Über 130 Vulkane gibt es auf Island, darunter auch 31 aktive. Als „aktiv“ gilt bei Geologen jeder Vulkan, der innerhalb der letzten 10.000 Jahre ausgebrochen ist.

Und immer wieder taucht die Meldung über einen vereinzelten Vulkanausbruch auf Island auch bei uns in den Medien auf, wie zum Beispiel jetzt beim Fagradalsfjall bzw. Litli-Hrutur auf Reykjanes.

Wir alle können uns vermutlich auch noch recht gut an den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahre 2010 erinnern, der durch seine Aschewolke knapp 4 Wochen lang für einen Ausfall des Flugverkehrs gesorgt hat. Über 100.000 Flüge wurden damals gestrichen und knapp 10 Millionen Reisende saßen mitunter mehrere Tage auf Flughäfen fest.

Obwohl er relativ klein und bei Weitem nicht der gefährlichste Vulkan der Insel ist, handelt es sich beim ihm vermutlich um den in der Öffentlichkeit bekanntesten Vulkan Islands. Dabei wird kaum jemand seinen Namen fehlerfrei aussprechen können, ohne sich die Zunge zu verknoten.

Solche Beeinträchtigungen wie damals beim Eyjafjallajökull sind allerdings nicht unbedingt die Regel. Der Ausbruch des Bárðarbunga im Jahre 2014 war zum Beispiel unterm Strich relativ harmlos. Die Spalteneruption dauerte mehrere Monate und hat so gut wie keine Asche produziert, dafür aber jede Menge giftiger Stoffe, wie zum Beispiel Schwefeldioxid. Durch die abgeschiedene Lage des Ausbruchs im Hochland hat dies aber kein wirkliches Problem dargestellt.

 

Vulkanausbruch auf Island » Reykjanes spuckt Feuer

Die Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands lag bisher – zumindest was Vulkanausbrüche angeht – nicht unbedingt im Hauptaugenmerk der meisten Besucher und Geologen. Der letzte Vulkanausbruch auf Reykjanes lag über 800 Jahre zurück und ereignete sich im Jahre 1240. Trotz alledem gibt es aber kaum eine Ecke auf Island, die so trostlos aussieht und wo es dermaßen viel schwarze Lavafelder gibt wie dort. Und am 19. März 2021 ist es dann schließlich passiert.

Letztes Update 12/2023

Zum vierten Mal innerhalb kurzer Zeit ist auf Reykjanes ein Vulkan ausgebrochen. Am späten Montagabend, dem 18.12.2023, hat sich in unmittelbarer Nähe vom Berg Sýlingarfell eine 4 Kilometer (!) lange Spalteneruption ereignet. Die Lavafontänen vor Ort erreichen eine Höhe von 150 – 200 Metern und der Lavafluss beträgt nach ersten Messungen 100 Kubikmeter pro Sekunde. Damit wäre es der stärkste Ausbruch auf Reykjanes bisher.

Die Lage ist quasi in Sichtweite zur blauen Lagune und gefährlich nahe zum Svartsengi Geothermal Kraftwerk, welches sich ebenfalls dort befindet. Aktuell ist das südliche Ende der Eruption in knapp 3 Kilometern Entfernung zur Stadt Grindavik, die schon Wochen vorher aufgrund zahlreicher Erdbeben und Erdanhebungen evakuiert wurde. Ob der Riss sich weiter in Richtig Süden zur Stadt vorarbeitet ist zurzeit noch völlig unklar.

Sollte das passieren, könnte der Lavafluss genau in Richtung Grindavik stattfinden, was natürlich der schlimmste anzunehmende Fall wäre. Nach ersten Meldungen wird dann versucht werden, die Lava durch Barrieren umzulenken. Technisch ist dies machbar, aber natürlich relativ aufwendig. Der Faktor Zeit spielt eine entscheidende Rolle dabei!

Weitere Updates gibt es hier an dieser Stelle, sobald sich eine Entwicklung abzeichnet.

Selbst für Einheimische ist so etwas immer noch ein ganz besonderes Spektakel, wie man anhand vieler Berichte und Fotos von Isländern auf Instagram sehen kann. Innerhalb der ersten Woche nach dem Ausbruch hat beispielsweise – so schätzt man zumindest – bereits rund 10% der isländischen Bevölkerung den doch recht beschwerlichen Weg zum Geldingardalsgos in Kauf genommen, um sich die Eruption mit eigenen Augen anzusehen. So ziemlich alles, was unter den isländischen Fotografen Rang und Namen hat oder auf Instagram einen Kanal betreibt, war inzwischen mehrmals vor Ort, um den Vulkanausbruch zu dokumentieren.

Mit Teleobjektiv fotografiert schaut das schon recht beeindruckend aus

Mit Teleobjektiv fotografiert schaut das schon recht beeindruckend aus  |  Foto: smilesfromabroad.at

 

Reißerische Schlagzeilen, wie sie die Bild-Zeitung in diesem Zusammenhang verbreitet hat (“Lavafluss bedroht Reykjavik”) sind hier jedoch völlig unbegründet und typisch für dieses schlecht recherchierte Schmierenblatt. Der Fagradalsfjall liegt über 30 km von Reykjavik und rund 10 km Luftlinie östlich von der blauen Lagune entfernt, allerdings in unwegsamen Gelände. Für Reykjavik ist der Vulkanausbruch somit völlig ungefährlich!

Außergewöhnlich bei diesem Vulkanausbruch auf Island ist nach Spezialisten vor Ort die Tiefe, aus der das flüssige Magma die Erdoberfläche erreicht. Diese wird nämlich mit schätzungsweise 14-16 Kilometern angegeben und ist daher deutlich tiefer als jeder andere Ausbruch in letzter Zeit. Ob dies darauf hindeutet, das der Ausbruch mehrere Wochen oder gar Monate andauern könnte, darüber kann nur spekuliert werden. Sollte das jedoch der Fall sein, könnte hier ein sogenannter Schildvulkan entstehen.

Der Fluss aus Lava verteilt sich im Tal

Der Fluss aus Lava verteilt sich im Tal  |  Foto: smilesfromabroad.at

Wie kommt man zum Vulkanausbruch auf Reykjanes?

Unmittelbar nach dem Ausbruch gab es weder irgendwelche Wanderwege oder sonst irgendeine Möglichkeit, den Ausbruch „mal eben so“ zu Fuß zu erreichen. Es war dafür eine mehrstündige Wanderung durch unwegsames Gelände nötig. Auch, wenn Reykjanes jetzt nicht unbedingt mit dem isländischen Hochland zu vergleichen ist, so hat die Halbinsel doch jede Menge unberührte Ecken und genau in solch einer befindet sich der Fagradalsfjall.

Vom Team des ICESAR (Icelandic Search And Rescue Association = isländische Rettungsorganisation für Luft-, Land- und Wasserrettung) wurde ein Pfad mit Holzpfosten abgesteckt, denen man einfach  nur nachlaufen muss. Trotz alledem ist die ALTE Wanderung 7 Kilometer lang (Retour) und führt durch ein Gelände, was nicht wirklich komfortabel zu laufen ist. Spitzes Lavagestein und je nach Wetter aufgeweichter Lehmboden wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Der eigentliche Trail startet an der Straße #427 (Suðurstrandarvegur), circa 10 Fahrminuten östlich von Grindavík.

Ausführlich beschrieben hat die alte Wanderung Sabrina auf Ihrem Blog smilesfromabroad.at im Artikel Wanderroute, Informationen und Tipps für Geldingardalsgos. Sie war selber vor Ort und allerhand hilfreiches Infomaterial zusammengetragen.

Den kompletten Weg kannst Du Dir auch via „Hikerlapse“ komprimiert in 10 Minuten ganz gut hier unten in diesem Video anschauen.


Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet! Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.

 

Wichtig: Überschätze Dich nicht! Solltest Du vor Ort dort hinlaufen wollen, benötigst Du dafür auf alle Fälle eine vernünftige Wanderausrüstung und auch Verpflegung. Die markierten Trails sind unwegsam und teilweise SEHR steil, sodass er definitiv nicht “mal eben so” zu bewältigen ist. Rechne mit einem Zeitaufwand von gut und gerne 10 Stunden, bis Du wieder zurück am Auto bist hinterher.

Es haben sich bei schlechter Sicht (Nebel) auch schon Einheimische unterwegs verlaufen. Da es so gut keinen Handyempfang dort in der Region auf Reykjanes gibt, ist auf jeden Fall ein GPS-Gerät von Vorteil. Rechne immer und jederzeit auch mit plötzlichen Wetterumschwüngen. Schneefall, eisige Temperaturen und stürmischer Wind sind auf Reykjanes nicht ungewöhnlich.

Wenn Du über keinerlei Erfahrung mit solchen Wetterbedingungen verfügst, verzichte im Zweifelsfall lieber auf den Abstecher zum Krater. Solltest Du doch loslaufen wollen, dann Informiere Dich AUF JEDEN FALL auf der Webseite des isländischen Zivilschutzes, ob es irgendwelche aktuelle Neuigkeiten gibt.

Wichtig: Parkmöglichkeiten sind inzwischen ausreichend vorhanden entlang der beiden Straßen Suðurstrandarvegur und Krýsuvíkurvegur, diese sind IMMER kostenpflichtig (Quelle). Halte Dich bitte vor Ort auch an diese ausgewiesenen Parkmöglichkeiten. Das kleine Städtchen Grindavík im Süden der Insel kann die Menge an parkenden Autos nämlich nicht mehr verkraften.

Zwar nicht der größte Vulkan, aber dennoch sehr beeindruckend

Zwar nicht der größte Vulkan, aber dennoch sehr beeindruckend  |  Foto: smilesfromabroad.at

 

Wenn Du vor Ort sein solltest und mit dem Gedanken spielst Deine Drohne aufsteigen zu lassen, dann bedenke, das es durch die Gase und die seismischen Aktivität dazu kommen kann, das Du den Kontakt zu Deinem Fluggerät verlierst. Dazu kommen die Temperaturen, die im Laufe der letzten Wochen nicht nur eine Drohne in die ewigen Jagdgründe befördert haben.

Vielleicht erfreust Du Dich auch einfach an zwei der vermutlich besten Aerial-Videos vom Vulkanausbruch, die es gibt. Das obere wurde aufgenommen mit einer professionellen FPV-Drohne, an der Fernbedienung war ein erfahrener Pilot von Iceland Aerials, die in Reykjavik einen eigenen Shop betreiben.

Das untere Video stammt von Stefan Forster, der mehrere Mavic 2 Drohnen dafür „angeschmolzen“ hat während der Aufnahmen. Etwas besseres wird man kaum finden, wenn es um Luftaufnahmen vom aktuellen Vulkanausbruch auf Island geht.


Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet! Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.

 


Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet! Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.

Letzte Updates zum Fagradalsfjall / Litli-Hrutur

10.Juli 2023: Der Vulkan ist ein wenig weiter nördlich erneut ausgebrochen. Die Ausbruchsstelle liegt beim Berg Litli-Hrutur, daher wurde dieser Name aktuell auch dafür übernommen. Genaue Infos zur Wanderung findest Du weiter oben.

21. August 2022: Die Aktivität scheint wieder genauso schnell nachgelassen zu haben, wie sie begonnen hat. Aktuell gibt es keine sichtbare Lava am neuen Meradalir Vulkan. Offiziell für beendet erklärt wird der Ausbruch allerdings erst, wenn drei Monate tatsächlich keine flüssige Lava mehr an die Oberfläche gekommen ist.

03. August 2022: Nach wochenlangen teilweise heftigen Erdbebenstößen schafft es erneut Lava an die Erdoberfläche und führt zu einer imposanten Spalteneruption

Oktober 2021: Der Vulkan ist zurzeit NICHT mehr aktiv!

12. September 2021: Nachdem es jetzt länger so schien and wäre der Vulkan wieder „eingeschlafen“ kam es am 12.September erneut zu einem Ausbruch.

24. Juni 2021: Seit heute scheint sich die Aktivität des Fagradalsfjall zu verlangsamen und es gab auch schon Tage, wo keinerlei Lava von oben aus einem Flugzeug mehr zu sehen war. Ob das bedeutet, das der Vulkanausbruch sich damit langsam dem Ende nähert, bleibt aber weiterhin abzuwarten.

10. Juni 2021: Aktuell hat die Lava den Wanderweg B „verschluckt“ und verhindert damit, das man noch zum eigentlichen Krater kommt. Man kann zurzeit ins Tal Nátthagi laufen und von dort den Lavafluss beobachten. In Kürze soll der alte, ursprüngliche Wanderweg A aber ausgebaut werden, um einen erneuten Zugang zum Vulkan Geldingadalir zu ermöglichen.

15. Mai 2021: Zurzeit ist nur noch ein großer Schlot aktiv, dieser spuckt seine bis zu 300 Meter hohen Lavafontänen in einer Art Intervall in die Luft. Ein Ausbruch dauert circa 4-5 Minuten, gefolgt von einer 6-10 minütigen Pause. Danach wiederholt sich das Spielchen.

01. Mai 2021: Inzwischen haben sich insgesamt 7 (!) Eruptionsspalten gebildet, von den mittlerweile aber nur noch ein Krater tatsächlich auch Lava spuckt. Dieser Schlot ist dafür aber extrem aktiv und schleudert hohe Lavafontänen in die Luft. Es wird inzwischen davon ausgegangen, das der Ausbruch mehrere Monate anhalten könnte.

05. April 2021: Heute wurde etwa einen halben Kilometer von der ursprünglichen Ausbruchsstelle entfernt eine neue Spalteneruption entdeckt. Auf einer Länge von knapp 500 Metern hat sich die glühende Magma ihren Weg zur Erdoberfläche gesucht und ergießt sich nun in einem (noch) relativ schmalen Fluss aus Lava in Richtung dem Tal Meradali. Es wird angenommen, dass die neuen Risse aus demselben Eruptionskanal wie der ältere Ausbruch gespeist werden.

Interessanterweise gab es vorab keinerlei Warnungen der Messgeräte beim Meteorologischen Amt, das dort in Kürze eine Eruption stattfinden würde. Daher mussten die schätzungsweise 400-500 anwesenden Personen in dem Gebiet relativ schnell evakuiert werden.

Vulkanausbruch auf Island ... der Fagradalsfjall

Vulkanausbruch auf Island … der Fagradalsfjall  |  Foto: smilesfromabroad.at

Welche giftigen Stoffe können am Vulkan freigesetzt werden?

Der Vulkan spuckt zwar keine Asche, er setzt aber einige bedenkliche Gase und Stoffe frei, die ganz unterschiedliche Folgen haben können, wenn Du die Ausbruchstelle besuchen möchtest.

Schwefeldioxid (SO2) – Riecht wie Feuerwerksraketen. Vergiftungserscheinungen: Husten, Kopfschmerzen, Reizung in Augen, Nase und Hals.
Schwefelwasserstoff (H2S) – Riecht wie vergammelte Eier, typischer Geruch in Geothermalgebieten. Nicht alle nehmen diesen Geruch wahr und damit kann er besonders gefährlich sein. Vergiftungserscheinungen: Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Reizung in den Atemwegen, Delirium. Eine hohe Menge des Gases kann zu Ohnmacht und plötzlichem Tod führen.
Kohlendioxid (CO2) – Geruchslos und damit besonders gefährlich. Gasmasken schützen nicht vor Kohlendioxid. Vergiftungserscheinungen: Kopfschmerzen, Schweissausbruch, Herzklopfen und Atemwegsbeschwerden. Schwere Vergiftung kann ohne Vorwarnung zum Tod führen.

Aufruf zur Selbstinformation vor Deinem Besuch beim Fagradalsfjall / Litli-Hrutur

Neben den hier aufgeführten Informationen solltest Du selbstverständlich bei einem geplanten Besuch des Fagradalsfjall auch immer die tägliche Berichterstattung verfolgen. Mehrmals wurde der komplette Bereich zwischendurch nämlich gesperrt. Entweder war eine neue Spalteneruption an völlig anderer Stelle aufgetreten oder wegen sehr schlechtem Wetter. Immer wieder kann die Gaskonzentration vor Ort auch zu hoch und damit lebensgefährlich sein.

Die neuesten Updates zu aktuellen, zusätzlichen Eruptionen, Sperrungen etc. werden hier auf dem Blog unter Umständen immer etwas verzögert eingepflegt, auch wenn ich natürlich versuche, den Artikel so zeitnah wie nur eben möglich upzudaten.

Daher empfiehlt es sich in jedem Fall (!), ergänzend auch auf der Webseite von safetravel.is zu informieren. Es gibt dort inzwischen einen eigenen Bereich für den Vulkanausbruch, der immer tagesaktuell ist.

Selbstverständlich ist auch den Anweisungen der Sicherheitskräfte vor Ort Folge zu leisten, die sich entlang des Trails und auch immer direkt vor Ort beim Ausbruch befinden.

Karte der Wanderung zur besseren Übersicht

 

Alternative Möglichkeiten den Vulkanausbruch zu besichtigen

Wenn Du Dir den Weg zu Fuß nicht zutraust, dann gibt es noch die Möglichkeit ab Reykjavik mit einigen Touranbietern per Helikopter oder Kleinflugzeug über die Eruption zu fliegen. Vorteil beim Helikopter: In den meisten Fällen ist auch eine kurze Landung vor Ort mit inkludiert. Der Preis für solch einen Flug beträgt aktuell so um die 300 EUR/Person plusminus X (je nach Anbieter)

Anbieter vor Ort in Island sind:

 

Die gefährlichsten Vulkane Islands

Öræfajökull

Der wohl gefährlichste Vulkan Islands, der auch zugleich das größte Volumen hat, ist der Öræfajökull. Er liegt am Südostrand des mächtigen Vatnajökull-Gletschers und ist mit einer Höhe von 2119 Metern zugleich auch der höchste Gipfel Islands. Das Eis des Gletschers bedeckt hier eine Caldera mit einem gigantischen Durchmesser von rund 4 x 5 Kilometern und ist 550 Meter tief. Zwei Mal in der neueren Zeit ist der Vulkan ausgebrochen, einmal im Jahre 1362 und einmal 1727. Der zweite Ausbruch dauerte über ein Jahr und ließ Teile des Gletschers komplett abschmelzen. Die Folgen davon kann man sogar heute noch bei einigen Sanderflächen erkennen. Wenn der Öræfajökull heute irgendwann einmal ausbrechen sollte, dann könnte dies globale Auswirkungen haben wird vermutet.

Katla

Auch die Katla wird häufig als gefährlichster Vulkan Island bezeichnet. Sie hatte zuletzt im Jahre 2017 einen Ausbruch, der allerdings nicht die Oberfläche erreicht und sich unter dem Eis abgespielt hat. Katla ist der drittgrößte aktive Vulkan auf Island und 10x größer als der Eyjafjallajökull. Bei einem Ausbruch im Jahre 1918 ist das zehn Kilometer breite und 750 Meter dicke Eis des Gletschers in nur vier Stunden geschmolzen. Alleine das zeigt, wozu die Katla im Zweifel fähig wäre. Ein Ausbruch des „schlafenden Riesen“ ist nach Berechnungen längst überfällig und könnte – durch die brisante Lage im Süden der Insel – im worst case die Ortschaft Vík í Mýrdal ausradieren im Zweifelsfall.

Laki-Krater

Auch die Laki-Krater, welche zum Grímsvötn-Vulkansystem zählen, sind nicht ganz ungefährlich. Als sie 1783 zum letzten Mal ausgebrochen sind, da brachen auf einer Länge von 25 Kilometern 105 Vulkane gleichzeitig aus. Es wurde so viel Schwefelgas freigesetzt, dass drei Viertel der Tiere und ein Viertel der Bevölkerung auf Island daran starb. Der Laki-Vulkanausbruch gilt mit rund 15 Kubikkilometer geförderter Lava als größter Vulkanausbruch auf Island überhaupt.

Hekla

Die Hekla liegt im Südwesten Islands und gehört zu den drei aktivsten Vulkanen der Insel. Zuletzt ist der Vulkan im Jahre 2000 ausgebrochen, ohne jedoch viel Schaden anzurichten. Hekla ist allerdings auch als „Tor zur Hölle“ bekannt und das nicht ohne Grund. Beim Ausbruch im Jahre 1845 war die komplette Insel danach mit giftiger Vulkanasche übersät und ein Großteil der isländischen Nutztiere verendete qualvoll daran.

Grímsvötn

Das Grímsvötn-Vulkansystem zählt zu einem der gefährlichsten Islands. Es beinhaltet mehrere Vulkanzentren, darunter den Grímsvötn selber, sowie den Bárðarbunga und auch die Laki-Krater.

Eine hervorragende Übersicht aller Vulkane auf Island findest Du auf icelandicvolcanos.net. Dort ist auch der aktuelle Status ersichtlich und Du erfährst viel zur geografischen Lage und Geschichte jedes einzelnen Vulkans.

 

Timelapse des Vulkanausbruchs auf Reykjanes


Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet! Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.

 

Warum hat Island so viele Vulkane?

Die Insel liegt genau auf der Grenze zweier Kontinentalplatten, dem Mittelatlantischen Rücken. Dieser „Graben“ oder auch „Riss“ verläuft einmal quer durch Island und trennt die nordamerikanische von der eurasischen Erdplatte. Die beiden tektonischen Erdplatten driften jedes Jahr ein wenig auseinander. Den Graben kann man zum Beispiel ganz gut im Þingvellir National Park erkennen und sogar durch ihn hindurch spazieren. Auch auf Reykjanes gibt es dafür die Möglichkeit, nämlich bei der Bridge between Continents.

Die einzige Region in Island, wo es übrigens keinerlei vulkanische Aktivität gibt, sind die Westfjorde. Diese haben sich inzwischen weit genug vom kontinentalen Drift weg bewegt.

Du suchst NOCH mehr Island Reisetipps oder Informationen für Deinen Roadtrip auf der Insel? Dann schau doch auf unserer Landing-Page zum Thema Island Urlaub vorbei, wo Du inzwischen über 30 Artikel zu vielen Themen findest.

 

Und jetzt Du

Hast Du selber schon einmal einen Vulkanausbruch auf Island oder vielleicht anderswo mit eigenen Augen gesehen? Dann würde ich mich freuen, wenn Du vielleicht ein paar Zeilen dazu schreibst und mir einen kurzen Kommentar hinterlässt.

 

Sharing is caring. Dir hat der Artikel gefallen? Dann pinne ihn doch gerne bei Pinterest.

Pinterest Pin - Vulkanausbruch auf Island