Hauptziel heute ist Sukhothai, eine gewaltige Tempelanlage weiter nördlich. Heute Morgen geht es nach dem Frühstück aber als Erstes auf den Markt, den haben wir bereits von unserem Zimmerfenster im Hotel gesehen. Allerhand merkwürdiges Zeug bekommt man hier wieder zu kaufen, einiges kommt uns bekannt vor, anderes aber auch nicht. Bei manchem will ich auch lieber gar nicht wissen, was es überhaupt ist. Experimentierfreude hin oder her, alles MUSS man auch nicht ausprobieren.

 

 

Wat Mahathat

Einige Meter weiter wartet dann auch schon wieder der nächste Tempel auf unseren Besuch, es ist der Wat Mahathat. Die Buddha-Statue hier gilt als schönste ganz Thailands. Noch vor dem Betreten hören wir plötzlich drei gewaltige Trommelschläge. Diese kündigen jeden Morgen um 8 Uhr an das die Nationalhymne gespielt wird.

Während das passiert friert sämtliches Leben auf der Straße ein. Es ist quasi wie eine Art Gedenkminute. Keiner bewegt sich mehr und alles ist mucksmäuschenstill. Nur … wir Deppen wissen das natürlich nicht und sind kurz der Versuchung unterlegen, den trommelnden Mönch zu fotografieren, bis es uns wie Schuppen von den Augen fällt. Wir merken plötzlich, dass wir die einzigen sind die sich bewegen. Wirklich peinlich in diesem Moment. Nach dem Schock gehen wir dann hinein in den Tempel und werden wieder mit einem goldenen Buddha belohnt, dem Phra Buddha Chinnara.

Gleich daneben sitzt ein Mönch am Rand auf einem Kissen und betet. Wieder einmal traue ich mich nicht, ihn zu fotografieren. Keine Ahnung wieso ich da immer eine Blockade habe, ob es Respekt oder so etwas ist ?! Ich kann es gar ich nicht so genau sagen.

Räucherstäbchen

Räucherstäbchen

 

Nachdem wir hier genug gesehen und uns noch ein wenig von den Räucherstäbchen haben einnebeln lassen geht unserer Fahrt weiter zu einer Reisfabrik. Da heute leider die Maschine hier defekt ist, wird nicht großartig gearbeitet und wir schauen uns nur ein wenig um. Schon interessant, was es alles für unterschiedliche Reissorten gibt.

Völlig unterschiedliche Reissorten

Völlig unterschiedliche Reissorten

 

Wenn man sich hier in der Halle ein wenig genauer umsieht fallen einem unweigerlich die dicksten Spinnweben auf, die man vermutlich je gesehen hat. Ich möchte mir gar nicht vorstellen was hier alles rum kreucht und fleucht. Der Hunger auf Reis ist auch erst einmal bis auf Weiteres verflogen, wenn man sich die allgemeine „Nicht“-Sauberkeit hier anguckt. Würde ich mir jetzt hier einen Besen schnappen und mal durchfegen bräuchte man vermutlich ein Nebelhorn um sich zu orientieren … die eigene Hand vor Augen wird man auf jeden Fall nicht mehr erkennen können.

 

 

Sukhothai

Unsere Fahrt geht weiter nach Norden in Richtung Sukhothai. Erster Stopp für uns ist der Wat Sri Chum. Die gewaltige Buddha-Statue hier oben hört auf den Namen „Phra Atchana“ und ist 15 Meter hoch … selbst ihr Schoss ist noch 11 Meter breit. Der Wat ist angeblich der meist fotografierte in ganz Sukhothai, selbst im angrenzenden Historical Park wird keiner häufiger fotografiert. Manchmal kommt es anscheinend DOCH auf die Größe an *grins*

Phra Atchana im Wat Sri Chum

Phra Atchana im Wat Sri Chum

 

Früher konnte man den Wat besteigen und aufs Dach hinaufgehen, wo sich an die fünfzig eingravierte Darstellungen aus dem früheren Leben Buddha befinden. Mittlerweile ist das aufgrund des schlechten Zustandes wohl zu gefährlich und leider nicht mehr möglich. Einen kleinen Wihan gibt es neben dem Gebäude auch noch, allerdings schaut der recht zerfallen aus.

Einen kleinen Hinweis (speziell für Frauen) hab ich noch … wer hier auf Toilette muss, sollte es sich noch ein wenig bis später verkneifen. Der Zugang ist recht abenteuerlich, genau wie die Toiletten selbst.

Weg zur Toilette

Weg zur Toilette

 

Hochmoderne Toilette im Wat Sri Chum

Hochmoderne Toilette im Wat Sri Chum

 

Wir fahren anschließend weiter zum Historical Park, dem eigentlichen alten Sukothai. Der Park erstreckt sich über erstaunliche 72 km² und beinhaltet etliche alte Ruinen, die zu den imposantesten und besterhaltenen überhaupt in ganz Thailand zählen. Seit 1987 zählt der Parks deshalb vermutlich auch zum Weltkulturerbe.

Willkommen im Sukhothai Historical Park

Willkommen im Sukhothai Historical Park

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Gelände rund um Sukhothai zu erkunden: Zu Fuß (nicht empfehlenswert, da du ewig unterwegs bist), mit dem Fahrrad (auch nicht empfehlenswert, es sei denn du machst eh gerade eine Diät und es stört dich nicht, wenn du bei 30°C bereits nach wenigen Minuten schweißgebadet bist) oder mit einer Art motorisierter Rikscha (empfehlenswert, da billig, stress – und schwitzfrei).

Der Fahrer macht mit uns erst eine Art Erkundungstour und fährt einmal komplett über das Gelände. Danach halten wir überall dort so lange wie wir wollen und tauchen ein in diese mysteriöse Welt aus Ruinen. Ab und zu sieht man ein Gerüst herumstehen, was auf regen Restaurationsbetrieb schließen lässt.

Sukhothai

Sukhothai

 

Was mir persönlich recht gut gefällt hier: Es ist unheimlich ruhig! Und in den alten Gemäuern haben es sich einige Vögel gemütlich gemacht, deren Flügelflattern durch die unheimliche Ruhe hier eine irrsinnige Atmosphäre aufbaut. Außerdem passt der trübe Himmel viel besser hierher als ein strahlend blauer, auch wenn wir den inzwischen manchmal doch ziemlich vermissen.

Sukhothai

Sukhothai

 

Sukhothai

Sukhothai

Was gibt es über Sukhothai spannendes zu berichten? Nun, unter König Ram Khamheng (1280-1317) im Jahre 1238 gegründet war Sukhothai 120 Jahre lang die erste Hauptstadt Thailands. Von Ram Khamheng stammt übrigens auch das heutige Thai-Alphabet. Von den Einheimischen wird die Stadt „Mueang Kao“ genannt. Das bedeutet eigentlich nichts weiter als „alte Stadt“.

1988 wurde die vollständige Restaurierung des Parks abgeschlossen und er wurde wieder eröffnet, nachdem er knapp 10 Jahre für die Öffentlichkeit nicht zugänglich gewesen ist.

Den eigentlichen Mittelpunkt von Sukhothai bildet der Wat Mahathat, der königliche Palast … bzw. das, was von ihm noch übrig ist. Bei Sonnenschein wäre die Spiegelung im Wasser hier unten vermutlich schöner, aber man kann ja nicht alles haben. Auch so macht uns das Auskundschaften der gesamten Anlage eine Menge Spaß und wir verbringen gut und gerne 2 Stunden hier. Nach oben ist allerdings noch jede Menge Luft …, wenn man ausreichend Zeit mitbringt bzw. zur Verfügung hat.

Buddha im Wat Mahathat

Buddha im Wat Mahathat

 

Nahaufnahme

Nahaufnahme

 

Impression aus Sukothai

Impression aus Sukothai

 

Sukhothai

Sukhothai

 

Sukhothai

Sukhothai

 

Nachdem wir uns hier ausgetobt haben geht es in ein naheliegendes Hotel zum Mittagessen … was mir – wen wundert es – trotz reichhaltigem Buffet wieder einmal nicht wirklich geschmeckt hat. Sukhothai fand ich aber ganz interessant *grins*

 

 

Lampang

Anschließend fahren wir weiter in Richtung Lampang, wo wir auch übernachten werden. Hier gibt es ebenfalls einen sehenswerten Wat, und zwar den Wat Phra That Lampang Huan. Es gilt als einer der schönsten Tempel Nordthailands und liegt etwa 18km südwestlich von Lampang entfernt.

Die Anlage wird als „Kloster der heiligen Reliquie von Lampang“ bezeichnet und ist eigentlich ein Wiang, weil sie von einer hohen Befestigungsmauer umgeben wird. Im Inneren gibt es unter anderem einen gewaltigen Haupt-Wiharn aus dem Jahre 1476 sowie drei weitere, kleinere Wiharns … einer von ihnen ist das älteste religiöse Holzhaus Thailands was noch existiert.

Der Wat hat eine enorme Bedeutung in Thailand, was vermutlich auch an einer Legende liegt die besagt, das Buddha selbst hier vorbeigekommen und eine Haar-Locke gespendet haben soll. Diese wird jetzt im Chedi aufbewahrt und einer der Hauptpilgergründe hierher.

Chedi

Chedi

 

Zu sehen bekommt man diese Locke allerdings nicht, da sie genau unter dem Chedi ruht. Der Chedi selbst ist beachtliche 45 Meter hoch und befindet sich auf einem quadratischen Sockel mit 24 Meter Schenkelmaß. An jeder Ecke steht ein vergoldeter Schirm, welche Bedeutung diese Schirme haben konnte ich bis jetzt aber irgendwie nicht herausfinden.

Der Sockel ist zum Teil mit vergoldeten Kupferblechen verziert, das eigentliche „Design“ ist aber typisch für das Lanna-Reich. Mir persönlich hat dieser Chedi im Nachhinein mit am besten gefallen, irgendwie ist er einfach ungemein fotogen und mit seinen vielen Zinnen und Verzierungen sticht er aus den ganzen anderen Chedis irgendwie hervor.

Neben den Gebäuden gibt es hier noch eine weitere Besonderheit, den heiligen Baum. Warum der Baum heilig ist? Nun, auch DAS beruht wieder auf einer Legende. Seinerzeit traf Buddha auf einen gewissen Loa Gorn. Dieser nutzte für seine tägliche Arbeit einen Stab aus Krachao-Holz. Als er sich später zum Buddhismus bekannte, sprossen aus diesem Stab Zweige und Blätter heraus und als er den Stab in die Erde steckte, wuchs dieser Baum daraus.

Gläubige Mönche bringen nun lange Stäbe mit, um die alten Äste des Baues zu unterstützen. Im Laufe der Zeit sind daraus etliche geworden, was ziemlich merkwürdig aussieht. Im übertragenen Sinne soll das auch darauf hinweisen, dass die Gläubigen den Buddhismus unterstützen. Der Sinn der Bändchen an den Stäben ist mir bis jetzt unklar, ich muss da nochmal etwas genauer nachlesen

 

 

Lampang River Lodge

Irgendwann ist es 17 Uhr, im Tempel werden die Glocken zum Gebet geläutet und wir müssen die Anlage verlassen. Auf geht es zu unserem Hotel, was heute eine Lodge sein sollte … und zwar die Lampang Riverlodge.

Eingebettet in einer Art Dschungeloase ist es zumindest das außergewöhnlichste Hotel der gesamten Rundreise. Wir lassen auf dem Zimmer erst einmal alles stehen und liegen und gehen in den Pool – zum ersten Mal in diesem Urlaub. Eine echte Wohltat und bei dieser Location auch ein wahrer Genuss.

Abendessen gibt es in einem nach allen Seiten offenen Restaurant. Ein plötzlicher Platzregen lockt leider auch einige fiese Moskitos in unsere Nähe. Aber who cares, damit muss man hier halt rechnen.

Unsere Hotelanlage heute, die Lampang River Lodge

Unsere Hotelanlage heute, die Lampang River Lodge

 

Die urige Rezeption der Lampang River Lodge

Die urige Rezeption der Lampang River Lodge

 

Schlafen werden wir beide bestimmt auf jeden Fall wie die Babys. Sanft begleitet von einem Froschkonzert wie wir es bis dato auch noch nie erlebt haben.

Morgen geht es noch weiter in Richtung Norden, Tagesziel unter anderem: Goldenes Dreieck. Gute Nacht, QUAAAK !!!