Wenn die Rede vom Antelope Canyon bei Page ist, dann muss man erst einmal differenzieren, welcher überhaupt gemeint ist. Es gibt nämlich zwei davon. Einmal den Lower Antelope Canyon und einmal den Upper Antelope Canyon. Beide sind völlig unterschiedlich. Und beide lohnen definitiv einen Besuch. Und beide schreiben sich NICHT Antilope Canyon, sondern Antelope, also mit einem ‚e‘.
Der Zugang zum Lower Antelope Canyon erfolgt durch eine enge Felsspalte, nach der man erst einmal über Stufen ein ganzes Stück nach unten in den Slot geht. Beim Upper Antelope Canyon hingegen kann man ebenerdig in die Schlucht hinein gehen. Die Kletterei über irgendwelche Leitern oder ähnliches entfällt hier.
Genau wie das Monument Valley liegt der Lower Antelope Canyon auf Indianergebiet und ist ein so genannter Navajo Tribal Park. Falls Du Dich also fragen solltest, ob Dein National Park Pass hier gilt … Nein, das ist nicht der Fall. Dieser gilt nur für US National Parks, aber niemals für einen Tribal Park der Navajo Nation.
Antelope Canyon Page Arizona
Sowohl Upper als auch Lower zählen zu den so genannten Slotcanyons, wie man sie häufig im Südwesten der USA vorfindet. Die Felswände steigen rechts und links mehrere Meter steil nach oben und bilden dazwischen einen schmalen Bereich, den man betreten kann – den so genannten Slot.
Fast immer entsteht solch eine Spalte durch Sturzfluten. Die so genannten Flash Floods bilden sich nach Regenfällen in der Umgebung und suchen sich ihren Weg, bis sie – wie in diesem Fall – eben zum Antelope Canyon kommen. Der weiche Sandstein gibt nach, die Felswände werden durch die Wassermassen regelrecht glatt geschliffen.
Wie so etwas aussieht, das erkennt man gut auf diesen Aufnahmen aus dem Jahr 2013. Es passiert selten, dass jemand so etwas an diesem Ort tatsächlich auch filmt.
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Man kann sich leicht ausmalen, dass es hier kein Entkommen mehr gibt, sollte man irgendwo in einem Slotcanyon mal plötzlich auf solch eine Flash Flood treffen.
Daher ist es elementar wichtig, sich auch mit den Wetterbedingungen auseinanderzusetzen. Selbst wenn es etliche Kilometer weiter weg regnet und am Canyon völlig trocken ist, kann es trotzdem immer zu solch einem Ereignis kommen.
1997 kam für elf Touristen aus England, Schweden, Frankreich und den USA im Antelope Canyon jede Hilfe zu spät. Sie wurden Opfer genau solch einer Flash Flood. Nur der Guide Poncho Quintane überlebte damals, weil er sich irgendwie an einen Fels klammern konnte.
Tragisch: Die Gruppe wurde vorher noch gewarnt in den Canyon zu gehen. Das Donnergrollen in rund 15 Meilen Entfernung war deutlich zu hören. Zur damaligen Zeit gab es nur Strickleitern und man musste 40 Meter senkrecht in den Canyon hinab steigen. Ein schnelles Entkommen war somit unmöglich.
Wer also auf eigene Faust irgendwo unterwegs ist, der tut gut daran sich ein wenig mit den Gegebenheiten vor Ort und dem Wetter auseinanderzusetzen.
Zumindest weiß man jetzt auch, woher der indianische Name für den Canyon kommt. Dieser lautet nämlich Tse bighnilini. Das bedeutet soviel wie Der Ort, an dem Wasser durch Felsen fließt
Upper Antelope Canyon
Der Upper Antelope Canyon war früher der bekanntere von beiden und wird auch heute noch mehr kommerzialisiert als der Lower.
Der Grund dafür sind vermutlich die Beams, welche im Lower Antelope Canyon nur sehr vereinzelt auftauchen. Im Upper Antelope hingegen lassen sich zur Mittagszeit, wenn die Sonne schön hoch steht, einige davon beobachten.
Bei Beams handelt es sich um gebündelte Lichtstrahlen, die an einzelnen Stellen in den engen Canyon hinein fallen und – im Optimalfall – den Boden berühren. Im besten Falls schaut es dann fast so aus, als wenn man sich in schönster Raumschiff Enterprise Manier weg beamen würde, wenn man sich dort hinein stellt.
Den Upper Antelope Canyon kann man seit jeher nur NUR im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Der Grund dafür ist relativ einfach. Der Eingang des Slots liegt einige Meilen entfernt von der Straße und man wird dort circa 15 Minuten lang auf der Ladefläche eines umgebauten PickUps hingefahren.
Im Upper Antelope Canyon selber hat man dann im Rahmen der Sightseeing Tour eine gute Stunde Aufenthalt. Die Temperaturen sind im Slot um bis zu 15 Grad niedriger als außerhalb, es ist mitunter also ganz angenehm dort.
Während man durch den Slot geht tut man gut daran, immer den ein oder anderen Navajo Guide zu beobachten, der dort unterwegs ist. Diese kennen in aller Regel die guten Fotospots und zeigen den Besuchern genau, wohin sie für bestimmte Motive fotografieren müssen.
Die geführten Sightseeing-Touren werden auf allen möglichen Seiten im Netz angeboten. Und auch in ganz normalen Reisekatalogen lässt sich so etwas als Ausflug heutzutage natürlich buchen.
Vor Ort landest Du aber dann immer bei einem von drei Anbietern, welche die Tour letzten Endes durchführen. Wobei das Unternehmen von Carolene Ekis lange Zeit das einzige war, welche die Touren anbieten durfte.
Ekis‘ Antelope Canyon Tours | Tsosie’s Slot Canyon Tours | Adventurous Antelope Canyon Tours
Eintritt » Tickets Upper Antelope (Stand 01/2022)
Erwachsene (13 Jahre oder älter): US$ 100.00 zzgl. 8 US$ Park Entrance Fee
Kinder (8 bis 12 Jahre): US$ 82.00 zzgl. 8 US$ Park Entrance Fee
Kleinkinder (0 bis 7 Jahre): US$ 82.00
Die Tour um 11:40 Uhr hat andere Preise:
Erwachsene (13 Jahre oder älter): US$ 120.00 zzgl. 8 US$ Park Entrance Fee
Kinder (8 bis 12 Jahre): US$ 102.00 zzgl. 8 US$ Park Entrance Fee
Kleinkinder (0 bis 7 Jahre): US$ 102.00
Zu den Preisen pro Person kommen immer noch jeweils 8,33% erfundene Buchungsgebühren oben drauf.
Antelope Canyon Tour Uhrzeiten (Schedule)
- 7:00 AM (nur von März bis September)
- 9:35 AM
- 11:40 AM (beste Uhrzeit für Beams)
- 1:45 PM
- 4:30 PM (nur von März bis September)
Wichtig: Die Uhrzeiten sind immer Arizona Zeit, also genauso wie in Phoenix!
Lower Antelope Canyon
Der Lower Antelope Canyon ist etwas anders als sein Kollege auf der andere Straßenseite, das wird auch sofort beim Zugang in den Canyon klar. Durch einen engen Spalt und einigen fest verankerten Eisenstufen läuft man nämlich erst einmal mehrere Meter nach unten.
Es dauert eine Zeit lang, bis die Felswände sich ein wenig öffnen und breiter werden. Allerdings hat man hier niemals so viel Patz, wie es im Upper Antelope Canyon der Fall ist. Hier ist alles etwas enger, die Canyonwände sind gefühlt höher (obwohl das nicht der Fall ist) und die Farben des Sandsteins sind bunter, als es im Upper Antelope den Anschein hat. Mit 1800 Meter ist der Slot auch deutlich länger.
Die Lichtverhältnisse hier sind allerdings auch ein klein wenig düsterer, so dass man für vernünftige Aufnahmen ZWINGEND ein Stativ benötigen würde. Genau DAS ist aber seit einiger Zeit VERBOTEN. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Freihändig, oder vielleicht nur mit dem Arm an die Wand des Canyons gelehnt, sind scharfe Fotos wirklich eher Glückssache. Ich habe selber versucht einiges wieder freihändig zu knipsen, dass Ergebnis sieht man ja. Es ist nicht scharf teilweise.
Auch wenn es im Lower Antelope nur an drei Stellen bei optimalen Wetterbedingungen zu Beams kommt, so ist einer von ihnen doch mit der Interessanteste von allen. Er fällt nämlich genau durch einen Arch im Canyon, welche sich in einigen Metern Höhe befindet.
Interessanterweise geschieht das nicht zur Mittagszeit im Sommer, sondern am frühen Nachmittag im März/April. Dann erreicht die Sonne nämlich nicht nicht ihren Zenith und fällt im idealen Winkel in den Slot.
Seit 2018 gibt es übrigens KEINE Foto-Touren mehr im Lower Antelope Canyon. Grund dafür ist die steigende Popularität. Der Slot ist einfach zu voll und zu eng.
Vernünftiges fotografieren im Rahmen einer professionellen Foto-Tour ist somit unmöglich geworden, wenn einem alle Nase lang zig Leute vor der Linse herum turnen. Und da der Lower deutlich schmaler ist als der Upper, funktioniert das hier ganz einfach nicht.
Eintritt » Tickets Lower Antelope (Stand 01/2022)
Zwei Anbieter gibt es wo man Tickets kaufen kann, zum einen Dixie Ellis, zum anderen Ken’s Tours. Der Preis ist bei beiden identisch
Erwachsene (13 Jahre oder älter): US$ 50.00 zzgl. 8 US$ Park Entrance Fee
Kinder (4 bis 12 Jahre): US$ 30.00 zzgl. 8 US$ Park Entrance Fee
Kleinkinder (0 bis 7 Jahre): kostenlos
Zu dem Preis kommt immer noch jeweils 6% erfundene Navajo Sales Tax oben drauf.
Ken’s Tours bietet auch noch zusätzlich eine Deluxe-Tour an, diese kann man sich in meinen Augen aber schenken. Der einzige Unterschied ist, dass einem noch länger im Canyon von einem Guide irgendein Quatsch erzählt wird. Der Preis für diese Tour würde 92.80 US$ betragen.
Upper oder Lower Antelope Canyon, welcher ist schöner?
Diese Frage wird mir in der Tat des Öfteren gestellt. Man kann sie nicht wirklich beantworten finde ich. Beide sind völlig unterschiedlich, obwohl sie so dicht beieinander liegen. Die extrem fotogenen Beams tauchen halt in erster Linie im Upper Antelope auf, dafür ist es dort aber auch nochmal deutlich voller als im Lower.
Im Lower hingegen finde ich die Farbspiele der Wände deutlich beeindruckender als im Upper, wo die meiste Zeit doch alles recht ähnlich aussieht. Teilweise wirkt es im Lower, als wenn man durch eine Galerie abstrakter Kunst laufen würde.
Es ist einfach schwierig zu sagen, welcher von beiden „schöner“ ist oder sich mehr lohnt. Man sollte nach Möglichkeit einfach beide einmal besucht haben, um sich selber ein Urteil darüber zu bilden. Ich war bisher 2x im Upper und 3x im Lower und finde beide einmalig in Ihrer Art.
Hinweis für Fotografen
Seit Frühjahr 2018 wurden fast sämtliche Foto-Touren in beiden Canyons auf Eis gelegt. Außerdem ist es nicht mehr erlaubt, folgendes Equipment mit in einen der Slotcanyons zu nehmen:
- Stativ (Tripod oder Monopod)
- Selfiestick
- Gimbal
Ein ruhiges Händchen ist also von Vorteil, wenn Du halbwegs scharfe Aufnahmen in einem der beiden Canyons mit nach Hause nehmen möchtest.
Das teuerste Foto der Welt
Im Upper Antelope Canyon ist auch das (angeblich!) teuerste Foto der Welt entstanden. Peter Lik hat dort (vermutlich) von irgendeinem Navajo SO lange Sand in die Luft schmeißen lassen, bis irgendein Fantasiegebilde dabei heraus kam, was (seiner Meinung nach) wie ein Geist aussieht.
Das es schwarz/weiß und nicht in Farbe ist kommt auch nicht von ungefähr. Monochrom schaut es nämlich deutlich strukturierter aus.
Na ja … da kann man von halten was man möchte, aber solche Ergebnisse kann theoretisch JEDER erzielen. Man muss halt nur jemanden dabei haben, der so lange Sand in die Luft wirft bis das Ergebnis passt. USA-Fan Jürgen hat ein – zumindest in meinen Augen – viel interessanteres Foto gemacht. Wie das ausschaut, kannst Du Dir hier anschauen.
Ob das Foto von Peter Lik wirklich das teuerste der Welt ist, dazu gibt es übrigens keine fundierten Quellen. Außer die von Lik selber. Und der ist ja bekannt dafür, nicht gerade tief zu stapeln, wenn es um sich und seine Werke geht.
Beste Uhrzeit für einen Besuch
Upper Antelope Canyon
Die beste Uhrzeit für den Upper Antelope Canyon sind definitiv die Mittagsstunden. Die Tour um 11.30 Uhr ist nicht umsonst die beliebteste und natürlich dementsprechend auch teuerste Tour. Nur dann sind die Beams auch tatsächlich vorhanden, den Rest des Tages sieht man sie nicht.
Nachteil: Auch die Foto-Touren und meisten anderen Touristen wissen das natürlich. Es ist also um die Mittagszeit wirklich sehr, sehr voll. Ob man das unbedingt so toll findet, das muss jeder für sich selber entscheiden.
Früher war es auch um die Mittagszeit kein Problem, relativ gemütlich durch den Canyon zu schlendern. Heutzutage ist dieses Ziel aber dermaßen populär und beliebt, dass der Canyon quasi zum Negativbeispiel für Negativbeispiel für Overtourism geworden ist.
Lower Antelope Canyon
Beste Besuchszeit für den Lower Antelope Canyon ist der frühe Vormittag oder frühe Nachmittags. Zu dieser Zeit besteht auch die Möglichkeit, mit etwas Glück an drei Stellen den ein oder anderen Beam zu sehen. Die Sonne berührt hier allerdings so gut wie niemals den Boden, das ist eher die Ausnahme.
Allgemein kann man sagen, den Lower Antelope Canyon kann man durchaus ganztägig besuchen. Die faszinierenden Formen und Farben sind nicht abhängig von irgendeiner Tageszeit. Früh Morgens sind laut den Guides die Strukturen in den Felswänden aber am intensivsten.
Tipps für Deinen Besuch
Frühzeitige Reservierung ist ein MUSS. Man sagt, dass Reservierung inzwischen bis zu 6 Monate im voraus nötig sind, wenn man an einem bestimmten Tag noch ein Ticket bekommen möchte – nicht nur für den Upper, auch für den Lower Antelope Canyon !! Sobald Du also weißt an welchem Tag Deiner Rundreise Du in Page bist, solltest Du Dich um die Buchung der Tickets kümmern. Erst recht, wenn Du im Upper die begehrte Tour um 11.30 Uhr mitmachen möchtest.
Lass alles überflüssige im Auto, erst recht größere Rucksäcke. Diese werden Dir eh vorher abgenommen, da sie nicht mitgenommen werden dürfen. In beiden Canyons stören sie ganz einfach nur, da es oftmals sehr eng ist oder die Masse an Leuten ein vernünftiges Vorankommen mit einem großen Rucksack kaum möglich macht. Eine Ausnahme sind natürlich die teureren Foto-Touren.
Wenn Du klaustrophobisch veranlagt bist und trotzdem unbedingt einen der beiden Canyons sehen möchtest, dann entscheide Dich für den Upper. Der Lower ist dann definitiv nichts für Dich. Dort ist bereits der Einstieg sehr schmal und es gibt mehrere sehr enge Passagen. Aber auch der Upper Canyon kann mit vielen Menschen im Slot und durch die hohen Wände ein beklemmendes Gefühl auslösen.
Schütze Deine Kamera. Durch herum wirbelnden Sand ist bei meinem allerersten Besuch damals meine Kamera gestorben. Der Zoom hat sich danach nicht mehr ausfahren lassen. Die Diagnose später zu Hause: Sandkörner im Mechanismus.
Es kommt daher nicht von ungefähr, dass viele Leute hier mit Regenschutz über der Kamera herumlaufen. Das mag kurios aussehen, erfüllt aber definitiv seinen Zweck. Vermeide daher auch unbedingt den Wechsel des Objektivs im Canyon. Überlege Dir vorher bereits, mit welchem Du rein gehen möchtest.
Beobachte die Guides !! Viele von ihnen geben dem ein oder anderen unterwegs immer wieder Tipps, wo man gute Motive und bestimmte Formationen findet zum fotografieren. Nicht jeder bekommt das aber mit. Wenn man bei einer großen Gruppe von 15 oder 20 Leuten am Ende der Reihe ist, dann verpasst man mitunter diverse bekannte Steinformationen. Und selber entdecken ist wirklich purer Zufall.
Nimm ein Weitwinkel Objektiv mit. Alles andere hat keinen Wert. Ganz egal, ob im Upper oder Lower Antelope Canyon. 95% aller Motive sind irgendwo oberhalb und nicht allzu weit entfernt. Und der Durchgang zwischen den Wände ist so gut wie immer nur wenige Meter breit.
Wenn Du unbedingt die Beams im Upper sehen möchtest, dann geht das NICHT in den weniger frequentierten Wintermonaten. Zwischen November und März steigt die Sonne nicht hoch genug dafür. Du musst also dann wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und in den Monaten hin, wo deutlich mehr los ist.
Antelope Canyon mit Kindern
Auch das ist problemlos möglich, es gibt diesbezüglich keinerlei Einschränkungen. Man sollte aber natürlich aufpassen, dass sie nicht irgendwo versuchen rauf zu klettern und sich dabei verletzen. Kinderwagen/Buggy oder ähnliches ist NICHT erlaubt und kann auch gar nicht erst mitgenommen werden.
Eine Rückentrage für die ganz Kleinen ist eher nicht zu empfehlen. Dafür ist es an vielen Stellen – vor allem im Lower Antelope – einfach zu eng.
Alternativ biete sich aber natürlich eine Manduca, also eine Bauchtrage an. Damit sollte man sich problemlos zwischen den Canyonwänden fortbewegen können.
Alternative Slotcanyons
Canyon X
Dieser Slot wird gerne auch mal als Antelope Canyon X bezeichnet, da er im Prinzip noch im selben Canyon liegt – nur halt ein Stück oberhalb. Der Name stammt von einer Öffnung der Felswände im oberen Bereich, die wie ein X geformt ist. Der Canyon X ist weniger frequentiert als die beiden anderen, deshalb aber nicht weniger fotogen.
Die Zeiten wo man den Canyon X auf eigene Faust erkunden konnte sind leider inzwischen vorbei. Der einziger Anbieter, bei dem man Touren in den Canyon buchen kann, ist Taadidiin Tours. Normale Touren kosten – je nach Saison – zwischen 40 und 60 US$. Der Preis für eine Foto-Tour beträgt 120 US$
Die Fotos vom Canyon X wurden mir allesamt freundlicherweise von Oliver Hummel zur Verfügung gestellt und dürfen ohne vorherige Genehmigung selbstverständlich NICHT verwendet, kopiert oder vervielfältigt werden.
Schaut unbedingt auch einmal auf der Webseite von Oliver vorbei, für viele weitere grandiose Aufnahmen rund um den Planeten.
Waterholes Canyon
Den kurzen Slot in der Nähe des Horseshoe Bend, dort wie die kleine Brücke ist, kann man seit 2018 auch nur noch im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Kostenpunkt dafür: 35 US$/Person, einziger Anbieter ist Horseshoebendtours.com.
Inzwischen großspurig als Secret Antelope Canyon vermarktet, wird der ursprüngliche Waterholes Canyon hier ausgeschlachtet was das Zeug hält.
Die Great Wall, zu welcher man früher ebenfalls laufen konnte, ist inzwischen außen vor. Zu ihr darf man nicht mehr gehen – warum weiß wohl nur der große Navajo-Häuptling.
Was man von dieser Gesamtsituation um den ehemaligen Lieblingsspot vieler Fotografen halten soll, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zebra Slot Canyon
Der Zebra Slot liegt in der Nähe des Harris Wash in der Nähe der Hole-in-the-Rock Road. Die Wanderung zum Slot, im Slot und zurück ist gute 8 Kilometer lang und sollte mit 3-4 Stunden einkalkuliert werden. Die namensgebenden Streifen des Slots sind lediglich auf den letzten circa 10 Metern zu sehen, die Gesamtlänge des Canyon beträgt vielleicht um die 100 Meter.
Der Zebra Slot ist nichts für zarte Gemüter, da sehr häufig zu Beginn des Slots Wasser darin steht. Man kommt also oftmals nicht trockenen Fusses durch. Auch einige Klettereinlagen, mit beiden Beinen an die engen Canyonwände stützend, sind keine Seltenheit.
Wer diesen Canyon besuchen möchte, der sollte sich also darüber im Klaren sein was er macht und sich vorher vernünftig darüber informieren!
Externer Bericht Zebra Slot Canyon
Spooky Gulch & Peek-A-Boo Gulch
Diese beiden Slots befinden sich im Grand Staircase-Escalante National Monument, ebenfalls in der Nähe der Hole-in-the-Rock Road. Beide Slots kannst Du auf eigene Faust erkunden, beide sind nichts für Leute mit Platzangst!
Im Peek-A-Boo sind einige Klettereinlagen un Höhenmeter zu bewältigen, teilweise sind Löcher in die Felsen geschlagen als Aufstiegshilfe. Dafür sieht man dann aber auch unter anderem einen doppelten Arch im Slot.
Diesen Canyon solltest Du nur besuchen, wenn Du eine gewisse Grundfitness besitzt. Vor allen Dingen aber: Besuche ihn am besten nicht alleine, sondern nur zu Zweit oder mehr Personen.
Externer Bericht Spooky Gulch & Peek-A-Boo
Buckskin Gulch
Den Buckskin Gulch findet man in den Weiten des Internet relativ schnell, dort wird er nämlich als längster Slot Canyon der Welt angepriesen. Und wenn man ihn vom Wire Pass zum White House läuft, dann stimmt das auch tatsächlich.
Die Wanderung durch den Slot, der immer wieder auch weitere Passagen bereits hält, zählt zu einer der abwechslungsreichsten und schönsten in dieser Gegend die man machen kann. Hier und da sollte man sich allerdings auch darauf einstellen, durch Brusthohes Wasser stiefeln zu müssen (Wetterabhängig)
Externer Bericht Buckskin Gulch Tageswanderung
Cardiac Canyon
Wer das außergewöhnliche Abenteuer sucht, dem sei der Cardiac Canyon empfohlen. Nur wenige haben ihn bisher mit eigenen Augen gesehen. Und nur die wenigsten werden ihn vermutlich auch selber sehen. Der Zugang ist nämlich nicht ganz ohne.
Möglich ist der Besuch auch hier nur im Rahmen einer geführten Tour. Einziger Anbieter ist Taadidiin Tours, der auch die Tour zum Canyon X durchführt.
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Minimale Teilnehmerzahl für eine Tour in den Cardiac Canyon sind zwei Personen. Die Tickets kosten 300 US$/Person. Die Länge der Wanderung beträgt um die 2.5 Meilen und dauert 6 Stunden. Einige Klettereinlagen sind nötig, man muss 90 Meter in den Canyon hinab steigen.
Hotels in der Nähe
In Page gibt es inzwischen einige Hotels. Empfehlen kann ich folgende, da ich dort selber bereits mehrfach übernachtet habe
Best Western View of Lake Powell Hotel
Holiday Inn Express & Suites Page
Ziele in der Umgebung
Die Umgebung von Page bietet eine schier endlose Anzahl alternativer Ziele, mit Möglichkeiten zum wandern ohne Ende. Bei unserem ersten Besuch im Jahre 2004 haben wir in Page nur eine Übernachtung eingeplant. Und das auch nur, um die Fahrtstrecke vom Grand Canyon zum Bryce Canyon ein wenig zu entzerren.
Wir hatten damals keine Ahnung, was es hier alles zu sehen gibt. Also haben wir eine 4-stündige Tour mit einem der Boote auf dem Lake Powell gemacht und sind am nächsten Tag weitergefahren.
Den Horseshoe Bend kannte damals noch niemand. Nicht einmal ein kleiner Schotterplatz hat dort existiert – den gab es erst 2006. Die beiden Antelope Canyon waren auch eher bei Fotografen bekannt. Wir hatten davon keinerlei Kenntnis. Auch vom Yellow Rock hatten wir damals noch nie gehört.
Auch andere lohnenswerte Ziele, wie Nautilus, Toadstool Hoodoos, Waterholes Canyon, Stud Horse Point, White Ghosts, Alstrom Point oder die inzwischen weltberühmte The Wave hatten wir seinerzeit nicht auf dem Schirm. Heutzutage findet man etliche Berichte dazu in den einschlägigen USA-Gruppen.
Karte Ziele in der Umgebung von Page
Wichtig, wenn Du alleine unterwegs bist
Wenn Du unbekanntere Slotcanyons OHNE geführte Touren, also auf eigene Faust, erkunden möchtest, dann bereite Dich vernünftig darauf vor. Vor allen Dingen aber nutze Deinen gesunden Menschenverstand vor Ort. Es gibt immer wieder Situationen, wo es gefährlich werden kann oder nicht mehr weiter geht.
Sei es nun ein enger Slot durch den man sich quetschen muss (1996 ist ein Fotograf im Brimstone Canyon 8 Tage stecken geblieben!), oder ob es nun an steilen Hängen oder sonst wo ist. KEIN Foto der Welt ist es wert, sich selbst in Gefahr zu begeben.
Da draußen hört Dich im Zweifelsfall niemand schreien oder um Hilfe rufen !!
Ein gutes Beispiel dafür ist auch der Film 127 Hours mit James Franco in der Hauptrolle. Die Story basiert auf einen Unfall von Kletterer Aron Ralston, der im Blue John Canyon am 26.April 2003 unterwegs gewesen ist.
In einem Slot hat sich dann über ihm ein Fels gelöst, der nach unten so unglücklich auf seine Hand gefallen ist, dass er sie nicht mehr eigenständig befreien konnte.
Wie er dieses „Problem“ nach 5 Tagen eingeklemmt sein gelöst hat, darauf möchte ich hier nicht weiter eingehen. Schau Dir den Film ruhig einmal an sofern Du ihn nicht kennst. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, dass nicht immer alles glimpflich ausgehen muss.
In diesem Sinne … wenn Du alleine da draußen irgendwo unterwegs bist, gib wenigstens jemandem Bescheid wohin Du gehst und wann Du zurück sein wirst. Im Ernstfall kann das Dein Leben retten!
Und jetzt Du, bist Du selber schon im Upper oder Lower Antelope Canyon gewesen?
Hast Du selber schon einen der beiden Slots besucht? Welcher der beiden ist Dein Favorit? Berichte mir doch kurz davon in den Kommentaren.
Auch wenn Du aktuellere Infos hast als ich hier angegeben habe, bin ich für einen Hinweis dankbar. Ich würde mich sehr über Deinen Beitrag freuen, nur so kann ich den Artikel auch möglichst aktuell halten.
Und falls Dir die Fotos ein klein wenig gefallen haben, dann schau doch auch mal in unserer Galerie bei den restlichen USA Fotos rein.
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Hallo Andreas, großartiger und sehr ausführlicher Beitrag, den ich erst jetzt entdeckt habe, aber mir auf jeden Fall für die Zukunft merken werde!
Wir waren ja mit Baby im Lower unterwegs und haben das auch selbst in unserem Beitrag beschrieben. Das ging problemlos in der Trage am Bauch, sie hat mit sieben Monaten die ganze Zeit geschlafen… Das nur als Ergänzung, weil du die Möglichkeit, das Kind vorne zu tragen, im Beitrag nicht erwähnt hast.
Liebe Grüße
Hi Klaus,
du hast natürlich völlig recht. Wenn man ein Baby vorne trägt, dann klappt das absolut problemlos im Lower. Ich hab das direkt mal mit ergänzt :-) Danke für den Hinweis und auch für das Lob. Euren Bericht hatte ich im Vorfeld auch gelesen, als ich angefangen hatte diesen hier zu schreiben.
Wow was für tolle Fotos und was für eine ausführlicher Bericht mit vielen Tipps und Infos.
Ich wußte ehrlich gesagt auch nicht, dass es den Lower Antelope Canyon und den Upper Antelope Canyon gibt.
Die Bilder sind übrigen auch ohne Sativ echt toll geworden und geben einen tollen Eindruck von der Tour und der beeindruckenden Landschaft.
Herrliche Fotos, da werden Erinnerungen wach! Wir waren vor Jahren dort, als der Antelope Canyon noch ein Geheimtipp war und seit dem hängt ein großes Leinwandbild davon bei uns im Wohnzimmer. Auf der gleichen Reise haben wir tatsächlich so eine Flash Flood erlebt . Nicht dort im Canyon, aber in der Wüste in der Nähe von Las Vegas. Ich hätte nie gedacht, dass es sowas gibt.
Reisen bildet halt 😉
Liebe Grüße Gabriela
Andreas,
deine Bilder bringen mich einfach wieder zum staunen.
Ich bin wirklich ein Fan Deiner Bilder und Deiner tollen Berichte :)
Man findet wirklich immer ALLE Informationen die man braucht und muss gar nicht weiter suchen, klasse!
Liebe Grüße,
Kerstin
Ich bin gerade hin- und hergerissen zwischen „Wow, das muss ich selber mal sehen“ und „Zu viele Menschen“! Irgendwie verständlich, dass die Leute solch ein Naturwunder sehen wollen. Die Farben sehen echt traumhaft aus!
Falls ich mich wirklich einmal für einen Besuch entscheide, habe ich ja jetzt alle wichtigen Infos! Die hast du wunderbar umfassend zusammen geschrieben.
Lg Barbara
Hallo Andreas,
die USA ist und bleibt aktuell ein für uns nicht erschwingliches Reiseziel – dafür mag ich deine Berichte umso mehr.
Super Artikel, geniale Tipps und tolle Fotos hast du hier zusammengestellt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Hey Andreas,
Ich stimme Schwertiontour zu. Dein Artikel ist wirklich sehr schön ausführlich und beantwortet alle Fragen. Ich muss zugeben, dass ich den Besucher solcher Canyons noch gar nicht so wirklich auf dem Schirm hatte und diese eigentlich mehr mit einem Besuch der Felsenstadt Petra in Jordanien verbunden hätte. Zumindest erinnern mich die Bilder ein wenig an diese Szenen aus Indiana Jones.
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht :-)
Besten Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
Die Informationen, die Du hier zusammengetragen hast, sind ja gewaltig. Da finden sich ja auf so ziemlich alle Fragen, die man haben könnte, die Antworten. Vielen Dank, dass Du Dir diese Mühe gemacht hast, Andreas!
Ich selber sehe mich nicht wirklich durch so einen Slot Canyon laufen. Ich mag eher weite Landschaften. Klar, schöne Felsformationen interessieren mich sehr, aber die Touristenmassen an den bekannten Canyons brauche ich nicht. Vielleicht suche ich aber tatsächlich mal irgendwann einen Deiner genannten Alternativen auf, die klingen etwas verlockender ;)
Danke für das Lob! :-) Nimm den Cardiac wenn es soweit ist, ich glaube, das lohnt sich wirklich ;-)