Shell Beach

Bereits eine halbe Stunde nachdem wir die Delphine verlassen haben erreichen wir den Shell Beach, zu dem eine kurze Schotterpiste abzweigt (Vorsicht, teilweise sehr spitze Steine im Boden!).

Der Strand des Shell Beach ist sage und schreibe 120 km lang und besteht nicht aus Sand, sondern ausschließlich aus Muscheln. Bereits wenige Meter vom Parkplatz entfernt hört man sie unter den Schuhen zerknirschen.

Shell Beach

 

Muscheln am Shell Beach

Muscheln am Shell Beach

 

Bis zu 4 m tief schichten sich die Muscheln am Shell Beach. Immer wieder sieht man einige Löcher, wo anscheinend jemand versucht hat das nachzuprüfen. Aber egal wie tief so ein Loch auch ist, außer Muscheln sieht man nichts. Wieso das so ist, darüber rätseln einige Wissenschaftler noch bis heute.

Da wir im Urlaub sind haben wir keine Lust ebenfalls rum zu rätseln und nehmen es halt einfach so hin. Aus den Muscheln wurden übrigens früher viele Häuser in der Gegend gebaut, unter anderem ja auch die St.Andrews Church in Denham hier unten auf dem Foto.

St Andrews Church in Denham

 

 

Hamelin Pool Telegraph Station

Einen weißeren Strand wie den Shell Beach findet man auf jeden Fall auch so schnell nicht noch mal. Ohne Sonnenbrille wird man hier ja fast blind. Nächster Stopp ist die Hamelin Pool Telegraph Station, von wo aus ein kurzer Trail zu den Stromatolithen abgeht.

An der Telegraph Station kann man ein paar hübsch anzusehende Wildblumen sowie ein ultrahochmodernes WC vorfinden.

 

Wildflowers

 

Sehr schicke Toilette

 

Warum das Klo unten so braun ist, möchte ich mir an dieser Stelle lieber nicht vorstellen. Die Wanderung zu den Stromatolithen dauert knappe 20 Minuten und führt vorbei an einigen altertümlichen Muschelpresshäusern querfeldein bis hin zu einem knapp 200 m langem Holzsteg. Von dort aus hat man einen Blick auf diese fossilen und ältesten bekannten „Lebewesen“ dieses Planeten.

Das sehr salzhaltige Wasser hier begünstigt das Überleben dieser Mikroorganismen, die von Wissenschaftlern an diesem Ort auf über 3000 Jahre geschätzt werden.

Stromatolithen im Hamelin Pool

 

In Strandnähe gibt es einige Strommis (wieder ein liebevoller Name von uns) mit roten „Kappen“. Auch hier rätseln die Wissenschaftler wieder wie es dazu kommen konnte. Langsam kommt es mir vor, als wenn die ganze Ecke hier ein einziges großes Rätsel ist.

Was man weiß: Vor 500 bis 1000 Jahren haben diese Strommis aufgehört zu wachsen. Die rote Färbung geht aber lediglich auf Theorien zurück. Eine davon ist, dass ein zu hoher Eisengehalt im Wasser während der Wachstumsphase Schuld ist.

Eine andere das es an den Pigmenten einiger Bakterien liegt, die sich im Laufe der Jahre an den Fossilien festgesetzt haben.

Red Cap Stromatolithen

 

Der Steg bei den Stromatolithen

 

Eine knappe Stunde sollte man für den Abstecher hier einplanen. 20 Minuten Hinweg, 20 Minuten Rückweg und 20 Minuten Aufenthalt auf dem Steg.

Unsere Fahrt geht nun wieder weiter. Viel zu sehen gibt es bis Carnavron aber eigentlich nicht. Kurz vor dem Örtchen sieht man bereits aus einiger Entfernung die große Satellitenschüssel Big Dish.

Die Anlage wurde 1964 erbaut, hat einen Durchmesser von 9 m und hat eine wichtige Rolle bei der Apollo 11 – Mission im Jahre 1969 gespielt. Ihre Aufgabe bestand darin, das Kontrollzentrum in Houston permanent und in Echtzeit mit den Raumkapseln zu verbinden. 1974 wurde das Gelände der NASA geschlossen und die Schüssel diente im weiteren Verlauf als Sendestation des australischen Satelliten-TVs.

1987 wurde die Station schließlich endgültig komplett heruntergefahren geschlossen. Heute dient die Anlage als Museum und kann besichtigt werden. Wir begnügen uns aber hier und heute mit einem Blick von Highway.

In Carnarvon tanken wir kurz, außerdem gibt es hier einen größeren Supermarkt auf der rechten Seite, wenn man in den Ort hinein fährt. Ideal also um die Vorräte aufzufüllen, die Preise sind zudem endlich mal ein wenig billiger als anderswo. Gerade Bananen gibt es hier besonders günstig, kein Wunder – die wachsen hier fast an jeder Ecke.

"The Big Dish" bei Carnarvon

 

Die weitere Fahrt ist wieder recht öde. Nächste bzw. einzige Möglichkeit zum Tanken – falls man es in Carnarvon vergessen hat – auf der Weiterfahrt nach Coral Bay ist das Minilya Roadhouse etwa 180 km weiter nördlich. Achtung, die 180 km sind nachträglich geschätzt !! Der mittlerweile asphaltierte Abzweig nach Coral Bay befindet sich wenige Kilometer hinter dem Roadhouse.

Auf manchen Seiten kann man lesen das er sich in „unmittelbarer Nähe“ befindet – das ist aber eigentlich nicht ganz richtig. In unmittelbarer Nähe befindet sich von Carnarvon aus kommend nur VOR dem Roadhouse eine alternative Unsealed Road. Deshalb wollten wir fast schon wieder umdrehen und nachfragen. Also nicht unruhig werden, wenn hinter dem Roadhouse nicht direkt der Abzweig kommt.

Nachdem man nun auf der richtigen Straße gelandet ist, kommt wieder nicht wirklich viel Sehenswertes.

Einzige Highlights: Ein paar Wildpferde welche über die Straße rennen, eine Horde Kühe am Straßenrand, eine Stelle wo unzählige Termitenhügel stehen und natürlich der Tropic of Capricorn, der Wendekreis des Steinbocks. Hier befindet man sich nun an der südlichen Grenze der Tropen, an den Temperaturen lässt sich das auch ganz eindeutig feststellen. Es ist nämlich ziemlich schwitzig draußen.

 

 

Coral Bay

Gegen 15 Uhr erreichen wir dann schließlich Coral Bay und checken im Bayview Ferienpark ein.

Bayview Hotel Coral Bay

Bayview Hotel Coral Bay

 

Nach der Fahrt haben wir uns vorgenommen jetzt erst einmal ein wenig am Strand zu relaxen und abzuschalten. Und wer kann bei DEM Strand und badewannenartigen Wassertemperaturen schon Nein sagen !?

Coral Bay ... der Hauptstrand

Coral Bay … der Hauptstrand

 

Der Rest des Tages ist schnell erzählt, es gibt nämlich nicht mehr viel zu erzählen. Wir haben noch ein paar Einkäufe gemacht fürs Abendessen, für morgen eine sogenannte Turtle & Snorkel – Tour gebucht (55 Au$ p.Person) und uns den Sonnenuntergang vom Lookout auf den Dünen angesehen.

Und spätesten hier muss ich meine Aussage, die ich in Denham getroffen habe, wieder revidieren. Die Sonne geht hier in Coral Bay definitiv NOCH schöner im Meer unter als dort!

Sunset in Coral Bay

Sunset in Coral Bay

 

Abends auf dem Zimmer haben wir noch eine lustige Zeit mit ein paar Schaben und Krabbelzeugs gehabt. Hier merkt man zum ersten Mal, das man eigentlich nur auf einem riesengroßen Campingplatz ist auf dem inzwischen auch ein paar mehr oder weniger gute Hotels stehen.

Mehr zum Ort und zum Ningaloo Reef gibt’s dann morgen. Gute Nacht, ich träume jetzt bestimmt von Monkey Mia heute Früh. Hach, war das schön.