schon 28 und langsam solltest du mal sesshaft werden“. Aber mittlerweile haben sie sich daran gewöhnt, dass ich alle paar Jahre wieder meine Zelte abbreche *lach*.

 

Gibt es etwas, was Ihr abschließend den Lesern sagen möchtet?

Macht das, worauf ihr Bock habt. Viele Leute werden euch dazwischen reden und sagen, ihr solltet etwas lieber nicht machen. Aber meistens nur, weil sie selber Angst davor hätten oder vielleicht gar nicht die Möglichkeit dazu bekommen. Aber egal was ihr macht oder worauf ihr Lust habt, denkt immer ein bisschen an unseren Planeten. Hinterfragt gewisse Sachen einfach ein bisschen. Das schärft eure Wahrnehmungen und ihr lernt gewisse Dinge wieder mehr zu schätzen.

Und probiert mal neue Sachen aus. Verlasst eure Komfortzone und steigt mal über eure Grenzen. Ihr werdet sehen, dass es sich lohnt. Ging mir (Melanie) beim Fahrrad fahren in Neuseeland genauso.

Vielen lieben Dank für dieses tolle Interview und das wir ein Teil von dieser interessanten Reihe sein dürfen.

 

 

Wenn Dir das Interview gefallen hat, dann besuche Melanie & Ricardo doch mal auf Ihrem Blog und stöbere ein bisschen auf den Seiten dort!

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Ganz lieben Dank von meiner Seite aus an Melanie & Ricardo, die mir Rede und Antwort gestanden haben. Wenn Ihr selber noch ein paar Fragen an die beiden haben solltet, dann gerne ab damit in die Kommentare, oder besucht sie doch mal auf Ihrem Blog.

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