Heute war wieder einer dieser Tage, auf die ich mich persönlich ganz besonders gefreut habe. Wir fahren entlang einer DER Traumstraßen dieser Welt, es geht in südlicher Richtung den Highway 1 entlang bis nach San Simeon, wo wir übernachten werden. Leider hat uns das Wetter heute zum ersten Mal einen richtig dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
Es war fast durchgehend bewölkt und sah sogar nach heftigem Regen aus. Zum Glück ist der aber ausgeblieben. Wir verlassen also San Francisco schon recht früh am Morgen und machen uns auf Richtung Gilroy, wo wir erst einmal ein wenig in den Gilroy Premium Outlets shoppen gehen wollen. Pünktlich gegen 10 Uhr sind wir vor Ort und lassen ein paar Dollar dort, bevor wir uns gegen Mittag auf den Weg Richtung Monterey machen.
Monterey
Am Yachthafen und bei Fishermans Wharf (wusste gar nicht, das es unter diesem Namen sowas nochmal gibt) stoppen wir kurz und laufen ein wenig den Pier entlang (das ist der auf dem Bild oben). Eigentlich hatten wir uns zu Hause überlegt hier Whale watching zu machen, da wir aber in Gilroy ziemlich getrödelt haben und das Wetter eher bescheiden ist streichen wir dieses Vorhaben.
Fishermans Wharf bei Monterey
Stattdessen fahren wir weiter Richtung Monterey Aquarium. Hier steppt der Bär, unzählige Schulklassen belagern den Eingang und nehmen uns den Willen, hineinzugehen. Das holen wir aber irgendwann beim nächsten Mal noch nach, versprochen.
Wir laufen ein wenig die Cannery Row entlang und schauen immer wieder mal in die ganzen Geschäfte mit Souvenirs rein. Dabei fallen uns die doch recht hohen Preise hier auf. Ganz egal WAS wir in die Hand nehmen, irgendwie ist alles teurer als anderswo. Scheint also ein nicht ganz billiges Pflaster zu sein hier.
Monterey Cannery Row
White Lion
Den weißen Seelöwen haben wir übrigens von einem Aussichtspunkt beim Aquarium gesehen, schade das man den nicht als Sperrgepäck aufgeben kann *lach*
Highway 1 und 17-Mile-Drive
Wir verlassen Monterey und fahren über Carmel weiter zum 17-Mile-Drive, der zum damaligen Zeitpunkt 8,75 US$ Maut kostet. Mir scheint, die armen Reichen die dort wohnhaft sind brauchen Geld. Anders kann ich mir diese stetige Preissteigerung nicht erklären? Der Weg führt durch Pebble Beach, eines der vornehmsten Naturreservate Amerikas. Mit sieben weltweit berühmten Golfplätzen, einer Nobelhotellerie sowie Millionen-Anwesen der oberen Zehntausend ist Pebble Beach eine Spielwiese für Millionäre, die wir Normalsterblichen gegen Gebühr besichtigen dürfen.
Leider war es immer noch sehr bewölkt, sodass uns die angebliche Schönheit dieses kurzen Teilabschnittes verborgen geblieben ist. Bilder gibt es daher auch keine wirklich brauchbaren.
Wir setzen unsere Reise fort und halten immer wieder an den vielen Scenic Points, die sich am 17-Mile-Drive befinden … ein paar der halbwegs brauchbareren Bilder hab ich hier mal zusammen getragen.
Krasse Bäume warten am 17-Mile-Drive
17-Mile-Drive
Auch Rehe gibt es ganz offensichtlich hier am 17-Mile-Drive
Tolle Eindrücke von unterwegs
Lone Cypress
Schließlich kommen wir dann zu dem Punkt, wegen dem die meisten Leute überhaupt hierherkommen, der Lone Cypress. Ein Baum, der seit 250 Jahren alleine auf einem Felsvorsprung im Meer wächst. Er soll angeblich der meist fotografierte Baum der Welt sein! Keine Ahnung wer das herausgefunden haben will. Ich wette aber dagegen und sage, die Bäume am Grand Canyon werden – durch Zufall – wesentlich öfter fotografiert.
Einsame Zypresse
Big Sur
Wir verlassen langsam wieder den 17-Mile-Drive. So richtig lohnenswert fand ich persönlich dieses gebührenpflichtige Teilstück jetzt eigentlich nicht wirklich. Kann aber auch am schlechten Wetter gelegen haben, ich bin mir nicht ganz sicher. Eine interaktive Karte von dem Drive gibt’s hier.
Kurze Zeit später erreichen wir schließlich Big Sur. Hier beginnt der schönste und dramatischste Abschnitt des Highway 1 – zumindest bei Sonnenschein würde ich vermuten. Leider haben wir das Glück nämlich nicht und so erleben wir diesen Teil der Strecke, der zu den schönsten Straßen der Welt zählen soll, nur bei Wolken.
Im Hintergrund: Bixbie Bridge
Julia Pfeiffer Burns State Park
Trotzdem ist alleine schon die Fahrt über die kurvige, an den Felshängen entlang gebaute Straße ein wahres Vergnügen. Schneller als 35 – 40mp/h kann man eh nicht fahren, da alle naselang eine Kurve kommt. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie diese Straße bei schönsten Bedingungen zu fahren sein muss, es wird wohl ein absoluter Traum sein.
Wir machen dennoch das Beste aus der Situation und werden dafür ab und zu mit ein paar Sonnenstrahlen belohnt, die durch die Wolken brechen.
Einer der seltenen Sonnenmomente heute am Highway #1
Big Sur
Against all odds … eine coole Atmosphäre am Highway 1
Getreu dem Motto „der Weg ist das Ziel“ folgen wir entspannt dem Highway 1 und ich bin froh, das ich frühzeitig noch voll getankt habe. Orte, geschweige denn Tankstellen, gibt es hier auf diesem Streckenabschnitt nämlich so gut wie gar nicht.
Kurz vor San Simeon erreichen wir dann eine See-Elefantenkolonie. Hier gibt es auch einen größeren Schotterparkplatz, wo schon jede Menge Autos stehen und die Leute den hier wild lebenden Tieren bei ihren Paarungsritualen oder einfach nur beim Faulenzen zusehen.
Kolonie mit Seeelefanten
Wir bleiben eine Zeit lang hier und freuen uns darüber, diese Tiere in freier Wildbahn noch einmal erleben zu dürfen. Danach machen wir uns auf den Weg nach Simeon, wo wir im Silver Surf Motel einchecken und doch tatsächlich am Ende des Tages noch mit einem Sonnenuntergang versöhnt werden. Danke!
Sonnenuntergang am Highway No.1
Morgen geht es dann weiter den Highway 1 weiter runter nach Los Angeles, wo wir die letzten 4 Tage unseres Urlaubes verbringen werden. Auf dem Weg wollen wir unbedingt bei der Mission Santa Barbara einen Zwischenstopp einlegen. Mal sehen, ob das klappt. Bis dann ..
Hallo Andreas,
als großer USA-Fan folge ich schon lange deinem Blog. In diesem Jahr nun zieht es uns zum ersten Mal mit einem 30er RV von Las Vegas über L.A. nach San Franciso. Der 17-Mile-Drive war mir bis jetzt kein Begriff, gut daß ich mir nach wie vor bei die Insperationen hole ;)
Nun meine Frage, darf man diesen Drive mit einem Womo befahren und macht es überhaupt Sinn bzw. kann man mit dem 10m-Schiff für einen kurzen Fotostop „mal eben“ rechts ranfahren?
Besten Dank im Voraus und noch ein gesundes, neues Jahr gewünscht und behalte deinen Humor/Sarkasmus beim Schreiben bei,
habe mich einige Male fast weggeworfen vor lachen ;)
Gruß
Phil
Hi Philipp, ich hatte gerade die Tage noch einen Bericht gelesen von jemandem mit einem 32 Feet Motorhome, der ist da ebenfalls problemlos lang gefahren. Und soweit ich das vom lesen anderer Berichte in Erinnerung habe und mir das noch einmal durch den Kopf gehen lassen von unserem Besuch damals, sollte das selbst mit größeren Wohnmobilen kein Problem sein. Auch einige Bustouren fahren ja dadurch. Der Drive ist gut ausgebaut und bietet auch immer wieder ausreichend Parkbuchten oder Plätze zum Halten, hier und da ist allerdings auch mal eine etwas engere Kurve mit dabei. Aber das sollte also machbar sein. Es ist allerdings wirklich schon lange her, seit ich dort gewesen bin und Dinge ändern sich natürlich manchmal auch. Vllt googelst Du – rein zur Vorsicht – mal nach ganz aktuellen Infos. Auch was die Preise angeht. Ich meine, 10US$ war mein letzter Stand.
Ist auf jeden Fall eine wunderschöne Ecke und prima zu fahren. Vllt berichtest Du ja hinterher mal, wie es gewesen ist vor Ort. Ich bin ja immer neugierig bei solchen Sachen und bleibe auf diesem Wege auch auf dem aktuellen Stand.
PS: Danke für das Lob, ich werde mal versuchen, meinen Humor zu behalten ;-)