Willkommen zum Reisebericht Island Ringstraße. Spätestens seit der Fußball-EM 2016 ist die Insel in aller Munde. So ziemlich jeder kennt inzwischen das obligatorische “Huh!” nach einem Spiel und Trikots der isländischen Mannschaft waren über Wochen hinweg komplett ausverkauft! Diese “Entwicklung” der Popularität war für mich damals natürlich nicht ansatzweise absehbar, als ich 2014 zum ersten Mal und ganz alleine den Süden der Insel bereist habe.
Danach folgte ein gemeinsamer Island Urlaub mit Burckhard in den Norden. Und nun ging es im September zu fünft auf die Insel. Zusammen mit Michaela & Burckhard, sowie Ingrid & Bernd (allesamt Freunde aus einem Forum), war der Plan gereift, in 10 Tagen einmal die Insel entgegen dem Uhrzeigersinn auf der Ringstraße zu umrunden.
Mit den gesammelten Erfahrungen der beiden letzten Reisen habe ich gehofft, dass wir gemeinsam einen halbwegs brauchbaren Trip auf Islands Ringstraße auf die Beine stellen, der uns alle von den Socken haut – inklusive Euch im besten Falle. Schließlich ist die Insel ein einziges Naturwunder, das sollte also irgendwie klappen.
Ein Highlight der Ringstraße ist sicherlich Kap Dyrholaey mit den unvergleichbaren Sonnenuntergängen
Hätte mir mal vor 3 Jahren jemand gesagt, dass ich innerhalb so kurzer Zeit so oft hier sein würde, ich hätte ihn wohl für vollkommen verrückt erklärt. Island war zwar eines meiner fotografischen Traumziele seit langer Zeit, ich dachte aber immer, dass ich irgendwann einmal hier herkommen würde und damit sei die Sache für mich dann abgehakt. Aber weit gefehlt. Und DAS, obwohl der Funke während der ersten Reise damals überhaupt nicht so richtig überspringen wollte.
Buchstäblich “gecatched” hat mich das ganze eigentlich erst im Nachhinein, als ich alles aufgearbeitet und den Reisebericht damals geschrieben habe. Island war für mich kein “Liebe-auf-den-ersten-Blick” Land. Zu ernüchternd war das Wetter, die Leere, die Preise und gesundheitlich war ich zudem noch angeschlagen.
Auf den zweiten Blick jedoch offenbarte sich mir etwas, was ich in dieser Form noch nicht erlebt hatte in all den Jahren. Es hat eine Art “Nachhaltigkeit” stattgefunden und ich ertappte mich immer öfter dabei, wie ich von der Insel zu erzählen und schwärmen begann, obwohl ich gar nicht danach gefragt wurde. Rückbetrachtend kann ich selber nicht verstehen, warum das alles erst viel später stattgefunden hat. Aber ich bin sehr dankbar, dass es so ist.
Ausgearbeitet waren die einzelnen Tage dieser Reise zwar, es gab aber für alle erdenklichen Wetterkapriolen die eintreten könnten Ausweichpläne. Daher hatten wir deutlich mehr Ziele auf der Bucket List, als es überhaupt möglich gewesen ist anzusteuern. Das die Katla – einer der aktivsten Vulkane Islands – 10 Tage vor Reisebeginn stärker also üblich Erdbebenstöße von sich lässt – wen interessiert das schon? Wir mussten es im Fall der Fälle nehmen, wie es kommt.
Islandpferde auf der Halbinsel Reykjanesbaer
Auf jeden Fall haben wir versucht, die fotografischen Highlights entlang der Ringstraße abzulichten und dabei auch einigen Orten, die auf den ersten beiden Trips zu kurz gekommen sind, etwas mehr Beachtung zu schenken. Ob es funktioniert hat, könnt Ihr im Laufe des Berichtes sehen. Auch auf Snaefellsnes hatte ich inzwischen einige unbekanntere Ziele ausfindig machen können. Leider sind diese alle dem Wetter und der Zeitknappheit zum Opfer gefallen. Aber schließlich braucht man ja auch noch etwas fürs nächste Mal.
Unsere Unterkünfte entlang der Ringstraße waren bunt gemixt via Booking.com und AirBnB. Am meisten hatte ich mich dabei wieder auf zwei Übernachtungen bei Martina & Jon in Vik gefreut. Alleine dafür lohnt der Flug schon! Um neue Pensionen kennenzulernen ist die Wahl ansonsten auf für mich neue Unterkünfte gefallen. Wie zum Beispiel dem Hali Country Hotel, nur wenige Kilometer von der Gletscherlagune Jökulsárlón entfernt.
Was den Mietwagen angeht, so waren wir anfangs etwas ratlos. Lieber ein großer 7-Sitzer oder gar einer dieser lustigen Minivans? Letztlich haben wir dann zwei normales SUVs gebucht. 4×4 könnte im September so oder so schon mal ganz hilfreich sein, wenn man sich das Wetter um diese Jahreszeit so ansieht. Wolkenloser Himmel und angenehme Temperaturen können genauso vorhanden sein, wie die gefürchteten Herbststürme. Dann kann man gerne auch schon einmal ein oder zwei Tage an einem Ort festsitzen. Aber was wäre Island ohne solche Wetterkapriolen? Es wäre dann schlicht und ergreifend nicht dasselbe.
Noch ein paar Worte zur Fotoausrüstung dieses Mal. Nachdem ich 2015 bei der Reise Pech hatte und mein Tokina 11-16mm Objektiv quasi ausnahmslos unsaubere Ergebnisse geliefert hat, ging es dieses Mal für mich mit komplett neuem Kamera-Equipment auf die Insel. Die gute alte Canon 70D ist einer 6D Vollformatkamera gewichen. Sämtliche weißen L-Objektive wurden verkauft. Von dem Erlös habe ich mir einen zusätzlichen Body (Sony Alpha 7 II) gegönnt, sowie eines der absoluten Referenz-Objektive im Weitwinkelbereich zugelegt, das Tamron 15-30mm 2.8.
Letzteres hat sich zu meinem neuen Lieblingsobjektiv gemausert. Diese Kombination ist daher hauptsächlich zu Einsatz kommen. Zusammen mit einem Set 150er Haida und Formatt Hitech ND-Filtern. Alleine die Filter und der passende Halter für diese Objektiv-Monster kosten schon locker an die 400 EUR.
Die Gegend rund um den Myvatn steckt voller Sehenswürdigkeiten
Das 70-200er 2.8 II L von Canon wurde gegen ein nur halb so teures mit identischer Brennweite von Sigma ersetzt. Das bringt vor allem eines: Eine deutliche Gewichtsersparnis und mehr Geld im Portemonnaie. Mein altes Sirui-Aluminium Stativ ist einem wesentlich leichteren (und leider auch deutlich teureren) aus Carbon gewichen, allerdings ebenfalls von Sirui.
Aber das nur am Rande. Ihr merkt jedenfalls, es war einiges im Umbruch in letzter Zeit, was die Ausrüstung angeht. Aber es ist ja auch einige Zeit verstrichen seit dem letzten Urlaub. So lange wie jetzt war ich seit über 15 Jahren nicht mehr am Stück zu Hause. Es waren tatsächlich knapp anderthalb Jahre.
Reiseverlauf Island Ringstraße
- 1.Tag / Hinflug nach Keflavik
- 2.Tag / Reykjanesbaer – Gjain – Seljalandsfoss – Gljúfrabúi – Dyrhólaey
- 3.Tag / Skogafoss – Kvernufoss – Pakgil – Reynisfjara
- 4.Tag / Fjadrargljufur – Fossalar – Fjallsárlón – Jökulsárlón
- 5.Tag / Stokksnes – Skutafoss – Flaajökull – Jokulsarlon Glacier Lagoon
- 6.Tag / Saenautasel – Dettifoss Ostseite
- 7.Tag / Dettifoss – Viti – Aldeyjarfoss – Goðafoss
- 8.Tag / Goðafoss – Víðimýrarkirkja Church – Hvitserkur
- 9.Tag / Budir – Gatklettur – Lóndrangar – Hellnar – Regenbogen – Hraunfossar
- 10.Tag / Gullfoss – Reykjavik – Harpa – Rückflug
Wir wollen 2020 nach Island..
Die Preise der angegebenen Unterkünfte waren aber absolute Schnäppchen..
Für September 2020 liegen die Preise zw. 170 und 220€!
Angebot und Nachfrage 😒
Hi Tina. Joa, Preise für die Unterkünfte können schon mal Schnappatmung verursachen. 8-10 Monate im Voraus buchen ist nach meiner Erfahrung bisher die beste Option.
Hallo! 🙂
Super, Dein toller Bericht kommt für mich gerade richtig. Auch wir planen für August/September 10 Tage auf Island. Es ist schön zu lesen dass ihr die Runde in 10 Tagen gemacht habt, da hört man im Netz ja viele Stimmen die sagen das wäre nicht zu schaffen.
Hättest Du eventuell Tipps für gute Unterkünfte oder auch Campingtipps entlang der Ringstraße?
Lieben Dank bereits im Voraus!
Verena
Wahnsinnong tolle Seite und schöne Berichte. Perfekt für die Planung von meinem anstehenden Island-Trip.
Sind 10 Tage wirklich okay oder mehr Stress als alles andere für eine Umrundung.
LG Steffi
Hi Steffi. 10 Tage sind absolut in Ordnung, sofern Du dir dafür nicht die Wintermonate aussuchst und die Westfjorde weg lässt. Das geht relativ entspannt dann finde ich. Jeder Tag mehr ist natürlich ein Gewinn, aber in 10 Tagen kommt man trotzdem gut und komfortabel ein +mal ganz rum!
Hallo,
sehr tolle Berichte und sehr schöne Fotos hier auf deinem Blog über die Island-Reisen. Für uns geht es in einigen Tagen zum zweiten Mal auf die Insel und konnte mir schon viele Inspirationen von dir holen!
Hi, freut mich wenn ein klein bisschen Inspiration dabei gewesen ist, genau darum geht es hier ja unter anderem auch. Ich wünsche jedenfalls viel Spaß auf der schönsten Insel der Welt. Hoffentlich spielt das Wetter wenigstens halbwegs mit.
Sehr geiles Video und ein gut geschriebener Bericht. Island steht definitiv einmal mehr auf meiner Bucket List!
Wow! Was für ein schönes Video! Gleich 2x angeschaut! Eigentlich wollte ich im Sommer nach Island, doch meine Begleitung hat nun abgesagt! Daher verschieben wir es auf nächstes Jahr und mit Deinen vielen Artikeln über Island, ob Reisebrichte oder Tipps habe ich auch erst mal viel, guten und informativen Lesestoff, um meine Reise bestens zu planen! Ich freue mich Deine Seite gefunden zu haben und damit einen echten Island Fan (auch wenn es erst später bei Dir auftrat 🙂 bin gespannt wie es mir dann geht)
Ups, und das Video war mein erstes mit Kopter, da war ich nur am üben. Schau dir bei Zeit und Lust mal die Clips der Berichte aus 2017 an (März und Juni). Wenn du in der Planung steckst und Fragen auftauchen sollten lass es mich gerne wissen, auch was Unterkünfte betrifft 🙂
Hallo Andreas,
Danke für die schönen Fotos und die guten Beschreibungen.
Leider haben wir deine Seite etwas zu spät entdeckt und daher den Bruarfoss übersehen… dafür haben wir dank dir Nupsstadur und den Svartifoss bewundern können!
Island ist einfach nur stimmungsvoll schön 🙂
Viele Grüße aus Bayern
Na immerhin, Nupsstadur und Svartifoss sind doch auch beide recht lohnenswert. Außerdem braucht man ja auch immer einen Grund um wiederzukommen 😉
Gruß,
Andreas