Key West! Davon haben wir beide vorher geträumt. Von Miami aus über Key Largo die endlosen Brücken entlang fahren über die ganzen Florida Keys. Die legendäre Seven-Mile-Bridge entlang, bis runter zum Mekka der Hippies und Durchgeknallten. Da würden wir doch super reinpassen. Zwei Tage wollen wir dort bleiben.

Erst einmal ging es aber den Tamiami Trail entlang mitten durch die Everglades in Richtung Florida Keys. Da es noch recht früh war, bot sich uns ein wirklich beeindruckendes Bild …

 

Die Everglades am frühen Morgen

Die Everglades am frühen Morgen

 

Die Everglades mit Frühnebel

Die Everglades mit Frühnebel

 

Da wir aber zügig weiterkommen wollten und eh einen Tag hier eingeplant haben, wenn wir wieder zurück in Miami sind, haben wir nicht viele Fotostopps eingelegt. Hin und wieder tauchte am Straßenrand mal ein langes lederartiges Ding auf, was sich aus dem Augenwinkel durchaus als Alligator entpuppen konnte. Ob letztendlich wirklich einer dabei war, werden wir wohl nie erfahren. Schließlich wollte ich nicht unbedingt anhalten, um das nachzuprüfen.

Einen kurzen Stopp gab es dann noch am Ochopee Post Office, dem kleinsten Postamt der USA. Der Stopp war auch WIRKLICH nur ein „Blitzstopp“ und gab dem Wort „kurz“ eine ganz neue Bedeutung.

Das hatte zwei Gründe: 1) Kaum ist man draußen, wird man auch schon von unzähligen Moskitos belästigt und malträtiert und 2) konnte man in einiger Entfernung schon einen Reisebus voller Touristen sehen, der immer näher kam. Oh Gott, nichts wie weg hier !!

Weiter ging es an Miami vorbei über die Florida Keys. Einen kurzen Stopp gab es zwischendurch noch auf Islamorada beim Theater of the Seas. Wir hatten im Vorfeld gelesen, das man hier mit Seelöwen und Delphinen schwimmen kann und wollten uns mal erkundigen, ob eventuell noch freie Plätze für den Tag vorhanden sind. Leider war das nicht der Fall und so sind wir ohne Feindberührung weiter Richtung Key West gefahren.

Theater of the sea

Theater of the sea

 

Mit Delphinen zu schwimmen kostet hier (Stand: 2005) übrigens 155 US$, zusammen mit Seelöwen im Wasser schlägt mit $125 zu Buche. Stachelrochen kann man für 50$ pro Person hautnah erleben.

 

 

Florida Keys

Ganz so doll wie ich erhofft hatte, war die Fahrt über die Florida Keys dann übrigens nicht, ich hatte mir irgendwie mehr davon erhofft. Das mag mitunter daran liegen, dass man ja doch hauptsächlich über Land (bzw. Inseln) und nicht über Brücken fährt. Davon gibt es nur recht wenige auf der gesamten Strecke. Die 7-Mile-Bridge ist noch das spannendste und beeindruckendste an der Fahrt.

7-Mile Bridge, kleines Highlight auf der Fahrt über die Florida Keys

7-Mile Bridge, kleines Highlight auf der Fahrt über die Florida Keys

 

 

Key West

Nach circa 3.5 Stunden Fahrt über die Florida Key erreichen wir schließlich Key West. Als Hotel haben wir uns das Fairfield Inn & Suites am Ortseingang ausgesucht. Das liegt zwar abseits der üblichen Touristenrouten, ist dafür aber schön billig und man hat seine Ruhe. Kaum eingecheckt machen wir uns dann auch schon wieder auf den Weg.

Der Drang hier einfach herumzulaufen und alles zu entdecken war auf einmal unbändig groß geworden. Wir kaufen uns deshalb ein Ticket für einen der Insel-Trollys die den ganzen Tag hin – und herpendeln und fahren als Erstes zur Duval Street.

So klein Key West ja auch sein mag, die Anzahl der Dinge, die es hier zu sehen gibt, ist verhältnismäßig groß dafür. Es gibt eben jene Duval Street mit den ganzen Shops und urigen Bars (das ‚Original‘ Sloppy Joe’s befindet sich tatsächlich auch noch hier) und Cafes, das Hemingway Home, der Mallory Square, der legendäre Conch Train, der Southernmost Point der USA, ebenso wie das Southernmost House, der Southernmost T-Shirt Shop … die Southernmost Dönerbude – ne, so weit kommt das noch!!

Southernmost Point in Key West

Southernmost Point in Key West

 

Sonderbar: Mehrmals am Tag hat Merlin auf seinem Drahtesel unseren Weg gekreuzt. Merkwürdig, ich dachte, der wäre längst tot *grübel*

Mallory Square

Mallory Square

 

Merlin lebt !!

Merlin lebt !!

 

Am Nachmittag läuft noch ein riesiges Kreuzfahrtschiff in den Hafen ein. Es ist die Rhapsody of the Seas, über welches ich kurz zuvor noch zu Hause bei uns einen Bericht im TV gesehen habe. Sieht schon ziemlich gewaltig aus. Das Schiff der Reederei Royal Caribbean ist 279 Meter lang, 32 Meter breit und hat 8 Meter Tiefgang. Es hat 78.491 BRT und bietet 2000 Passagieren Platz.

Wenn Du einmal mehr über solch eine Kreuzfahrt lesen möchtest, dann kannst Du das in unserem Reisebericht Royal Carribean Karibik Kreuzfahrt machen.

Rhapsody of the seas

Rhapsody of the seas

 

Einige hübsch anzusehende pastellfarbene Häuser gibt es auf Key West auch zu sehen, ein Ableger der Painted Ladies in San Francisco könnte man sagen … obwohl hier ein wenig mehr Karibik-Flair aufkommt.

Painted Ladies !?

Painted Ladies !?

 

Neben den hübsch anzusehenden Häusern gibt es aber auch immer wieder hübsch anzusehende Autos …

 

Pink Cadillac

Pink Cadillac

 

Was macht man abends auf Key West? Natürlich geht man zum Sunset Key, wo sich irgendwie die ganze Insel abends versammelt. Lohnt sich aber auch, denn der Sonnenuntergang hat sich wirklich gewaschen und war alleine schon die Fahrt hierher wert. Ein unvergessliches Erlebnis. Selten haben wir solch eine Atmosphäre erleben dürfen. Alle sind irgendwie eins.

Unter dem Jubel der Menge verschwindet die Sonne im glühenden Meer und beschert uns beiden eine mächtige Gänsehaut. So oder so ähnlich muss es wohl auf Ibiza beim legendären Café del Mar abends zugehen.

Tolle Stimmung am Mallory Square

Tolle Stimmung am Mallory Square

 

Key West Sonnenuntergang

Key West Sonnenuntergang

Mit dem Conch Train sind wir übrigens nicht gefahren, vielleicht holen wir das ja irgendwann bei einem anderen Aufenthalt noch nach …

 

Der Conch Train auf Key West

Der Conch Train auf Key West

 

T-Shirts gibt es fast an jeder Ecke, ich hab aber wieder im Margaritaville und im Sloppy Joes zugeschlagen. Was aber ist eigentlich Sloppy Joes genau? Nun, die Kneipe war angeblich Ernest Hemingways Lieblingskneipe und hat seitdem nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Und DAS, obwohl Sloppy Joes damals noch gar nicht Hemingways Sloppy Joes gewesen ist.

Denn seinerzeit hieß das heutige Sloppy Joes noch Silver Slipper und war nur eine angrenzende Kneipe in der Green Street. Erst später ist der Laden in die Duval Street umgezogen. Aber wer schaut schon auf solche Details …

Sloppy Joes Bar

Sloppy Joes Bar

 

Key West ist zwar gerade einmal nur 19 km² klein, trotzdem gibt es hier aber jede Menge zu entdecken. Von Strand bis hin zur Kultur ist alles dabei. Zwei Tage sollte man mindestens hierfür einplanen.

Wir spazieren über die Insel

Wir spazieren über die Insel

 

Einer der wenigen Strände auf Key West

Einer der wenigen Strände auf Key West

 

Vermutlich verhält es sich mit Key West wie mit so vielen Orten, man liebt es oder man hasst es. Dazwischen gibt vermutlich nicht viel. Wir fanden es toll, auch wenn es natürlich alles sehr überlaufen ist. Trotzdem geht es auf der nächsten Seite jetzt mit Miami weiter …