10 Tage Bali-Urlaub liegen hinter uns, bei der Ankunft in Hongkong nun fünf Tage voller Gegensätze vor uns. Gestern Abend haben wir noch schnell in Sanur in einem Internetcafe Sitzplätze für den Flug heute reserviert, um auf Nummer sicher zu gehen. Man weiß ja nie. Beim Einchecken in Denpasar am Flughafen verläuft dann alles recht normal, bis auf das mein Koffer von einem grimmig dreinschauenden Security-Guard durchwühlt wird. Mir ist bis heute gar nicht aufgefallen, WIE GEFÄHRLICH ich überhaupt aussehe.
Nach dem Check-in müssen wir die Ausreisegebühr noch an einem eigens dafür vorhandenen Schalter noch entrichten und dann befinden wir uns schließlich in einer Art Airport-Shopping-Mall. Fast 2 Stunden müssen wir jetzt irgendwie rumkriegen bevor wir endlich boarden können.
Unser Flugzeug ist erfreulicherweise ein bereits modernisiertes Model und noch eine Spur besser als der Flieger auf dem Flug von Düsseldorf nach Hongkong. Es gibt wieder das neueste On-Demand Entertainment und die knapp 4 Stunden Flugzeit vergehen viel zu schnell, als dass das man auch nur ansatzweise zwei Filme komplett ansehen könnte. So ein Mist, wieso dauert der Flug nicht länger?
Zum Essen gab es irgendetwas Asiatisches und irgendetwas undefinierbaren. Wir entscheiden uns beide für letzteres und genehmigen uns zum runterspülen noch etwas zu trinken von der kostenlosen alkoholischen Karte. Wir fliegen wieder vorbei an Borneo und langsam fängt es auch bereits an zu dämmern.
Die errechnete Ankunftszeit für Hongkong ist mit 20.05 Uhr angegeben. Das wäre ziemlich cool, denn um 20 Uhr startet ja die Symphony of Lights – Show und ich reibe Frauchen unter die Nase, das es bestimmt genial aussieht, wenn man genau in dem Moment drüber fliegt und landet. Jetzt werden wir aber erst einmal mit einem hübschen Sonnenuntergang bedacht …
… bevor die Bewölkung draußen rasch zunimmt und es auch merklich ruckeliger wird im Flieger. Mehrere Male muss sogar der Service eingestellt werden, wieso nur passiert das aber immer genau DANN, wenn WIR gerade Getränke eingeschüttet bekommen haben !? Da hilft nur „ex und weg“ … bevor alles noch auf der Hose landet.
Die Bewölkung verzieht sich bis zu unserem Ziel nicht mehr wirklich. Dafür nehmen die Blitze in den Wolken aber zu. Zumindest haben wir beide zuerst gedacht, dass es sich dabei um Blitze handelt. Bei genaueren studieren der Lichtquellen konnte man dann aber sehen, dass es sich hierbei um eine Reflexion der Skyline-Beleuchtung handelt. Die erstrahlt nämlich in solch einem grellen Licht, dass es mehrere Kilometer in den Himmel hinein strahlt … und in diesem Fall die Wolken hell erleuchten ließ. So etwas haben wir beide bis dato auch noch nie gesehen, Las Vegas bei Nacht sieht dagegen richtig harmlos aus.
Das ein oder andere Bild versuchen wir zwar zu knipsen, leider klappt das aber erwartungsgemäß nicht annähernd. Genau zur vorausgesagten Zeit erreichen wir dann den Flughafen, die Landung und unsere Ankunft in Hongkong ist härter als hart und man hat fast das Gefühl, die Tragflächen brechen ab. Eine Glanzleistung war das jedenfalls nicht vom Piloten.
Die Einreiseformalitäten gehen recht flott von der Hand, alles ist ausgezeichnet organisiert und lange Warteschlangen gibt es erfreulicherweise nicht. Unsere Koffer kommen auch recht zügig, was will man also mehr? Der zweite Teil des Urlaubes kann somit beginnen.
Ankunft in Hongkong
Da wir hier in Hongkong beim Verlassen des Flughafens vermutlich total aufgeschmissen gewesen wären, haben wir bereits von Deutschland aus über Meiers Weltreisen (hätte aber auch jeder andere Veranstalter sein können, der war nur am günstigsten) einen Transfer vom Flughafen zum Hotel mit gebucht. Wir werden dementsprechend am Ausgang auch von einer ungefähr 145 cm großen Asiatin in Empfang genommen, die ein Schild mit unserem Namen hochhält.
Supi, die Ankunft in Hongkong hat also auch geklappt. Wir verlassen zusammen den klimatisierten Flughafen und draußen laufen wir erst einmal vor eine Wand – zumindest kommt es einem so vor. 30°C, 90% Luftfeuchtigkeit – und das um 20.45h am Abend. Das kann ja lustig werden in den nächsten Tagen, hoffentlich haben wir genügend T-Shirts zum wechseln mit. Da merkt man also doch, das Hongkong auf dem gleichen Breitengrad liegt wie Bombay oder auch Hawaii.
Auf der Fahrt zum Hotel bekommen wir bereits erste Eindrücke von dem was uns erwartet. Meere aus Häusern … hohen Häusern … sehr hohen Häusern !! Manche Hochhaussiedlungen, an denen wir vorbeifahren, sehen aus wie Plattenbauten – nur in erwachsen und 5x so hoch! Schaut man etwas genauer hin, sieht man, wie klein die Zimmer auf den einzelnen Etagen sind. „Und da soll jemand richtig drin wohnen?“ fragen wir uns? „Auf so kleinem Raum?“ … Exakt, genau so ist es. Na ja, unser Hotelzimmer soll ja ähnliche Dimensionen haben laut unseren Infos, lassen wir uns also mal überraschen.
Eine knappe halbe Stunde später sind wir dann auch da … mitten in Kowloon, direkt hinter dem berühmten Peninsula-Hotel, welches uns auch leider die Sicht zur Skyline versperrt. Unser Zimmer ist in der Tat so klein wie man es im Internet und einigen Katalogen erahnen kann. Aber es ist für die Dauer unseres Aufenthaltes absolut okay, schließlich werden wir ja vermutlich eh nur zum Schlafen hier sein. Frühstück oder ähnliche Verpflegung haben wir nicht mit gebucht, wir gehen einfach mal davon aus das man hier eh an jeder Ecke was zu essen bekommt … direkt nebenan sind zudem ein Starbucks und ein 7Eleven.
Skyline
Kaum auf dem Zimmer machen wir uns auch schon wieder auf den Weg, schließlich wollen wir heute wenigstens noch die Skyline sehen und ein bisschen die nähere Umgebung erkunden. Unser erstes Ziel ist dementsprechend auch der Starferry Pier und die angrenzende Promenade, von wo aus man einen nahezu perfekten Blick rüber aufs abendliche Hongkong Island hat. Als wir um die Ecke biegen und zum ersten Mal die Skyline in voller Größe und Länge sehen bekommen wir beide eine Gänsehaut.
Die Skyline hat überhaupt kein Ende, man sieht links und rechts nur Hochhäuser so weit das Auge reicht. Absolut irre, so etwas haben wir noch nie gesehen! Zwar ist die Lichtershow inzwischen natürlich vorbei und einige der kleineren Häuser haben inzwischen fast völlig die Lichter ausgeschaltet, trotzdem ist der Anblick einfach umwerfend.
Ich habe keine Ahnung, wie lange wir hier stehen und einfach nur staunen. Es dürfte aber eine ganze Zeit gewesen sein. Schließlich wandern wir irgendwann weiter die Promenade entlang und uns fallen die fünf FUWA Maskottchen der olympischen Spiele auf, die ja hier China in Kürze stattfinden. Viele Asiaten lassen sich natürlich davor fotografieren. Es hat sich sogar eine kleine Warteschlange davor gebildet. Als aber kurz einmal niemand zu sehen ist ergreifen wir ebenfalls die Chance.
Die fünf Figuren haben sogar Namen. Sie heißen nämlich Beibei, Jingjing, Huanhuan, Yingying und Nini. Setzt man die ersten Teile der Namen zusammen, erhält man „Bei Jing Huan Ying Ni“, was übersetzt soviel bedeutet wie „Willkommen in Peking“. Da war also anscheinend jemand mächtig kreativ. Die Farben der Olympia-Gang sind übrigens identisch mit denen der olympischen Ringe! Auf der offiziellen Olympia-Seite kann man noch mehr über diese putzigen Kerlchen erfahren.
Avenue of Stars
Nächster Anlaufpunkt für uns ist natürlich die Avenue of Stars, wo man – ähnlich wie in Hollywood – die Namen zahlreicher berühmter asiatischer Schauspieler auf im Boden eingelassenen Platten wiederfinden kann. Viele der Namen sagen uns aber irgendwie rein gar nichts, einige andere hingegen natürlich schon.
Jackie Chan (unteres Foto) hat übrigens irgendwie mächtig große Hände für einen Asiaten. Wahrscheinlich hat der schon einen mehrere Zentimeter dicke Hornhautschicht überall. Bruce Lee hat hier sogar ein eigenes Denkmal in Form einer Statue. Die ist aber abgesperrt, damit nicht jeder mit seinen Fingern darauf rum patscht.
Na ja, erschlagen von diesen neuen Eindrücken machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg. Beim 7Eleven besorgen wir uns für kleines Geld noch etwas Proviant für morgen. Dann müssen wir uns auch mal langsam um die Octopus-Card kümmern, mit der man hier fast überall bezahlen kann. In erster Linie soll sie uns aber für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel dienen. Und da die Touri-Info heute leider schon geschlossen war, wollen wir uns nun morgen als allererstes darum kümmern.
Um kurz nach 1h Nachts sind wir auf jeden Fall wieder zurück im Kowloon Hotel und fallen ziemlich müde in unserem kleinen Zimmer ins Bett. Zum Abschluss des Tages gibt es noch das am besten gelungene Panorama der Skyline, dann ist aber auch Ende für heute …
Gute Nacht Hongkong … wir sehen uns in ein paar Stunden
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