Ohne besondere Vorkommnisse fahren wir in nur knapp 3 Stunden bei strahlendem Sonnenschein bis Oakland durch. Ein Highlight des Urlaubes steht für uns auf dem Programm, endlich erreichen wir nämlich San Francisco mit der berühmten Golden Gate Bridge.

Kurz bevor wir Oakland erreichen verdunkelt sich der Himmel, das hatten wir aber fast schon befürchtet. Schließlich soll es in San Francisco ja häufig Wolken und vor allen Dingen auch den berüchtigten Nebel geben. Na ja, dann müssen wir uns wohl für die nächsten Tage erstmal vom schönen Wetter verabschieden.

Kurz vor der Ankunft in San Francisco klart es dann aber plötzlich wieder auf. Die dicken Wolken verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Es ist wieder knallblauer Himmel.

Der Weg über die Bay Bridge ist bei unserer Ankunft verstopft, wir stehen erst einmal im Stau. 3 US$ Gebühr werden bei der Fahrt über diese Brücke fällig, die wir angesichts des Wetters aber gerne zahlen. Von der mächtigen Brücke aus haben wir einen ersten Blick auf Downtown mit seinen Wolkenkratzern. Insbesondere die Transamerica-Pyramide sticht hier natürlich heraus.

 

 

Golden Gate Bridge

Außerdem können wir in der Ferne schon die Golden Gate Bridge ausmachen. Es ist ja quasi DAS Wahrzeichen schlechthin! Da es noch viel zu früh ist und die Sonne wieder erwarten doch scheint, beschließen wir spontan, direkt bis zur Brücke durchzufahren. Wer weiß, ob wir irgendwann noch einmal solch ein Glück mit dem Wetter hier haben.

Deshalb fahren wir jetzt quer durch die Stadt und überqueren die Golden Gate Bridge bis zum Vista Point. Dieser befindet sich unübersehbar am Ende rechts hinter der Brücke. Für die Fahrt aus der Stadt hinaus wird im Übrigen keine Gebühr (Toll) fällig. Die zahlt man nur, wenn man nach San Francisco hineinfährt.

Golden Gate Bridge vom Vista Point aus gesehen

Golden Gate Bridge vom Vista Point aus gesehen

 

Vom Vista Point aus bekommt man einen ersten Eindruck dieser baulichen Meisterleistung. Siebzig Meter über dem Meer, auf einer Länge von 1.966 Meter und mit einem Gewicht von 100.000 Tonnen, wird die Golden Gate Bridge von zwei Pylonen getragen. 227 Meter ragen beide jeweils in die Höhe.

Golden Gate Bridge Vista Point

Golden Gate Bridge Vista Point

 

35 Millionen Dollar betrugen die Kosten für die Golden Gate Bridge, von der es damals hieß, sie könne nie gebaut werden. Vom großen Parkplatz am Vista Point aus kann man auch auf die Brücke drauf gehen.

Das lassen wir aber erst einmal sein und fahren wieder vom Parkplatz hinunter zum nächsten Scenic View, der sich auf der anderen Seite den Berg hinauf befindet. Man braucht immer nur dem Schild Marin Highlands zu folgen. Zu dem Ausblick braucht man glaube ich nichts weiter mehr sagen.

Golden Gate Bridge Marin Highlands Viewpoint

Golden Gate Bridge Marin Highlands Viewpoint

 

Immer wieder halten wir hier an den diversen Scenic Points, um den wolkenlosen Blick auf die Brücke zu genießen. Man kann sich nur schwer der Magie dieses Bauwerks entziehen.

Es soll ja Leute geben, die bei mehreren Besuchen hier die Golden Gate Bridge noch niemals gesehen haben. Ganz einfach, weil sie immer im Nebel gelegen hat. Zum Glück passiert uns das heute nicht, wie es scheint!

Golden Gate Bridge von einem weiter entfernten Aussichtspunkt

Golden Gate Bridge von einem weiter entfernten Aussichtspunkt

 

Wie der Nebel bzw.die Wolkendecke hier im Normalfall aussehen kann macht aber dieses fantastische Timlapse-Video „Adrift“ deutlich.

Nachdem wir uns sattgesehen haben machen wir uns wieder auf den Weg zurück und fahren auf den Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite des Vista Points.

Von dort aus kann man unter der Brücke durchgehen und sie entlanglaufen, was wir auch bis ungefähr zur Mitte machen. Hier herrscht allerdings ein ziemlich heftiger Wind und es ist zudem recht frisch, so dass wir uns nach einiger Zeit wieder auf den Rückweg begeben.

 

 

Twin Peaks

Zurück am Auto fahren wir wieder in Richtung Innenstadt und bezahlen die Toll-Gebühr in Höhe von (seinerzeit) 5 US$.

Da immer noch kaum Wolken in Sicht sind, wollen wir jetzt direkt hoch nach Twin Peaks. Immerhin soll der Blick von dort oben in 300 Metern Höhe auf San Francisco mit zu den besten gehören. Zumindest, wenn keine Wolken den Blick versperren. Die richtige Straße nach oben finden wir zwar nicht auf Anhieb, dafür lohnt sich der Blick nach unten auf die Stadt aber umso mehr, als wir oben ankommen.

Der Blick runter von Twin Peaks

Der Blick runter von Twin Peaks

 

So sieht also San Francisco aus. Gar nicht mal so übel. Die Wohngegend hier oben bei Twin Peaks scheint auch zu den besseren gehören. Mal abgesehen von dem Ausblick. Den kann man mit Geld eh nicht bezahlen, wie ich finde!

 

 

Painted Ladies

Wir fahren weiter durchs Hippie-Viertel Height-Ashbury und zum Alamo Square, wo sich ein bekanntes Postkartenmotiv befindet. Die Rede ist von den viktorianischen Häusern!

Der irisch stämmige Grundstücksentwickler und Spekulant Matthew Kavenaugh lies hier 1890 sechs dieser Häuser bauen. Er hätte wohl nicht im Traum daran gedacht, das die Painted Ladies, wie sie auch genannt werden, einmal zu den meist fotografierten Dingen der Stadt zählen würden. Ungefähr 14.000 dieser in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichteten viktorianischen Häuser überlebten das große Erdbeben von 1906 und prägen bis heute das Stadtbild San Franciscos.

Entgegen aller Erwartungen ist es total leer hier auf der Wiese des kleinen vorgelagerten Parks. Wir können daher in aller Ruhe jede Menge Postkartenfotos knipsen. Was allerdings witzig ist, wie ich finde: Würde man ein Foto machen, was links und rechts 10m mehr von der Umgebung zeigt, wäre das bei weitem nicht mehr so schön! Rechts ein großes Wohnhaus und links sieht es auch nicht wirklich so doll aus. Das Motiv wird halt immer nur geschickt fotografiert.

Painted Ladies, eines der meistfotografierten Motive der Stadt

Painted Ladies, eines der meistfotografierten Motive der Stadt

 

Wir fahren weiter, ein Stück den 49-Mile-Drive entlang und machen uns langsam auf den Weg zum Hotel. Wir hatten uns das Best Western Americania ausgesucht, welches zwar nicht so zentral zu Fishermans Wharf, dafür aber in der Nähe vom Union Square liegt. Außerdem war parken seinerzeit dort kostenlos. Das ist in San Francisco bei weitem nicht selbstverständlich.

Bei vielen Hotels hat man leider das Gefühl, das Auto wohnt mit. SO teuer sind teilweise die Parkgebühren für einen oder mehrere Tage. Deshalb empfehle ich dringend darauf zu achten, wenn man mobil unterwegs ist und nicht erst irgendwann in Frisco den Mietwagen in Empfang nimmt.

Vom Hotel zum Alamo Square fährt auch von 8.30 Uhr morgens bis 10.30 Uhr Abends ein kostenloses Shuttle, was wir auch gleich nach dem Einchecken genutzt haben. Am Union Square, der übrigens einer der ältesten Plätze an der Westküste ist, besorgen wir uns erst einmal eine 3-Tageskarte für die Cable Car. 18 US$ pro Nase müssen wir dafür hinblättern, bedenkt man, das eine einzige Fahrt mit der Cable Car aber schon 5 US$ und ein ganzer Tag 9 US$ kostet, lohnt sich das alleine bei zwei Two-way-Fahrten schon. Und da wir eh 3 Tage hier sein werden, bietet sich das somit an.

Typisches Stadtbild in San Francisco

Typisches Stadtbild in San Francisco

 

Da stehen wir also nun an der Haltestelle zur Cable Car und können es irgendwie gar nicht so richtig glauben. Wie lange wollen wir beide DAS mal live erleben! Wir warten ein wenig (die Bahn fährt im 5-Minutentakt) und steigen in die nächste Cable Car, die gut gefüllt ist. An den Seiten halten sie schon jede Menge Leute fest, ganz so wie man das im Film auch immer sieht.

Cable Car Selfie *hust*

Cable Car Selfie *hust*

 

Der Gripman, so nennt sich der Steuermann der Cable Car, verteilt die zusteigenden Personen mit scharfem Blick auf noch freie Stellen in der Bahn. Leider ist draußen alles besetzt, so dass wir in nach hinten verwiesen werden. Macht aber nix, Hauptsache wir sind überhaupt erstmal drin. Da wir eh bis zur Endhaltestelle bei Fishermans Wharf wollen brauchen wir zwischenzeitlich ja auch nicht mehr auszusteigen.

Der Gripman auf dieser Fahrt ist ein echtes Original gewesen. Mit Nadelstreifenhose und einem beigen Hemd sah er irgendwie „Rangermässig“ aus. Vor jeder Haltestelle kündigte er diese fast gesangsmäßig mit lauter Stimme an und auch während der Fahrt unterhielt er sich immer wieder mit den Passagieren und erzählte Anekdoten aus dem täglichen Leben. Solch eine „Type“ haben wir aber leider nur dieses eine Mal erlebt.

 

 

Fishermans Wharf & Pier 39

An Fishermans Wharf angekommen laufen wir instinktiv in Richtung Seehunde am Pier 39 … irgendwie ziehen die uns magisch an.

Hier bleiben wir eine ganze Zeit lang und amüsieren uns über die lustigen Tiere, die fast zu wissen scheinen, dass sie hier jeden Tag von Touristen beobachtet werden. Der Unterhaltungswert ist auf jeden Fall sehr hoch, wenn 2 Seehunde sich die ganze Zeit gegenseitig ins Wasser schubsen oder eine Möwe ununterbrochen versucht, auf einer Plattform zu landen auf der sich der Oberseehund gerade sonnt.

Pier 39 mit seinen Seehunden

Pier 39 mit seinen Seehunden

 

Nach einiger Zeit machen wir uns aber auf den Weg und schlendern noch ein wenig den Pier 39 entlang und landen irgendwann wieder zum Essen im Rainforest Cafe …. wo auch sonst *lach*

Nach einem wieder einmal sehr leckeren Abendessen machen wir uns dann ganz gemütlich zurück zur Cable Car Haltestelle, wo sich inzwischen eine beträchtliche Schlange gebildet hat. Wir müssen knapp 40 Minuten warten und haben so die Gelegenheit zu erleben, wie die Bahn an der Endhaltestelle gedreht wird. Das passiert alles noch von Hand, nichts geschieht hier automatisiert.

Wenden einer Cable Car

Wenden einer Cable Car

 

Irgendwann fahren wir dann endlich zurück zum Union Square, wo wir wieder ins Shuttle zum Hotel steigen. Dort angekommen haben wir aber noch nicht genug. Wir fahren noch einmal mit dem Auto nach Fort Point, um von dort die Golden Gate Bridge bei Dunkelheit zu erleben.

Golden Gate Bridge bei Dämmerung

Golden Gate Bridge bei Dämmerung

 

Einen Blick auf die beleuchtete Skyline von San Francisco hat man von hier aus auch, allerdings gibt es bestimmt noch wesentlich schönere Scenic Points für ein Nachtfoto.

Wir lassen die Stimmung ein wenig auf uns wirken und fahren dann zurück ins Hotel. Morgen gehen wir ins Gefängnis nach Alcatraz. Für heute haben wir genug. Schlaf gut San Francisco, Du hast uns bis jetzt wirklich gut gefallen.