Der Tag heute beginnt für mich jedenfalls relativ früh, genauer gesagt um 6 Uhr. Damit dürfte ich schätzungsweise eine Stunde bevor der erste in meiner Unterkunft überhaupt wach wird bereits fertig zur Abreise sein. Da ein etwas längerer Fahrtag ansteht, möchte ich nämlich relativ zeitig losfahren, um bereits gegen Mittag am Kerið Krater, dem Gullfoss oder Geysir (oder generell irgendwo am Golden Circle) zu sein. Ob das klappt weiß ich zwar nicht, aber man kann es ja mal versuchen.

Ich bin keine 10 km gefahren, als plötzlich neben mir die Wolkendecke aufreißt, was mich wiederum unweigerlich dazu bringt sofort den Wagen zu stoppen.

Was für ein Wolkenspiel zum Sonnenaufgang

Was für ein Wolkenspiel zum Sonnenaufgang

 

Irgendwie fängt das schon wieder gut an heute Morgen. Statt mich zügig in Richtung Golden Circle zu bewegen, muss ich alle paar Kilometer anhalten, um die aufgehende Sonne zu beobachten. Scheint so eine Art Entzugserscheinung zu sein. Immerhin ist es das erste Mal diesen Urlaub, dass ich morgens Glück habe damit.

WENN die Sonne mal rauskommt hier auf Island, dann aber so richtig!

WENN die Sonne mal rauskommt hier auf Island, dann aber so richtig!

 

Hinter mir explodiert der Himmel regelrecht

Hinter mir explodiert der Himmel regelrecht

 

Das der Himmel dort in der Ferne bei Stokksnes entgegen der Prognose gestern Abend mal so gar nicht stark bewölkt ist … darüber möchte ich gerade mal nicht weiter nachdenken. Stokksnes und Vestrahorn habe ich in jeden Fall zugunsten eines zügigen Vorankommens heute sausen lassen. Aber den Berg klaut bestimmt niemand, der ist beim nächsten Mal auch noch da.

Vorbei am Jökulsárlón fahre ich immer schön mit den erlaubten 90 km/h in Richtung Westen. Da ich auf dem Hinweg bewusst wenig entlang der Strecke gehalten habe ist heute dafür ausreichend Zeit. So kommt Ihr jetzt in den Genuss einiger Impressionen entlang der Ringstraße. Einfach nur schön!

Eindrücke entlang der Ringstraße

Eindrücke entlang der Ringstraße

 

Eindrücke entlang der Ringstraße

Eindrücke entlang der Ringstraße

 

Das alte Brückendenkmal neben der Ringstraße

Das alte Brückendenkmal neben der Ringstraße

 

Rest Area entlang der Ringstraße

Rest Area entlang der Ringstraße

 

Eindrücke entlang der Ringstraße

Eindrücke entlang der Ringstraße

 

Eindrücke entlang der Ringstraße

Eindrücke entlang der Ringstraße

 

 

Lómagnúpur

Extrem fotogen ist auch der 688 Meter hohe Berg Lómagnúpur, welcher aus meiner Richtung kommend heute kurz vor Nupsstadur auf der rechten Seite liegt. Der kleine See und auch eine riesen Pfütze vor ihm geben ein hervorragendes Fotomotiv. Ich hab auch noch ein Foto mit zwei Schwänen auf dem Teich ergattert, das ist aber fast schon ZU kitschig um es hier zu zeigen – evtl. kommt es später mit in die Bildergalerie, mal schauen.

Der gewaltige Lómagnúpur ist höher als der Burj Khalifa in Dubai

Der gewaltige Lómagnúpur ist höher als der Burj Khalifa in Dubai

 

Wiki-Wissen: Der Berg ist innerhalb von 1 Million Jahren entstanden. Die untersten Schichten sind ca. 2.5 Millionen Jahre alt, die obersten etwa 1.5 Millionen Jahre. Zudem befand sich der Berg in Zwischeneiszeiten sowie direkt nach der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren direkt an der Küste, so dass ihn auch das Meer geprägt hat. Die vorderen Klippen sind mit 671m die höchsten von ganz Island! Hauptbestandteil des Berges ist Palagonit, ein gelb-braunes Lavagestein. Zu diesem Zeitpunkt ist es inzwischen halb 9 Uhr, bisher sind mir 2 (!) Autos seit meiner Abfahrt begegnet!

 

 

Eldhraun

Im Eldhraun Lavafeld mache ich erst einmal an einer Rest Area Pause und schaue mir das ganze aus der Nähe an. Ich bin auf der Hinfahrt hier bewusst vorbeigefahren, weil ich nicht wusste, wie viel Zeit es mich kosten würde. Schlauer bin ich heute auch nicht wirklich, weil Eldhraun glaube ich weder ein Zentrum hat, noch irgendwelche Straßen die halbwegs logisch hindurchführen. So nehme ich diverse Stichstraßen und fahre immer ein Stück hinein, irgendwie schaut dann aber doch alles relativ gleich aus.

Eldhraun Lavafeld

Eldhraun Lavafeld

 

Piste durchs Eldhraun Lavafeld

Piste durchs Eldhraun Lavafeld

 

Einen Stopp lege ich erneut beim Skogafoss ein, allerdings nur auf einem Parkplatz am Straßenrand. Hier frühstücke ich noch einmal in aller Ruhe und knipse erneut die Straße. Das wird ja langsam zu Sucht. Allerdings wollte ich auch immer schon mal ein Bild mit coolem Lensflare knipsen, endlich ist es mir mal gelungen.

Entlang der Ring Road

Entlang der Ring Road

 

Vorbei am Seljalandsfoss Wasserfall und dem Ort Selfoss, wo ich kurz im Bonus Supermarkt den Proviant auffülle, fahre ich weiter in Richtung Golden Circle.

 

 

Kerið Krater

Erster Anlaufpunkt dort, weil man quasi als Erstes auch daran vorbeikommt, ist der Vulkansee Kerið. Hier existiert sogar ein Kassenhäuschen, umgerechnet 2 Euro werden fällig. Zahlen kann man bar in EUR, US$ oder mit isländischer Währung. Die Kreditkarte wird ebenfalls akzeptiert – wie überall hier in Island. Völlig egal wie klein die Bude ist, wirklich überall kann man alles und jeden noch so billigen Furz mit Kreditkarte bezahlen. Wirklich praktisch, so braucht man keinerlei Bargeld und auch ich habe weder etwas abgeholt noch mitgenommen dorthin!

Vulkansee Kerið

Vulkansee Kerið

 

Ich umrunde als Erstes einmal den See und gehe dann am anderen Ende noch den relativ steilen Trail nach unten. Glaubt man den Bildern am Kassenhäuschen, werden hier auch Paare getraut. Ich weiß allerdings nicht, wie eine Braut den Hang mit losem Geröll hier mit ihrem Kleid herunterkommen möchte. Aber das ist ja nicht mein Problem.

Auch nach unten an die Wasseroberfläche kann man beim Kerið wandern

Auch nach unten an die Wasseroberfläche kann man beim Kerið wandern

 

Entgegen früherer Vermutungen ist Kerid übrigens kein Explosionskrater. Der Krater selbst ist 55 Meter tief und der See hat eine Größe von ca. 270 mal 170 Meter und damit eine Fläche von etwa 0,05 km². Die Wassertiefe schwankt immer zwischen 7 und 14 Meter. Für den Abstecher hierher sollte man 45-60 Minuten einkalkulieren, je nachdem ob man noch nach unten zum Wasser geht oder nicht.

 

 

Faxi

Auf dem Weg zu den drei nächsten Sehenswürdigkeiten die für heute noch auf dem Plan stehen ist mir noch ein Wasserfall ins Auge gesprungen der gleich auf unterschiedliche Namen zu hören scheint … Faxi, Faxafoss, Vatnsleysufoss … sucht Euch einfach was aus – es handelt sich immer um denselben.

Der Faxi oder auch Faxafoss .... oder auch Vatnsleysufoss. Alle drei Varianten existieren

Der Faxi oder auch Faxafoss …. oder auch Vatnsleysufoss. Alle drei Varianten existieren

 

Zu beachten wäre die Lachstreppe links vom Wasserfall. Gehüpft ist da aber heute leider nix und so mache ich mich nach wenigen Minuten weiter auf zu DEM Wasserfall, dessen Name seit einiger Zeit immer wieder im Netz herumschwirrt.

 

 

Bruarfoss

Update 2018: Manche haben ihn früher vergeblich gesucht, andere haben sich schon auf der Anfahrt im Wust der Straßen der Ferienhaussiedlung Tjaldsvæði STÍS verfahren und sind nicht einmal am „Parkplatz“ angekommen. Heutzutage gehört das alles der Vergangenheit an, seitdem es vorne an der Straße #37 einen neu angelegten Parkplatz samt Trail zum Bruarfoss gibt. Nähere Informationen dazu findest Du in meinen extra angefertigten Artikel zum Bruarfoss.

Dort ist auch die Wanderung näher beschrieben, die dich schließlich nach einer guten Stunde zum Wasserfall führt.

Die Brücke beim Bruarfoss

Die Brücke beim Bruarfoss

 

Einfach den Moment genießen

Einfach den Moment genießen

 

Der Bruarfoss ist weder hoch noch kann man hinter ihm her wandern … noch reißt es einen die Gehörgänge weg auf Grund des Geräusches. Trotzdem – es war für mich der absolut schönste Wasserfall des gesamten Urlaubs. Die Bilder die ich vorher im Internet gefunden habe lügen nicht, die Farbe ist wirklich SO wie man es immer sieht!

Unglaubliche Wasserfaben hier am Bruarfoss

Unglaubliche Wasserfaben hier am Bruarfoss

 

Niemand weiß präzise, wie tief der Spalt hier beim Bruarfoss ist

Niemand weiß präzise, wie tief der Spalt hier beim Bruarfoss ist

 

Wäre es nicht so verdammt rutschig durch den Nieselregen könnte man sicherlich auch nach unten hinab klettern. Aber weil ich ja ein kleiner Schisser bin, traue ich mir das nicht wirklich zu. Trotzdem kann man auch von hier oben die ein oder andere geniale Perspektive erhaschen.

Kleine Detailaufnahmen vom Bruarfoss

Kleine Detailaufnahmen vom Bruarfoss

 

Was soll man dazu sagen … am besten nichts, denn jedes Wort würde nur die Stimmung kaputt machen. Hier ist einfach nur genießen und staunen angesagt! Zum Glück bin ich mutterseelen alleine hier, daher klappt das ganz gut. Geht man ein Stück seitlich des Flusses entlang findet man eine recht gute Stelle, die es ebenfalls ermöglichen würde hinab zu klettern. Es bleibt allerdings bei einem Versuch, da ich bereits nach wenigen Metern den Stand verliere und mich gerade eben noch aufrecht halten kann. Schade, aber ich hab verstanden … das Ding will halt nicht, dass heute jemand nach unten geht.

Seitlich KÖNNTE man theoretisch auch beim Bruarfoss ins Wasser gehen

Seitlich KÖNNTE man theoretisch auch beim Bruarfoss ins Wasser gehen

 

So oder so wäre hier eh wieder Gummistiefelpflicht, damit könnte man dann auch an dieser Stelle oben auf dem Foto bis vorne zum Wasserfall laufen. Aber was DAS angeht, habe ich ja bisher immer eher schlechte Erfahrungen gemacht. Zumindest was die Höhe der Stiefel bzw. die Tiefe des Wassers angeht. Also einfach abhaken.

Ich filme noch ein bisschen herum, nachdem ich zahlreiche Bilder gemacht habe und mache mich anschließend wieder auf den Weg zurück. Auch ohne ein GPS-Genie zu sein oder markante Punkte entlang des Trails findet man den Weg zum Auto ohne sich großartig verlaufen zu können. Das ging alles einfacher als ich vorher dachte, manchmal sollte man sich also wirklich nicht unnötig verrückt machen, wenn man irgendwelche Storys im Netz liest von Leuten die 3x versucht haben das Ding zu finden und immer gescheitert sind. Muss man nicht wirklich verstehen.

 

 

Strokkur

Als Nächstes fahre ich zu DEM Anlaufpunkt Nummer 1 für so ziemlich jeden Island-Touristen, dem Geysir Strokkur. Es gibt vermutlich nicht einen Ort hier, der mehr verkommerzialisiert wurde als der arme Geysir hier. Hotel, Restaurant, Souvenirshop, Busparkplatz – es ist alles vorhanden, was man sich eigentlich nicht wünscht.

Was man sich übrigens auch nicht wünscht, ist der zum ersten Mal wirklich unangenehme Schwefelgeruch, der hier in der Luft liegt. Teilweise kann man nicht mehr richtig atmen so ätzend ist das. Aber gut, das gehört halt dazu. Vorbei an ein bisschen Nature Painting …

Farbenspiel in der Strokkur Area

Farbenspiel in der Strokkur Area

 

… stehe ich plötzlich vor ihm – mit schätzungsweise 50-60 anderen begeisterten Touristen, die allesamt auf den nächsten Ausbruch warten. Der passiert regelmäßig alle 3-4 Minuten. Das interessante dabei ist die blaue leuchtende Wasserblase, welche sich quasi in Zeitlupengeschwindigkeit Millisekunden vor dem Ausbruch langsam aufbäumt. Das sieht fast noch beeindruckender aus als die eigentliche Wasserfontäne.

Strokkur Eruptionsblase

Strokkur Eruptionsblase

 

Strokkur Eruptionsblase

Strokkur Eruptionsblase

 

Strokkur Eruptionsblase

Strokkur Eruptionsblase

 

Die Krone der Blase sieht dabei jedes Mal anders aus und eigentlich könnte man Stunden nur damit verbringen auf die perfekte Form zu warten. Ich gebe nach 7 Versuchen auf, so wirklich zufrieden bin ich nur mit der Version hier oben gewesen – es war die erste Blase überhaupt die ich fotografiert habe, alle anderen danach waren zwar auch schön … aber halt nicht SO schön. Ist schwierig zu beschreiben, wenn man selber hier noch nicht gestanden und es versucht hat, glaube ich.

Meistens baut sich die Blase ganz langsam auf, allerdings gibt es auch Ausbrüche wo alles so schnell geht so das man kaum eine Chance zu hat zu reagieren beim Fotografieren im ersten Moment. Ab und zu folgt nach dem ersten Ausbruch noch ein zweiter nur wenige Sekunden danach. Meistens ist das der Fall, wenn der erste kleiner als normal ausgefallen ist. Einfach mal beobachten wenn man vor Ort ist, man hat es irgendwann im Gefühl, ob noch ein zweiter Ausbruch kommt oder nicht.

Strokkur Eruption

Strokkur Eruption

 

Das Foto hier oben ohne „Publikum“ ist später am Abend entstanden. Ich war um 20.30 Uhr noch einmal hier, als so ziemlich alle Touristen bereits verschwunden gewesen sind. Diese Uhrzeit kann ich auch eindeutig jedem nur ans Herz legen. Das Ganze ist gleich viel beeindruckender, wenn nicht jeder zweite neben einem in irgendeiner Sprache lauthals irgendwelchen Schwachsinn durch die Gegend ruft.

Nicht außer Acht lassen sollte man auch die Blue Pools oberhalb des Geysirs, ich habe selten etwas SO fotogenes im gesamten gesehen. Einfach WOW !! Ohne Weitwinkel geht hier allerdings rein gar nichts, man muss schon recht tief runter und nah ran gehen, um die Absperrung nicht mit drauf zu haben …

Blue Pool beim Strokkur

Blue Pool beim Strokkur

 

Für das ganze Areal hier sollte man MINIMUM eine Stunde einkalkulieren. Eine Grenze nach oben ist eigentlich nicht vorhersehbar, da man unplanmäßig auch schon einmal gerne endlos lange der blöden Blase dabei zuschaut, wie sie sich aufbäumt! Und da man eh hinterher bestimmt noch eine Pipipause einlegt und auch mal einen Blick in den Souvenirshop wirft, kann man auch gerne mal 2, 3 oder 4 Stunden hier verbringen.

Pool in der Nähe des Geysirs

Pool in der Nähe des Geysirs

 

 

Gullfoss

Hat man genug vom Schwefelgeruch hier oder den Menschenmassen fährt man ein paar Kilometer weiter zum Gullfoss, dem goldenen Wasserfall. Okay, Menschenmassen hat man hier zwar auch, dafür ist der Schwefelgeruch aber nicht vorhanden. Der wird dafür aber nahtlos ersetzt vom Sprühnebel des Wasserfalls, welche je nach Standort wirklich einfach nur verdammt nervig ist. Immer, wenn man gerade meint JETZT hat man mal eine korrekte Position für ein Foto gefunden, hat man schwuppdiwupp wieder einen Wasserfilm auf der Linse drauf.

Auch hier wird man fototechnisch also wieder an eine Herausforderung gestellt, welche natürlich auch abhängig von der Windrichtung ist. Heute scheint der aber nicht gut drauf zu sein, jedenfalls pustet der immer in die Richtung in der ich mich gerade aufhalte.

Trotzdem schaffe ich es natürlich, dass ein oder andere Bild zu knipsen.

Jede Menge Sprühnebel liegt in der Luft beim Gullfoss

Jede Menge Sprühnebel liegt in der Luft beim Gullfoss

 

Blick von oben auf den Gullfoss

Blick von oben auf den Gullfoss

 

Auf dem Weg nach unten werde ich wieder mehrmals von „flüchtenden“ Asiaten überholt. Die ersten die mich oben überholt haben kommen mir schon wieder entgegen, während ich mich immer noch auf dem Weg runter befinde. Urlaub auf asiatisch ist eben anders irgendwie und ich bin heilfroh, dass ich zu denen gehöre die im Prinzip alle Zeit der Welt haben.

Die klassische Ansicht des Gullfoss

Die klassische Ansicht des Gullfoss

 

Das ist schon echt beeindruckend. Die schiere Menge an Wasser welche hier in Sekunden an einen vorbei rauscht ist kaum in Worte zu fassen – geschweige denn in Liter.

Der Gullfoss vom unteren Aussichtspunkt aus gesehen

Der Gullfoss vom unteren Aussichtspunkt aus gesehen

 

Irgendwann fängt es wieder an zu regnen, wobei „wieder“ eigentlich übertrieben ausgedrückt ist – immerhin war es die letzten Tage überwiegend trocken … auch wenn es die dicken Wolken meistens nicht vermuten lassen.

Der Gullfoss von oben

Der Gullfoss von oben

 

Auf dem Weg vom Gullfoss zur gestern spontan gebuchten Unterkunft in Reykholt halte ich – wie weiter oben angedeutet – erneut am Strokkur. Die Menschenmassen sind jetzt weg und es halten sich vielleicht gerade einmal ein Dutzend Leute auf dem gesamten Gelände auf. So lasse ich mir das gefallen. Ich kann echt jedem der die Möglichkeit hat ans Herz legen, hier definitiv abends erst vorbeizufahren, wenn die Touristenmassen sich verpieselt haben.

Mein gebuchtes Guesthouse Husid ist jedenfalls für den Preis von gerade einmal 40 Euro absolut in Ordnung. Hier am Golden Circle kann man ja eigentlich schon froh sein, wenn man überhaupt noch etwas im zweistelligen Bereich findet. Und dafür, dass ich es gestern erst gebucht habe, bin ich mehr als nur angenehm überrascht. Schnelles WiFi und eine große Küche zur Mitbenutzung, sowie ein schön großes Zimmer machen den Aufenthalt wirklich angenehm. Trotzdem vergleiche ich seit dem Aufenthalt in Vik immer alles mit Jon. Und da kommt halt keine Unterkunft hier in dem Urlaub dran.

Irgendwann mitten in der Nacht muss ich jedenfalls kurz auf die Toilette. Ein ebenfalls in der Pension wohnender Asiate kommt plötzlich von draußen angerannt. Vermutlich wollte er zurück in sein Zimmer, um seiner Frau Bescheid sagen. Aber jetzt stand ich halt zufällig im Weg rum. Er meinte zu mir, draußen hätte er gerade Polarlichter gesehen. Uff, innerhalb von einer Sekunde war ich hellwach, hab die Kamera gegriffen und stand nur halb angezogen draußen vor der Türe. Und wie man sieht … sieht man nix! Der Schlaumeier hat den Schein einer Straßenlaterne gesehen, mehr nicht! Vielleicht war auch etwas Wunschdenken dabei.

Ich hatte mir ja viel vorgenommen für die Nächte, der Aurora Forecast sah wirklich absolut perfekt aus für die Woche meines Aufenthaltes. Was man allerdings nicht beeinflussen kann, sind die Wolken. Und so habe ich leider nicht ein einziges Mal auch nur den Hauch eines Nordlichtes gesehen. Auch für Sternenfotografie sind Wolken ja eher suboptimal, daher ist auch DIESES Vorhaben einfach nur ins Wasser gefallen bzw. Opfer der Bewölkung geworden!

Für Morgen muss ich jetzt ein bisschen improvisieren. Eigentlich wäre der heutige Tagesablauf ja erst morgen gewesen. Daher werde ich in den Genuss kommen, mir doch noch einen Ort anzusehen, von dem ich eigentlich dachte, dass das nichts mehr geben würde in diesem Urlaub. Jetzt ist aber erst einmal bubu machen angesagt. Gute Nacht …