Beim Blick aus dem Fenster vergeht uns fast schon die Lust aufzustehen. Dicke Wolken hängen am Himmel und es regnet noch immer. Tolle Aussichten für mein persönliches Highlight der Reise, welches heute auf dem Weg liegt … der Watkins Glen State Park. Das Frühstück entschädigt uns aber fürs erste, die Auswahl ist für amerikanische Verhältnisse ungewohnt groß und selbst warme Sachen (Würstchen, Rührei, gegrillter Speck etc.) werden angeboten. Die aktuelle Wettervorhersage sagt für die gesamte Gegend hier nichts Gutes voraus. Irgendwo hin anders ausweichen macht aber auch nicht wirklich Sinn. Über der gesamten Region hängt nämlich dasselbe Tiefdruckgebiet.

Also beschließen wir die Dinge einfach zu nehmen wie sie kommen, schlechtes Wetter gibt es ja eh nicht, nur die verkehrte Kleidung. Als Erstes machen wir uns jedenfalls erneut auf zum Buttermilk Falls State Park. Und dieses Mal wollten wir ganz schlau sein und von oben an den Wasserfall herangehen. Zumindest dachten wir, das dies möglich sein müsste. Das es aber einen separaten oberen und einen unteren Teil gibt stand nirgendwo!

Wir landen selbstverständlich genau im abgetrennten oberen und somit nicht wirklich wasserfall-lastigen Teil. Hier kann man im Prinzip nur nett durch einen Wald spazieren. Irgendwann trifft man dann auf DEN Teil des Buttermilk Creeks (er überspült hier den eigentlichen Trail) aus dem später die Buttermilk Falls plätschern.

Upper Falls Trail

Upper Falls Trail

 

Genau an der Stelle sprechen wir ein älteres einheimisches Ehepaar an, welches gerade mit ihren Hunden hier Gassi geht, um sie zu fragen, wie weit es denn noch bis zum Wasserfall ist. Sie wussten gleich, wohin wir wollten und klären uns auf, das wir hier genau falsch sind und wohin wir fahren müssen, um zum „richtigen“ Parkeingang zu kommen. Der befindet sich nämlich eigentlich unten an der Hauptstraße (Route 13). Das wussten wir zwar schon von gestern, aber trotzdem Danke …

 

 

Lower Buttermilk Falls

Da hier auf dem Weg nichts wirklich Spannendes mehr passiert beschließen wir umzugehen. Ein paar Minuten später sind wir dann zurück am Auto. Gute 15 Minuten später kommen wir an den Lower Falls an.

Die Gebühr fürs parken kann man umgehen, indem man nicht die Stichstraße zum Parkeingang fährt, sondern eine Straße weiter in die Sand Bank Road (aus Ithaca kommend) abbiegt. Hier befindet sich ein kostenloser Parkplatz. Laufzeit zum Wasserfall circa 5 Minuten, man muss lediglich einmal quer über einen größeren Spielplatz gehen.

Buttermilk Falls State Park

Buttermilk Falls State Park

 

Die Bilder im Internet lügen nicht und wir stehen vor dem ersten schön anzusehenden Wasserfall in diesem Urlaub. Knappe 50 Meter ist er hoch, durch die anhaltenden Regenfälle der letzten Wochen führt es wesentlich mehr Wasser, als auf vielen Bildern im Vorfeld zu sehen war. Im gesamten gibt es hier noch 9 weitere Wasserfälle. Dazu muss man allerdings den Gorge Trail laufen.

Auf nyfalls.com schauen die Kaskaden in der Nähe des Pinnacle Rocks dabei noch am schönsten aus. Wir beschränken uns hier und heute aber auf die eigentlichen Buttermilk Falls. Eine gute Übersichtskarte im pdf-Format gibt es hier.

Da es zwischenzeitlich wieder angefangen hat zu regnen, beschließen wir den Robert H.Treman Park auszulassen und gleich weiter zum Taughannock Falls State Park zu fahren. Diese liegen wenigstens „etwas weiter“ weg. Vielleicht ist bis dahin ja etwas Wetterbesserung in Sicht.

Die Fahrt dauert jedoch auch nur knappe 30 Minuten, die Entfernungen hier in der Ecke sind alle relativ überschaubar, wenn man das mit dem vergleicht, was man sonst gewohnt ist.

 

 

Taughannock Falls State Park

Trotzdem hat Petrus ein Einsehen. Es hört unterwegs nicht nur auf zu regnen, sogar dieses gelbe komische Ding am Himmel schaut ab und zu hinter den Wolken hervor. Auch hier erwischen wir zuerst den falschen Parkplatz, an Stelle des Overlooks landen wir am Gorge Trail. Ohne zu wissen, dass wir falsch sind, laufen wir los *flööt*

Erst nachdem der Weg fast unpassierbar wird (alles ist knöcheltief mit Schlamm versetzt) kommt mir in den Sinn, das wir hier vielleicht falsch sein könnten.

Man hat zwar einen netten Blick in den Taughannock Creek, man müsste aber auch zumindest ein leises Rauschen hören können, falls hier irgendwo ein Wasserfall sein sollte. Außer lustiges Vogelgezwitscher lässt sich aber nichts ausmachen. Leicht geknickt drehen wir um, irgendwie sahen die Bilder vom Parkplatz aber auch alle anders aus, die ich vorher gefunden hatte im Netz. Der dieser war immerhin asphaltiert und der hier bestand lediglich aus Schotter.

 

Blick in den Taughannock Creek

Blick in den Taughannock Creek

 

Als wir weiterfahren bemerken wir, das wir vorher nur 50 Meter weiter gemusst hätten, um zum richtigen Abzweig zu gelangen. Dort steht nämlich sogar ein Holzschild *hüstel*

Am Upper Taughannok Falls Overlook angekommen hat man dann einen guten Blick auf den höchsten Wasserfall des gesamten Nordostens der USA. Mit 65m ist er 10m höher als die Niagarafälle. Auch hier ist es beeindruckend wie viel Wasser die Taughannock Falls gerade führen und das Rauschen ist trotz der Entfernung wirklich gewaltig!

Will man  – ohne ein Panorama zu machen – die Taughannock Falls auf ein Foto bannen ist (trotz der Entfernung) ein Weitwinkel zu empfehlen!

Und wenn Du den Rim Trail laufen möchtest, dann sei Dir darüber bewusst, das das Gestein hier teilweise brüchig und porös ist. Bereits 2x hat es in den letzten Jahren massive Abbrüche gegeben. 2005 kam sogar eine Frau dabei ums Leben.

Taughannock Falls vom oberen Aussichtspunkt aus fotografiert

Taughannock Falls vom oberen Aussichtspunkt aus fotografiert

 

Abbruchkante der Taughannock Falls

Abbruchkante der Taughannock Falls

 

2010 war ein Fotograf vor Ort, der sogar den Moment des Abbruches festgehalten hat. Bedenkt man, das man an warmen Sommertagen der Pool unten auch zum schwimmen nutzen kann, ist es wohl ein Glücksfall, das zur Abbruchzeit niemand baden gewesen ist.

Wieviel Zeit sollte man einplanen für den Taughannock Falls State Park? NUR für den Aussichtspunkt reichen ein paar Minuten, dieser ist nämlich zu 100% Asiatenkompatibel. Hop Off, take a pictule, Hop in and dlive away velly velly fast. Will man runter zur Plattform am Fuße des Wasserfalls kann ich leider keine Angaben dazu machen. Ich würde aber mal schätzen, dass man eine gute Stunde für Hin – und Rückweg benötigt. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte das ruhig einmal in Angriff nehmen!

 

 

Hector Falls

Weiter geht es in westliche Richtung. Finley schläft heute bisher die meiste Zeit im Auto. Im gesamten scheint er eh den Jetlag besser wegzustecken, als wir vorher befürchtet hatten. Sein gefürchtetes und waffenscheinpflichtiges Geplärre blieb bisher jedenfalls aus.

Auf dem Weg nach Watkins Glen kommen wir an den Hector Falls vorbei. Diese liegen unmittelbar neben der Straße an einer kleinen Brücke und man benötigt schon einen relativ großen Weitwinkel, wenn man den Wasserfall halbwegs vernünftig aufs Foto bannen möchte. Bei 10mm schaut das ganze jedenfalls recht okay aus.

Hector Falls

Hector Falls

 

12mm sollten auch noch gehen, bei 14mm könnte es schon kritisch werden. Da es gerade mal nicht regnet, Gegenlicht herrscht und ich keinen Graufilter für das Weitwinkel-Objektiv besitze, gibt es blöderweise kein Fließwasserbild. Ihr müsst mir deshalb einfach glauben, dass die Wasserfälle schön sind.

Die Hector Falls bestehen eigentlich aus drei separaten Kaskaden, nur die obere ist aber von hier aus zu sehen. Die unteren beiden sind für die Allgemeinheit nicht zugänglich da sie auf Privatbesitz liegen. Es gibt aber angeblich diverse Anbieter von Bootstouren die – unter anderem – extra nah hier vorbeifahren. Ob das unbedingt nötig ist, in Anbetracht der Menge an sehenswerten Wasserfällen in der Region, ist Ansichtssache.

Zwei weitere Wasserfälle hatte ich im Vorfeld noch ausfindig gemacht in der Nähe, beide haben wir aber trotz GPS-Koordinaten NICHT ausfindig machen können. An der Stelle, wo die She-Qua-Ga-Falls sein sollten, befand sich ein Krankenhaus *häh?* Und dort, wo angeblich die Eagle Cliff Falls sind, war NIX … nur Bäume. Schon supi, wenn man sich auf sein GPS verlassen kann. Vielleicht waren aber auch einfach die Koordinaten falsch – wer weiß das schon !?

Eine knappe dreiviertel Stunde war jedenfalls genug um Wasserfälle zu suchen, die es anscheinend gar nicht gibt und wir fahren weiter zum Ortseingang. Im hiesigen Wal Mart wird erst einmal wieder Proviant aufgefüllt, dann geht es weiter zum eigentlichen Watkins Glen State Park. Wer den Eintritt von 7 US$ umgehen möchte, parkt einfach in einer der zahlreichen Seitenstraßen und geht zu Fuß hin. Die Gebühr wird nur für Autos fällig – nicht aber für Personen. Logik lässt grüßen.

 

 

Watkins Glen State Park

Just in dem Moment als wir aussteigen und unsere Füße den Boden berühren fängt es wieder an zu regnen. Langsam kommen wir uns aber echt ver*rscht vor hier. Aber wir trotzen dem Wetter, der Park dürfte eh leicht feucht werden. Ob es dann von oben auch noch regnet dabei sollte eigentlich egal sein.

Finley wird zum ersten Mal in sein zweites zu Hause umgesiedelt, die eigens für Urlaube angeschaffte Rückentrage. Obwohl wir das zu Hause geübt hatten, ist es anfangs wackeliger als ich dachte und die vielen Stufen hier im State Park rütteln ihn zu Beginn ganz schön durch. Aber er lernt schnell und irgendwann sitzt er in dem Teil, als wenn er nie etwas anderes gemacht hat.

Im späteren Verlauf des Urlaubes konnten wir dann beobachten, wie er sich regelrecht gefreut hat, wenn er wieder gemerkt hat, dass es gleich wieder rein in die Trage ging. Scheint also recht spannend für ihn zu sein.

Bereits vom Parkplatz aus sieht man die erste Brücke

Bereits vom Parkplatz aus sieht man die erste Brücke

 

Bereits die ersten Augenblicke hier im Park halten DAS, was wir im Vorfeld auf Bildern im Internet schon gesehen haben. Es schaut einfach toll aus und völlig anders als alles andere, was man sonst aus den USA so gewohnt ist.

Bruchtal ?? Nein, Watkins Glen

Bruchtal ?? Nein, Watkins Glen

 

Teilweise kommt man sich vor wie in einem Herr der Ringe – Film auf dem Weg nach Rivendell bzw. Bruchtal in Mittelerde.

Cavern Cascade

Cavern Cascade

 

An den Felswänden tröpfelt das Wasser, immer wieder wunderschöne Wasserfälle, das Rauschen dazu, die Elfen fliegen durch die Luft und hoch oben auf der nächsten Brücke spielen Frodo und Legolas mit Samweis Gamdschie verstecken. Gandalf kommt uns entgegen und fragt uns, ob wir so einen komischen Ring gesehen haben, den er als „der Eine“ betitelt. Aber ich schweife ab.

Die vielen kleinen Brücken und Sideways hier wurden in den 1930er Jahren im Rahmen eines Bürgerprojektes errichtet. Kritiker haben sich damals aufgeregt, das dieser Eingriff in die Natur unverantwortlich sei. Ich finde allerdings, man sollte einfach nur froh sein, das solch ein faszinierender Ort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Bis vor kurzem als Geheimtipp gehandelt, hat es sich inzwischen allerdings auch bis nach Asien herumgesprochen das ein 5-Minuten-Stopp hier lohnt. Immerhin kommt man bis zum größten Wasserfall, der Cavern Cascade, in dieser Zeit, wenn man rennt.

Wenn man Pech hat hampeln einem also auf den eh schon recht engen Gängen hier ständig irgendwelche kleinen Hobbits AKA Asiaten vor die Linse. Aber man ist ja geduldig und so harren wir immer wieder – trotz Regen – kurz aus, wenn sich Störobjekte im Bild befinden.

Cavern Cascade

Cavern Cascade

 

Cavern Cascade

Cavern Cascade

 

Cavern Cascade

Cavern Cascade

 

Die Cavern Cascade ist zwar „nur“ 18m hoch, aber dafür einfach wunderschön! Man geht quasi hinter dem Wasserfall vorbei, will man ihn „from behind“ knipsen ist dafür ein Weitwinkel-Objektiv nötig!

 

Cavern Cascade from behind

Cavern Cascade from behind

 

Der Weg geht von hier aus weiter durch einen Tunnel nach oben. Man befindet sich dann wieder mitten in der sogenannten Gorge, welche an dieser Stelle etwas breiter ist. Der Regen hat inzwischen zwar aufgehört, so wirklich trockener wird es aber nicht. Überall sind große Pfützen auf dem Weg. Wer hierher kommt, kann also ganz schnell vergessen trockenen Fußes rein und wieder raus zu gehen. Das ist schlicht und ergreifend unmöglich.

Auch auf seine Kamera sollte man tunlichst acht geben. Immer wieder tropft es unerwartet von oben herab. Nach einigen Minuten kann man bereits die Central Cascade samt Brücke und Wasserfall am hinteren Ende erkennen. Dieser markiert nach circa einer dreiviertel Meile die Hälfte des Wegs.

Central Cascade

Central Cascade

 

Ab hier fängt der für viele sehenswerteste Teil an, die Region um die Rainbow Falls. Diese sind auf den meisten Fotos des Watkins Glen State Parks zu sehen und dienen auch als Cover der Parkbroschüre.

Die Rainbow Falls im Watkins Glen State Park

Die Rainbow Falls im Watkins Glen State Park

 

Auch hier läuft man hinter den Wasserfällen vorbei und man wird wieder patschnass – oder man ist immer noch patschnass.

Rainbow Falls

Rainbow Falls

 

Rainbow Falls

Rainbow Falls

 

Verlässt man diesen Bereich und wandert über die Brücke gelangt man langsam zum Ende des Gorge. Kurz vorher teilt sich der Weg und man kann entweder oben am Rim zurückgehen oder den gleichen Weg den man bereits gekommen ist.

Eine knappe Stunde haben wir gebraucht bis hierher. Bedingt durch das schlechte Wetter haben wir uns aber teilweise auch etwas beeilt und je nach Fotowut braucht der ein oder andere bestimmt auch länger.

Langsam nähert man sich dem Ende ...

Langsam nähert man sich dem Ende …

 

Da es oben rum weiter ist und man – laut Aussage einiger Leute – auch kaum Möglichkeiten hat in die Gorge hinabzublicken, beschließen wir unten auch wieder zurückzugehen. Das Objektiv der Kamera wird gewechselt (ein Tausch unterwegs ist definitiv auf Grund der Feuchtigkeit nicht zu empfehlen) und sämtliche Fotos werden jetzt mit dem Weitwinkel geschossen. Ein gute Idee, wie sich hinterher herausgestellt hat. Die Bilder sehen – auch durch die andere Blickrichtung – teilweise völlig anders aus. Wie so ein Canyon entsteht, kann man an zahlreichen Info-Tafeln am Wegesrand nachlese.

Frowning Cliff

Frowning Cliff

 

Watkins Glen Gorge

Watkins Glen Gorge

 

Die Rainbow Falls von dern anderen Seite

Die Rainbow Falls von dern anderen Seite

 

Der Rückweg ist daher nicht weniger faszinierend und irgendwie sind wir fast schon traurig, als es dem Ende zugeht. Ich glaube, wir hätten noch ewig so weiter spazieren können. So lange, bis wir irgendwann im Auenland rausgekommen wären, wo Bilbo Beutling wieder an einem Fluss sitzt und zufällig einen güldenen Ring im Wasser erblickt.

Zurück am Auto regnet es mal wieder. Wir gehen noch kurz in den Souvenirshop, Finley wird stolzer Besitzer eines quakenden Plüschfrosches und ich ergattere ein T-Shirt. Danielle findet nix, Schuhe sind ja auch eher selten in solchen Läden.

 

 

Bath

Ich hatte bei der Planung für den heutigen Tag eigentlich für die Fahrt nach Bath noch die Garret Chappel herausgesucht am Keuka Lake. Da es aber nicht mehr aufhören wollte zu regnen und eh schon nach 17 Uhr war als wir in Bath ankommen, beschließen wir einfach hier zu bleiben. Beim Anblick des Super 8 Motels ernte ich zwar ungläubige Blicke, aber SO sieht tatsächlich die Unterkunft für diese Nacht aus *räusper*

Das "Zentrum" von Bath

Das „Zentrum“ von Bath

 

Oben auf dem Bild sieht man die fantastische Aussicht vom Zimmer aufs „Zentrum“ des Ortes! Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, war es das schlechteste Hotel des gesamten Urlaubs. Bath hatte ich lediglich Übernachtunsgort herausgesucht, weil in Ithaca kein einziges freies Zimmer mehr zu bekommen gewesen ist für diesen Tag. Der Grund: Ithaca ist ja eigentlich eine reine College-Stadt und an genau diesem Tag war Graduation! So sind wir halt in diesem Kaff hier gelandet.

In einem Hotel, was auf Rang #4 von allen vier Hotels hier gelistet ist bei TripAdvisor. Brandflecken im Bettlaken, Schimmel am Fenster, eine Dusche, in der man nicht wirklich duschen möchte und ein merkwürdiger Gestank, obwohl es ein Nichtraucherzimmer sein soll. Alles vom feinsten hier. Danielle fragte mich beiläufig (oder aus Verzweiflung, man weiß es nicht genau?) wieso ich so ein Pimpermotel gebucht habe, wo die Leute nur für „das eine“ hingehen. Ich konnte keine schlaue Antwort darauf geben. Aber Ithaca ist schuld gewesen.

Jedenfalls war das auch mal eine völlig neue Erfahrung: Übernachten in einem miesen Motel in einem Ort, wo SO wenig los ist, dass man sich über die elementarsten Fragen des Lebens Gedanken machen kann. Zum Beispiel warum es auf Ameisenstraßen nie Stau gibt? Oder warum man im Supermarkt immer an der falschen Schlange ansteht? Warum ist nie besetzt, wenn man eine falsche Nummer wählt? Wieso kann man sich nicht totlachen? Warum sind die Simpsons gelb? Warum ist Walkotze so wertvoll? Und vor allen Dingen, warum steht auf Beispielkarten immer Max Mustermann? Wieso zieht Treibsand nach unten !? Warum ist der Penis eines Blauwals 2,5 Meter lang? Und wäre man als Mann damit glücklich? Und letztendlich: Wieso ausgerechnet Bath?

Die Nacht verläuft zum Glück recht ruhig. Wir überleben alle und bis auf das ein oder andere Gewitter gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Trotzdem könnte das Wetter hier in der Finger Lakes Region langsam ruhig mal etwas gnädig sein und besser werden!