Das Jahr 2020 verlief für jeden von uns wohl etwas anders, als wir ursprünglich angenommen haben. Da taucht plötzlich irgendein sche*ß Virus auf und stellt quasi die gesamte Menschheit vor eine Herausforderung, deren Tragweite den meisten wohl erst im Laufe der letzten Monate wirklich bewusst geworden ist.

Es war eine erschreckende Vorstellung Anfang des Jahres, das man vielleicht Wochen oder Monate lang auf einen Impfstoff warten muss. Wie soll das gehen? Und jetzt ist das Jahr plötzlich vorbei … und so paradox es auch klingen mag, irgendwie scheint man sich inzwischen an die Situation, die Firmenpleiten, den Disput in der Gesellschaft, die Verblödung einer bestimmten Randgruppe und vielen anderen Dingen, die das Virus so mitgebracht hat, gewöhnt zu haben.

Erschreckend war für mich auch die Erkenntnis, das einige wenige wirklich gute Freunde, welche ich seit über 25 Jahren kenne, nun offensichtlich zum Kreis der Schwurbler und Covidioten gehören. Mit denen reden, geschweige denn diskutieren? Fehlanzeige! Man wird als unwissend hingestellt und „habe ja eh keine Ahnung“. Meine Konsequenz: Ein harter Cut, Verbannung aus meinem Leben. Corona hat eben nicht nur ganz allgemein viel verändert, sondern auch privat. Mit solch einem schwachsinnigen Bullshit möchte ich nichts zu tun haben.

Umso angenehmer war die Nachricht, das es auch in diesem Jahr wieder eine Fotoparade geben würde. Um endlich mal zum Thema zu kommen ;-)

 

Das Corona-Jahr in Bildern » FoPaNet 2020

Richtlinien wie sonst gab es keine, man sollte halt lediglich ein paar Fotos aus dem Corona-Jahr heraus suchen und daraus einen schönen Beitrag basteln. Klingt erst einmal recht easy, ist aber trotzdem keine allzu leichte Aufgabe. Denn, so paradox es auch klingen mag, obwohl Reisen in diesem Jahr eher zur Nebensache mutiert ist, habe ich mehr Orte kennengelernt als in einem normalen Jahr. Zwar nur in meiner näheren Umgebung, aber das heißt ja nichts. Deutschland ist nicht weniger schön … ich habe meine Heimat bisher nur sehr vernachlässigt in den letzten Jahren.

Corona hat mich auch ein Stück weit zum Umdenken angeregt. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Ich kenne mich weder im Ruhrgebiet, noch in Nordrhein-Westfalen oder darüber hinaus so gut aus wie in den USA oder inzwischen auch in Island. Das wollte ich 2020 daher unbedingt endlich einmal ändern. Über 6000 Fotos habe ich alleine bis Ende September in diesem Jahr gemacht, ein Großteil davon ist – wieder einmal – nur mit dem Smartphone entstanden. Und davon würde ich gerne nun einige hier zeigen. Zu einigen gibt es hier auch weiterführende Artikel inzwischen auf dem Blog, bei anderen hingegen hat es dafür nicht gereicht. Wie auch immer, here we go.

 

1) Tiger & Turtle

Fotospots im Ruhrgebiet gibt es etliche und einer der bekanntesten davon ist sicherlich Tiger & Turtle in Duisburg. Als ich vor ewig langer Zeit zum ersten Mal davon ein Foto gesehen hatte, da hatte mich das sofort gecatched. Was zum Henker IST das? Eine beleuchtete Achterbahn mit Leuten, die darauf herumspazieren? So sah es zumindest für mich aus.

Aber weit gefehlt, es ist „lediglich“ eine der Landmarken im Ruhrpott, die seit einiger Zeit auf den Halden und Hügeln der Region zu finden sind. Tagsüber ist das schon recht interessant, die Fotografen zieht es aber erst zur blauen Stunde dort hin, weil dann die Beleuchtung eingeschaltet wird.

Kurz nach Sonnenuntergang wird die Beleuchtung bei Tiger & Turtle eingeschaltet

Kurz nach Sonnenuntergang wird die Beleuchtung bei Tiger & Turtle eingeschaltet

 

 

2) Westruper Heide

Ausschlafen an meinem ersten regulären Urlaubstag in diesem Jahr? Undenkbar! Auch, wenn meine besser Hälfte mir vermutlich wieder einmal innerlich einen Vogel gezeigt hat, als ich um 5 Uhr aufgestanden bin. Ich wollte aber unbedingt zum Sonnenaufgang in der Westruper Heide sein, um die Heideblüte zu fotografieren. Im besten Falle natürlich noch mit Frühnebel.

Letzteres hat leider nicht geklappt, dafür war der Sonnenaufgang aber wirklich einer der schöneren Sorte und der Abstecher in das Naturschutzgebiet bei Haltern am See hat sich so oder so gelohnt. Zumal ich dort noch nie vorher gewesen bin und mich wieder einmal fragen musste, wieso eigentlich nicht?

Blick von einem höher gelegenen Punkt über die Westruper Heide

Blick von einem höher gelegenen Punkt über die Westruper Heide

 

 

3) Der Canyon, der mich sprachlos werden lässt

Einige werden mitbekommen haben, dass ich das große Glück hatte, ein kleines Zeitfenster zu erwischen, wo es möglich war nach Island zu reisen. Und trotz reiflicher Überlegungen, ob man diese Reise in solch einem Jahr tatsächlich antreten soll oder nicht, habe ich mich mit Kumpel Burckhard dafür entscheiden. Wir waren schon öfters gemeinsam auf Island, kennen uns aus und sind beide (glaube ich zumindest) abgeklärt genug, um im Ernstfall rational richtige Entscheidungen treffen zu können. Die folgenden Fotos der Reise habe ich bisher hier nicht veröffentlicht, da sie später erst im Reisebericht zu finden sein werden und dieser noch lange nicht fertig ist.

Einer der Orte während dieser Reise war ein Canyon im Südosten der Insel, der zu jenen Orten für mich zählt, die sich nur schwer in Worte fassen lassen. Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal Fotos davon gesehen hatte, musste ich lange recherchieren, wo sich dieser Ort überhaupt befindet. Meine Suche war zum Glück erfolgreich und so hatte ich die Ehre, diesen faszinierenden Canyon Mitte August in diesem Jahr tatsächlich livehaftig mit eigenen Augen zu sehen.

Was soll ich sagen? Wäre ich Hollywood-Regisseur und könnte per CGI eine Location für ein Epos wie Herr der Ringe oder Game of Thrones kreieren, er würde wohl genau so aussehen. Was die Natur hier geschaffen hat, das lässt sich nicht beschreiben. Man steht am Rande dieser über 100 m tiefen, grünen Schlucht … gegenüber ein Wasserfall mit Regenbogen, am Ende des Canyons noch einer, darüber die schneebedeckten Zinnen des Gletschers, um uns herum schwirren und krächzen die Vögel.

Wenn man sich umdreht, sieht man zwei Gletscherlagunen und in einigen Kilometern Entfernung türkisblaues Meer. Ich könnte mir gerade keinen Ort vorstellen, der beeindruckender ist. Aber … das hier ist Island, man sollte also vorsichtig sein mit solchen Äußerungen. Auf dem original Foto mit 4800px Breite sieht man mich übrigens winzig klein mit knallroter Jacke am Rand des Canyons stehen. Das ist bei 1000px leider schon gar nicht mehr möglich. Aber – ich bin tatsächlich da unten, auch wenn ich so winzig bin, dass man es nicht einmal mehr ansatzweise erkennen kann.

Was soll man dazu noch großartig sagen?

Was soll man dazu noch großartig sagen?

 

 

4) Landmannalaugar

Apropos beeindruckend … auch Landmannalaugar haben wir dieses Mal besucht. DER Ort, weswegen ich irgendwann überhaupt auf die Idee gekommen bin, einmal nach Island zu reisen. Sieben Reisen auf die Insel hat es nun gedauert, bis ich tatsächlich endlich dort gewesen bin. Zu sehr hat mich der Rest des Landes schon beeindruckt in den letzten Jahren. Fürs Hochland war da schlicht und ergreifend gar keine Zeit bisher.

Und dann stehst Du plötzlich dort, an einem Tag, wo das Wetter genau zu wissen scheint, das wir nicht bloß stupide Punkte auf einer To-do-Liste abarbeiten, sondern die Insel mit all Ihren Sinnen erleben möchten. Ehrfürchtig, atemlos, sprachlos. Das Gehirn ist fast unfähig, solche Farben und Formen zu begreifen. Niemals zuvor habe ich solch einen Ort gesehen. Hunderte Fotos von Landmannalaugar sind mir in all den Jahren über den Weg gelaufen, nicht eines davon wird dem gerecht, was ich hier mit eigenen Augen gerade sehe! Es ist so schön, das es mir fast die Tränen in die Augen treibt.

Ich stehe hier oben mit Burckhard zusammen auf Brennisteinsalda, einem markanten Berg im Rahmen einer etwas über 8 km langen Wanderung, und wir können kaum sprechen. Beide haben wir viel gesehen von der Welt. Unabhängig voneinander, inzwischen aber auch gemeinsam, weil wir einige Trips zusammen unternommen haben. Und wir sind uns beide einig, dass das hier so ziemlich das schönste ist, was wir jemals gesehen haben.

Ohne Worte

Ohne Worte

 

Ohne Worte

Ohne Worte

 

Ohne Worte

Ohne Worte

 

Ohne Worte

Ohne Worte

 

 

5) Rote Quelle Island

Die rote Quelle am Rande des Hochlands hat mich ebenfalls einiges an Recherche gekostet. Damals kannte sie kaum jemand, inzwischen ist die Wanderung dorthin – zumindest bei Isländern – recht beliebt. 10.5 km querfeldein, nur einen kleinen Trampelpfad entlang, steile und rutschige Hügel hoch, über Stock und Stein, durch Bäche und Schlamm, muss man zurücklegen um an diesen unwirklich erscheinenden Ort zu gelangen.

Wir hatten wieder einmal Glück mit dem Wetter, genau wie in den gesamten 11 Tagen auf Island. Die Sonne kommt durch, es ist mit 18 Grad angenehm war und völlig windstill. Ungewöhnlich für Island, aber nicht so ungewöhnlich, wie der Ort zu dem wir wandern. Die rote Quelle, jener Pool, der im weiteren Verlauf den roten Wasserfall speist, liegt so abgeschieden und irgendwie auch deplatziert dort, dass man es zuerst nicht ganz glauben kann.

Je näher man der Quelle kommt, umso knallroter wird der Boden. Man könnte fast meinen, die Erde blutet, aber das wäre wohl zu dramatisch ausgedrückt.

Die rote Quelle

Die rote Quelle

 

Die rote Quelle aus knapp 80 m Höhe

Die rote Quelle aus knapp 80 m Höhe

 

Der rote Wasserfall, wo man seitlich hochkraxeln muss

Der rote Wasserfall, wo man seitlich hochkraxeln muss

 

Der Blick zurück von wo wir gekommen sind. Man kann gut den roten Verlauf erkennen

Der Blick zurück von wo wir gekommen sind. Man kann gut den roten Verlauf erkennen

 

 

6) Schloss Nordkirchen

Als ich zum ersten Mal von einer Art Versailles im Münsterland gelesen hatte, musste ich ehrlich gesagt ein wenig schmunzeln. Das Original in Frankreich kenne ich von zwei Besuchen, die allerdings schon länger zurückliegen, nämlich persönlich und ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, das so etwas ganz in meiner Nähe in ähnlicher Form existieren sollte.

Aber Schloss Nordkirchen hat mich wirklich überrascht. Von der Gesamtfläche kann es gegen Schloss Versailles zwar nicht anstinken, aber was Symmetrie, Statuen und akkurat geschnittene Buchsbäumchen angeht, braucht sich das Schloss hier in der Nähe von Coesfeld nicht zu verstecken.

So leer ist es beim Schloss Nordkirchen definitiv nicht immer

So leer ist es beim Schloss Nordkirchen definitiv nicht immer

 

Schloss Nordkirchen aus ein paar Metern Höhe

Schloss Nordkirchen aus ein paar Metern Höhe

 

 

7) Alpaka-Trekking

Flamingos? Schnee von gestern. Einhörner? Langweilig! Alpakas sind seit einiger Zeit die neuen Trendtiere, könnte man glatt meinen. Grund genug, meiner besser Hälfte mal einen Nachmittag mit diesen putzigen Gesellen zum Geburtstag zu schenken.

Ehrlich gesagt war das eher eine Präventivmaßnahme, da sie mir nämlich seit geraumer Zeit damit auf die Nüstern geht, ob es nicht möglich wäre neben unseren Pferden auch Alpakas im Stall halten zu können. So ganz nebenbei (dachte ich mir zumindest) fällt Ihr bestimmt auf, das das irgendwie doch eine Schnapsidee ist.

Und nach zwei Stunden Alpaka-Wanderung mit dem kleinen Hurricane kann ich sagen … es hat funktioniert … nicht *grins* Die Idee schwirrt glaube ich immer noch irgendwie in Ihrem Kopf herum, aber vermutlich wird es einfach dann letzten Endes am Preis scheitern. Glück gehabt.

So eine Wanderung kann ich jedenfalls nur empfehlen, ganz egal, wo man in Deutschland oder anderswo die Gelegenheit dazu hat. Es gibt einem die Möglichkeit wunderbar zu entschleunigen. Und WENN es ein Tier gibt was das schafft, dann ist es definitiv ein Alpaka.

Was Hurricane wohl gerade denken mag?

Was Hurricane wohl gerade denken mag?

 

 Fotogenes Kerlchen, der kleine Hurricane

Fotogenes Kerlchen, der kleine Hurricane

 

 

 

8) Gyrocopter Rundflug

Als ich zum ersten Mal einen Flyer von einem Tragschrauber-Rundflug in den Fingern gehalten habe war es eigentlich eher eine Schnapsidee. Aber – manchmal muss man ja auch Nägel mit Köpfen machen und so saß ich nur knapp zwei Wochen später zusammen mit Kumpel Kevin (nein, der Name ist NICHT Programm *g*) in so einem Ding drin.

Um die 500 km Reichweite hat solch ein Gyrocopter, man könnte also durchaus auch vom Ruhrgebiet aus zur Nordsee damit fliegen. Und tatsächlich wird auch genau SO etwas angeboten und mehrmals im Jahr durchgeführt.

In der engen Kanzel fliegen wir im Formationsflug einmal von Marl aus bis zum Rhein und wieder zurück. Die Flughöhe dabei beträgt im Schnitt zwischen 300 und 500 Metern, wobei es zum Fotografieren angenehmer ist, wenn man gar nicht allzu hoch fliegt. Für die einen mag es jetzt vielleicht etwas verrückt aussehen, sich in solch ein kleines „Ding“ zu quetschen, wo die Karosserie dort aufhört, wo die Beine anfangen. Für mich war es aber ein riesengroßer Spaß und ich kann es jedem nur empfehlen. Auf schönere Art und Weise kann man keinen Rundflug machen finde ich.

Bereits kurz nach dem Start befinden wir uns auf gut 300 m Höhe im Formationsflug

Bereits kurz nach dem Start befinden wir uns auf gut 300 m Höhe im Formationsflug

 

Duisburger Hafen, im Hintergrund der Rhein

Duisburger Hafen, im Hintergrund der Rhein

 

9) Fallschirm-Tandemsprung

Zugegeben, ich wäre gerne mitgesprungen, aber aufgrund einer Lungen-OP wäre das wohl nicht unbedingt die beste Idee gewesen. Nichtsdestotrotz haben Danielle & Laura Mitte September aus 4200 m Höhe einen Tandemsprung gemacht … und ich hab unten gestanden und zugeguckt.

Die Idee zum Fallschirmsprung kam übrigens an dem Tag, wo ich damals zusammen mit Kevin den Gyrocopter-Rundflug gemacht habe. Die 45 Minuten, während wir in der Luft gewesen sind und Danielle und Laura unten im Biergarten gesessen haben mit ein paar Freunden und Bekannten, waren anscheinend ausreichend, um der Meinung zu sein, das ein Tandemsprung urplötzlich zu den 1000 Dingen zählt, die man einmal im Leben gemacht haben muss. Jetzt sind es also nur noch 999 andere Dinge.

Take a freefall ... aus 4200m Höhe geht's 50s im freien Fall nach unten

Take a freefall … aus 4200m Höhe geht’s 50s im freien Fall nach unten

 

Laura und Danielle kurz vor der Landung

Laura und Danielle kurz vor der Landung

 

 

10) Halde Hoheward Sonnenaufgang

Als Komet Neowise im Juli am Sternenhimmel zu sehen war, habe ich mich mit Kumpel Andy (ja, DER Andy, mit dem ich auf den Lofoten gewesen bin, der eigentlich ein schottischer Finne ist und jetzt in Essen-Kettwig lebt) Nachts um 2.30 Uhr am Fuße der Halde Hoheward getroffen, um auf Kometenjagd zu gehen. Bis um halb 6 Morgens waren wir gemeinsam oben auf der Halde, haben einige Timelapse-Videos und etliche Fotos gemacht. Aber der Komet hat uns eine lange Nase gezeigt und war lediglich für den Bruchteil einer Sekunde mal deutlich im Timelapse-Video zu sehen. Nicht ein Foto ist mir von ihm geglückt. Nichts, Nada, Nothing.

Aber irgendwie war das auch völlig egal. Alleine das beleuchtete, ruhige Ruhrgebiet unter uns zu sehen, wie es zum Sonnenaufgang langsam erwacht, war es wert, sich mitten in der Nacht wieder aus dem Bett zu schälen. Es ist eine Fotostrecke entstanden, die völlig anders geworden ist als das, was ich ursprünglich geplant hatte. Die Fotos habe ich hier nie gezeigt auf dem Blog.

Horizontobservatorium oben auf der Halde Hoheward

Horizontobservatorium oben auf der Halde Hoheward

 

Das Kraftwerk Datteln, kurz vor Sonnenaufgang, oben von der Halde fotografiert

Das Kraftwerk Datteln, kurz vor Sonnenaufgang, oben von der Halde fotografiert

 

Der Moment, wo die Sonne über den Horizont guckt

Der Moment, wo die Sonne über den Horizont guckt

 

 

11) Tetraeder

Das Tetraeder in Bottrop stand schon länger auf meiner To-do-Liste, irgendwann an einem Spätsommertag sah der Himmel das so aus, als wenn es einen tollen Sonnenuntergang geben könnte. Also habe ich mir Sohnemann geschnappt und wir sind gemeinsam losgedüst. Und tatsächlich sollte ich recht behalten. Zwar waren wir durch die 384 Stufen nach oben auf die Halde total durchgeschwitzt, aber das war bei dem Farbschauspiel dann irgendwie nebensächlich.

Der 60 m hohe Tetraeder selber ist übrigens auch begehbar für alle, die noch nie dort waren. Falls Du glaubst nicht schwindelfrei zu sein, dann kannst Du hier prima testen, wie weit Du Dich nach oben trauen würdest. Wir haben schon des Öfteren Personen gesehen, die es nicht einmal bis zur ersten Aussichtsplattform in 18 m Höhe geschafft haben. Für wieder andere ist dort dann Schluss, wenn sie diese erreicht haben. Die ganze Konstruktion kann – je nach Wind und Wetter – leicht schwanken.

Ein Sonnenuntergang zum genießen und ein zufällig dort sitzender Mann als perfektes Fotomotiv

Ein Sonnenuntergang zum genießen und ein zufällig dort sitzender Mann als perfektes Fotomotiv

 

Die schlichte Schönheit will irgendwie in Szene gesetzt werden

Die schlichte Schönheit will irgendwie in Szene gesetzt werden

 

 

12) Don & Dante

Erinnert Ihr Euch noch an Dante, den schwarz-weiß gescheckten Tinker? Letztes Jahr in der Fotoparade hatte ich bereits ein Foto von ihm mit eingestellt, auch in diesem Jahr werfe ich gerne noch eins von ihm hier mit ins Rennen.

Dante ist zu uns an den Stall gekommen als er 6 Wochen jung gewesen ist. Jetzt inzwischen ist er etwas über 2.5 Jahre „alt“ und hat einen mächtigen Schuss gemacht, was sein Stockmaß angeht. Er ist jetzt in den Flegeljahren und testet gerne aus, wie weit er bei jedem einzelnen Menschen so gehen kann. Respekt vor irgendjemandem? Fehlanzeige. Er weiß inzwischen, wie viel Kraft er besitzt und nutzt diese gerne auch mal aus. Trotzdem ist sich Danielle immer noch sicher, das er „mein Pony“ ist und er sich mich als Herrchen ausgesucht hat. Auf niemand anderen ist er nämlich so fixiert. Na toll, da freue ich mich aber!

Wie auch immer. Die Collage zeigt in etwa seine Entwicklung. Links oben ist er gerade die erste Woche bei uns und das erste Mal auf der Wiese mit seiner Mami. Rechts daneben wird genüsslich das schöne Wetter ausgenutzt und links unten merkt man bereits ein wenig, wie er gewachsen ist. Rechts unten einer der ersten Stunden auf dem Reitplatz. Mehr dazu kommt dann im nächsten Jahr ;-)

Dann wäre da noch Don, vollständiger Name Donnerwetter (kein Scherz). Sein Name ist zwischendurch gerne mal Programm, obwohl die Bezeichnung Mr. Valium oder Schlaftablette an vielen Tagen besser geeignet wäre. Don und Dante haben immer wieder mal Ihre „dollen 5 Minuten“ und zocken dann, das sich die Balken biegen. Und von solch einem Tag stammen auch die unteren beiden Fotos. Nur mit Handy aufgenommen, weil ich so schnell nichts anderes griffbereit hatte.

Erklärungen überflüssig denke ich, bei der Sturmfrisur habe ich mich aber wirklich gekrümmt vor Lachen. Ich wäre zwar glücklicher, wenn sie irgendwo auf einer der Wiesen gespielt hätten und der Hintergrund etwas „netter“ wäre, aber das Leben ist kein Ponyhof – nur manchmal vielleicht, wenn wir wieder zum Stall fahren. Vielleicht kommt darüber auch irgendwann einmal ein eigener Bereich hier auf dem Blog, das weiß ich aber noch nicht genau.

Dante's "Werdegang" ... von damals bis heute

Dante’s „Werdegang“ … von damals bis heute

 

Na, wer ist der wohl der größere von uns beiden?

Na, wer ist der wohl der größere von uns beiden?

 

Drei-Wetter-Taft ... und die Haare liegen

Drei-Wetter-Taft … und die Haare liegen

 

 

Soweit das Corona-Jahr in Bildern, wie ich bzw. wir es erlebt haben. Es sind dann doch ein wenig mehr geworden als die ursprünglich angedachten 12 Fotos, aber was spielt das schon für eine Rolle großartig? Bisher sind übrigens keine weiteren Reisen geplant, aber wenn ich genauer drüber nachdenke, könnte ich mir durchaus fürs nächste Jahr mal einen Roadtrip durch Deutschland vorstellen.

Wenn ich manchmal im Netz lese, das einige Leute unbedingt so schnell wie möglich wieder verreisen wollen und sich darüber aufregen, wie unheimlich eingeschränkt sie doch dadurch seien, das sie das nicht machen können, dann muss ich mich oft auf die Finger setzen um nicht ein paar Zeilen unter solchen Schwachsinnsäußerungen zu posten. Reisen um des reisens Willen, meine Güte … was für ein unwichtiges Luxusproblemchen, wenn man das einmal nicht machen kann. Wenn Du krepiert bist, ist Reisen übrigens mindestens genauso unwichtig, wie es das jetzt gerade ist.

Es war im Gesamten ein merkwürdiges Jahr 2020 bisher, was niemand von uns SO noch einmal braucht. Trotzdem bin ich der Überzeugung, es war nicht alles schlecht, was dieser scheiß Virus mit sich gebracht hat. Einiges, vielleicht auch vieles, wird sich nachhaltig verändern dadurch. Und das muss nicht unbedingt negativ sein.

Die Natur hat sich in diesem Jahr an vielen Stellen schneller regeneriert, als es irgendein Klimapaket jemals geschafft hätte. „Die Menschheit hält den Atem an, die Ede atmet auf“ hieß es Mitte des Jahres so treffend in einer Schlagzeile. Schwäne und glasklares Wasser in Venedig, zum ersten Mal seit über 40 Jahren klare Sicht in Kathmandu bis zum Himalaja, kaum Kondensstreifen am Himmel, in Shanghai sehen die Menschen zum ersten Mal seit langer Zeit den blauen Himmel …

Mutter Erde zeigt uns, wie unbedeutend der Mensch als Gast eigentlich ist und das sie uns nicht braucht. Wir SIE allerdings schon, dabei treten viele von uns sie mit Füßen und haben jeglichen Respekt verloren. Das möchte ich als Abschluss einfach mal so im Raum stehen lassen.

Bleibt gesund, wir lesen uns …

 

Alle weitere Beiträge zur Fotoparade 2020 findest Du hier auf erkundediewelt.de

 

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